Bettina Schön

deutsche Synchronsprecherin und Schauspielerin

Bettina Schön (* 19. September 1926 in Berlin; † 2. Februar 2021[1] ebenda[2]), auch Bettina Wildt Schön oder Bettina Schön-Wildt, war eine deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin.

Karriere

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Bettina Schön wurde als Tochter des Betreibers des Café Schön, eines Familienunternehmens an der Berliner Prachtstraße Unter den Linden, geboren. Unter Bestärkung ihrer Mutter stellte sie sich, entgegen dem Wunsch des Vaters, beim Hebbel-Theater vor, wo sie ihre Schauspielausbildung erhielt und ihren Lebensunterhalt zunächst als Statistin verdiente.[3][4] Ende der vierziger Jahre erhielt Schön größere Rollen und war unter anderem 1950 unter der Regie von Kurt Raeck in Lesley Storms Schwarzer Chiffon am Renaissance-Theater und 1960 in Curth Flatows Das Fenster zum Flur am Hebbel-Theater zu sehen.[5][6]

Mit ihrem ersten Ehemann wanderte Bettina Schön in den fünfziger Jahren nach Argentinien aus, wo sie unter anderem 1954 an der I. Deutschen Bühne des Teatro Aléman Buenos Aires unter der Regie von Theo Lingen in dessen Lustspiel Johann spielte.[7] Nach sechs Jahren kehrte sie, nach der Scheidung von ihrem Mann, wieder nach Deutschland zurück, wo sie wieder Theater spielte.[3] In Fernsehproduktionen war Schön selten zu sehen, jedoch wirkte sie in den Serien Tatort und Die fünfte Kolonne mit.

Einer breiteren Öffentlichkeit war Bettina Schön als Synchronsprecherin bekannt. Zwischen 1949 und 2004 war sie als deutsche Sprecherin in über 500 Filmen und Fernsehserien zu hören. Sie sprach unter anderem Anne Bancroft, Maggie Smith, Elizabeth Taylor und Vanessa Redgrave. Ihre Stimme war in Filmen wie Mondsüchtig, Cleopatra und Spartacus sowie in Serien wie Dallas zu hören.

Privates

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Bettina Schön war zweimal verheiratet. In zweiter Ehe, bis zu dessen Tod, mit ihrem Schauspielkollegen Helmut Wildt (1922–2007). Ab 2004 befand sich die Schauspielerin im Ruhestand, da sie sich um ihren damals pflegebedürftigen Mann kümmern wollte, hielt jedoch Kontakt zu alten Freunden aus der Synchronbranche, so zu Lutz Riedel, Marianne Groß, Thomas Keck und Uta Hallant. 2008 erhielt sie den von Fans der deutschen Synchronbranche vergebenen Preis Die Silhouette in der Kategorie Lebenswerk Synchronschauspielerin.[3]

Bettina Schön starb 2021, im Alter von 94 Jahre in ihrer Heimatstadt Berlin.[2]

Filmografie (Auswahl)

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Synchronarbeiten (Auswahl)

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Maggie Smith

Anne Bancroft

Olympia Dukakis

  • 1987: Mondsüchtig als Rose
  • 1991: Ein Licht in der Dunkelheit als Emily Miller
  • 1993: Die sieben besten Jahre als Doris Silverman
  • 1993: Wie ein Vogel im Wind als Bea
  • 1995: Mr. Holland’s Opus als Direktorin Jacobs

Elizabeth Taylor

Hörspiele (Auswahl)

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Quelle: ARD-Hörspieldatenbank

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Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige
  2. a b Deutsche Synchronkartei | Sprecher | Bettina Schön. Abgerufen am 27. April 2025.
  3. a b c Elisabeth von Glasenapp, Helen Krüger: Die Silhouette: Lebenswerk Synchronschauspielerin - Preisübergabe an Bettina Schön am 02. Mai 2008 in Berlin. In: die-silhouette.de. 2008, abgerufen am 27. April 2025.
  4. Joachim Werner Preuss: Theater im ost-/westpolitischen Umfeld - Nahtstelle Berlin, 1945–1961. Iudicium Verlag, München 2004, S. 315.
  5. Curth Flatow: Am Kurfürstendamm fing's an - Erinnerungen aus einem Gedächtnis mit Lücken. Langen Müller Verlag, München 2000, S. 143.
  6. Hans Joachim Reichhardt: 25 Jahre Theater in Berlin: Theaterpremieren 1945–1970. Verlag Heinz Spitzing, Berlin 1972, S. 318.
  7. Willibald Eser: Theo Lingen, Komiker aus Versehen. Langen Müller Verlag, München 1986, S. 218.