Ritterhof (Kreis Heiligenbeil)

Ort im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen

Ritterhof war ein Ort im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen. Seine Ortsstelle befindet sich heute im Munizipalkreis Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) in Russland.

Untergegangener Ort
Ritterhof
(kein russischer Name bekannt)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Gegründet 1856
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 27′ N, 20° 12′ OKoordinaten: 54° 27′ 0″ N, 20° 12′ 0″ O
Ritterhof (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Ritterhof (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ritterhof (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Ritterhof (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Die Ortsstelle Ritterhofs liegt am Südufer der Wituschka (deutsch Jarft) im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 17 Kilometer östlich der früheren Kreisstadt Heiligenbeil (russisch Mamonowo) bzw. 30 Kilometer westlich der heutigen Rajonshauptstadt Bagrationowsk (deutsch Preußisch Eylau).

Geschichte Bearbeiten

Das Gründungsjahr von Ritterhof ist 1856.[1] Der große Hof lag im ostpreußischen Kreis Heiligenbeil und war bis 1945 ein Wohnplatz der Gemeinde Schönrade[2], die von 1874 bis 1899 zum Amtsbezirk Groß Röderdorf[3] (russisch Nowoslojowo), 1899 bis 1929 zum Amtsbezirk Jäcknitz[4] (russisch Usornoje) und von 1929 bis 1945 zum Amtsbezirk Hermsdorf[5] (russisch Pogranitschny) gehörte.

Mit der Abtretung des gesamten nördlichen Ostpreußen 1945 in Kriegsfolge kam Ritterhof zur Sowjetunion. Schon in den ersten Nachkriegsjahren verliert sich seine Spur, der Ort dürfte wohl nicht mehr besiedelt worden sein, ein russischer Name ist nicht bekannt und auch nicht die Zuordnung zu einem Dorfsowjet nach 1947. So gilt er offiziell als untergegangen. Seine Ortsstelle liegt im Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).

Religion Bearbeiten

Bis 1945 war Ritterhof mit seinen fast ausnahmslos evangelischen Einwohnern in den Sprengel Hermsdorf der Vereinigten Kirchengemeinden Hermsdorf/Pellen (Pogranitschny (RUS)/Piele (PL)) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.[6]

Verkehr Bearbeiten

Die kaum noch erkennbare Ortsstelle von Ritterhof liegt nördlich der Straße Kornewo (Zinten)Pogranitschny (Hermsdorf)Iwanzowo (Deutsch Thierau)Grenzübergangsstelle Mamonowo II/Grzechotki an der einstigen „Berlinka“. Ein Landweg-Abzweig unweit von Pogranitschny führt zur Ortsstelle Ritterhof.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dietrich Lange: Ritterhof, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. Kein russischer Name bekannt
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Rödersdorf
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Jäcknitz
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Hermsdorf
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 459