Internationale Filmfestspiele Berlin 1962

12. Ausgabe der Berlinale
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Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 1962 fanden vom 22. Juni bis zum 3. Juli 1962 statt.

Die erste Berlinale in einer geteilten Stadt. Kurz nach der Berlinale 1961 errichtete am 13. August 1961 die DDR die Berliner Mauer, was zu Überlegungen führte, die Berlinale für 1962 abzusagen. Die Vorbereitungen liefen dennoch weiter und am 22. Juni eröffnete Bürgermeister Franz Amrehn in Vertretung des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt das Festival. Das Festival war dann jedoch weit weniger politisch, als die reale Situation der Stadt. Die Kritiker bemängelten die Qualität der Filme, die Organisatoren das fehlende Geld, ein besseres Festival zu organisieren. Der Kabarettist Wolfgang Neuss lieferte die Gegenveranstaltung zur Berlinale in einem Kino am Kurfürstendamm und zeigte seinen Film Genosse Münchhausen. Neuss kommentierte die Qualität des Festivals von 1962 wie folgt: „Sagt man mir doch nach, ich würde die Filmfestspiele unterwandern. Na, ich bitte Sie, das Niveau ist doch so niedrig, da kommt man doch gar nicht mehr drunter.“

Rettung für die künstlerische Qualität der Berlinale der Zukunft war jedoch in Sicht. Ein Zeichen kam aus der westdeutschen Provinz: bei den Oberhausener Kurzfilmtagen unterschrieben am 28. Februar 1962 26 deutsche Autorenfilmer das Oberhausener Manifest. Der Tag gilt als Geburtsstunde des Neuen Deutschen Films.

Wettbewerb

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Folgende Filme waren in diesem Jahr im offiziellen Wettbewerb zu sehen:

Filmtitel Regisseur Produktionsland Darsteller (Auswahl)
Los Atracadores Francisco Rovira Beleta Spanien Pierre Brice
Bis zum letzten Tag Sang-ok Shin Südkorea
Os Cafajestes Ruy Guerra Brasilien
Duellen Knud Leif Thomse Dänemark
Galapagos – Trauminsel im Pazifik Heinz Sielmann Deutschland Dokumentarfilm
Gebt mir zehn verzweifelte Menschen Pierre Zimmer Israel, Frankreich Pascale Audret
Die Hände John G. Contes Griechenland
Der Herbst der Familie Kohayagawa Yasujiro Ozu Japan Ganjirō Nakamura
Hum Dono Amarjeet Indien Dev Anand
Jede Stunde fährt ein Zug André Cavens Belgien
Der Korporal in der Schlinge Jean Renoir Frankreich Jean-Pierre Cassel, Claude Brasseur
Liebe mit zwanzig Shintarô Ishihara, Marcel Ophüls, Roberto Rossellini, François Truffaut, Andrzej Wajda (Episodenfilm in fünf Teilen) Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Japan Jean-Pierre Léaud, Marie-France Pisier, Barbara Kwiatkowska, Zbigniew Cybulski, Vera Tschechowa
Meine dreizehnte Frau Fatin Abdel Wahab Ägypten
Mitasareta seikatsu Susumu Hani Japan
Mr. Hobbs macht Ferien Henry Koster USA James Stewart, Maureen O’Hara
No Exit Tad Danielewski USA, Argentinien Rita Gam, Viveca Lindfors
Die Nonne und die Sünderin Daniel Tinayre Argentinien, Mexiko
Nur ein Hauch Glückseligkeit John Schlesinger Großbritannien Alan Bates
Out of the Tiger’s Mouth Tim Whelan, Jr. USA
Pikku Pietarin piha Jack Witikka Finnland
Die Puppe Jacques Baratier Italien, Frankreich Zbigniew Cybulski
Die Rote Helmut Käutner Deutschland, Italien Ruth Leuwerik, Harry Meyen, Gert Fröbe
Die schöne Ippolita Giancarlo Zagni Italien, Frankreich Gina Lollobrigida, Milva
Die Steppe Alberto Lattuada Italien, Frankreich, Jugoslawien Charles Vanel
Südsturm Sofia Waldi Indonesien
El Tejedor de milagros Francisco del Villar Mexiko
Tonny Nils R. Müller Norwegen Liv Ullmann
Wer erschoss Salvatore G.? Francesco Rosi Italien
Wie in einem Spiegel Ingmar Bergman Schweden Harriet Andersson, Gunnar Björnstrand, Max von Sydow

Internationale Jury

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In diesem Jahr war der amerikanische Regisseur King Vidor Präsident folgender Jury: Dolores del Río (Mexiko), Max Gammeter (Schweiz), Hideo Kikumori (Japan), André Michel (Frankreich), Emeric Pressburger (Großbritannien), Jürgen Schildt (Schweden), Günther Stapenhorst (Deutschland) und Bruno E. Werner (Deutschland).

Preisträger

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Weitere Preise

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Anmerkungen

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Der bis dahin nahezu unbekannte französische Schauspieler Pierre Brice wird am Festival vom deutschen Produzenten Horst Wendlandt für die Rolle des Apachenhäuptlings Winnetou entdeckt. Der erste Film Der Schatz im Silbersee löste nach seiner Uraufführung in Deutschland die überaus erfolgreiche Karl-May-Filmwelle aus. Der letzte Film der Serie wird schließlich 1968 gedreht.

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