Zangberg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen.

Wappen Deutschlandkarte
Zangberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Zangberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 16′ N, 12° 26′ OKoordinaten: 48° 16′ N, 12° 26′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Oberbergkirchen
Höhe: 430 m ü. NHN
Fläche: 9,83 km2
Einwohner: 1158 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84539
Vorwahlen: 08636, 08637
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 151
Gemeindegliederung: 20 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hofmark 28
84564 Oberbergkirchen
Website: www.zangberg.de
Erster Bürgermeister: Georg Auer jun. (Wählervereinigung Zangberg)
Lage der Gemeinde Zangberg im Landkreis Mühldorf am Inn
KarteMühldorfer HartZangbergWaldkraiburgUnterreitTaufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)SchwindeggSchönberg (Oberbayern)ReichertsheimRechtmehringRattenkirchenPolling (bei Mühldorf am Inn)ObertaufkirchenOberneukirchen (Oberbayern)OberbergkirchenNiedertaufkirchenNiederbergkirchenNeumarkt-Sankt VeitMühldorf am InnMettenheim (Bayern)MaitenbethLohkirchenKraiburg am InnKirchdorf (bei Haag in Oberbayern)Jettenbach (Oberbayern)HeldensteinHaag in OberbayernGars am InnErhartingEgglkofenBuchbach (Oberbayern)Aschau am InnAmpfingLandkreis LandshutLandkreis Rottal-InnLandkreis RosenheimLandkreis EbersbergLandkreis AltöttingLandkreis ErdingLandkreis Traunstein
Karte

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Die Gemeinde liegt in der Region Südostoberbayern am nördlichen Rand des Isentales und bildet den Eingang zum tertiären niederbayerischen Hügelland.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 20 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Atzging (Weiler)
  • Dorneck (Einöde)
  • Emerkam (Weiler)*
  • Englhör (Einöde)
  • Grön (Einöde)*
  • Hausmanning (Einöde)
  • Herrnteisenbach (Einöde)
  • Kaps (Weiler)*
  • Kröppen (Einöde)
  • Landenham (Weiler)*
  • Moos (Weiler)
  • Moosen (Weiler)
  • Palmberg (Kirchdorf)
  • Permering (Einöde)*
  • Stegham (Einöde)*
  • Taubenthal (Einöde)
  • Unterkiefering (Einöde)
  • Weiher (Weiler)*
  • Weilkirchen (Weiler mit Kirche)
  • Zangberg (Pfarrdorf)
* 
Diese Gemeindeteile haben die Telefonvorwahl 08637.

Es gibt die Gemarkungen Weilkirchen und Zangberg.

Geschichte Bearbeiten

 
Michael Wening: Schloss Zangberg, Anfang 18. Jh.

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

In den mittelalterlichen Ortsnamenbelegen hält sich die Endung -werk hartnäckig (1285: Zangwerch, 1304 Zangwerich, 1390 Zangwerg, 1423 Zangwerkch), weshalb wohl nicht -berg zugrunde liegen kann. In Verbindung mit dem Erstbeleg Ziunberch von 1220 kann die Deutung Zaunwerk/Flechtwerk gewonnen werden, was in einem Beleg von 1285 auch explizit erwähnt wird: Um die newen veste, di der Harschircher gebowen hat ouf des gotshous aigen datz Zangwerch.[4]

Der Gemeindeteil Weilkirchen wird schon 788 als ecclesia ad Uuila (von lateinisch villa) erwähnt. Der Ort gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Neumarkt des Kurfürstentums Bayern. Die Gräfin von der Wahl besaß hier um 1800 die offene Hofmark Zangberg. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.

Das Ortsbild wird bestimmt durch den im 17. Jahrhundert entstandenen Bau des heutigen Klosters St. Josef. In den Räumen der früheren Höhere-Töchter-Schule der Salesianerinnen Zangberg, deren berühmteste Schülerin wohl Zita von Bourbon-Parma war, befinden sich heute auch die BSH Academy der BSH Hausgeräte GmbH sowie Schulungsräume der Capgemini sd&m.

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. Oktober 1937 wurde die Gemeinde Weilkirchen eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2021 wuchs die Gemeinde von 810 auf 1152 Einwohner bzw. um 42,2 %.

  • 1840: 0476 Einwohner[6]
  • 1871: 0673 Einwohner
  • 1900: 0689 Einwohner
  • 1925: 0712 Einwohner
  • 1939: 0596 Einwohner
  • 1950: 0909 Einwohner
  • 1961: 0695 Einwohner
  • 1970: 0569 Einwohner
  • 1987: 0800 Einwohner
  • 1991: 0845 Einwohner
  • 1995: 0922 Einwohner
  • 2000: 0947 Einwohner
  • 2005: 1015 Einwohner
  • 2010: 1082 Einwohner
  • 2015: 1106 Einwohner
  • 2021: 1152 Einwohner

Politik Bearbeiten

Gemeinderat und Bürgermeister Bearbeiten

Bei den Kommunalwahlen in Bayern 2020 erhielten im Gemeinderat die Wählervereinigung Zangberg 10 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 2 Sitze.[7] Bürgermeister ist Georg Auer jun. (Wählergemeinschaft Zangberg). Dieser wurde am 15. März 2020 mit 523 von 630 gültigen Stimmen gewählt.[8]

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „In Silber über grünem Dreiberg eine schräggestellte rote Schmiedezange.“[9]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Katholische Pfarrkirche Herz Jesu. Von der Ausstattung verdient vor allem ein großes Kruzifix Beachtung, da es ein Überrest des 1858 abgebrochenen Bennobogens der Münchner Frauenkirche ist.
  • Kloster Zangberg, das ehemalige Schloss Zangberg
  • Kirche St. Peter und Paul in Palmberg (Grab des Dichters Martin Greif)
  • Kirche St. Georg in Weilkirchen

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

2020 gab es in der Gemeinde 184 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 384 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 200 Personen größer als die der Einpendler. 12 Einwohner waren arbeitslos. 2020 gab es 19 landwirtschaftliche Betriebe.

Bildung Bearbeiten

In Zangberg gibt es einen gemeindlichen Kindergarten (50 Plätze), eine Kinderkrippe (12 Plätze) und eine Grundschule (Stand 2021).

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Zangberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Zangberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2021.
  3. Gemeinde Zangberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  4. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 312.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 49, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat).
  7. Ergebnisse. Abgerufen am 26. März 2020.
  8. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl Zangberg 2020. Abgerufen am 26. März 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Zangberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte