Saint-Maur-des-Fossés

französische Gemeinde

Saint-Maur-des-Fossés [sɛ̃ mɔʁ de fose] ist eine französische Stadt im Département Val-de-Marne der Region Île-de-France mit 75.441 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Die Einwohner werden Saint-Mauriens genannt.

Saint-Maur-des-Fossés
Saint-Maur-des-Fossés (Frankreich)
Saint-Maur-des-Fossés (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Val-de-Marne (94)
Arrondissement Nogent-sur-Marne
Kanton Saint-Maur-des-Fossés-1, Saint-Maur-des-Fossés-2
Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und
Paris Est Marne et Bois
Koordinaten 48° 48′ N, 2° 30′ OKoordinaten: 48° 48′ N, 2° 30′ O
Höhe 32–53 m
Fläche 11,25 km²
Einwohner 75.441 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 6.706 Einw./km²
Postleitzahl 94100, 94210
INSEE-Code
Website https://www.saint-maur.com/

Kirche Saint-Nicolas in Saint-Maur-des-Fossés

Geografie Bearbeiten

 
Die acht Stadtquartiere von Saint-Maur
 
Hôtel de Ville (Rathaus)

Saint-Maur-des-Fossés liegt südöstlich von Paris an der Marne und wird fast vollständig von einer Schleife dieses Flusses eingefasst.

Die Stadt ist in acht Bezirke eingeteilt:

  • Le Vieux Saint-Maur
  • Saint-Maur – Créteil
  • Le Parc Saint-Maur
  • Adamville
  • Champignol
  • La Varenne Saint-Hilaire
  • Les Mûriers
  • La Pie

Geschichte Bearbeiten

 
Urkunde König Heinrichs I. vom 12. Juli 1058 (?) für das Kloster Saint-Maur-des-Fossés. Paris, Archives Nationales, Nr. 101

Saint-Maur entstand um ein 639 gegründetes Kloster (Abtei Saint-Maur), das zunächst den Namen Saint-Pierre du Fossé trug. Die erste bisher entdeckte urkundliche Erwähnung findet sich in einer Schenkungsurkunde König Pippins für das nahe Kloster St. Denis.[1] 771 bestätigte König Karl dem Kloster seine Immunität[2] und 816 gewährte Kaiser Ludwig der Fromme dem Kloster Immunität und Königsschutz.[3] 868 erhielt die Abtei Reliquien des Heiligen Maurus. Im Vertrag von Meerssen 870 gehörte Fossé(s) zu den Klöstern, die dem neuen Reich Karls des Kahlen zugeteilt wurden.[4] Ein angebliches Wunder im 12. Jahrhundert und eine damit aufkommende Wallfahrt veranlasste die Mönche, dem Kloster den Namen zu geben, den die Stadt noch heute trägt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Menhir de l’Abbaye

Siehe: Liste der Monuments historiques in Saint-Maur-des-Fossés Der „Menhir de l’Abbaye“ ist ein Sandsteinblock, der anscheinend aus nahe gelegenen Aufschlüssen stammt. Er ist 2,3 m hoch, an der Basis 1,3 m breit und durchschnittliche etwa 0,8 m dick. Sein Gewicht wird auf 6,80 t geschätzt.

Verkehr Bearbeiten

Saint-Maur liegt an der Bahnstrecke Paris-Bastille–Marles-en-Brie („Ligne de Vincennes“), die am 22. September 1859 vom Pariser Bahnhof Gare de la Bastille zum Bahnhof La Varenne - Chennevières in Betrieb genommen wurde. 1872 wurde die Strecke zunächst bis Sucy - Bonneuil und später bis Marles-en-Brie verlängert. Den Bahnhof La Varenne - Chennevières erreichte 1877 auch die Ligne de la grande ceinture de Paris, die von 1877 bis 1939 Personenverkehr aufwies.

Aktuell ist die Stadt durch die Linie A des Réseau express régional d’Île-de-France (RER) mit den folgenden Stationen an das Nahverkehrsnetz im Großraum Paris angeschlossen:

  • Saint-Maur Créteil
  • Parc de Saint-Maur
  • Champigny
  • La Varenne - Chennevières

Wirtschaft Bearbeiten

Ansässige Unternehmen Bearbeiten

In Saint-Maur existieren einige kleinere Unternehmen, besonders im Süden der Stadt. Die wichtigsten Unternehmen, die sich in Saint-Maur angesiedelt haben, sind: RATP (Verkehr), Essilor (Augenoptik) und Septodont (Dentale Produktinnovation).

Finanzielle Situation Bearbeiten

Saint-Maur ist eine der höchstverschuldeten Städte in Frankreich. Die Schulden betrugen im Jahr 2010 ca. 248,25 Millionen Euro. Diese bestehen zu 89 % aus strukturierten Anleihen. Aus den aufgenommenen Krediten resultieren hohe Zinsen, die die Stadt aufbringen muss.

Partnerstädte Bearbeiten

Saint-Maur-des-Fossés ist die französische Partnerstadt von:[5]

Sport Bearbeiten

Die wichtigsten Sportvereine in Saint-Maur sind:

In Saint-Maur gibt es noch viele weitere Vereine, besonders im Bereich des Kampfsportes. Außerdem gibt es zahlreiche Angebote in den Bereichen Gymnastik, Schwimmen, Pferdesport etc. Darüber hinaus verfügt Saint-Maur über einen Skate-Park.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Le Patrimoine des Communes du Val-de-Marne. 2. Auflage. Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1994, ISBN 2-908958-94-5.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Saint-Maur-des-Fossés – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Regesta Imperii I., 110
  2. Regesta Imperii I., 140
  3. Regesta Imperii I., 617
  4. Regesta Imperii 1480
  5. Website der Stadt – Découvrez Saint-Maur (Memento des Originals vom 26. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saint-maur.com, abgerufen am 9. Juni 2020