Saint-Sauveur (Dordogne)

Gemeinde im Département Dordogne, Frankreich

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Saint-Sauveur
Saint-Sauveur (Frankreich)
Saint-Sauveur (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Bergerac
Kanton Bergerac-2
Gemeindeverband Agglomération Bergeracoise
Koordinaten 44° 52′ N, 0° 35′ OKoordinaten: 44° 52′ N, 0° 35′ O
Höhe 50–141 m
Fläche 9,31 km²
Einwohner 859 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 92 Einw./km²
Postleitzahl 24520
INSEE-Code

Rathaus (Mairie) von Saint-Sauveur

Saint-Sauveur (lokal auch Saint-Sauveur-de-Bergerac genannt) ist eine französische Gemeinde mit 859 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Bergerac-2.

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Sent Salvador und leitet sich von Salvator mundi, dem Ehrentitel Jesu Christi, ab.[1]

Die Einwohner werden Salvadoriens und Salvadoriennes genannt.[2]

Geographie Bearbeiten

Saint-Sauveur liegt ca. sieben Kilometer östlich von Bergerac in dessen Einzugsbereich (Aire urbaine) im Gebiet Bergeracois der historischen Provinz Périgord.[3]

Die Gemeinde liegt in einem waldreichen Gebiet. Circa 60 % der landwirtschaftlichen Fläche ist mit Wald bedeckt, der Rest mit Weinbergen.[4]

Umgeben wird Saint-Sauveur von den fünf Nachbargemeinden:

Lembras Lamonzie-Montastruc Liorac-sur-Louyre
 
Creysse Mouleydier

Saint-Sauveur liegt im Einzugsgebiet des Flusses Dordogne. Der Caudeau, einer seiner rechten Nebenflüsse, markiert einen Abschnitt der Grenze zur nördlichen Nachbargemeinde Lamonzie-Montastruc.[5]

 

Die Gemeinde erhielt die Auszeichnung „Eine Blume“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Ortschaften verliehen wird.[6]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen ist von der Gemeinde am 26. Februar 1993 angenommen worden und lässt sich folgendermaßen interpretieren: Das Wappen in der linken (heraldisch rechten) oberen Ecke zeigt das Symbol einer Burg oder eines Schlosses und repräsentiert das Schloss Grateloup, das sich auf dem Gemeindegebiet befindet. Die Farben gold und blau darunter sind die des Philosophen Maine de Biran, der im Schloss Grateloup lebte. Die rechte (heraldisch linke) obere Ecke zeigt das Tolosanerkreuz. Darunter ist die Coulobre zu sehen, eine Art Drachen, der der Legende nach vom heiligen Fronto von Périgueux niedergeschlagen wurde.[7]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen ersten Höchststand von 460. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1920er Jahren auf rund 250 Einwohner, bevor eine Phase mit zeitweise kräftigem Wachstum einsetzte, die heute noch anhält.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 284 334 420 529 605 606 733 789 859
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[8] INSEE ab 2006[9]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Pfarrkirche La Transfiguration de Notre Dame du Seigneur, teilweise Neubau aus dem 19. Jahrhundert mit dem Grab des Philosophen Maine de Biran
  • Schloss Grateloup aus dem 18. Jahrhundert, teilweise als Monument historique eingeschrieben
  • Schloss Biran aus dem 17. Jahrhundert
  • Herrenhaus Les Bourdies, eine Chartreuse aus dem 15. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Flasche mit Wein der AOC Pécharmant

Die wirtschaftlichen Aktivitäten beruhen auf dem Weinbau, aber auch auf Handel und Dienstleistungen.[10]

Saint-Sauveur liegt in den Zonen AOC des Bergerac mit den Appellationen Bergerac (blanc, rosé, rouge), Côtes de Bergerac (blanc, rouge) und des Pécharmant.[11]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12]
Gesamt = 58

Bildung Bearbeiten

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 43 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/2019.[13]

Verkehr Bearbeiten

Saint-Sauveur ist erreichbar über die Routes départementales 21, 21E1 und 32.

 
Maine de Biran

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Marie François Pierre Gontier de Biran, genannt Maine de Biran, geboren am 29. November 1766 in Bergerac, gestorben am 16. Juli 1824 in Paris, war ein französischer Philosoph. Er lebte in Saint-Sauveur in seinem Schloss Grateloup, sein Grab befindet sich in Saint-Sauveur neben der Kirche.[7]
  • Henri Sicard, geboren am 6. Oktober 1914 in Saint-Sauveur, gestorben am 13. Oktober 1992 in Bergerac, war ein französischer Politiker. Vom 30. November 1958 bis zum 9. Oktober 1962 war er Abgeordneter des Départements Dordogne in der Nationalversammlung.[14]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Saint-Sauveur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Le nom occitan des communes du Périgord. Départementrat des Départements Dordogne, archiviert vom Original am 10. August 2016; abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/communes-oc.cg24.fr
  2. Dordogne. habitants.fr, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  3. Aire urbaine de Bergerac (109). INSEE, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  4. Saint-Sauveur-de-Bergerac. (PDF) Communauté d’agglomération Bergeracoise, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  5. Ma commune : Saint-Sauveur. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  6. Toutes les communes fleuries. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  7. a b Mairie de Saint Sauveur de Bergerac. Pays de Bergerac Tourisme, archiviert vom Original am 3. Juni 2017; abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  8. Notice Communale Saint-Sauveur. EHESS, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  9. Populations légales 2016 Commune de Saint-Sauveur (24499). INSEE, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  10. Saint-Sauveur. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  11. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de de Saint-Sauveur (24499). INSEE, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  13. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).
  14. Henri Sicard. Nationalversammlung, abgerufen am 18. Januar 2019 (französisch).