Benutzer:Commander-pirx/Liste Epitaphe Kreuzgang Stiftskirche Aschaffenburg

Kreuzgang

Der romanische und in seinem Erhaltungszustand für die Rhein-Main-Region und Unterfranken bedeutendste Kreuzgang - dem spirituellen Zentrum der Stiftskirche St. Peter und Alexander (seit 1958 päpstliche Basilica minor) - mit seinen auf 64 Säulen und Kapitellen, die Quartettweise in Dreifach-Portalen angeordnet sind, wurde zwischen 1240 und 1245 erbaut. Er war das geistliche Zentrum des Kollegiatsstifts, das in seiner Blütezeit bis zu 40 Stiftsherren zählte.

Er bildet einen sich im Norden an die eigentliche Stiftskirche anlehnenden Innenhof, der hufeisenförmig von den Stiftsgebäuden umgeben ist.

Im nahezu quadratischen Gewölbe des Kreuzgangs, in den umschließenden Arkaden (die als offene Vorhalle die West- und Nordseite der Kirche umschließen) und in der Stiftskirche selbst befinden sich an den Wänden und im Boden eine Viezahl von Epitaphen oder Steinreliefs aus mehreren Jahrhunderten. Dabei sind die Grabmäler oder Reliefs in der Stiftksirche selbst die bedeutendsten und größten, die Epitaphe im Kreuzgang die umfassenste Sammlung innerhalb der Stiftskirche und werden durch die sich in den Arkaden befindlichen wertvoll ergänzt.

Der Kreuzgang ist außerdem durch seine Reste hochmittelalterlicher Fresken berühmt. 64 bis ins Detail individuell gestaltete Kapitelle geben dem Kreuzgang mit der mit Schnitzereien verzierten Holzdecke und Resten des mittelalterlich bemalten und verzierten Kreuzgewölbes seine Besonderheiten.

Er fasst zudem ein quadratisches Stück Wiese ein, in dessen Mittelpunkt ein in der Mitte des 17. Jahrhunderts errichtetes Kreuz aus rotem Sandstein emporragt. In der Osternacht wird hier die Osterkerze am Feuer entzündet, außerdem finden regelmäßig Besinnungen und Konzerte mit geistlicher Musik statt.

Lage in der Kirche

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Hier Bild des Stiftskirchenkomplexes, Beschreibung der Position des Kreuzganges

Kreuzgang: Funktion, Geschichte, Beschreibung

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Text - Kurzdef.

Bedeutende architektonische Elemente des Kreuzganges

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Epitaphien

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Viele der Epitaphe sind bis in die Geghenwart noch nie publiziert oder bebildert wurden. Dies ist der Versuch einer Abbildung, Beschreibung von Bild und Text der Reliefs und Erläuterung dessen mittelalterlichen und hochmittelalterlichen Geschichte, soweit es der Erhaltungszustand noch zulassen oder sie durch Literatur bequellt und zugeordnet werden können. [1] [1]S.80 [2]S. 233 [2] S.193 [3](T.63,I,5) [3](T.53,II,4)S.48.

Verbindungsgang Ostflügel von Norden Südflügel von Osten Westflügel Nordflügel

1. Valentin Anton Schneid
2. Adolf Franz von Reichmann
3. Constantin Damian Friedrich von Cronegg

1. Theoderich von Ebbracht
2. Berthold Cläsen
3. Jakob Scheurig
4. Petrus Schenk von Weybstadt
5. Sybold von Weylar?
6. Konrad Schwab (Swab)
7. ein Priester?
8. Philipp Stork

1. Joh.Nicolaus Hohn
2.Albrecht Geipel von Schöllkrippen
3. Wolfgang Wetzel
4. Adam Bensheimer
5. Ludwig Reinhelt
6. Bernhard Anton Dalken
7. Widerold von Lauerbach
8. Ortwin Lupold v.Umstadt
9. Theoderich Küchenmeister
10. Johann Heinrich Rücklin

1.
2. Johann Adam Speer
3. Gertrud von Breidenbach
4. Johann Weigand Haberkorn
5. Christian Schäffgen
6. Adam Schäffgen
7. Michael Kemmerlin

1. Johannes von Kronberg
2. Christoph Müller
3. Johann Christoph Goel
4.
5. Heinrich Sachs, Fulda
6. Johann Georg Nunn
7. Laurentius Storck
8. Jostus Philipp Gans
9. Johann Sauer
10. Johann Nikolaus (im Boden)

Epitaphien im Stiftsgarten (hinter dem Kapitelsaal)

Jodokus Bleicher
Friedrich Hugo de Dalberg
Christoph Karl Frh. von Dienheim
Franz Leonard Kaden
Fragmente
Diverse Wappensteine: Albrecht von Brandenburg / Johann Schweickard von Kronberg / Wolfgang von Dalberg / Stadtzeichen / Stromberg-Hettersdorf / Flad / Freben / Geipel von Schöllkrippen / Waldrams-Mayenthal / Kloster Neustadt / Tautphoes u.a.

Liste Epitaphien Kreuzgang

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Bild Standort / Typ Entstehungs-
zeit
Beschreibung Bemerkungen Bilder
linke Ecke am Treppenaufgang vom Kreuzgang zur Stiftskirche um 1477 Wiederold von Lauerbach, auch Widerold Rau von Lauerbach, (von Lehrbach), † 13. August 1477, Kanoniker 9. August 1437, Kustos 23. Februar 1451 am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, vermacht der Präsens 50 fl [2]S.122, S.205.

Relief Pieta mit dem betenden Kanonikus. Roter Sandstein[1]S.142. Größe: Höhe 2,1 m x Breite 1,0 m

Lateinische Inschrift:
anno d[omi]ni M CCCC LXXVII (1477) / die XIII (13) me[n]sis augusti obiit / venerabilis ac c.ruspect. (circumspectus) d[omi]n[u]s / widerold. de lauwerbach cust[os] / et canonic.[us] hui[us] ecclesie cuj[us] a[nn[i[m]a requiescat in pace

Deutsche Übersetzung:

Im Jahre 1477, am 13. Tage des Monats August verstarb der verehrungswürdige und angesehene Herr Widerold von Lauwerbach, Kustos und Kanonikus dieser Kirche, dessen Seele in Frieden ruhen möge.

Wappen:
Rot/silber geteilt[3](T.1,I,1)

 
Wappen von Lauerbach (Lehrbach)
linke Ecke am Treppenaufgang vom Kreuzgang zur Stiftskirche um 1483 Ortwin (Ortmar) Lupold von Umstadt, 22. Februar 1462 Kanoniker, 1465 Kapitular, 1477 Kustos am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, † 6. März 1483 [2] S.190 Er stiftete am 30. Januar 1478 für seine Eltern, Johannes Lupold (Schultheiß in Großumstadt) und Dyna Plettin einen Jahrtag mit 32 fl[2] S.122

Relief St. Martin zu Pferd, verehrt von dem Kanonikus und seiner Mutter. Roter Sandstein, angestrichen. Das Epitaph scheint dem Meister der Martinsgruppe an der Fassade der Maria-Schnee-Kapelle anzugehören.[1] S.142

Lateinische Inschrift:

Anno d[omi]ni M CCCC l XXX III (1483) die scti brictii (6.März) obiit ven[erabilis] d[om]in[us] ortwin[us] lupoldi[us] de omstat can[onicus] et custos hui[us] eccl[es]ie

Umschrift auf dem Rand:

anno d[omi]ni M CCCC / XX VIII (1478) obiit dyna platen mater ejus quorum aie requiesat in pace.

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Der Wappenschild zeigt zwei schräggekreuzte Haken[3] (T.71,II,4), auch schräggekreuzte Beile; Helmzier, zwei Büffelhörner, in Sandstein, Farben sind nicht bekannt[3] (T.74,I,4)

 
Lupold(t) von Umstadt
linke Ecke am Treppenaufgang vom Kreuzgang zur Stiftskirche um 1493 Theoderich Kuchenmeister von Gamburg, 27. August 1454 Kanoniker, 31. August 1467 Scholast am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg[2] S.241. 1486 machte er mit 50 Goldgulden eine Stiftung, dass vier Scholaren mit brennenden Kerzen den Stiftsfrühmesser begleiten , wenn er die heilige Wegzehrung zu den Kranken trägt und bei der Kommunion des Kranken das "Ecce panis" singen. Theoderich starb am 7. Oktober 1493 und wurde neben seiner Mutter im Kreuzgang begraben[2] S.122 und seine Mutter Elisabeth geborene Döring † 10. Mai 1488.

Im Feld Relieffiguren des Kanonikers und seiner Mutter unter Sprengwerk. Die Darstellung , die sonst nur bei Ehepaaren gebräuchlich ist, veranlasste später die Beischrift. SVOHN MVTTER grüner Sandstein[1] S.142-146

Lateinische Inschrift: Anno d[omi]ni m cccc x c lll (1493) vll oktobris o[biit] ven[era]bil[is] et nobil[is] d[omi]n[u]s theodoric[us] kuchenmeis[er] h[uius] ecc[lesia[e] scolastic[us] - Anno d[omi]ni m cccc l xxx vlll (1488) x maii o[biit] honesta d[omi]na elysabet munck? mat pdcti sac qr aie requiescat i[n] pace

Deutsche Übersetzung:


Wappen:
In Rot zwei silberne Balken für die Familie Kuchenmeister von Gamburg[3] (T.6,III,3)S.69.
In Gold ein schräggestellter schwarzer Bär für die Familie von Bernstadt[3] (T.48,III,2)
Von Schwarz und Silber durch vier Fäden in verwechselten Farben geteilt oben links begleitet von einem silbernen Stern[3] (T.14,III,4) sonst fünfmal schwarz/silbern, schräggestellt, oben links begleitet von einem silbernen Stern, auch in Gold zwei schräggestellte schwarze Balken, oben links in Schwarz ein goldener Stern
Rot/silbern geteilt für die Familie von Lauerbach[3] (T.1,I,1)

 
Kuchenmeister von Gamburg
 
von Bernstadt
 
Vollwappen von Döring
 
von Lauerbach
 
links neben der Tür vom Kreuzgang zur Stiftskirche um 1705 Johann Heinrich Rücklin (Henric Rück) * 16. Oktober 1633 in Würzburg, 18. Januar 1661 Kanoniker, 9. November 1662 Kapitular, 10. Oktober 1692 erzbischöflicher Kollator 10. Dezember 1692 Kustos, * 21. Oktober 1633 am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, † 1. April 1705[2] S.192

Er stiftete die Kreuzigungsgruppe (Wermerskirch) auf der Treppe und die Mariensäule in der Pfaffengasse[2] S.126

Das Epitaph verkörpert einen in der Barockzeit in Aschaffenburg und in der Umgebung geläufigen Typus. Das Hauptrelief stellt den Verstorbenen betend vor dem Kruzifix dar, flankiert von Rankenwerk mit Engelsköpfchen. Aufsatz ebenfalls Rankenwerk mit Engelsköpfchen, in der Mitte das Wappen. Als Sockel Inschriftkartusche. Roter Sandstein[1] S.146

Lateinische Inschrift:

Anno 1705 primo Aprillis die in domino obiit admodum reverendus et doctissimus dominus Johannes Henricus Rücklin, almae hujus ecclesiae canonicus capitularis et custos, cujus anima sancta pace quiescat. Amen
Natus 1633, 21. Octobris, canonicus factus 1662, 9. Novembris, Sacerdos 1692 in Octobri. Custos 1692, 10. Decembris.

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
In Blau auf grünem Dreiberg drei goldene Ähren. Helmzier: Zwischen zwei blau/goldenen durch eine Spitze geteilten Büffelhörnern auf grünem Dreiberg eine goldene Ente[3] (T.66,II,1)

 
 
Kreuz an der Stiftskirche
 
Marienstatue, Pfaffengasse 24
 

 
rechts neben der Tür vom Kreuzgang zur Stiftskirche
(oberes Epitaph)
um 1765 Constantin Damian Friedrich Freiherr von Cronegg (Khronegg, Kroneck) * 16. April 1715, durch Provision des Bischofs Christoph Franz von Hutten von Würzburg am 12. Februar 1726 Kanonikus, am 14. Dezember 1740 Kapitular am Stift St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg † 5. April 1765[2] S.279.

Ahnenprobe:
von Cronegg - von Hutten
von Hohenfelt - von Hagen

Rokokokartusche mit dem Familienwappen und Ahnenprobe. Sandstein, bemalt[1] S.125

Lateinische Inschrift:

HIC REQUIESCAT PLURIMUM REVERENUS / PERILLUSTRIS DOMINUS CONSTANTINUS DAMIANUS FRIDERICUS L[iber] B[aro] DE KHRONEGG QUI PRIMA VICE LUCEM MUNDI ASPEXIT DIE DECIMA QUINTA APRILIS / 1715 / CANONICATUM ALMAE HUJUS ECCLESIAE OBDINUIT UNDECIMA DIE FEBRUARII 1726 CAPITULUM INTRAVIT IN COMPUTATIONES SANCTAE LUCIAE 1740 ET INTEGERIMAM VITAM EGIT USQUE AD DIEM OBITUS NONAM JULII
Pro anIMae refrIgerIo sUspIrans pIe LeCtor De Vote preCare
R . i . s . p . Amen

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Hauptwappen geviert, Feld 1 und 4 in Gold auf grünem Hügel ein flugbereiter schwarzer Falke, Feld 2 und 3 in Rot ein wachsender silberner Widder (sonst meist ein oberhalber Steinbock). Zwei Helme, rechts der flugbereite Falke zwischen zwei goldenen Büffelhörnern; links der wachsende Widder. Freiherrliches Wappen von Cronegg[3] (T.55,I,1)
Ahnenwappen, rechts von Kronegg (w.o.). Geviert Feld 1 und 4 in Schwarz zwei silberne Jagdhörner am Band nebeneinander, die Schallöffnung nach unten, Feld 2 und 3 in Blau ein silberner Balken mit einer roten Rose, Familienwappen derer von Hohenfeld(t)[3] (T.83,III,2). In Rot zwei goldene Schrägbalken, das Hutten-Wappen[3] (T.13,III,2). In Gold ein roter Balken, begleitet oben von neun (5:4) und unten von sechs (3:2:1) roten Querschindeln; Familie von Hagen[3] (T.2,II,4).

 
Vollwappen von Kronegg (Aschaffenburger Wappenbuch)
 
Kronegg
 
von Hohenfeld
 
von Hutten
 
von Hagen
 

 
rechts neben der Tür vom Kreuzgang zur Stiftskirche
(unterer Epitaph)
um 1735 Adolph Franz von Reichmann, * 17. Dezember 1666 als Sohn des Amtskellers von Heppenheim, wurde durch erzbischöfliches Bitten am 6. Februar 161 Kanoniker, am 24. Juli 1705 Kapitular, am 30. Juni 1716 Kustos und am 17. Dezember 1725 Dekan am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, † 17. Juni 1735. Er wurde außerdem 1715 Domizellar und 1726 Kapitular im Ritterstift Wimpfen. Assessor im Kommisariat und 1726 erzbischöflicher geistlicher Rat[2] S.95, S.296.

Reichmann ließ 1719 die Stiftskirche renovieren, denn das Dach war einsturzgefährdet. Errichtet wurde ein Dach im französischen Mansardenstil, die Holzdecke in der Kirche wurde durch ein Tonnengewölbe ersetzt. Die große Freitreppe wurde wurde 1723 vollendet. Die beiden Staturen der Kirchenpatrone tragen auf der Rückseite eine Inschrift, dass Reichmann sie anfertigen ließ[2] S.126.

Lateinische Inschrift:

ADOLPHVS FRANCISCVS DE REICHMANN NOMINE NON AERE DIVES / NATVS ANNO 1666 11 DECEMBRIS / ECCLESIAE EQVESTRIS WIMPINAE / CONONICVS DOMICELLARIS ANNO 1715 / CAPITULARVS ANNO 1726. / INSIGNIS AVTEM HVIVS ECCLESIAE / CANONICVS DOMICELLARIVS 1681 / CAPITVLARIS A[nno] 1705 CVSOS ELCTVS A[nn]O 1716 DECANVS ELECTVS A[nn]O 1725 ARCHIEPISCOPALIS COMMISARIATVS ASSESSOR FACTVS ANNO 1722 EMINENTISSIMI ARCHIEPISCOPI CONCILIARIVS ECCLESIASTCVS A[nn]O 1726.
POSTQVM ECCLESIAE HVIVS REM OECONOMICAM MVLTVM PROMOVIT / ILLIVS IVRA STRENVE DEFENDIT / EANDEM IN TOTO TECTO ET NAVIS TEGVMENTO / RVINAM MINANTEM / PECVNIA PER NOVAS EMPHYTEVSES ACQVISITA PARTIMQVE / A BENEFACTORIBVS SVBMINISTRATA / EX INTEGRO RENOVARI AC NAVIS ECCLESIAE / MVRIS EXALTATIS FORNICES SVPERSTRVI / GRADVS NOVOS ANTE ECCLESIAM COLLOCARI / ARCHIVIVM ETIAM NOVVM CUM FORNICIBVS / EXTRVI CVRAVIT / ILLVDQVE MAGNA EX PARTE IN MELIOREM ORDINEM / REDEGIT ET PLVRIBVS INSVPER TITVLIS DE HAC / ECCLESIAE BENE MERITVS / VIVERE TANTEM DESIIT ANNO DOMINI 1735; 17 JUNII AETATIS VERO 69 / QVI A DIVITE OMNES INVOCANTES ILLVM DOMINO / SVB VICINO LAPIDE / VERAS DIVITATIS IN COELO PRAESTOLATVR.
R. i. P.

Deutsche Übersetzung:

 
 
rechts neben der Tür vom Kreuzgang zur Stiftskirche,
unterhalb des Kirchenfensters
 
um 1745 Valentin Anton von Schneid * 23. Oktober 1693 Sohn des Aschaffenburger Stadtschultheißen (1690-1712) Johann Nicolaus Schneidt, auf Bitten Kaiser Joseph I. (HRR) mir Dekret vom 21. Februar 1707 am 21. März 1710 Kanoniker am Stidt St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, am 16. Dezember 1722 Kapitular, am 19. August 1729 Scholast und am 22. Juni 1735 Stiftsdekan † 24. Dezember 1745[2] S.96, 110, 119, 257.

Großes Epitaph in Kartuschenform, oben der Tod als Greis mit Stundenglas, seitlich Putten mit gestürzter Fackel, bzw. seifenblasend (1945 zerstört). Rötlicher und weißer Marmor[1] S.125

Lateinische Inschrift:

HUC OCULOS VIATOR / NIGRO QUOD CERNIS MARMORE / CANDIDUM INSULPID ELOGIUM / DAEDALUS CANDOR / HOC NEMPE SUB TUMOLO / CANDIDA QUIESCIT SINCERITAS / PLURIMUM REVERENDUS PRAENOBILIS MAGNIFICUS D[ominus] D[ominus] VALENTINI ANTONI DE SCHNEID / ANNO MDCXCIII (1693), XXIII OCTOBRIS (23. Oktober) / MUNDUM INCRESSUS NON AMPLEXUS ANNO MDCCX (1710) / XXI JANUARII (21. Januar) / INTER ASCHAFFENBURGENSES CANONICOS ADLECTUS / DICAVIT SE ECCLESIAE TUM CAPITULO / QUO RECEPTUS MDCCXXII (1722) XVI Decembris (16. Dezember) AUCTIOR VIRTUTE DIGNITATE / SUBLIMIOR SUB ANNUM MDCCXXIX (1729) XIX AUGUSTII (19. August) / AUNGUSTIORE STETIT INTER PRAELATOS SUBSELLIO / SCHOLASTICUS / ET SEXENNIO POST MDCCXXXV (1735) XXII JUNII (22. Juni) / DECANUS / PER DUO INSTRA DUUM SUIS PRAEFUIT PROFUIT / AUTORITATE VALENS ET GRATIA / ANIMO PLACIDUS ORE JUCUBDUS / MORIBUS INNOCENS SUAVIS INGENO / DEMISSIONE MINIMUS MERITIS MAXIMUS / VIR DEO ET HOMINIBUS ACCPTISSIMUS / HOSPITALITATE ABRAHAM LENITATE MOYSES / COMITATE DAVID SINCERITATE NATHANAEL / RELIGONE SAMUEL AB OMNIBUS PASSIM HABITUS / EA NOCTE HOMINEM EXUIT QUA CHRIST[us] INDUIT / XXIV DECEMBRIS MDCCXLV (24. Dezember 1745) / CAMPANA AD CHORUM EVOCATUS AD COELUM / TAM CANDITAM ANIMAM MIGRARE DECUIT NOCTE CANDIDA / ABI JAM VIATOR.
VTQVE LVCIS PERPETVAE CANDOR ILLI FVLGENT DEVOTO SVSPIRIO PRECARE REQVIESCAT IN PACE.

Deutsche Übersetzung:


 
 
um 1725

Jacob Christoph Stendorff, aus Fulda, Sohn des Markus Stendorff Kammerrat und Stadtschultheiß zu Fulda[3] S.72 Dr. theol. am 17. Juni 1665 Kanoniker, 17. August 1676 Kapitular, 5. November 1681 Kustos, 10. Februar 1682 Scholast, 29. Oktober 1692 Dekan am Stift St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg † 13. Dezember 1725. Als Domizellar war er bis 1676 auch Pfarrer in Großostheim[2] S.93, 110, 126, 279.

Das Hauptrelief stellt den Verstorbenen betend vor dem Kruzifix dar, flankiert von Rankenwerk mit Engelsköpfchen. Aufsatz ebenfalls Rankenwerk mit Engelsköpfchen, in der Mitte das Wappen (s.Rücklin - Grabmäler des Barock in Aschaffenburg)[1]S.146. Roter Sandstein

Lateinischer Text:

TERRIS DENA... AM FLORET
ABSENS...SI FLORET

Anno 1725 die 13. Decembris ple obIIt 'I a C o b V s . C h r I s t o p h o r V s . S t e n D o r f f, pater paVperVM(= 1725) Ss. theologiae doctor, insignis ecclesiae collegiatae ad Ss. Petrum et Alexandrum Aschaffenburgensis canoncus capitularis, annis 3 custos, 11 scholasticus, 33 decanus[2] Nr.9, S.346.

Deutsche Übersetzung: (Inschriftplatte zerstört)

Wappen:
In Rot zwei aus silbernen Steinen gebildete Stufenpyramide, nebeneinander. Helmzier: Geschlossener Flug mit dem Schildbild belegt[3](T.30,II,2)

 
Stendorff
 
Epitaph,
Südflügel
um 1672 Johann Adam Speer aus Mainz * um 1600, am 20. März 1626 Kanoniker, 17. Juli 1626 Kapitular des Stifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, für drei Jahre von der Residenzpflicht dispensiert † 10. Februar 1672 im Alter von 72 Jahren[2]S.247.

Das Relief stellt den Verstorbenen, in Talar und Rochet, betend vor dem Kruzifix dar (s. Rücklin u. Stendorff), einfach, Roter Sandstein[1]S.146. Antiqua und Kapitalis Inschriften; beide Inschriften lateinisch[4]

Lateinische Inschrift:

(oben)

Vt Cur VVs aItIo sVspIans popLIte fLeXo / o IesV peLICane potens o DILVe noXas / De Costa satIans aItIentIs sangVIne peCtVs

(unten)

A[nn]o 1672 Febr[uaii] Aetatis suae 72 obiit / pie in D[omi]n[e] JOHANNES ADAMUS SPEER Moguntinus / Insignis Hujus Collegiatae Ecclesiae Canonicus Diaconus / . R . I . S . P . / Siste Gradum quisquis transis Monumenta piorum / Ac Minime pigeat te Meminisse mei / Hesterne vivens / Hodie tibi Mortuus adsto sic vivens Hodie Cras Moriere. Vale

Deutsche Übersetzung:

 
um 1421 Gertrudis von Breydenbach † 14. Februar 1421 Witwe des Bertholdus (Bechtholdus I.) von Echter, später zu Mespelbrunn.

Relief Halbfigur Mariens mit zwei musizierenden Engeln in den Wolken, davor kniet die Verstorbene zum Gebet, außerdem hält sie ein Schriftband in der Hand, zwei Wappen. Roter Sandstein[1]S.146.

Lateinische Umschrift:

Anno d[omi]ni . M . CCCc . XXI . (1421) mensis . februarii . die . XIIII . o[biit] gertrud . de . breydenbach . relicta . quondam . bertoldi . echter . senioris . c[ujus] . a[n]i[m]a req[ui]escat . i[n] . pace . Amen

Im Schriftband:

Sancta . dei . genitrix . ora . pro . me

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Rechts: In Blau ein silberner Schrägbalken belegt mit drei blauen Ringen, Familienwappen der Echter von Mespelbrunn[3](T.12,I,1)S.71
Links: In blau eine silberne Hirschstange, Wappen der von Breydenbach[3](T.12,I,1). Wappengleichheit mit Geiling von Altheim und Mosbach von Lindenfels und derer von Hirschhorn (im Fränkischen Raum und Odenwald existierten viele Niederadelsfamilien mit der Hirschstange als Wappen):

 
von Echter
 
von Breydenbach
 
Epitaph,
Südflügel
um 1668 Johann Franz Weigand Haberkorn aus Dieburg, durch erzbischöfliche Provision am 26. Juni 1657 Kanoniker am Stift St. Peter und Alexander, in Aschaffenburg, † 29. Dezember 1668

Epitaph im Typus der Grabmäler des Barock in Aschaffenburg mit Gesimsschluss. Der Verstorbene in Talar und Rochet, kniend und den Rosenkranz betend. Roter Sandstein[1]S.146. Antiqua und Kapitalis Inschriften; beide Inschriften lateinisch[5]

Lateinische Inschrift:

A[nn]o 1668 die 29. Decembris pie o[biit] rever[endus] D[ominus] / JOHANNES WIGANDUS HABERKORN Dieburgensis hujus ecclesiae canonicus capitularis aetatis sue 33 cujus anima Requiscat in pace.
Hoc frater fratri praematura morte abrepto dolens posuit henricus philippus haberkorn ecclesiarum collegiatarum divae virginis Wormatie cononicus et imperalis / S. Bartholomaei Frankoforti vicarius subcustos.

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Der Wappenschild zeigt ein Schrägbalken belegt mit drei quergelegten Haferkörner. Helmzier: Wachsender Mann mit Spitzhut, der drei Körner hält[3](T.12,III,4).

 
 
Grabplatte, Südflügel um 1606 Magister Cyriak Hardt aus Dornheim, auf Bitten Kaiser Maximilian II. vom 28. Februar 1568[6] wurde er am 1. März 1570 Kanoniker und am 25. März 1582 Kapitular am Stift St. Peper und Alexander zu Aschaffenburg † 30. August 1606[2]S.255.

Grabplatte im Boden eingelassen, lateinische Kapitalis-Inschrift[7] mit Wappen. Roter Sandstein

Lateinische Inschrift:

VENERABILIVenerabili ET ERVDITO / D[omino] M[agistro] CYRIACO HARDT / DORNHEMENSI HVIVS / COLLEGII SENORI / CANONICI D[omini] D / TESTAMENTARII HOC / MONVMENTVM F[ieri] . C[uraverunt].
OBIIT ANNO SALUTI / FERI PARTUS MDCVI (1606) / III. CALENDRAS SEPTEMB[ris] (3. September)
QVIESTCAT IN SPE RESVR / RECTIONIS ET VITAE / AETERNAE

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Im Wappenschild ein Hufeisen begleitet von drei Sternen. Helmzier: Wachsendes Pferd, Farbe nicht bekannt[3](T.85,II,4).

 
 
Epitaph, Südflügel 1738 Christian Schäffgen, Vikar und Stiftsfrühmesser, † 1738

Rokokokartusche, der Verstorbene kniend in Albe und Kasel vor dem Lamm Gottes, Engels- und Totenkopf, in der Mitte Inschrifttafel, lateinische Antiqua und Kaptalis-Inschrift[8]

Lateinische Inschrift:

Hoec pia requies Adm[modum] Rev[erendi] / D[omini] Christiani Schäffgen / insignis hujus Collegiatae V[icarii] & Primissarii aetatis 43 qui / VIV[ens] [erat] VIr reCtVs CorDe / oblens erat / Vt AgnVs MansVetVs
Viator eXerCe pro eo opVs ChrIs / tIanVM sIC ChrIstIanVs reqVIescat / In sanCta paCe

Laverunt Stolas sivis in Sanguine / Agni Apcc...... ?

Deutsche Übersetzung:

 
Grabplatte Westflügel um 1609 Adam Bensheimer senior aus Seligenstadt, am 14. Februar 1590 Kanoniker, 12. Mai 1594 Kapitular am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 21. Dezember 1609[2]S.292.

Einfach Steinplatte im Boden eingelassen mit lateinischer Inschrift oben Kelch und unten zwei Wappen. Roter Sandstein

Lateinische Inschrift:

IN MEMORIAM REVE / RENDI ET ERVDITI D[omini] / ADAMI BENSHEIMERI ECCLESIAE HVIVS CA / NONICI CAPITVLARIS / QVI OBIIT IN DIE S / THOMAE APOSTOLI / ANNO MDCIX (1609) / R[equiesc]A[t] I[n] S[sancta] P[ace]

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Elternwappen, rechts, auf einem Dreiberg eine Rose am Blätterstiel, Familienwappen Bensheimer[3](T.61,II,2). links auf einem Dreiberg ein gestieltes Kleeblatt Familienwappen Gelf[3](T.62,III,1).

 
Bensheimer
 
Gelf
 
Grabplatte, Westflügel um 1437

Peter Schenk von Weibstadt (auch Weybstat, Waibstadt), * um 1380 in Waibstadt (bei Heidelberg)[9], 1410-1437 Notar Kaiser Sigismunds in der Hofkanzlei, Jura-Studium in Wien[10], 1418 Kleriker der Wormser Diözese, erhielt von Kaiser Sigismund am 19. Februar 1418 eine Vikarie der Bartholomäus-Kirche zu Frankfurt[11], am 17. Januar 1425 Kanoniker am Stift St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, erzbischöflicher Notar, † 23. Oktober 1437

Am Jahrtag erhielt die Präsenz 1 1/2 Achtel Korn vom Zehnt in Groß- und Klein-Karben[12]

Relief: Maria mit Kind verehrt vom verstorbenen Kanoniker, bedeutende Arbeit. Roter Sandstein[1]S.139. Umschrift in gotischen Minuskeln[13] Größe: 2,15 m Höhe x 1,05 m Breite

Lateinische Umschrift:

Anno . domini . M - CCCC . XXXVII (1437) . / in . die . sancti . severini . ep[iscopat]i . obiit . honorabils . d[omi]n[u]s . petrus . schenck . de . weybstadt . / canonicus . huius . eccie . cur . ara - requiescat . i - pace . amen .

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Im Wappenschild der Weybstat, eine schräggelegte Kanne gehalten von einem bekleideten Arm der aus der linken oberen Ecke hervorbricht. Helmzier: Die Kanne und der Arm, der daneben aus dem Helm wächst[3](T.84,I,4). Nobilierung und Wappen wurden von Kaiser Sigismund 1430 für "treue Dienste im Reich, Ungarn und Böhmen" verliehen[14]

 
Grabplatte, Westflügel 16. Jh. Lateinische Kapitalis-Inschrift[15]
 
Epitaph, Westflügel um 1529

Michael Kemmerlin, 1500 Kanonikus, 14. April 1502 Kanoniker † 22. September 1529

Renaissanceepitaph, Gehäuse mit ornamentierten Pilastern und Rundgiebel, im Balken . INRI . Relief, Freuzigungsgruppe mit dem betenden Kanoniker, davor Wappen (Bildhauer, Riemenschneiderschule[1]S.146. Unterschrift in Latein, Kapitalis, datiert 22. September 1529[16]

Lateinische Inschrift:

HON[orabi]LI D[omi]NO MICHAELI KEMMERLIN . / SALINEN[si] . H[ujus] . CANONICO . QVI SALVTIS / M . D . VNDETRIGESIMO (1529) ANNO X MO / KALEN[das] OCTOBRIS DEPOSVIT VO / LENTI FRATRES . . .

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Der Wappenschild zeigt drei schräggekreuzte Doppelhämmer, der senkrecht stehende oben statt des Eisens mit einer Lilie besteckt, Farben nicht bekannt[3](T.75,II,1).

 
 
Grabplatte, Westflügel Sibold von Weylar (Weiler, Weyler), im Februar 1396 als Getreuer des Mainzer Erzbischofs Konrad II. von Weinsberg in einer Urkunde genannt[17]

Gotische Majuskel-Inschrift[18] Roter Sandstein[1]S.142.

.... [M . CCC] . . . X . I . I . .... DCEBRIS . O _ SIBOLT[O[...
 
Weiler mit dem Storch[19]
 
Grabplatte, Westflügel um 1351 Cunrad Swab (eigentlich Konrad Schwab), 1340 als Kanoniker und Besitzer des später benannten Stiftshofes "Einbeck" genannt, † 15. März 1351 [2]S.169.

Umschrift in gotischen Majuskeln zwischen Reifen. Roter Sandstein[20] Nur noch in Teilen der Umschrift entzifferbar, das Innere komplett abgetreten

Lateinische Inschrift:

[ann]O . D[omi]NI . M . CCC . LI . (1351) IIV MARCII . O . CVNRAD SWAB . C[anonivus] ....
 
Stiftsgasse 7, 1340 in Schwabs Besitz
Grabplatte, Westflügel Heinrich Laurin (?) 1408 Kanoniker am 6. Juli 1417 Kustos im Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 25. September 1433[2]S.122,S.295.

Relief eines Priester unter Spitzbogenbaldachin, sehr abgetreten. Umschrift in gotischen Minuskeln. Grüner Sandstein[1]S.142.

Lateinische Inschrift:

anno dni . m . cccc . xx (1420) die .... obiit honor[tis] vir d[omi]n[u]s .... otus laurin (?) hui[us] ... ecclesiae vica[rius]
Wappen im Aschaffenburger Wappenbuch
Grabplatte, Westflügel Johann Adam Völker * 30. April 1679, am 2. Januar 1691 tonsuriert, durch Nomination seines Onkels des Kapitulars Manfred Deull, 13. Januar 1691 Kanoniker, 26. Juli 1715 Kapitular im Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, 1706 wurde der Pfarrer in Ernstkirchen † Oktober 1728[2]S.233.

Einfache Bodenplatte mit einem Kelch.

Lateinische Inschrift:

ANNO DOMINI / MDCLXXIX (1679) DIE / APRIL OBIIT VE / NERAP E TRTV / EITV D[omi]N[u]S IOES / ADAM VOLCIER / HVIV ECCL[es]IAE VI / CAR AETATIS VAE / XXXI CVIV NII IA / REQVIESCAT / IN PACE / AMEN +

Deutsche Übersetzung:

 
Nur Wappen-Teil der Grabplatte, Westflügel um 1601 datiert 1601 Fraktur-Umschrift, Deutsch[21] (nur noch im oberen Teil tw. lesbar), mittig Wappen mit senkrechter Wolfsangel auf Amboß stehend, gekreuzt zwei Hämmer oder Schlegel(?)
 
Grabplatte, Nordflügel um 1439 Grabdenkmal des Johannes von Kronberg, Kanonikus, * nach 1387, † 22. April 1439, Domherr zu Mainz, Kanoniker zu Aschaffenburg.

Eltern: Vater: Hartmut VIII. von Cronberg (Kronenstamm), 1371-1422, gest. vor 1426, Ritter, Mutter: Lorchen von Cronberg (Ohrenstamm), Johannes hatte noch 7 urkundlich bekannte Geschwister [22]
Kunstgeschichtlich interessant ist das Grabmal insofern, da es mit den Beginn des spätgotischen Realismus in der Christophorus Darstellung markiert, deutlich werdend am unteren Bereich des Epitaphs mit dem Wasser-Getier und der Freude am Detail. Heraldisch ist dieses Grabmal interessant, weil hier die Wappen von zwei Cronberg-Linien gleichzeitig vertreten sind: heraldisch rechts unten das Kronberg Wappen des Kronenstammes, heraldisch links das Wappen des (Esels-)Ohrenstammes[23] Umschrift gotische Minuskel in Latein[24]
 
Epitaph Nordflügel um 1718 Christoph Müller, Vikar und Pfarrer zu Goldbach † 19. August 1718

Epitaph im Typus der Grabmäler des Barock in Aschaffenburg mit Gesimsschluss. Der Verstorbene in Talar vor dem Kreuz kniend und den Rosenkranz betend; oben im Medaillon St. Christophorus. Roter Sandstein[1]S.147.

Die Inschrift ist verwittert und nicht mehr lesbar. Nach dem Totenverzeichnis der Stiftsfrühmesserei, war CHRISTOPHORUS MÜLLER Stiftsvikar und dreiundreißig Jahre Pfarrer in Goldbach, er starb am 19. August 1718[2]S.383..
 
Epitaph Nordflügel um 1742

Johann Christoph Goel, Stiftsvikar und Pfarrer von Keulberg † 5. Juni 1742

In geschweifter Umrahmung Relief: Der Verstorbene kniet vor der aus Wolken schwebenden Madonna, darüber Engel. Inschrift in Kartusche, Anordnung gut, das figürliche geringer. Roter Sandstein[1]S.147.

Lateinische Inschrift:

Siste Lege / Certa tibi mors est hora incarta viator / Sansit hoc Adm[odum] R[evere]ndus D[omi]n[us] Jo[hann]es Goel (golch) sexagenarius insignis (ecclesiae hujatis) / per annos 27. vicari[us] per (20 succentor et per 13) parochialis Ecclesiae in Keulberg rector (qui omnibus / Sacramentis Praemunitus 5. (Junii 1742 in festo) / S. Bonifacii paupernum benefactor obdormivit.

Deutsche Übersetzung:


 
Grabmal Nordflügel um 1603

Johann Nicolaus, Stiftssyndikus † 3. Mai 1603

Steinplatte im Boden eingelassen, in der Mitte lateinischer Text und Umschrift. Roter Sandstein

Lateinische Inschrift:
+ / M[agistro] IOANNI / NICOLEO ECCLE / SIA[e] COLLEGIATA[e] / ASCHAFFENBVR / GENSIS SYNDICO / MARITO FIDELISSI / MO ET OPTIMO / ANNA VIDUA . . .
MONVMENTVM PONEBAT ANNO MDCVI III CAL APRILLIS
EIVS ANIMA CVM OMNIBVS CHRISTI / FIDELIBVS IN PACE CONQVIES / CAT AMEN

Umschrift

. . . (Magister JOHANNES NICOLAUS, ecclesiae collegiatae Aschaffenburgensis syndicus) / OBIIT ANNO M DCIII (III. Calendas Maji)

Deutsche Übersetzung:

 
 
Epitaph Nordflügel um 1545 Heinrich Sachs aus Fulda, Kanonikus † 1545 und Johann Scharlach

Über der Inschrift gutes Portraitrelief als Kniestück. An den oberen Ecken des Inschriftfeldes zwei Masken in der Mitte verknäulte Schlangen. Sandstein überstrichen[1]S.147.

Lateinische Inschrift:

HIC JACET HEINRICHVS SACHSIVS IPSE / DE FVLDA NATVS RITE SEPVLTVS / NIC JACET ET SCHARLACH ILLE JOHANNES VOS DEVS HIS VENIAM DET ROGITATE / OBIIT PRIMA DECEMB . 1 . 5 . 4 . 5 .

Deutsche Übersetzung:


 
Epitaph Nordflügel um 1761 Johann Georg Nunn, Stiftsvikar, Pfarrer von Sommerau † 19. Mai 1761

Um die Inschrift gute Rokokokartusche mit Emblemen des Todes. Roter Sandstein[1]S.147.

Lateinische Inschrift:

ANNO DOMINI MDCCLXI DIE / XIX MAII AETATIS 56 IVIT / IN DOMUM AETERNITATIS / (reverendus) D(ominus) JO[h]AN[nes] GEORG[ius] NUNN / MOG[untinus] IN HATTERSHEM PER 8 / IN SOM[m]ERAU PER 18 / ANNOS PAROCHUS 11 FEB[ruarii] 1760 AD VICARIAM S MARIA / MAGDALENA NIMINA / TUS IN HAC INSIGNI / COLLEGIATA
VIATOR / DEFUNCTI ANIMA / .. NE PRECARE / R . I. P.

Deutsche Übersetzung:

 
Epitaph Nordflügel um 1722 Laurentius Stork, Stiftsvikar † 17. Juli 1722

Epitaph im Typus der Grabmäler des Barock in Aschaffenburg mit Gesimsschluss, Zwei Säulen mit Rankenwerk. Relief: Der Verstorbene in Talar vor dem Kreuz kniend und betend vor aufgeschlagenem Buch; oben in der Mitte ein Storch von Blumen umrankt, stark verwittert. Roter Sandstein[1]S.148.

Lateinische Inschrift:

HOC SUB TUMULO QUIESCIT PLURIMUM REVERENDUS OC DOCTISSIMUS D[ominus] D[ominus] LAURENTIUS STORK ECCLESIAE SS. PETRI ET ALEXANDRI VICARIUS NATUS MDCLI (1651) 8. JUNII VICARIUS SS. TRIUM REGUM ANNO MDCLXXVI (1676) DIE 27. SEPTEMBRII OFFICIATUS QUI MDCCXVIII (1718) APOPLEXIA TACTUS TANDEM MDCCXXII (1722) 17. JULII ANIMAM CREATORI SUO REDDIDIT

Deutsche Übersetzung:


Wappen:
In Gold auf blauem Dreiberg ein natürlicher Storch mit einem angezogenen Bein[3](T.55,III,5).

 
 
Epitaph Nordflügel um 1715 Justus Philipp Gans, Sohn des kurfürstlichen Oberkellers in Aschaffenburg, Johann Philipp Gans, durch Nomination am 19. Dezember 1664 Kanoniker, 1625 Kapitular, in St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg † 25. Mai 1715

Epitaph im Typus der Grabmäler des Barock in Aschaffenburg, Zwei Säulen mit Rankenwerk. Relief: Der Verstorbene in Talar vor dem Kreuz kniend und betend vor aufgeschlagenem Buch; oben in der Mitte ein Wappen von Blumen umrankt, stark verwittert. Roter Sandstein[1]S.148.

Lateinische Inschrift:

SIste VIator neC DesIte ChrIstIano More / PIas praestare oratIones pro eo / QVI IbI In aMbItV IaCet sepVLtVs / IVstVs PhILIppVS Gans / CanonICVs CapItVLarIs AschaffenbVrgI

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
In Blau ein silberner Sparren oben begleitet von zwei goldenen Rosen, unten von einer silbernen Gans. Helmzier: Zwischen zeri Büffelhörnern die Gans[3](T.18,II,5).

 
 
Epitaph Nordflügel um 1721 Johannes Sauer, Stiftsvikar † 12. März 1721

Barockgehäuse mit Relief des vor der Himmelskönigin knienden Vikars. In der Bekrönung Engel mit AVE. Inschrift am Sockel in Kartuschenschild. Teilweise bemalt[1]S.148 sehr stark verwittert.

Lateinische Inschrift:

ADMODVM REVERENBVM DOMINUS JOANNES SAVER VICARIVS AETATIS 73 ANNIS 40 ZELOSVS ANIMARVM PASTOR AD PASTOREM SVMMVM AETERNO PASCENDVS PABVLO TRASIIT ANNO 1721 . 12. MARTII: REQVIESCAT IN PACE

Deutsche Übersetzung:

 
Ostflügel um 1465 Theoderich Ebbracht († 1465) und seine Mutter († 1456)

Theoderich (Dietrich) Ebbracht aus Warburg im Bistum Paderborn wurde 1424 Kanoniker, am 12. Mai 1439 Scholast am Stift St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, resignierte die Scholasterie 1448, blieb aber Kanoniker, er war auch Kanoniker am Kollegiatstift B.M.V. in Mainz, † 19. Februar 1462.

Er arbeitete zuerst in der Kanzlei des damaligen Mailänder Erzbischofs Bartolomeo Capra (1414–1433), dann beim Erzbischof von Mainz. Später kam er an den Hof Kaiser Sigismund, gewann dessen Gunst in der kaiserlichen Kanzlei und wurde 1434 in den Adelstand erhoben. Der Mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach holte ihn zurück, 1438 ging er erneut wieder an dern kaiserlichen Hof. Mit Erhalt der Scholasterie 1439 musste er in Aschaffenburg residieren[2]S.106,S.290f.

Umschrift in gotischen Minuskeln. Relief: Jesus am Kreuz mit Maria und Johannes; vor dem Kreuz kniet der Kanoniker und seine Mutter, beide Seiten um das Kreuz mit Schriftbändern. Roter Sandstein, grau gestrichen[1]S.138[25] ..

Lateinische Inschrift:

Anno Domini 1456, III. die Marti obit honorande matrona EBBRECHT, domini Theodorici Ebbrecht, hujus ecclesiae scolatici et canonici mater amantissima[2]S.385... Umschrift:

Anno d[omi]ni m cccc lvi (1456) lll die marcii o[biit] honorada matrona Elisabet Houc . hranimi Ebbracht opidani Wacuringii relicta vidua domini Theodorici Ebbracht hujus eccl[ess]ie Scolastici et Can[onici] genitrix h sepulta. Deinde idem dns Theodoricus Anno . Dni Millio cccc ....

Schriftband bei der Mutter:

In cruce suspense michi proli meo quoqu parce

.... beim Sohn:

Natum con matre saluct tua passio criste[1]S.138.

Deutsche Übersetzung:

Im Jahre 1456 am 3. März starb die ehrsame Frau Elisabeth, hinterbliebene Witwe des ehrwürdigen Hermann Ebbracht, Bürger von Warburg, Mutter des Herrn Dietrich Ebbracht, Scholastiker und Kanoniker dieser Kirche, die hier begraben ist. Hernach ... derselbe Herr Dietrich im Jahre 14 ...[26].
 
Kreuzgang Nordostecke um 1450 Theoderich Ebbracht († 1465)

Gewölbeschlußstein mit Inschrift, gotische Minuskeln und Wappen, roter Sandstein[1]S.138.

Lateinische Inschrift

Theodoricus Ebbracht scolasticus 1447

Wappen:
Ein nach oben gekrümmter Fisch der einen Menschen verschlingt (Jonas und der Walfisch)[3](T.51,II,2).

 
Ostflügel um 1760

Berthold Klasen (Klosen, Klaesen) aus Duderstadt, * um 1700, Stiftsvikar † 1760

Um die Inschrift der Rokokokartusche mit Kelch, Rauchfass und Totenkopf. Sign. A.LOHR FECIT. Roter Sandstein [1]S.138.

Lateinische Inschrift:

DISPERSIT / DEDIT PAUPERIBUS, / JUSTITIAE EJUS MANET IN SAE / CULUM SAECULI PSALM iii / QUOD PSALTES CECINIT , FACIT / ID LARGISSIMA DONANS MUNERA / PAUPERIBUS MORTUUS HICQUE / JACENS / A [dmodum]. R [everendus] & DOCTIS[simus]; D[ominus] BERTHOLDUS / KLAESEN DUDERST[adiensis] ANN[orum] LIX (59) / HUJ[us] JINSIG[nis] ECCL[esiae] COLL[egiatae] ANN[o] / XIX (19) VIC[carius] QUI PER TESTA / MENTUM CANON[icum] IN / TRES PATRES SUAM / DIVISIT HAERE / / DITAEM / R.I.P. 1760

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Ein quergelegter Flügel, Schwungfeder nach oben[3](T.52,II,2) (vgl.von Hüffel).

 
 
Melchior Schmidner, Stiftsvikar

Bodenplatte, stark abgetreten[27]

Lateinische Inschrift:

R[evern]D[o] ET ERV[dito] D[omino] D[omino] MEL / CHIOR SCHMIDNER / ASCHAFFENBURGENSIS ECC[lesiae / COLLEGIATE VICARIO....
 
um 1787 Adam Schäffgen SJ, 40 Jahre "missionarius transmarinus" (Missionar in Übersee), von dort vertrieben lebte er im Jesuitenkolleg in Aschaffenburg, 1773 von seinen Mitbrüdern ausgewiesen, der Sohn seiner Schwester nahm in auf in sein Präbendenhaus Alte Dechantei † 17. April 1774 im Hause seines Neffen[2]S.272f;
Johann Ludwig Petretti, * 5. August 1733 Neffe des Adam Schäffgen, durch erzbischöfliche Provision am 9. Juni 1747 Kanoniker, 26. Juni 1765 Kapitular † 28. August 1787[2]S.272.

Lateinische Inschrift:

QUOS / SANGUIS CONJUNCTOS TENUIT / HOS / SEPULTURE CONJUNCTOS TENET / HIC / TANDEM QUIESCIT / P. ADAM SCHÄFFGEN S.J. PER ANNOS 40 MISSIONARIUS TRANSMARINUS QUI CUM ALIIS / EJUSDEM SOCIETATIS MEMBRIS EX IIS REGIONI / BUS EJUCTUS REQUIEM QUESIVIT IN / COLLEGIO HUJATE URBIS PATRIAE SED ET HIC CUM ALIIS SOCIIS 1773 E COLLE / GIO DIMISSUS CONFUGIT AD SEDES SUI / EX SORORE NEPOTIS SCILICET P´[lurimum] R[everendi] D[omini] LUDIVI / CI PETRETTI INSIGNIS ECCLES[iae] COLLEG[iate] HUJAT[e] CANON[ici] CAPIT[ularis] QUI EJUS USQUE / DUM EXHAUSTIS VIRIBUS ET PLENUS / MERITIS ANNO SALUTIS 1774 DIE 17. APRIL[is] / AETATIS 76 PLACIDE OBIIT OMNEM CU / RAM EGIT ADQUE HOC EI EPITAPHIUM / ECSTRUI CURAVIZ PROPE ILLUM A / DEXTERO LATERE ANNO SALUTIS 1787 / DIE 28. AUGUSTI ACETATIS 53 SEPULTUS / UT / REQUIESCAT IN PACE / PRECARE LECTOR.

Deutsche Übersetzung:

 
Ostflügel um 1764 Jakob Scheurig, Vikar † 21. Oktober 1764

Um die lateinische Kapitalis-Inschrift Rokokokartusche mit Engelsköpfchen und Insignien, Sandstein bemalt und vergoldet[1]S.139.

Lateinische Inschrift:

ANNO DOMINI / MDCCLXIV DIE XXI OKT (21: Oktober 1764) PIE OBIIT / R[everendus] D[omnus] : JACOBUS / SCHEÜRIG NIE / DERNBERG : AETAT[is] LXXV (75) : PER ANN[os] L (50) VICAR[ius] ZELOSISS[imus) : IN / HAC INSIG(ni) : COLLEGIAT[a] / VIATOR PRECARE PRO / EO UT R.I.P :

Deutsche Übersetzung:

Im Jahre des Herrn, dem 21. Oktober 1764, starb fromm der Pfarrer Jakob Scheurig aus Niedernberg im Alter von 75 Jahren, ...
 
Südflügel um 1675

Adam Bensheimer aus Seligenstadt * um 1598, immatrikulierte sich am 10. November 1616 an der Universität Mainz und studierte bei den Jesuiten Philosophie, auf Bitten Kaiser Matthias bereits am 8. Mai 1616 Kanoniker, 18. März 1624 Kapitular, 27. Oktober 1636 Kustos, 2. August 1647 Scholast, 3. Februar 1660 Dekan am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 21. März 1675, 77 Jahre alt[2]S.95,S.109,S.126,S.287.

Der Dekan kniet hier vor Maria mit dem Jesuskind auf der Mondsichel stehend, im Talar und Rochet aud einem Buch betend, Girlande, rechts oben das Wappen, unten die Schrifttafel von Putten gehalten. Roter Sandstein[1]S.142.

Lateinische Inschrift:

Anno MDCLXXV die 21. Martii admudum referendum et amplissimus D[ominus] ADAMUS BENSHEIMER almae hujus ecclesiae Custos Scolasicus et demum emeritus Dekanus aetatis suae 77 pio obiit.

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Wachsende Rose am Stil mit zwei Blättern, Helmzier: Über einem Tunierhelm mit Decke zwei Büffelhörner in der Mitte wachsende Rose. Farben nicht bekannt[3](T.61,I,2)

 
 
Grabplatte Westflügel Philipp Storck [3] mit Jahreszahl 1806, die Grablege aber sich mittelalterlich Philipp Storck, Stiftsvikar bei St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 23. Juni 1470[4]

Grabplatte mit Inschrift am Kopf, teilweise vorhanden, Rest unleserlich[1]S.142.

Lateinische Inschrift:

Anno d[omi]ni m cccc lxx (1470) xxiii die me[nsi]s junii ob[iit] domi]n[u]s . philippus stork (vicarius) ....

Deutsche Übersetzung:

 
um 1635 Johann Wolfgang Wetzel aus Köln, am 18. März 1610 Kanoniker, 19. November 1610 Kapitular, 14. Juli 1622 Dekan in St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, † 27. Dezember 1636[2]S.95,S.263. Im Gegensatz dazu wird bei Epigraphica Europea als Datierung der 28. Dezember 1635 angegeben[28]

Der Dekan kniet am Betpult vor dem Kruzifix , daneben Maria und Johannes. Sockel mit Inschriftkartusche[28]. Roter Sandstein[1]S.142.

Lateinische Inschrift:

ADMODVM / REVERENDO ET ERVDITO D.[omino] IOANNI / WOLFFGANGO WETTZEL COLLEGIATAE HVIVS / ALMAE ECCLESIAE DECANO MERITISSIMO HOC / EPITAPHIVM IN MEMORIAM SEPIITERNA[m] FIERICUR / RAVIT POSTERITAS QUI OBIIT ANNO M . D . C . XXXV (1635) DIE VERO XXVIII. MNSIS DECEMBRIS / C[ujus] . A[nima] . R[equiescat] . I[n] . P[ace] - A[men]

Deutsche Übersetzung:


 
um 1546 Ewald Rucker aus Seligenstadt, am 4. August 1523 Kanoniker, 6. Oktober 1529 Kapitular am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 8. April 1546[2]S.292.

Lateinische Inschrift:

ANNO DOMINI M . D . X . L . VI (1546) DOMINVS OCTAVA APRILLIS (8. April) IN DIE PALMARVM / OBIIT VENERABILIS D.[ominus} / EWALDVS RVCKER DE / SELEGESTADT HVJVS ECCL[es]I[a]E CANONIC[us] CVIVS / A[n]I[m]A REQVIESCAT . I[n] . P[ace] . [Amen]

Deutsche Übersetzung:


Wappen:
Geteilt, oben in Blau zwei goldene Schrägbalken. Unten in Blau ein gestürzter goldener Halbmond über einem goldenen Stern[3](T.13,III,4.

 
 
um 1575 Dr. Johann Thomas Eisenberger *17. Dezember 1532 in Ortenburg25. April 1575 in Aschaffenburg, Sohn des Philipp Eisenberger (1499-1563) Keller und Amtmann in Ortenburg und seiner Ehefrau Amalie geb. Trach (1499-1545). Dr. am Reichskammergericht, kurfürstlicher Rat zu Mainz und Aschaffenburg.

Wappen mit Inschrift (nicht mehr lesbar): Roter Sandstein

Epitaph in der Stiftskirche Liste Epitaphe Stiftskirche Aschaffenburg

 
Südseite um 1681 Johann Nicolaus Hohn * 7. Juli 1637, Sohn des Stiftsorganisten Johann Jakob Hohn und seiner Ehefrau Gertrudis, durch Nomination des Kanonikers Johannes Boden († 1659) am 6. August 1649 Kanoniker, 1675 Kustos am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 24. September 1681

Vor der Kirche in Goldbach ließ er ein großes Steinkruzifix errichten[2]S.127,S.283.

Im Typus des Breidenbach-Epitaphs. Roter Sandstein[1]S.142.

Lateinische Inschrift:

AN[n]O D[omi]NI 1681 . 24. 7BRIS / OBIIT ADMODVM REVERENDVS ET DOCTISSIMVS D.[ominus] / JOHANNES NICOLAVS HOHN / COLLEGIATAE ECCLESIAE Ss: PETRI ET ALEXANDRI ASCHAFFENBVRGI CANONICVS CAPITVLARIS ET CVSTOS NEC NON COMISARIATVS IBIDEM ASSESSOR AETATIS SVAE 44 ANNORVM CVIVS ANIMA IN SANCTA PACE REQVISCAT.

Deutsche Übersetzung:


 
Südwand, östlich der Fresken um Albert G(r)eippel von Schöllkreppen, 19. November 1512 Kanonikus, 1. Juli 1519 Kapitular am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 1. Oktober 1524[2]S.223

Der Kanoniker kniet vor dem Schmerzensmann, vier Ahnenwappen, Arbeit der ausklingenden Gotik. Roter Sandstein[1]S.142.

in allen vier Ecken Wappen (u.a. heraldisch oben rechts das Wappen der Geippel von Schöllkrippen[29], heraldisch unten links das der Schelle von Amorbach), Kapitalis Schrift, datiert (unsicher) 1. Oktober 1524[30]

Lateinische Inschrift:

INSIGNIS : ET : VENERABILIS : VIR / DOMINVS : ALBERTVS : GEIPPEL : / DE : SCHÖLLKREPPEN : QVONDAM : HUI / VS : SACRE : EDIS : CANONICVS : DIEM : CL / AVSIT : EXTEMVM : ANNO : 24 SVPRA : (millesium) QVIN / GENTESMVM : OCTOBRIS : DIE PRIMA

Deutsche Übersetzung:

Wappen:
Oben rechts: In Rot ein silberner Köcher mit abfliegenden Bändern aus den die Flitsche zweier goldener Pfeile herausragen. Helmzier: Zwischen zwei Büffelhörnern zwei schräggekreuzte Pfeile, das Wappen der Geipel von Schöllkrippen[3](T.80,III,1)
. Unten rechts: Von Silber und Schwarz gespalten und zweimal geteilt. Helmzier: Zwischen zwei Büffelhörnern ein Falke mit herabhängendem Halsband. Auch schräggestellt mit Pfauenfeder im Büffelhorn, das Wappen der Focke von Wallstadt[3](T.20,III,4)[3](T.11,II,2)
. Oben links: Im silbern/rot gevierten Schild eine goldene Rose. Helmzier: Zwischen zwei gevierten Flügeln, jeder belegt mit der Rose und einer dritten Rose, das Wappen derer von Vilbel[3](T.60,II,5)
. Unten links: In Blau drei (2:1) aufgerichtete silberne Klöppel. Helmzier: Zwei Flügel wie der Schild, Wappen der Schelle von Amorbach[3](T.70,I,3). Das Stammwappen der Schelle von Amorbach zeigt anstelle der Klöppel drei Fäuste, die Helmzier, zwei Stierhörner[3](T.32,II,1).

 
um 1783 Edmund Paul Bernard Anton Dalken * 1725 Gauthar in Böhmen, durch erzbischöfliche Provision am 5. August 1739 Kanoniker, 26. Juli 1760 Kapitular, 13. Februar 1772 Kantor und am 28. März 1777 Dekan (installiert am 9. April 1777) im Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg † 3. Oktober 1783[2]S.96,S.119,S.241.

Inschriftplatte im Segmentbogen auf zwei Säulen, unten Totenkopf. Roter Sandstein.

Lateinische Inschrift:

AETERNA MEMORIAE / PLVRIMVM REVERENDI PRAENBILIS ET / AMPLISSIMII DOMINI / BERNARDI ANTONII DALKEN / CONSILIARII ECCLESIASTICI ACTVALIS / ET COMMISSARIATVS ARCHIEPISCOPALIS SIGILLIFERI ET ASSESSORIS QVI 1725 / GAVTHAE IN BOEMIA NATVS / INSIGNIS ECCLESIAE COLLEGIATAE / ASCHAFFENBURGENSIS1739 CANONCVS / DOMICELLARIS 1760 cAPITVLARIS / FACTVS IN CANTOREM 1772 ELECTVS / 1777 DECANVS AB EM[inentissi]MO ARCHIEPICOPO / FRIDERICO CAROLO IOSEPHO / NOMINATVS DIEM CLAVSIT / EXTREMVM 31. OCTOBRIS M D C C L X X X I I I (1783)
VIRTVTES ET / MERITA BREVI / MARMORE / MAIORA / NON EX LAPI / DE QVAERE / SED ORE / OMNIVM AVDI / R . I . P

Deutsche Übersetzung:

 
Fresken

Im Südflügel befindet sich eine im Segmentbogen geschlossene Mauernische mit einer steinernen Stufe und Mauerbrüstung. Über der Brüstung in der Nische ein gemalter Vorhang. Darüber in figürlicher Darstellung, Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, rechts St. Petrus und ein kniender heiliger Bischof, links der Schmerzensmann, nach vorne gebeugt, von Leidenswerkzeugen umgeben.

Die Figuren in weiß mit roten Konturen auf blauem Hintergrund, der mit quadratischen Rosetten gemustert ist.

In den Zwickeln über der Nische, ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige dargestellt, erhalten ist nur einer der Könige, Maria und das Jesuskind. Die Malereien entstanden um 1390.

Im Ostflügel, am Eingang zum Kapitelsaal ist St. Agnes mit dem Lamm auf dem linken Arm und in der rechten Hand eine Palme dargestellt. Sie ist bekleidet mit einem roten Mantel mit grünem Untergewand; der Hintergrund ist in blau und ist ebenfalls im 14. Jahrhundert entstanden.

Im Südosten über der Türe eine stark verwitterte Malerei aus der Frühzeit des 15. Jahrhunderts. Dargestellt sind St. Bonifatius, St. Benedikt von Nursia, St. Cäcilia von Rom und St. Stephanus.

Die Wandmalereien wurden mehrfach restauriert.

Def, Text, Liste+Beschreibung


Säulen und Kapitelle

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Besonderheiten

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  • Holzkassettendecken, Kreuzgewölbe nur noch teilweise sichtbar
  • Fenster vom nördlichen Kreuzgang in .... (welches Gebäude),

Umgebende Gebäude

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Beschreibung

Siehe auch

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Literatur

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  • Felix Mader: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern Unterfranken XIX Stadt Aschaffenburg, München 1918.
  • August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg.
  • Alfred F. Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch mit Zeichnungen von Joachim von Roebel, Aschaffenburg 1983.
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Commons: Epitaphs in Cloister of Stiftskirche Aschaffenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

(Kreuzgang - Reliefs)

  • hier fehlt noch was

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag Felix Mader Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern Unterfranken XIX Stadt Aschaffenburg, München 1918 S. 72 ff Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Felix Mader“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj Alfred F. Wolfert Aschaffenburger Wappenbuch Zeichnungen: Joachim von Roebel, Aschaffenburg 1983
  4. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6683
  5. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6685
  6. Urkunde Nr.29 im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, unterschrieben vom Kaiser und seinem Reichshofsekretär Peter Obernburger (Neffe des Johannes Obernburger, leitender Kanzleisekretär Kaiser Karl V.)
  7. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6686
  8. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6686
  9. http://www.koeblergerhard.de/Rechtsfakultaeten/Wien1106.htm
  10. Roman Schnur (Hrg.): Die Rolle der Juristen bei der Entstehung des modernen Staates, Berlin 1986; darin Peter Moraw: Gelehrte Juristen im Dienst der deutschen Könige des späten Mittelalters, S. 113, (Leseprobe)
  11. Regesten Nr 2920: 19. Februar 1418, Konstanz: Sisismund präsentiert Peter Schenk aus Waibstadt...
  12. Necrologium (C.4141)
  13. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6688
  14. Regesten Nr 7648: 4. März 1430, Pressburg: Sigismund nobilitiert Peter Schenk aus Waibstadt
  15. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6690
  16. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6689
  17. Staatsarchiv Würzburg, MIB 12 fol. 289 (01), in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 aus den Mainzer Ingrossaturbüchern, Band 12
  18. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6787
  19. Eigentlich nur von Weiler, zur Unterscheidung mit einer anderen Adelsfamilie Weiler auch als Weiler mit dem Storch bezeichnet (siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter#W) hatten Streubesitz im Untermaingebiet bis in den Odenwald (vgl. Aschaffenburger Wappenbuch: von Weiler) und vielfältige verwandschaftliche Beziehungen mit dem Niederadel rund um Aschaffenburg, so auch mit der Familie Echter, wie sie in den Wappenfenstern des Rittersaales vom Wasserschloss Mespelbrunn belegt ist.
  20. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6791
  21. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6691
  22. Heraldikwebseite Bernhard Peter: Wappen der von Cronberg / Kronberg Wappen des Kronenstammes inklusive Stammbaum des Kronenstammes
  23. Heraldikwebseite Bernhard Peter: Stiftskirche zu Aschaffenburg, Johannes von Kronberg Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 144
  24. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6692
  25. www.epigraphica-europea.lmu.de ID=6783
  26. Heinrich Koller: Dietrich Ebbracht, Kanoniker und Scholaster zu Aschaffenburg. Ein vergessener führender Politiker des 15. Jahrhunderts. Aschaffenburger Jahresbuch (8), 1984, S.151
  27. [1]
  28. a b [2]
  29. http://fraenkische-wappenrolle.kleeberg.biz/g/g063.html
  30. zum Wappen siehe [http://fraenkische-wappenrolle.kleeberg.biz/g/g063.html Fränkische Wappenrolle: Geipel von Schöllkrippen]

[[Kategorie:Epitaph]] [[Kategorie:Kreuzgang]] [[Kategorie:Peterskirche|Aschaffenburg]] [[Kategorie:Alexander-I.-Kirche]] [[Kategorie:Romanisches Bauwerk in Bayern]] [[Kategorie:Kollegiatstift]] [[Kategorie:Kollegiatstiftskirche in Deutschland]] [[Kategorie:Romanische Kirche]] [[Kategorie:Kirchengebäude im Bistum Würzburg]]