Windkeim

Ort im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen

Windkeim war ein Ort im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen. Seine Ortsstelle befindet sich heute im Munizipalkreis Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).

Untergegangener Ort
Windkeim
(kein russischer Name bekannt)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Erste Erwähnung 1404
Frühere Namen Windekaym,
Windekaymen (nach 1404),
Windikaym (nqch 1409),
Windtkeim (nach 1437),
Windekeim (nach 1610),
Windekeimb (nach 1680),
Winkeim (nach 1692),
Wingkeim (um 1785),
Groß Windkeim (nach 1820),
Windkeim (vor 1895)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 32′ N, 20° 8′ OKoordinaten: 54° 32′ 0″ N, 20° 8′ 0″ O
Windkeim (Europäisches Russland)
Windkeim (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Windkeim (Oblast Kaliningrad)
Windkeim (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Die Ortsstelle Windkeims liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 15 Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Heiligenbeil (russisch Mamonowo) bzw. 37 Kilometer nordwestlich der heutigen Rajonshauptstadt Bagrationowsk (deutsch Preußisch Eylau).

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des seinerzeit Windekaym genannten Dorfs erfolgte im Jahre 1404.[1] Nach 1404 wurde es Windekaymen, nach 1409 Windikaym, nach 1437 Windtkeim, nach 1610 Windekeim, nach 1680 Windekeimb, nach 1692 Winkeim, um 1785 Wingkeim, nach 1820 Groß Windkeim und vor 1895 bis 1945 Windkeim genannt.

Als Landgemeinde kam Windkeim 1874 zum neu errichteten Amtsbezirk Pohren (russisch Rasdonoje) im ostpreußischen Kreis Heiligenbeil.[2] 85 Einwohner zählte Windkeim im Jahre 1910.[3]

Am 30. September 1928 schlossen sich die Landgemeinde (Groß) Windkeim und der Gutsbezirk (Adlig) Pohren (russisch Rasdolnoje) sowie Teile von Klein Windkeim[4] zur neuen Landgemeinde Windkeim zusammen.[2]

Windkeim wurde am 13. September 1929 Amtsdorf als der bisherige Amtsbezirk Windkeim dann auch in „Amtsbezirk Windkeim“ umbenannt wurde.[2] Mit vier zugehörigen Orten bestand er bis 1945.

Die Einwohnerzahl Windkeims stieg bis 1933 auf 307 und belief sich 1939 auf 303.[5]

Mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen kam Windkeim 1945 in Kriegsfolge zur Sowjetunion. Doch schon in den ersten Nachkriegsjahren gab es kaum noch eine Spur des Ortes: weder wurde eine russische Namensform bekanntgegeben noch die Zugehörigkeit zu einem Dorfsowjet mitgeteilt. Es ist davon auszugehen, dass der Ort nicht mehr besiedelt wurde und verwaiste, und heute gar als untergegangen gilt. Seine Ortsstelle liegt im Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der Oblast Kaliningrad der heutigen Russischen Föderation.

Amtsbezirk Windkeim (1929–1945) Bearbeiten

Der Amtsbezirk Windkeim bestand für die Dauer seines Bestehens aus vier Orten, die er von dem Vorgängeramtsbezirk Pohren übernahm:[2]

Deutscher Name Russischer Name
Fedderau NN.[4]
Pottlitten Perwomaiskoje
Schölen Wetrowo
Windkeim NN.[4]

Religion Bearbeiten

Groß Windkeim resp. Windkeim war bis 1945 in die evangelische Kirche Bladiau (russisch Pjatidoroschnoje) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt,[6] und gehörte außerdem zur römisch-katholischen Pfarrei Heiligenbeil (russisch Mamonowo) im damaligen Bistum Ermland.

Verkehr Bearbeiten

Die kaum noch wahrnehmbare Ortsstelle Windkeims liegt an der heutigen 27A-020 (ex A 194, frühere deutsche Reichsstraße 1), die von der polnisch-russischen Staatsgrenze über Mamonowo (Heiligenbeil) und Laduschkin (Ludwigsort) bis nach Kaliningrad (Königsberg (Preußen)) führt.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dietrich Lange: Windkeim, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. a b c d Rolf Jehke: Amtsbezirk Pohren/Windkeim
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Heiligenbeil
  4. a b c kein russischer Name bekannt
  5. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Heiligenbeil
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 458–459