Träglhof ist eine Einöde auf dem Gemeindegebiet der Stadt Hirschau im bayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach in Deutschland.[2]

Träglhof
Stadt Hirschau
Koordinaten: 49° 35′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 49° 35′ 28″ N, 11° 56′ 35″ O
Einwohner: 6[1]
Postleitzahl: 92242
Vorwahl: 09608
Karte
Lage von Träglhof in Hirschau

Herkunft des Namens

Bearbeiten

Der Name Träglhof geht wahrscheinlich auf einen Familiennamen „Trögel“ zurück und bedeutet demnach „Hof eines Trögel“. Im Wehrverzeichnis des Pflegamts Hirschau aus dem Jahre 1501 wird der Träglhof als „Trögelshof“ erwähnt. 1577 wurde der Träglhof „Trögleshoff“, 1630 „Dröglshoff“, 1661 „Drögleßhof“, 1766 und 1774 „Träglshof“ genannt.[3] 1783 tauchte erstmals die Schreibweise Träglhof auf.[4]

Geographie

Bearbeiten

Geographische Lage

Bearbeiten

Träglhof liegt im nördlichen Stadtgebiet von Hirschau an der Grenze des oberpfälzischen Landkreises Amberg-Sulzbach zum Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

Naturräumliche Zuordnung

Bearbeiten

Träglhof liegt im Norden des Oberpfälzischen Hügellandes. Da von den Einzelblättern 1:200.000 zum Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands das Blatt 154/155 Bayreuth nicht erschienen ist, existiert für den Nordteil des Oberpfälzischen Hügellandes keine Feingliederung.[5]

In einschlägiger Fachliteratur wird die geologische Untereinheit, in der Träglhof liegt, als Kohlberger Höhenrücken bezeichnet.[6][7]

Geschichte

Bearbeiten

Vor dem ersten bayerischen Gemeindeedikt aus dem Jahr 1808 wurde Träglhof immer als zum Amt Hirschau gehörend erwähnt.[3]

Durch das Erste bayerische Gemeindeedikt wurde Massenricht mit Träglhof zum Steuerdistrikt und dem Landgericht Amberg und damit dem Naabkreis zugeordnet.[8] Nach der Auflösung des Naabkreises zugunsten des Mainkreises und des Regenkreises wurde Massenricht 1810 zusammen mit dem Landgericht Amberg dem Regenkreis zugeordnet (ab 1838 Oberpfalz und Regensburg).[9] Durch das Zweite bayerische Gemeindeedikt wurde Massenricht 1818 eine eigenständige politische Gemeinde und Träglhof ein Teil davon.[10]

Am 1. Mai 1978 wurde Träglhof als Teil der Gemeinde Massenricht zusammen mit den Orten Massenricht, Obersteinbach, Untersteinbach, dem Weiler Rödlas und der Einöde Hummelmühle im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Hirschau eingegliedert.[11]

Religionen

Bearbeiten

Die Glaubenswirren des 16. und 17. Jahrhunderts wirkten sich auch in der Gegend um Träglhof aus. Es ist anzunehmen, dass Träglhof, das wohl ursprünglich zum Benefizium und später zur Expositur Ehenfeld gehörte, mehrmals die Konfession wechselte. Im Jahr 1628 wurde Träglhof zusammen mit Ehenfeld endgültig katholisch.[12]

Ehenfeld ist noch als Pfarrgemeinde selbständig, bildet aber mit Hirschau seit 2003 eine Seelsorgeeinheit.

Träglhof erreicht man von Hirschau aus über Ehenfeld nach sechs Kilometern über die Kreisstraße AS 18 oder nach sieben Kilometern über Nebenstraßen von Kohlberg aus. Von Freihung aus erreicht man Träglhof über die AS 18 über Elbart nach etwa sechs Kilometern.

Bis zur Anschlussstelle Wernberg-Köblitz der Autobahn A93 sind es von Träglhof aus 19 km. Die Autobahn A6 ist von Träglhof aus entweder über die Autobahn A 93, Anschlussstelle Wernberg-Köblitz, und dann über das Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald nach 22 km oder über die Anschlussstelle Amberg-West nach 28 km zu erreichen.

An den öffentlichen Nahverkehr ist Träglhof mit zwei Buslinien angebunden. Dabei handelt es sich um die Linie 59 der RBO über Lintach nach Amberg (VGN-Linie 459)[13] und um den Ortslinienverkehr Hirschau, der einige der im nördlichen Gemeindegebiet Hirschaus liegenden Ortsteile miteinander verbindet (RBO-Linie 6334, VGN-Linie 468).[14]

Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Freihung (6 km), in Röthenbach (7 km), Wernberg-Köblitz (19 km) und in Amberg (25 km).

Söhne und Töchter des Ortes

Bearbeiten

Hermann Fellner (* 20. Dezember 1950 – 2020), gebürtig und aufgewachsen in Träglhof, war von 1980 bis 1990 Abgeordneter des Deutschen Bundestages. In seiner Zeit als Abgeordneter war er unter anderem der innenpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe. Fellner wohnte in Freudenberg.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Träglhof-Stadt Hirschau. In: spd-hirschau.de. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  2. Ortsteile – Stadt Hirschau, Landkreis Amberg-Sulzbach (AS) – Bayerischer Behördenwegweiser. In: behoerdenwegweiser.bayern.de. Bayerisches Staatsministerium des Innern, abgerufen am 27. November 2012.
  3. a b Hans Frank: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Oberpfalz. Stadt- und Landkreis Amberg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte. 1. Auflage. Buchdruckerei Michael Laßleben, Kallmünz über Regensburg 1975, ISBN 3-7696-9891-6, S. 19,20.
  4. Ignatz Biechl: Vollständige Beschreibung aller in dem Herzogthume der oberen Pfalz, der Landgrafschaft Leuchtenberg und anderen oberpfälzischen Reichsherrschaften befindlichen Land- Pflege- und Herrschaftsgerichter, Mauth, Forst, Bergämter, und Eisenhämmer, Abteyen, Städten, Märkten, Hofmärkten, Edelmanssitzen, und Landsassen Gütter, wie solche in die Pfleggerichte ordentlich eingetheilet sind, item aller derer Schlösser, Dörfer, und Einöden, Flüssen, Seen, Gebürgen, und Waldungen. München 1783, S. 116 (online verfügbar auf Google Books)
  5. Dietrich Jürgen Manske: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 164 Regensburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1981, S. 53–54. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
  6. Stefan Glaser, Gertrud Keim, Georg Loth, Andreas Veit, Barbara Bessler-Veit, Ulrich Lagally: Geotope in der Oberpfalz. Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Umwelt. 1. Auflage. 2007, ISBN 978-3-940009-92-0, S. 47.
  7. Dietrich-Jürgen Manske: Im Spiegel der Zeiten. Der Landkreis Amberg-Sulzbach. 1978, S. 9–46 (Online [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 19. Januar 2019]).
  8. Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner: Historischer Atlas von Bayern. Heft 24, München 1971, S. 141 (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
  9. Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 in Verbindung mit Richard Bauer, Reinhard Heydenreuter, Gerhard Heyl, Emma Mages, Max Piendl, August Scherl, Bernhard Zittel hrsg. von Wilhelm Volkert, o. Professor an der Universität Regensburg, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.
  10. Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München 1971, S. 142 (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
  11. Werner Schulz: Vor 40 Jahren zähes Ringen um Eingliederung Massenrichts nach Hirschau. Stadt Hirschau, 18. Mai 2012, abgerufen am 25. Oktober 2012.
  12. Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Massenricht zum 125-jährigen Gründungsfest, Massenricht 2009, S. 47.
  13. Amberg – Lintach – Kemnath a. Buchberg – Massenricht. (PDF; 22 kB) Verkehrsgemeinschaft Amberg-Sulzbach (Linie 459 – VGN). In: znas.de. Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach, 14. November 2011, archiviert vom Original am 20. Juni 2013; abgerufen am 19. November 2012.
  14. Ortslinienverkehr Hirschau. (PDF; 14 kB) Verkehrsgemeinschaft Amberg-Sulzbach (Linie 468 – VGN). In: znas.de. Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach, 25. Juli 2012, archiviert vom Original am 20. Juni 2013; abgerufen am 19. November 2012.