Werner von Veltheim

Schlosshauptmann von Königswusterhausen und Politiker

Franz Karl Adolf Werner von Veltheim (* 13. Mai 1843 in Ostrau, Provinz Sachsen; † 26. Mai 1919 in Schönfließ, Brandenburg) war Schlosshauptmann von Schloss Königs Wusterhausen und preußischer Politiker.

Werner von Veltheim, fotografiert von Nicola Perscheid
Franz Karl Adolf Werner von Veltheim
Franz Karl Adolf Werner von Veltheim

Familie Bearbeiten

Er[1] entstammte einem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht, das 1106 erstmals urkundlich erwähnt ist, und war der Sohn des Gutsbesitzers Werner von Veltheim (* 1. Juli 1817 in Halle (Saale); † 31. Juli 1855 in Ostrau), Gutsherr auf Ostrau, Kösseln, Groß-Weissand und Harbke, und der Margarethe Isidore von Krosigk (* 1. September 1824 in Rathmannsdorf; † 24. November 1885 in Zierow), einer Tochter des Adolf von Krosigk.[2] Sein Großvater war der königlich preußische Oberberghauptmann Franz von Veltheim (1785–1839).

Veltheim heiratete am 28. Juli 1868 auf Gut Gadenstedt (heute Ortsteil von Ilsede, Landkreis Peine, Niedersachsen) seine Cousine Auguste von Gadenstedt (* 3. Januar 1849 in Gadenstedt; † 15. April 1886 in Schönfließ), die Tochter des herzoglich braunschweigischen Hofstallmeisters Albrecht von Gadenstedt, Gutsherr auf Gadenstedt, und der Hedwig von Krosigk (1828–1862), einer weiteren Tochter des Adolf von Krosigk.

Das Ehepaar hatte drei Töchter und drei Söhne. Erster Erbe im Gutsbesitztum wurde Franz von Veltheim, verheiratet mit Frieda von der Lancken-Wakenitz, Rittmeister, begann wiederum seine Vita als späterer Gutsherr auf der Ritterakademie auf der Dominsel zu Brandenburg.[3] Ihm folgte sein Bruder Burghard von Veltheim auf Schönfließ. Der dritte Sohn Werner (1877–1939) war zuletzt Landwirt, davor Regierungsreferendar und zuerst Schüler[4] am Pädagogium zu Putbus.

Leben Bearbeiten

Veltheim war königlich preußischer Major a. D., Kammerherr und Zeremonienmeister, Schlosshauptmann von Schloss Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) und seit 1886[5] Rechtsritter des Johanniterordens. Nach dem Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer des Königreiches Preußen hatte sein Gut Schönfließ eine Größe von 555,60 ha Land nebst Brennerei und Ziegelei.[6] Schönfließ hatte er 1859 einst von seinem Onkel Major Karl Achaz übernommen, der ohne Nachfahren starb.[7]

Veltheim war von 1886 bis 1908 gewählter Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus für den Wahlkreis Potsdam 4 (Oberbarnim, Niederbarnim) und von 1908 bis 1918 Mitglied des Preußischen Herrenhauses auf Präsentation des alten und befestigten Grundbesitz im Landschaftsbezirk Mittelmark (Barnim).[8] Am 10. Dezember 1907 verkaufte von Veltheim etwa 750 ha Grund im Bereich der Stolper Heide; auf dieser Fläche entstand dann ab 1910 die Gartenstadt Berlin-Frohnau. Als Besitzer des Schlosses Schönfließ ist er der Namensgeber der Veltheimstraße im Bezirk Berlin-Reinickendorf.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Werner von Veltheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Georg Schmidt: Das Geschlecht von Veltheim. In: Familien-Chronik. Mit Stammbaum v. Veltheim-Schönfließ. II. Theil:, Die Stammreihe des Geschlechts von der Teilung der Linien an. Die Ahnentafeln der angeheirateten Damen. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle a. S. 25. Dezember 1911, S. Tafel (uni-duesseldorf.de).
  2. Werner von Veltheim. Evangelisches Kirchspiel Ostrau, abgerufen am 31. August 2022.
  3. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1913-1929. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. II von IV, Zögling-RA-No. 1515. Selbstverlag, Ludwigslust 1929, S. 34 (kit.edu).
  4. Victor Loebe: Lehrer und Abiturienten des Königlichen Pädagogiums zu Putbus 1836 - 1911, in: Jahresbericht des Königlichen Pädagogiums zu Putbus, Verzeichnis der mit dem Zeugnis der Reife entlassenen Schüler, Beilage, Progr. No. 207, Druck von Richard Decker, Putbus 1912, S. 30.
  5. Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 15–194 (kit.edu).
  6. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedel: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 244–245, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
  7. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1861, Elfter Jahrgang, Verlag Justus Perthes, Gotha 1860-10-24, S. 887–888.
  8. Zur Biographie vergleiche Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3, Droste, Düsseldorf 1988, S. 394. ISBN 3-7700-5146-7.