Urs Kälin

Schweizer Skirennläufer

Urs Kälin (* 26. Februar 1966 in Bennau bei Einsiedeln) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Er war auf die Disziplinen Riesenslalom und Super-G spezialisiert. Er gewann eine olympische Medaille, zwei Medaillen bei Weltmeisterschaften und drei Weltcuprennen.

Urs Kälin
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 26. Februar 1966 (58 Jahre)
Geburtsort Bennau, Schweiz
Grösse 166 cm
Gewicht 72 kg
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Super-G
Status zurückgetreten
Karriereende 2001
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Lillehammer 1994 Riesenslalom
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Saalbach 1991 Riesenslalom
Silber Sierra Nevada 1996 Riesenslalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 10. Februar 1986
 Einzel-Weltcupsiege 3
 Gesamtweltcup 9. (1995/96)
 Super-G-Weltcup 6. (1991/92)
 Riesenslalomweltcup 2. (1995/96)
 Kombinationsweltcup 11. (1989/90)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Super-G 0 1 1
 Riesenslalom 3 6 2
 

Biografie Bearbeiten

Kälin ist der Neffe des Skispringers Sepp Zehnder und war in seiner Jugend vielseitig sportlich talentiert. Das Skifahren erlernte er im Alter von vier Jahren, er versuchte sich aber auch als Skispringer, bis er sich als 13-Jähriger für den alpinen Skisport entschied. Nebenbei war er auch ein herausragender Ringer und war massgeblich daran beteiligt, dass die Ringerriege Einsiedeln den Aufstieg in die Nationalliga A schaffte. Aufgrund einer Knieverletzung gab er das Ringen jedoch 1985 auf. Damals gehörte er bereits dem Nachwuchskader des Schweizerischen Skiverbands an, im Alter von 21 Jahren stieg er in den A-Kader auf. Sein erstes Weltcup-Rennen bestritt er am 19. Januar 1988 in Saas-Fee, wo er im Riesenslalom den 32. Platz belegte.[1] Die ersten Weltcuppunkte (damals nur für die besten 15) holte er am 17. Januar 1989 mit Platz 11 im Riesenslalom von Adelboden.

Für eine grosse Überraschung sorgte Kälin am 30. November 1989, als er völlig unerwartet den Riesenslalom von Waterville Valley gewann, vor Lars-Börje Eriksson und Günther Mader. Im weiteren Verlauf des Winters blieben Spitzenplatzierungen aus, der er dauernd an Rückenschmerzen litt. Zum Auftakt der Saison 1990/91 fuhr er in Alta Badia und Kranjska Gora auf Platz 2 und musste sich beide Male nur Alberto Tomba geschlagen geben. Bei den Weltmeisterschaften 1991 in Saalbach-Hinterglemm gewann er hinter Rudolf Nierlich die Silbermedaille im Riesenslalom. Im Weltcupwinter 1991/92 fokussierte sich Kälin vermehrt auf die Disziplin Super-G und erzielte je einen zweiten und dritten Platz. Enttäuschend verliefen hingegen die Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville, wo er im Super-G lediglich den 14. Platz belegte.[1]

Aufgrund erneuter Kniebeschwerden kam Kälin im Winter 1992/93 nicht über einen elften Platz hinaus. Die einzige Ausnahme bildeten die Weltmeisterschaften 1993 in Morioka, wo er entgegen dem bisherigen Saisonverlauf im Riesenslalom Vierter wurde und eine Medaille nur knapp verpasste. In der Saison 1993/94 war ein fünfter Platz sein bestes Weltcupergebnis. Bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer zeigte er die beste Leistung des gesamten Winters und gewann im Riesenslalom die Silbermedaille, wobei er auf Olympiasieger Markus Wasmeier lediglich zwei Hundertstelsekunden verlor. In der Saison 1994/95 begann er sich fast ganz auf den Riesenslalom zu fokussieren, was ihm einen zweiten Platz in Alta Badia einbrachte.[1]

Besonders erfolgreich verlief für Kälin die Weltcupsaison 1995/96. Er gewann die Riesenslaloms von Flachau und Hafjell, wurde in Adelboden und Hinterstoder jeweils Zweiter sowie in Tignes und Vail jeweils Zweiter. In der Disziplinenwertung belegte er den zweiten Platz hinter Michael von Grünigen, in der Gesamtwertung den neunten Platz. Eine weitere Silbermedaille gewann er im Riesenslalom bei den Weltmeisterschaften 1996 in der Sierra Nevada (hinter Tomba).[1] Ein weiterer zweiter Platz kam zu Beginn der Saison 1996/97 in Breckenridge hinzu. In der Folge verlor Kälin allmählich den Anschluss an die Weltspitze, auch wenn er ab und zu Ergebnisse unter den besten zehn erzielte und auch an den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano teilnahm. Sein letztes Weltcuprennen bestritt er am 10. März 2001 in Åre.

Erfolge Bearbeiten

Olympische Spiele Bearbeiten

Weltmeisterschaften Bearbeiten

Weltcupwertungen Bearbeiten

Saison Gesamt Super-G Riesenslalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1988/89 46. 19 18. 6 14. 13
1989/90 36. 36 31. 3 11. 25 11. 8
1990/91 15. 70 23. 6 4. 64
1991/92 32. 292 6. 215 25. 77
1992/93 80. 69 54. 13 20. 56
1993/94 57. 110 20. 110
1994/95 26. 288 6. 268
1995/96 9. 601 2. 601
1996/97 40. 243 7. 243
1997/98 37. 277 6. 277
1998/99 139. 5 51. 5
1999/2000 59. 118 18. 118
2000/01 50. 144 17. 144

Weltcupsiege Bearbeiten

  • 13 Podestplätze, davon 3 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
30. November 1989 Waterville Valley USA Riesenslalom
6. Januar 1996 Flachau Österreich Riesenslalom
9. März 1996 Kvitfjell Norwegen Riesenslalom

Weitere Erfolge Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Urs Käln im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)