Liste der Mitglieder des Senats im 111. Kongress der Vereinigten Staaten

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(Weitergeleitet von 111. Senat)

Jeder Staat wählt zwei Senatoren in den Senat der Vereinigten Staaten. Bis 1913 wurden die Senatoren durch die Parlamente der einzelnen Bundesstaaten bestimmt. Ab 1913 erforderte der 17. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung, dass die Senatoren durch die Bevölkerung des jeweiligen Bundesstaates direkt gewählt werden.

Parteimitgliedschaft der Senatoren nach Bundesstaat im 111. Kongress

Die Amtsperiode des Senats des 111. Kongresses, dessen Mitglieder zu einem Drittel aus der Senatswahl am 4. November 2008 hervorgegangen waren, begann am 3. Januar 2009; zu seiner konstituierenden Sitzung trat er am 6. Januar 2009 zusammen.

Parteiensystem

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Nach der Wahl 2008 gehörten der demokratischen Fraktion zunächst 58 und der republikanischen Fraktion 41 Mitglieder des Senats an. Am 28. April 2009 teilte der bisherige republikanische Senator Arlen Specter aus Pennsylvania öffentlich seinen Wechsel zu den Demokraten mit. Einer der beiden Sitze aus Minnesota war ein halbes Jahr lang vakant, da nach knappem Ergebnis um die Gültigkeit von Stimmen noch prozessiert wurde. Das Oberste Gericht des Bundesstaates Minnesota wies schließlich die Klage von Norm Coleman ab, woraufhin der Gouverneur Tim Pawlenty die Ernennungsurkunde für Al Franken unterzeichnete und dieser am 7. Juli 2009 vereidigt wurde. Damit betrug das Verhältnis zwischen den Fraktionen nun 60 zu 40 zugunsten der Demokraten. Das bedeutete, dass die Demokraten bei geschlossener Abstimmung sämtlicher Fraktionsmitglieder die Verhinderung einer Beschlussfassung durch Filibuster seitens der Republikaner unterbinden konnten, wofür eine Dreifünftelmehrheit (super majority) erforderlich ist.

Durch den Tod von Senator Edward Kennedy reduzierte sich die Zahl der Senatssitze der demokratischen Fraktion auf 59; nach der Ernennung von Paul G. Kirk zum Nachfolger Kennedys betrug sie zwischenzeitlich wieder 60. Da der Republikaner Scott Brown dann aber die notwendige Nachwahl am 19. Januar 2010 in Massachusetts gegen die demokratische Kandidatin Martha Coakley gewann und am 4. Februar 2010 vereidigt wurde, verloren die Demokraten mit diesem Sitz im Senat auch ihre „Super-Mehrheit“. Durch den Tod von Robert Byrd reduzierte sich im Juni 2010 die Zahl der Senatsmitglieder für kurze Zeit erneut auf 99 und die Zahl der Mitglieder der Demokratischen Fraktion auf 58. Sein Nachfolger, der Demokrat Carte Goodwin, wurde am 20. Juli 2010 vereidigt. Im Rahmen der Wahl am 2. November 2010 fand auch die offizielle Nachwahl für die ehemaligen Sitze von Joe Biden – der Senator aus Delaware hatte sein Mandat nach seiner Wahl zum US-Vizepräsidenten niedergelegt – und Robert Byrd statt. Da mit Chris Coons und Joe Manchin zwei Demokraten diese Sitze errangen, änderte sich zunächst nichts an der Fraktionsstärke im Senat. Außerdem wurde ein neuer Senator für den einstigen Sitz von Barack Obama gewählt: Für den im Januar 2009 ins Amt gekommenen US-Präsidenten war Roland Burris unter zweifelhaften Begleitumständen durch Gouverneur Rod Blagojevich zum Senator für Illinois ernannt worden. Burris trat bei der Nachwahl nicht mehr an, die der Republikaner Mark Kirk gewann. Nach dessen Amtsantritt am 29. November 2010 betrug das Verhältnis der Fraktionsstärken bis zum Ende der Sitzungsperiode 58:42.

Senator Bernie Sanders aus Vermont gehörte keiner Partei an, war jedoch Mitglied der demokratischen Fraktion. Joe Lieberman aus Connecticut zog 2008 als unabhängiger Kandidat wieder in den Senat ein, nachdem er die parteiinternen Vorwahlen der Demokraten in seinem Staat verloren hatte, blieb aber weiterhin Mitglied der Demokratischen Partei und gehörte ebenso der Fraktion der Demokraten an.

Wichtige Positionen

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Position Name Partei Staat Seit
     Präsident Joe Biden (bis 20. Januar 2009: Dick Cheney) Demokrat Delaware 2009
     Präsident pro tempore Daniel Inouye (bis 28. Juni 2010: Robert Byrd) Demokrat Hawaii 2010
     Majority Leader Harry Reid Demokrat Nevada 2007
     Minority Leader Mitch McConnell Republikaner Kentucky 2007
     Majority Whip Dick Durbin Demokrat Illinois 2007
     Minority Whip Jon Kyl Republikaner Arizona 2007
     Democratic Conference Chairman Harry Reid Demokrat Nevada 2005
     Republican Conference Chairman Lamar Alexander Republikaner Tennessee 2007
     Democratic Conference Vice Chairman Charles Schumer Demokrat New York 2009
     Republican Conference Vice Chairman Lisa Murkowski (bis 25. Juni 2009: John Thune) Republikaner Alaska 2009
     Democratic Policy Committee Chairman Byron Dorgan Demokrat North Dakota 1999
     Republican Policy Committee Chairman John Thune (bis 17. Juni 2009: John Ensign) Republikaner South Dakota 2009
     Democratic Senatorial Campaign Committee Chairman Bob Menendez Demokrat New Jersey 2009
     National Republican Senatorial Committee Chairman John Cornyn Republikaner Texas 2009

Liste der Senatoren

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Senator Partei Staat Erstmals gewählt Sitz bis (jeweils Anfang Januar, sofern nicht anderes angemerkt) * Anmerkungen
     Richard Shelby Republikaner Alabama 1986 2011
     Jeff Sessions Republikaner 1996 2015
     Mark Begich Demokrat Alaska 2008 2015
     Lisa Murkowski Republikaner 2002 2011 (unterlag bei der parteiinternen Vorwahl; trat im November 2010 als Write-in-Kandidatin an und gewann die Wahl)
     John McCain Republikaner Arizona 1986 2011
     Jon Kyl Republikaner 1994 2013
     Blanche Lincoln Demokrat Arkansas 1998 2011
     Mark Pryor Demokrat 2002 2015
     Mark Udall Demokrat Colorado 2008 2015
     Ken Salazar Demokrat 2004 2009 (Rücktritt am 20. Januar 2009 wegen Ernennung zum US-Innenminister)
     Michael Bennet Demokrat 2010 2017 (am 21. Januar 2009 als Nachfolger von Ken Salazar ernannt; gewann die Wahl im November 2010)
     Chris Dodd Demokrat Connecticut 1980 2011
     Joe Lieberman Unabhängiger 1988 2013
     Joe Biden Demokrat Delaware 1972 2009 (Rücktritt am 15. Januar 2009 vor Amtsübernahme als Vizepräsident der USA)
     Ted Kaufman Demokrat 2009 2010 (am 16. Januar 2009 als Nachfolger von Joe Biden ernannt; Rücktritt am 15. November 2010 nach der Wahl von Chris Coons)
     Chris Coons Demokrat 2010 2015 (gewann im November 2010 die Nachwahl für den einstigen Sitz von Joe Biden)
     Tom Carper Demokrat 2000 2013
     Bill Nelson Demokrat Florida 2000 2013
     Mel Martinez Republikaner 2004 2009 (am 9. September 2009 zurückgetreten)
     George LeMieux Republikaner 2009 ernannt 2011 (am 10. September 2009 als Nachfolger von Mel Martínez ernannt)
     Saxby Chambliss Republikaner Georgia 2002 2015
     Johnny Isakson Republikaner 2004 2011
     Daniel Inouye Demokrat Hawaii 1962 2011
     Daniel Akaka Demokrat 1990 2013
     Jim Risch Republikaner Idaho 2008 2015
     Mike Crapo Republikaner 1998 2011
     Dick Durbin Demokrat Illinois 1996 2015
     Roland Burris Demokrat 2009 2010 (bereits am 30. Dezember 2008, noch während des 110. Kongresses, als Nachfolger des ausgeschiedenen, zum Präsidenten der USA gewählten Barack Obama unter umstrittenen Umständen ernannt, aber erst am 15. Januar 2009 vereidigt; ausgeschieden am 29. November 2010)
     Mark Kirk Republikaner 2010 2017 (gewann die Wahl am 2. November 2010 und wurde am 29. November 2010 für die verbleibende Amtszeit seines Vorgängers Roland Burris vereidigt)
     Richard Lugar Republikaner Indiana 1976 2013
     Evan Bayh Demokrat 1998 2011
     Chuck Grassley Republikaner Iowa 1980 2011
     Tom Harkin Demokrat 1984 2015
     Dianne Feinstein Demokrat Kalifornien 1992 2013
     Barbara Boxer Demokrat 1992 2011
     Sam Brownback Republikaner Kansas 1996 2011
     Pat Roberts Republikaner 1996 2015
     Mitch McConnell Republikaner Kentucky 1984 2015
     Jim Bunning Republikaner 1998 2011
     Mary Landrieu Demokrat Louisiana 1996 2015
     David Vitter Republikaner 2004 2011
     Olympia Snowe Republikaner Maine 1994 2013
     Susan Collins Republikaner 1996 2015
     Ben Cardin Demokrat Maryland 2006 2013
     Barbara Mikulski Demokrat 1986 2011
     Edward Kennedy Demokrat Massachusetts 1962 2009 (am 25. August 2009 verstorben)
     Paul G. Kirk Demokrat 2009 (ernannt) 2010 (Nach dem Tod Edward Kennedys am 24. September 2009 ernannt und am 25. September vereidigt; im Amt bis 4. Februar 2010)
     Scott Brown Republikaner 2009 2013 (gewann im November 2009 Nachwahl für den einstigen Sitz von Edward Kennedy)
     John Kerry Demokrat 1984 2015
     Carl Levin Demokrat Michigan 1978 2015
     Debbie Stabenow Demokrat 2000 2013
     Amy Klobuchar Demokrat Minnesota 2006 2013
     Al Franken Demokrat 2008 2015 (erst am 7. Juli 2009 vereidigt, nachdem der Oberste Gerichtshof von Minnesota Norm Colemans Klage gegen die nach einer Neuauszählung getroffene Feststellung eines knappen Siegs von Franken abgewiesen hatte)
     Thad Cochran Republikaner Mississippi 1978 2015
     Roger Wicker Republikaner 2008 2013 (Am 31. Dezember 2007 zum Nachfolger von Trent Lott ernannt; gewann die Nachwahl im November 2008)
     Kit Bond Republikaner Missouri 1986 2011
     Claire McCaskill Demokrat 2006 2013
     Max Baucus Demokrat Montana 1978 2015
     Jon Tester Demokrat 2006 2013
     Mike Johanns Republikaner Nebraska 2008 2015
     Ben Nelson Demokrat 2000 2013
     Harry Reid Demokrat Nevada 1986 2011
     John Ensign Republikaner 2000 2013
     Judd Gregg Republikaner New Hampshire 1992 2011
     Jeanne Shaheen Demokrat 2008 2015
     Bob Menendez Demokrat New Jersey 2006 2013 (Im Januar 2006 als Nachfolger von Jon Corzine ernannt; gewann die Wahl im November 2006)
     Frank Lautenberg Demokrat 2002 2015
     Tom Udall Demokrat New Mexico 2008 2015
     Jeff Bingaman Demokrat 1982 2013
     Charles Schumer Demokrat New York 1998 2011
     Hillary Clinton Demokrat 2000 2009 (Rücktritt am 21. Januar 2009 bei Ernennung zum Secretary of State)
     Kirsten Gillibrand Demokrat 2009 ernannt 2013 (am 27. Januar 2009 als ernannte Nachfolgerin von Hillary Clinton vereidigt; gewann Nachwahl am 2. November 2010)
     Kay Hagan Demokrat North Carolina 2008 2015
     Richard Burr Republikaner 2004 2011
     Kent Conrad Demokrat North Dakota 1986 2013
     Byron Dorgan Demokrat 1992 2011
     Sherrod Brown Demokrat Ohio 2006 2013
     George Voinovich Republikaner 1998 2011
     Jim Inhofe Republikaner Oklahoma 1994 2015
     Tom Coburn Republikaner 2004 2011
     Ron Wyden Demokrat Oregon 1996 2011
     Jeff Merkley Demokrat 2008 2015
     Arlen Specter Demokrat Pennsylvania 1980 2011 (gewählt als Republikaner, erklärte am 28. April 2009 seinen Übertritt zu den Demokraten)
     Bob Casey Demokrat 2006 2013
     Jack Reed Demokrat Rhode Island 1996 2015
     Sheldon Whitehouse Demokrat 2006 2013
     Lindsey Graham Republikaner South Carolina 2002 2015
     Jim DeMint Republikaner 2004 2011
     Tim Johnson Demokrat South Dakota 1996 2015
     John Thune Republikaner 2004 2011
     Bob Corker Republikaner Tennessee 2006 2013
     Lamar Alexander Republikaner 2002 2015
     Kay Bailey Hutchison Republikaner Texas 1993 2013
     John Cornyn Republikaner 2002 2015
     Orrin Hatch Republikaner Utah 1976 2013
     Bob Bennett Republikaner 1992 2011
     Patrick Leahy Demokrat Vermont 1974 2011
     Bernie Sanders Unabhängiger 2006 2013
     Mark Warner Demokrat Virginia 2008 2015
     Jim Webb Demokrat 2006 2013
     Patty Murray Demokrat Washington 1992 2011
     Maria Cantwell Demokrat 2000 2013
     Robert Byrd Demokrat West Virginia 1958 2010 (am 28. Juni 2010 verstorben)
     Carte Goodwin Demokrat 2010 2010 (am 28. Juni 2010 zum Nachfolger des verstorbenen Robert Byrd ernannt; Rücktritt am 15. November 2010)
     Joe Manchin Demokrat 2010 2013 (gewann im November 2010 die Nachwahl für den einstigen Sitz von Robert Byrd)
     Jay Rockefeller Demokrat 1984 2015
     Herb Kohl Demokrat Wisconsin 1988 2013
     Russ Feingold Demokrat 1992 2011
     John Barrasso Republikaner Wyoming 2008 2013 (2007 ernannt)
     Mike Enzi Republikaner 1996 2015

* Jeweils das Ende der laufenden Amtszeit, ohne Berücksichtigung späterer Wiederwahlen.

Siehe auch

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