1536
Anne Boleyn
Anne Boleyn
Anne Boleyn und ihr Bruder George werden wegen Hochverrats hingerichtet.
Jane Seymour
Jane Seymour
Jane Seymour wird
die dritte Frau Heinrichs VIII.
Die Hinrichtung William Tyndales
Die Hinrichtung William Tyndales
William Tyndale wird auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
1536 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 984/985 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1528/29
Buddhistische Zeitrechnung 2079/80 (südlicher Buddhismus); 2078/79 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 70. (71.) Zyklus

Jahr des Feuer-Affen 丙申 (am Beginn des Jahres Holz-Schaf 乙未)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 898/899 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 3869/70 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 914/915
Islamischer Kalender 942/943 (Jahreswechsel 19./20. Juni)
Jüdischer Kalender 5296/97 (15./16. September)
Koptischer Kalender 1252/53
Malayalam-Kalender 711/712
Seleukidische Ära Babylon: 1846/47 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1847/48 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1592/93 (Jahreswechsel April)

Ereignisse Bearbeiten

Politik und Weltgeschehen Bearbeiten

England Bearbeiten

 
Banner der Pilgrimage of Grace mit den fünf Wunden Christi

Weitere Ereignisse in Europa Bearbeiten

 
Die Schweiz 1536

Amerika Bearbeiten

 
Buenos Aires kurz nach seiner Gründung
  • 2. Februar: Der Spanier Pedro de Mendoza gründet Buenos Aires, die heutige Hauptstadt von Argentinien, unter dem Namen: Puerto de Nuestra Señora Santa María del Buen Ayre („Hafen unserer lieben Frau [der Heiligen] Maria vom guten Winde“).
  • 14. April: Dem Inka-Herrscher Manco Cápac II. gelingt die Flucht aus der Gefangenschaft der Spanier. Er organisiert Inka-Truppen im Tal von Urubamba und nimmt in der Folge die bei Cusco gelegene Festung Sacsayhuamán ein.
  • 6. Mai: Die Belagerung von Cusco durch die Inka unter Manco Cápac II. beginnt. Einen Angriff auf Ciudad de los Reyes (Lima) können die Spanier abwehren.
  • Die Expedition Diego de Almagros nach Süden ins heutige Chile mündet in ein Desaster.

Kultur Bearbeiten

Religion Bearbeiten

Reformation im Heiligen Römischen Reich und in Frankreich Bearbeiten

Im März wird bei dem Basler Buchdrucker Thomas Platter die erste Ausgabe der Institutio Christianae Religionis von Johannes Calvin gedruckt und veröffentlicht. Die erste Ausgabe enthält sechs Kapitel. Durch fortlaufende Erweiterungen wächst die Institutio zu einem großen Lehrwerk des christlichen Glaubens im reformatorischen Sinne heran, das 1559 schließlich 80 Kapitel umfassen wird. Als eines der wichtigsten Bücher der Reformation wird die Institutio das theologische Lehrbuch der französischsprachigen reformierten Kirche und Grundlage der Theologie der reformierten Kirche außerhalb Frankreichs. In der – vergeblichen – Hoffnung, es möge ihn von der Verfolgung der Hugenotten abhalten, hat Calvin das Werk dem französischen König Franz I. gewidmet.

Im Mai schließen reformatorische Theologen die Wittenberger Konkordie. Dabei geht es um die Auslegung des Abendmahls, die zwischen Vertretern der Schweizer und sogenannten „oberdeutschen“ Reformation strittig ist. An den Verhandlungen vom 21. Mai bis 28. Mai nehmen teil die Wittenberger Martin Luther, Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen, Caspar Cruciger der Ältere, Matthäus Alber und Johannes Schradin aus Reutlingen, Jacob Ottner aus Esslingen am Neckar, Johann Bernhard aus Frankfurt am Main, Martin Bucer und Wolfgang Capito aus Straßburg, Martin Frecht aus Ulm, Justus Menius aus Eisenach, Friedrich Myconius aus Gotha, Wolfgang Musculus und Bonifacius Wolfhart aus Augsburg, Gervasius Schuler aus Memmingen, und der erst später eingetroffene Johannes Zwick aus Konstanz. Justus Jonas der Ältere unterzeichnet die Konkordie nachträglich. Mit Ausnahme des Konstanzer Predigers Zwick, der vorschützt, dazu nicht legitimiert zu sein, nehmen die oberdeutschen Städte die Konkordie an, nicht aber die Schweizer.

 
Konfessionelle Verteilung in der Eidgenossenschaft 1536

Der theologische Lehrunterschied führt schließlich zu einer Auseinanderentwicklung zwischen deutscher und schweizerischer Reformation und begründet somit auch die Sonderstellung des Calvinismus, die etwa angesichts der reformierten Konfessionsbildung in Frankreich eine europäische Dimension annehmen wird. Die „deutsche“ Richtung der Reformation bleibt dagegen trotz fortwährender Diskussionen über dogmatisch-sakramentale Fragen vergleichsweise geschlossen.

Inquisition in Portugal Bearbeiten

Mit päpstlicher Erlaubnis werden drei Inquisitoren für Portugal ernannt und dem König das Recht für die Benennung eines vierten zugestanden. Der portugiesische Inquisitionsrat wird als Consejo general bezeichnet. Im portugiesischen Mutterland werden schließlich drei Inquisitionstribunale in Coimbra, in Lissabon und in Evora errichtet.

Reformation in England Bearbeiten

 
Tintern Abbey um 1900

Katastrophen Bearbeiten

Historische Karten und Ansichten Bearbeiten

Geboren Bearbeiten

Geburtsdatum gesichert Bearbeiten

  • 22. Januar: Philibert von Baden, Markgraf von Baden († 1569)
  • 12. Februar: Leonardo Donà, 90. Doge von Venedig († 1612)
  • 16. Februar: Margarethe von Österreich, Erzherzogin von Österreich und Mitbegründerin und Stiftsdame des Haller Damenstifts († 1567)
  • 24. Februar: Ippolito Aldobrandini, unter dem Namen Clemens VIII. Papst der katholischen Kirche († 1605)
  • 18. März: Karl von Utenhove, flämischer Gelehrter und Dichter († 1600)
  • 31. März: Ashikaga Yoshiteru, japanischer Shogun († 1565)
  • 8. April: Barbara von Hessen, Gräfin von Württemberg-Mömpelgard und Gräfin von Waldeck († 1597)
  • 16. April: Poul Cypræus, dänischer Jurist, Historiker und Diplomat († 1609)
  • 3. Mai: Stephan Praetorius, deutscher lutherischer Theologe und Erbauungsschriftsteller († 1603)
  • 10. August: Caspar Olevian, deutscher Theologe und Reformator († 1587)
  • 15. August: Johann Münch, deutscher Rechtswissenschaftler († 1599)
  • 24. August: Matthäus Dresser, deutscher Schulhumanist, Pädagoge, Philologe und Historiker († 1607)
  • 6. September: Cesare I. Gonzaga, Graf von Guastalla und Herzog von Amalfi († 1575)
  • 20. Oktober: Joachim Ernst, Fürst von Anhalt († 1586)
  • 28. Oktober: Felix Platter, Schweizer Arzt und Schriftsteller († 1614)
  • 11. November: Marcantonio Memmo, 91. Doge von Venedig († 1615)
  • 22. November: Johann VI., Graf von Nassau-Dillenburg und Regent von Gelderland († 1606)
  • 5. Dezember: Santi di Tito, italienischer Maler und Architekt († 1603)
  • 18. Dezember: Antonio Calcagni, italienischer Bildhauer und Bronzegießer († 1593)
  • 26. Dezember: Yi I, koreanischer Philosoph († 1584)
  • 29. Dezember: Heinrich VI. von Plauen, Burggraf von Meißen († 1572)

Genaues Geburtsdatum unbekannt Bearbeiten

Gestorben Bearbeiten

Erstes Halbjahr Bearbeiten

 
Katharina von Aragón
 
Hinrichtung der Täufer
van Leiden, Krechting
und Knipperdolling
  • 22. Januar: Jan van Leiden, Täufer („König von Münster“) (* 1509)
  • 22. Januar: Bernd Knipperdolling, Führer der Täufer in Münster (* um 1495)
  • 22. Januar: Bernd Krechting, Führer der Täufer in Münster (* vor 1500)
  • 25. Februar: Berchtold Haller, Reformator der Stadt Bern (* 1492)
  • 25. Februar: Jakob Hutter, Führer und Organisator des Tiroler Täufertums, auf dem Scheiterhaufen verbrannt (* wahrsch. Ende 15. Jh.)
  • 12. März: Ulrich von Dornum, ostfriesischer Adliger (* 1465/66)
  • 15. März: Makbul Ibrahim Pascha, Großwesir des Osmanischen Reiches (* um 1493)
  • 4. April: Friedrich II., Markgraf von Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Kulmbach (* 1460)
  • 4. April: Marin Sanudo, italienischer Historiker, Schriftsteller und Tagebuchschreiber (* 1466)
  • 27. April: Johann Apel, deutscher Jurist und Humanist (* 1486)
  • 27. April: Francisco de Mello, portugiesischer Mathematiker, Theologe und Lehrer (* 1490)
  • 17. Mai: George Boleyn, Viscount Rochford, englischer Diplomat und Bruder Anne Boleyns, enthauptet (* um 1504)
  • 17. Mai: Henry Norris, englischer Höfling, enthauptet (* um 1490)
  • 17. Mai: Mark Smeaton, englischer Musiker, enthauptet (* um 1511/16)
  • 17. Mai: Francis Weston, englischer Adliger (* 1511)
  • 19. Mai: Anne Boleyn, zweite Frau Heinrichs VIII., Königin von England, wegen Hochverrats enthauptet (* 1501 oder 1507)
  • 31. Mai: Karl I., Herzog von Münsterberg und Oels (* 1476)
  • 29. Juni: Bernhard III. von Baden, Markgraf von Baden-Baden (* 1474)

Zweites Halbjahr Bearbeiten

Genaues Todesdatum unbekannt Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: 1536 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien