Oberlaimbach (Scheinfeld)

Ortsteil der Stadt Scheinfeld im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

Oberlaimbach (fränkisch: Oubalaabach[1]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2]

Oberlaimbach
Koordinaten: 49° 39′ N, 10° 28′ OKoordinaten: 49° 38′ 34″ N, 10° 28′ 15″ O
Höhe: 299 m ü. NHN
Einwohner: 100
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91443
Vorwahl: 09162

Lage Bearbeiten

Das Kirchdorf liegt auf freier Flur. Im Ort fließt die Bibart mit der Scheine zum Laimbach zusammen. Die Bundesstraße 8 führt nach Markt Bibart (2,5 km westlich) bzw. nach Langenfeld (4,2 km südöstlich). Die Staatsstraße 2421 zweigt von B 8 ab und führt nach Hohlweiler (1,2 km nördlich). Die Kreisstraße NEA 30 zweigt ebenfalls von der B 8 ab und führt nach Ullstadt zur Staatsstraße 2256 (2,8 km südlich).[3]

Geschichte Bearbeiten

Bei Oberlaimbach oder Unterlaimbach, am Laimbach, wurde 816 das Kloster Megingaudshausen gegründet. Es bestand bis ungefähr 877 und wurde in diesem Jahr nach Münsterschwarzach am Main verlegt. Sein erster Abt war Teutgarius.[4] Oberlaimbach wurde erstmals 912 mit der Übergabe von Gütern König Konrads I. an Bischof Dracholf als „leimbah“ urkundlich erwähnt. Im Ort gab zu dieser Zeit bereits ein Schloss. Mit der Errichtung eines weiteren Schlosses im Jahr 1357 in Unterlaimbach kam es erstmals zur Unterscheidung zwischen Oberlaimbach und Unterlaimbach.[5] Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde bereits im 15. Jahrhundert errichtet. Mit seiner Herrschaft, den Grafen von Castell, wurde im Rahmen der Reformation Oberlaimbach wahrscheinlich erst 1546 evangelisch.[6]

Im Jahre 1806 kam Oberlaimbach zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Oberlaimbach dem Steuerdistrikt Scheinfeld zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Oberlaimbach, zu der Vettermühle gehörte. Sie unterstand dem Landgericht Markt Bibart[7] und hatte eine Gebietsfläche von 3,536 km².[8] Am 1. Januar 1972 wurde Oberlaimbach im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.[9][10]

Baudenkmäler Bearbeiten

  • Haus Nr. 10: Ehemaliges Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 13: Gasthaus Adler
  • Haus Nr. 15: Pfarrhaus
  • Haus Nr. 19: St. Peter und Paul, evangelische Pfarrkirche
ehemalige Baudenkmäler
  • Haus Nr. 2: Stattliches zweigeschossiges Satteldachhaus, im Türsturz bezeichnet „18 Georg Brand 17“. Verputzter Quaderbau von drei zu sechs Achsen, mit Giebelseite zur Straße. Geknickte Eckvorlagen, profiliertes Gurtgesims und gotisierend profilierte Fensterrahmen mit Sohlbank.[11]
  • Haus Nr. 5b: Erdgeschossiges Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, von drei zu drei Achsen im Wohnteil. Verputzter Massivbau mit Giebel zur Straße; das profilierte steinerne Traufgesims läuft an der Giebelsohle weiter. Geknickte Eckpilaster mit profilierter Deckplatte.[11]
  • Haus Nr. 11: Stattliches verputztes Giebelhaus, 1802 erbaut; das massive Erdgeschoss in Fachwerk. Giebelseite dreiachsig, im Giebel gekoppeltes kleines Fenster und Aufzugsluke. Tür an der Traufseite mit Oberlicht; in dessen Keilstein Kartusche bezeichnet „Moriz Sboko 1802“. Gleichzeitig Tür mit Mittelpilaster; kannelierte Sockelfelder, in den oberen Feldern Blattgirlanden.[11]
  • Haus Nr. 26: Erdgeschossiges Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Verputzter Massivbau von drei zu fünf Achsen, mit Krüppelwalmdach. Unbewohnt.[11]
  • Felsenkeller am östlichen Ortsausgang, südlich der Straße nach Neustadt/Aisch, vor dem neuen Friedhof. 19. Jahrhundert. Drei liegen unten, fünf oberhalb am Hang. Alle haben Quaderfronten mit rundbogigen Eingängen. Die tonnengewölbten Stollen der unteren Keller sind horizontal geführt, die der oberen schräg nach unten.[11]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oberlaimbach (Scheinfeld) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 111. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „oubəlābɒx“.
  2. Gemeinde Scheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Ludwig Hartmann: UNTERLAIMBACHER Geschichte und Geschichten; Ansichten und Einsichten eines alten Bauern in chronologischer Reihenfolge fein säuberlich aufgeschrieben Erscheinungsjahr: 2015 Herausgeber: Gesangverein Liederkranz Unterlaimbach
  5. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 111ff.
  6. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 191 (Erstausgabe: 1950).
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 26 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 820 (Digitalisat).
  9. https://wiki.genealogy.net/Scheinfeld#Politische_Einteilung
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
  11. a b c d e G. Hojer: Landkreis Scheinfeld. S. 224f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.