Pregabalin

chemische Verbindung, Arzneistoff

Pregabalin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Gabapentinoide[3] und gehört als Wirkstoff zu den Antikonvulsiva. Zugelassen ist es in den USA[4] und EU-weit seit 2004 zur Behandlung neuropathischer Schmerzen, der Epilepsie sowie der generalisierten Angststörung. Das Medikament wurde von Richard Bruce Silverman entwickelt.[5] Seit dem 1. Dezember 2014 sind in Deutschland Generika verfügbar.[6]

Strukturformel
Pregabalin-Strukturformel
Allgemeines
Freiname Pregabalin
Andere Namen

(S)-3-(Aminomethyl)-5-methylhexansäure (IUPAC)

Summenformel C8H17NO2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 148553-50-8
EG-Nummer (Listennummer) 604-639-1
ECHA-InfoCard 100.119.513
PubChem 5486971
ChemSpider 4589156
DrugBank DB00230
Wikidata Q412174
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N03AX16

Wirkstoffklasse

Antiepileptikum

Eigenschaften
Molare Masse 159,23 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

186–188 °C[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 336​‐​361
P: 201​‐​202​‐​261​‐​271​‐​280​‐​308+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Pregabalin ist ein Derivat der γ-Aminobuttersäure (GABA, von englisch: gamma-Aminobutyric acid). Es kann auch als strukturverwandt mit L-Leucin aufgefasst werden. Beide strukturellen Ähnlichkeiten werden im Zusammenhang mit seiner pharmakologischen Wirkung diskutiert. Das Pregabalinmolekül ist ein Zwitterion mit einem isoelektrischen Punkt bei einem pH-Wert von 7,4:[7]

Zwitterion
Zwitterion

Pregabalin war 2009 noch auf Platz 12 der umsatzstärksten patentgeschützten Arzneimittel in Deutschland, mit einem Umsatz von ca. 220 Millionen Euro.[8] 2018 wurde es 3,9 Millionen Mal in Deutschland verordnet.[9] Mit 16. Juli 2017 lief das letzte Indikationspatent für Lyrica (Pregabalin, Pfizer) aus.[10] Die Nettokosten zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherungen sanken daraufhin auf ca. 76,5 Millionen Euro bei ca. 1,95 Millionen Verordnungen bzw. 50,4 Millionen Tagesdosen (Stand 2022).[11]

Eigenschaften

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In wässrigen Medien ist es bei pH-Werten unterhalb von 3,7 leicht löslich.

Synthese

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Bei der enantioselektiven Synthese von Pregabalin wird zunächst ausgehend von Isobutyraldehyd und Acrylnitril mehrstufig das Salz aus dem tert-Butylammonium-Kation und dem Anion 3-Cyano-5-methyl-3-hexenoat hergestellt, dessen C=C-Doppelbindung dann einer enantioselektiven Hydrierung unterworfen wird und (S)-3-Cyano-5-methylhexansäure liefert. Die Reduktion der Nitrilgruppe liefert dann Pregabalin.[12]

Es gibt auch alternative Synthesen, bei denen eine Racematspaltung der Schlüsselschritt ist.[12]

Pharmakologie

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Der Wirkmechanismus von Pregabalin unterscheidet sich von demjenigen der γ-Aminobuttersäure (GABA), denn Pregabalin wirkt nicht an den GABA-Rezeptoren, sondern die GABA-ähnliche Wirkung wird über andere Mechanismen hervorgerufen.

Pregabalin bindet im zentralen Nervensystem (ZNS) an die Alpha-2-delta-Untereinheit von spannungsabhängigen Calcium-Kanälen vom P/Q-Typ. Das Einströmen von Calcium in die Nervenendigung wird gedrosselt, so dass eine gesteigerte Freisetzung der Neurotransmitter Glutaminsäure, Noradrenalin und Substanz P normalisiert wird. Dieser Wirkansatz als Calciumkanalblocker verbindet die so unterschiedlichen Anwendungsgebiete neuropathischer Schmerz, generalisierte Angststörung und Epilepsie.

Pregabalin wird rasch resorbiert und hat eine geschätzte Bioverfügbarkeit von über 90 Prozent. Es wird so gut wie nicht metabolisiert und unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 6,3 Stunden.[13]

Medizinische Verwendung

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Anwendungsgebiete

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Pregabalin wird bei erwachsenen Menschen als Zusatztherapie bei partiellen epileptischen Anfällen (mit und ohne sekundäre Generalisierung), bei peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen (beispielsweise Diabetes mellitus, Gürtelrose, Fibromyalgie oder Rückenmarksverletzungen) und generalisierter Angststörung eingesetzt. Die Einstellung der Dosierung erfolgt individuell. Pregabalin wurde auch im Rahmen von chirurgischen Operationen zur Behandlung akuter Schmerzen eingesetzt.[14]

Pregabalin ist in der Lage, Entzugssymptome bei Opiatabhängigkeit zu reduzieren.[15]

Einige Studien haben gezeigt, dass Pregabalin ebenfalls erfolgreich (als Off-Label-Therapie) bei der Behandlung der sozialen Phobie eingesetzt werden kann.[16]

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

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Neuropathische Schmerzen

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Die Wirksamkeit konnte in Studien bei diabetischer Neuropathie, postherpetischer Neuralgie und nach Rückenmarkverletzung gezeigt werden. In anderen Modellen zum neuropathischen Schmerz wurde die Wirksamkeit nicht untersucht. Pregabalin wurde in 10 kontrollierten klinischen Studien untersucht, bei zweimal täglicher Gabe bis zu 13 Wochen und bei dreimal täglicher Gabe bis zu 8 Wochen. Insgesamt waren die Sicherheits- und Wirksamkeitsprofile bei zweimaliger und bei dreimaliger Gabe ähnlich. In klinischen Studien über bis zu 12 Wochen wurde sowohl bei peripheren als auch zentralen neuropathischen Schmerzen eine Schmerzverringerung innerhalb der 1. Woche festgestellt und blieb während der gesamten Behandlungsperiode erhalten.

In kontrollierten klinischen Studien bei peripheren neuropathischen Schmerzen kam es bei 35 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und bei 18 % der Patienten unter Placebo zu einer 50%igen Verbesserung des Schmerzscores. Unter den Patienten, bei denen es nicht zu Schläfrigkeit kam, kam es bei 33 % der mit Pregabalin behandelten Patienten zu einer derartigen Verbesserung und bei 18 % der Patienten unter Placebo. Bei den Patienten, bei denen es zu Schläfrigkeit kam, betrugen die Responder-Raten unter Pregabalin 48 % und 16 % unter Placebo.

In der kontrollierten klinischen Studie bei zentralen neuropathischen Schmerzen kam es bei 22 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und bei 7 % der Patienten unter Placebo zu einer 50%igen Verbesserung des Schmerzscores.[17]

Zusatztherapie bei Epilepsie

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Pregabalin wurde in drei kontrollierten klinischen Studien sowohl bei zweimal täglicher als auch bei dreimal täglicher Gabe über jeweils 12 Wochen untersucht. Insgesamt war das Verträglichkeits- und Wirksamkeitsprofil bei zweimal und bei dreimal täglicher Gabe ähnlich. Eine Reduktion der Anfallshäufigkeit wurde innerhalb der ersten Woche beobachtet.[17]

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Pregabalin als Zusatztherapie von Epilepsie wurden bei pädiatrischen Patienten unter 12 Jahren und Jugendlichen nicht nachgewiesen. Die Nebenwirkungen, die in einer Studie zur Pharmakokinetik und Verträglichkeit unter Beteiligung von Patienten ab einem Alter von 3 Monaten bis 16 Jahren (n = 65) beobachtet wurden, waren jenen, die bei Erwachsenen beobachtet wurden, ähnlich. Die Ergebnisse einer einjährigen unverblindeten Sicherheitsstudie unter Beteiligung von 54 pädiatrischen Epilepsiepatienten ab einem Alter von 3 Monaten bis 16 Jahren zeigen, dass die Nebenwirkungen Fieber und Infektionen der oberen Atemwege häufiger als in Studien bei Erwachsenen beobachtet wurden. Monotherapie (neu diagnostizierte Patienten): In einer kontrollierten klinischen Studie über 56 Wochen wurde Pregabalin bei zweimal täglicher Gabe untersucht. Bezogen auf den Endpunkt einer sechsmonatigen Anfallsfreiheit zeigte Pregabalin im Vergleich zu Lamotrigin keine Nichtunterlegenheit. Pregabalin und Lamotrigin waren gleichermaßen sicher und gut verträglich.[17]

Generalisierte Angststörungen

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Pregabalin wurde in 6 kontrollierten Studien über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen sowie in einer 8-wöchigen Studie mit älteren Patienten und in einer Langzeitstudie zur Rückfallprävention mit einer doppelblinden Rückfallpräventionsphase von 6 Monaten untersucht. Eine Besserung der Symptome von generalisierten Angststörungen gemäß der Hamilton-Angst-Skala (HAM-A) wurde innerhalb der 1. Woche beobachtet. In kontrollierten klinischen Studien über 4 bis 8 Wochen zeigten 52 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und 38 % der Patienten unter Placebo eine im Vergleich zu den Ausgangswerten mindestens 50%ige Verbesserung des HAM-A-Gesamt-Scores.[17]

Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen

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Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit, nachlassende Aufmerksamkeit, Trunkenheitsgefühl, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Des Weiteren kann es zu verschwommenem Sehen, Doppeltsehen, Gleichgewichtsstörungen, Erektionsstörungen, Ödemen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Eine Gewichtszunahme ist häufig. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Muskelzucken, Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Kraftlosigkeit und Stürze. Selten auftretende Nebenwirkungen sind Schluckbeschwerden, hoher Blutzucker, Muskelschäden, Nierenversagen, Brustschmerzen und Veränderungen der Sicht (Tiefenwahrnehmung, Lichtblitze, optische Helligkeit). Weitere Nebenwirkungen, die nach Markteinführung berichtet wurden und deren Häufigkeit nicht bestimmt werden kann, sind Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Änderung der Aufnahme von elektrischen Veränderungen (EKG) des Herzens, die mit Herzrhythmusstörungen zusammenhängen, Flüssigkeit in der Lunge, Verlust des Bewusstseins, Krampfanfälle sowie Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen.

Nach Absetzen einer Pregabalin-Therapie wurden bei einigen Patienten zum Teil schwere Entzugs-Symptome festgestellt. Pregabalin sollte deshalb nicht plötzlich abgesetzt, sondern ausschleichend dosiert werden, da es sonst auch zu einer Häufung epileptischer Anfälle kommen kann. Benommenheit und Schläfrigkeit können vor allem bei älteren Patienten zu Stürzen führen.

Der Wirkstoff Pregabalin kann die Wirkung von ZNS-dämpfenden Substanzen wie Lorazepam und Alkohol verstärken, bis hin zu Atemschwäche (respiratorischer Insuffizienz) und Koma. Er verstärkt vermutlich auch kognitive und grobmotorische Beeinträchtigungen nach Einnahme von Oxycodon.[18]

Eine gleichzeitige Verwendung von Pregabalin und oralen hormonellen Kontrazeptiva („Antibabypille“) ist möglich.

Bei Niereninsuffizienz muss die Dosierung reduziert werden.

Abhängigkeitspotenzial

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Es bestehen Hinweise auf ein Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin, entsprechende Berichte gibt es aus Deutschland[19][20][21][22] und Schweden.[23] Die Fachinformationen wurden um den Hinweis erweitert: „Fälle von nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit wurden berichtet. Bei Patienten mit Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten und der Patient sollte hinsichtlich Symptomen eines nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs, des Missbrauchs oder der Abhängigkeit von Pregabalin (…) überwacht werden.“

Seit 2014 wird vermehrt über den Missbrauch und den illegalen Handel von Pregabalin in Deutschland in den Medien berichtet.[24][25][26][27][28] Einige Studien gehen davon aus, dass bis zu 68 % der Opioidabhängigen Pregabalin missbräuchlich einnehmen,[29] zur Linderung von Opioid-Entzugssymptomen, zur Wirkungsverstärkung anderer Drogen und wegen der psychotropen Wirkung.[30] In Schweden wurde Pregabalin bei 28 % der tödlichen Vergiftungen unter Drogenabhängigen gefunden.[31]

Von 3.400 untersuchten Todesfällen im Vereinigten Königreich zwischen 2004 und 2020, bei denen Pregabalin und Gabapentin gefunden wurden, fand eine Studie bei über 90 % der Fälle eine Wechselwirkung mit Opioiden.[32]

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

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Es liegen keine Untersuchungen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor. Es kann deswegen nicht empfohlen werden, dass diese Personengruppen Pregabalin anwenden.[33]

Anwendung bei Schwangeren und in der Stillzeit

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Es gibt wenig kontrollierte klinische Studien zur Anwendung von Pregabalin bei schwangeren Frauen.[34] Tierversuche lassen jedoch vermuten, dass möglicherweise Gefahren für den Fötus bestehen könnten. Pregabalin sollte deshalb in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt notwendig ist.[33] Nach Angabe des Herstellers Pfizer ist die Anwendung bei Schwangerschaft ausgeschlossen, es wird explizit darauf hingewiesen, dass gebärfähige Frauen eine „wirksame Verhütungsmethode“ anwenden müssen.[35] Eine Studie, die zwischen 2004 und 2013 in sieben Ländern durchgeführt wurde, ergab, das die Gabe von Pregabalin mit einem relevant erhöhten Missbildungsrisiko von 6,4 % vor allem für große Geburtsfehler verantwortlich war. Die Kontrollgruppe ohne Pregabalin lag bei 1,9 %.[36]

Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit

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Durch die Einnahme von Pregabalin kann es zu Benommenheit und Schläfrigkeit kommen. Deshalb wird Patienten davon abgeraten, Auto zu fahren, komplexe Maschinen zu bedienen oder andere potenziell gefährliche Tätigkeiten auszuführen, solange nicht bekannt ist, ob die Fähigkeit zur Ausübung solcher Tätigkeiten beeinträchtigt wird.[33]

Todesfälle in Großbritannien

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Laut im März 2024 veröffentlichten Recherchen der Sunday Times kam es seit 2018 zu knapp 3.400 Todesfällen nach Verschreibung des Medikaments, davon allein 780 in 2022. Es wäre damit die am schnellsten steigende Zahl an Todesopfern im Zusammenhang mit Medikamenten in Großbritannien.[37][38][39] Eine im April 2022 veröffentlichte britische Studie stellte im Zeitraum 2004–2020 in England 2322 Todesfälle im Zusammenhang mit Pregabalin fest, wobei in über 90 % dieser Fälle auch Opioide im Blut der Verstorbenen festgestellt und als (mit-)ursächlich für den Tod angesehen wurden. Nur in einem der Fälle wurde Pregabalin allein und dabei in hoher Dosierung als Todesursache festgestellt. Insgesamt wurden die Todesfälle überwiegend auf Opioide oder auf Wechselwirkungen zwischen Pregabalin und Opioiden zurückgeführt.[32] Vor dem Hintergrund der medialen Berichterstattung zu diesen Todesfällen hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) auf das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit gegenüber Pregabalin oder Gabapentin sowie auf die gebotene Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung von Opioiden hingewiesen.[40] Stand 2024 verschrieben Ärzte Pregabalin an rund 8,6 Millionen Patienten in Großbritannien.[41]

Tiermedizinische Verwendung

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Unter dem Namen Bonqat ist Pregabalin in der EU zugelassen zur Linderung akuter Angstzustände und Ängsten im Zusammenhang mit Transporten und Tierarztbesuchen bei Katzen.[42] Es ist verschreibungspflichtig.[43]

Handelsmarken

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Die bekannteste Handelsmarke ist Lyrica, das Originalpräparat, welches von Pfizer hergestellt wird.[44][45] Weitere Handelsmarken sind die Generika Algecia, Pregabador, Pregabalin AbZ, Pregabalin Hennig, Pregabalin-neuraxpharm, Pregabalin Pfizer, Pregabalin-ratiopharm, Pregabin und PregaTab.[46]

Siehe auch

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Commons: Pregabalin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Datenblatt Pregabalin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Februar 2022 (PDF).
  2. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1327–1328, ISBN 978-0-911910-00-1.
  3. Arznei-News.de: Liste der Gabapentinoide. 13. Juni 2019, abgerufen am 10. März 2021.
  4. Udo Bonnet, Norbert Scherbaum, Andreas Schaper, Michael Soyka: Phenibut – ein illegales Nahrungsergänzungsmittel mit psychotropen Effekten und Gesundheitsrisiken. In: Deutsches Ärzteblatt. Jahrgang 121, Heft 7, 5. April 2024, S. 222–227, hier: S. 222–224.
  5. Kayla Stoner: A Drug Discovery: Innovation & Entrepreneurship -. In: Northwestern University. Abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  6. Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (Memento vom 5. Februar 2015 im Internet Archive) (Letzte Veröffentlichung: 19. Dezember 2014).
  7. J. Cook, W. Addicks, Y.i H. Wu: Application of the Biopharmaceutical Classification System in Clinical Drug Development—An Industrial View, I.: AAPS J. 2008 Jun; 10(2): 306–310. doi:10.1208/s12248-008-9036-5, PMC 2751386 (freier Volltext).
  8. U. Schwabe, D. Paffrath (Herausgeber): Arzneiverordnungs-Report 2010 (Springer Medizin Verlag, Heidelberg).
  9. Arzt warnt vor Einnahme von Medikament, das Tausende tötet. In: FOCUS. 11. März 2024, abgerufen am 11. März 2024.
  10. Nadine Tröbitscher: Lyrica: Pfizer verliert Alleinstellungsmerkmal. In: APOTHEKE ADHOC. ELPATO Medien GmbH, 20. Juli 2017, abgerufen am 17. September 2024.
  11. Auswertung von Verordnungsdaten zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung. In: PharMaAnalyst. Wissenschaftliches Institut der AOK, 2022, abgerufen am 17. September 2024.
  12. a b Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dieter Reichert: Pharmaceutical Substances, Thieme-Verlag Stuttgart, 5. Auflage (2009), S. 1135–1138, ISBN 978-3-13-558405-8; zusätzlich online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
  13. Pharmazeutische Zeitung online, abgerufen am 23. Januar 2015.
  14. N. Eipe, J. Penning, F. Yazdi und andere: Perioperative use of pregabalin for acute pain – a systematic review and meta-analysis. In: Pain. Band 156, 2015, S. 1284–1300.
  15. N. Kämmerer, T. Lemenager, M. Grosshans, F. Kiefer, D. Hermann: [Pregabalin for the reduction of opiate withdrawal symptoms]. In: Psychiatrische Praxis. Band 39, Nummer 7, Oktober 2012, S. 351–352, doi:10.1055/s-0032-1305042. PMID 22689280.
  16. P. Kawalec, A. Cierniak, A. Pilc, G. Nowak: Pregabalin for the treatment of social anxiety disorder. In: Expert opinion on investigational drugs. Band 24, Nummer 4, April 2015, S. 585–594, doi:10.1517/13543784.2014.979283, PMID 25361817 (Review).
  17. a b c d Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC) „Lyrica“ (Pfizer), März 2015, Satz-Rechen-Zentrum Berlin, Fachinformationsdienst.
  18. Fachinformation zu Lyrica-Hartkapseln (Memento vom 7. August 2015 im Internet Archive), Fa. Pfizer, Februar 2013.
  19. Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin (Lyrica®). In: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 4, 28. Januar 2011.
  20. Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin. In: Arzneiverordnung in der Praxis, Ausgabe 1/2020.
  21. Landesärztekammer Baden-Württemberg: Lyrica® (Pregabalin) – Das neue Suchtmittel, 25. Oktober 2012.
  22. M. Grosshans, J. Mutschler, D. Hermann et al.: Pregabalin abuse, dependence, and withdrawal: a case report. American Journal of Psychiatry 167 (2010), S. 869.
  23. S. Schwan, A. Sundstrom, E. Stjernberg et al.: A signal for an abuse liability for pregabalin results from the Swedish spontaneous adverse drug reaction reporting system, European Journal of Clinical Pharmacology 66 (2010), S. 947–953.
  24. Arzneimittelmissbrauch: Pregabalin auf dem Vormarsch. In: Pharmazeutische Zeitung. 27. Mai 2014, abgerufen am 10. März 2024.
  25. Pregabalin in Drogenszene beliebt. In: Deutsche Apotheker Zeitung. 17. November 2016, abgerufen am 10. März 2024.
  26. Fentanyl war gestern. In: Bayerische Staatszeitung. 2. Juni 2023, abgerufen am 10. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  27. Tramadol und Pregabalin: 7000 Stück im Auto entdeckt. In: Apotheke Adhoc. 6. August 2022, abgerufen am 10. März 2024.
  28. Alexander Epp, Veronika Hackenbroch: Die Opioid-Krise kommt nach Deutschland. In: Der Spiegel. 27. September 2019 (spiegel.de [abgerufen am 10. März 2024]).
  29. Pregabalin: Gebrauch und Missbrauch. In: Suchttherapie. Band 21, Nr. 2. Thieme, Mai 2020, S. 58, doi:10.1055/a-1128-8879.
  30. Brendan Jacob Snellgrove: Missbrauch und Abhängigkeit von Pregabalin (LYRICA®) unter Konsumenten illegaler Drogen. 14. November 2016 (uni-ulm.de [abgerufen am 11. März 2024]).
  31. Dominique Kuhn, Thomas Jörg Müller, Jochen Mutschler: [Pregabalin abuse and dependence in various European countries: Association with substitution policies]. In: Fortschritte Der Neurologie-Psychiatrie. Band 89, Nr. 11, November 2021, S. 553–561, doi:10.1055/a-1324-3379, PMID 33440453.
  32. a b Kalk NJ, Chiu CT, Sadoughi R, Baho H, Williams BD, Taylor D, Copeland CS: Fatalities associated with gabapentinoids in England (2004-2020). In: Br J Clin Pharmacol. Band 88, Nr. 8, 2022, S. 3911–3917, doi:10.1111/bcp.15352, PMID 35435281, PMC 9543893 (freier Volltext).
  33. a b c Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Lyrica®; Stand: Juli 2007.
  34. Lyrica®, Hartkapseln. In: compendium.ch. April 2023, abgerufen am 11. März 2024.
  35. Gebrauchsinformation „Lyrica“ (Pfizer), Januar 2012.
  36. Vivien Homberg: Keiner spricht über Pregabalin, warum nicht? In: InFo Neurologie & Psychiatrie. Band 18, Nr. 10, Oktober 2016, S. 30, doi:10.1007/s15005-016-1909-z.
  37. Venetia Menzies: Anxiety drug pregabalin killed my son — and hundreds more are dying from it. 10. März 2024 (thetimes.co.uk [abgerufen am 10. März 2024]).
  38. Sarah Franke: Pregabalin: Vermehrt Todesfälle in Großbritannien – Wie gefährlich ist das Medikament? In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 10. März 2024, abgerufen am 10. März 2024.
  39. Steve Charnock: An anxiety drug has been linked to record overdoses. What's really going on? In: Metro. 3. März 2024, abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  40. Information zu Pregabalin und Gabapentin: Berichterstattung in den Medien zu Todesfällen. In: Drug Safety Mail. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), 28. März 2024, abgerufen am 28. März 2024.
  41. Matthew Lodge, Arthur Parashar: Anti-anxiety drug prescribed to millions linked to nearly 3,400 deaths. In: The Daily Mail. 3. März 2024, abgerufen am 10. März 2024.
  42. Bonqat auf der Wesite der europäischen Arznemittelagentur, EMA. Abgerufen am 30. März 2022.
  43. Center for Veterinary Medicine: FDA Approves Pregabalin Oral Solution for Alleviating Anxiety Associated with Transportation and Veterinary Visits in Cats. In: FDA. 17. November 2023 (fda.gov [abgerufen am 11. März 2024]).
  44. LYRICA® and LYRICA®CR | Pfizer. Abgerufen am 11. März 2024.
  45. Lyrica: Pfizer verliert Alleinstellungsmerkmal. In: Apotheke Adhoc. 17. Juli 2017, abgerufen am 13. März 2024.
  46. Pregabalin. In: Pschyrembel Online. Abgerufen am 13. März 2024.