Bibart (Fluss)

Bach in Deutschland

Die Bibart ist ein Fließgewässer 3. und 2. Ordnung im südlichen Steigerwald in den bayerischen Landkreisen Kitzingen und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Nach einem etwa 17 km langen, am Mittel- und Unterlauf ganzjährig wasserführenden Lauf etwa nach Südosten vereint er sich mit der linken Scheine beim Kirchdorf Oberlaimbach der Kleinstadt Scheinfeld zum Laimbach.

Bibart
alter Name: Biber
Die Bibart bei Oberlaimbach (2021)

Die Bibart bei Oberlaimbach (2021)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 242822
Lage Südlicher Steigerwald

Bayern

Flusssystem Rhein
Abfluss über Laimbach → Ehebach → Aisch → Regnitz → Main → Rhein → Nordsee
Quelle östlicher Schwanberg
49° 43′ 29″ N, 10° 19′ 21″ O
Quellhöhe 374 m ü. NHN[1]
Zusammenfluss mit der linken Scheine zum Laimbach bei OberlaimbachKoordinaten: 49° 38′ 38″ N, 10° 28′ 12″ O
49° 38′ 38″ N, 10° 28′ 12″ O
Mündungshöhe ca. 297 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 77 m
Sohlgefälle ca. 4,6 ‰
Länge 16,7 km[2]
Einzugsgebiet ca. 66,7 km²[3]
Blick von der Bibartbrücke in Altmannshausen auf die Bibart (2014)

Blick von der Bibartbrücke in Altmannshausen auf die Bibart (2014)

Name Bearbeiten

Der Name des Flüsschens war bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein Biber,[4] was darauf hindeutet, dass dort der gleichnamige Großnager heimisch war.

Geographie Bearbeiten

Quelle und Quelläste Bearbeiten

Die Quelle und die beiden Quelläste sind nicht ganzjährig wasserführend. Die Schüttung schwankt jahreszeitlich stark. In heißen, trockenen Sommern kann dieser Teil auch ganz trockenfallen. Erst ab Fließkilometer 3,0, dem Zufluss des Seewiesenbach in dem Gewann Binsenschlag und weiterer temporär wasserführender Landgräben gilt die Bibart als beständig.

Verlauf Bearbeiten

Die Bibart entspringt unbeständig am Sattel zwischen dem östlichsten Schwanberg und dem Kugelspielberg in einem Waldgebiet mit vielen Grabhügeln etwa 2,3 Kilometer nordwestlich des Kirchdorfes Birklingen der Stadt Iphofen im Landkreis Kitzingen. Sie fließt durchweg in ungefähr südöstlicher Richtung. Ab ihrem Waldaustritt noch vor dem Kirchdorf wird sie von der B 286 begleitet. Sie passiert Birklingen an seiner Südwestseite und wechselt abwärts über in den Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim aufs Gebiet von Markt Bibart und läuft rechts an dessen Kirchdorf Ziegenbach vorbei. Nach der Durchquerung einer kleinen Gebietszunge Iphofens um dessen Weiler Bruckhof setzt sich ab dem Weiler Enzlar von Markt Bibart die Talstraße als B 8 fort. Der kleine Fluss zieht am Weiler Altenspeckfeld am linken Ufer vorbei und dann am Pfarrdorf Altmannshausen auf derselben Seite. Als letzter Ort der Marktgemeinde und größter am Lauf liegt Markt Bibart selbst größtenteils rechts der Bibart. Nach dem Wechsel aufs Gebiet der Stadt Scheinfeld fließt die Bibart bei dessen Kirchdorf Oberlaimbach mit der von links aus dem Nordwesten kommenden Scheine zum Laimbach zusammen.

Weil vor der Vereinigung mit der Scheine von dieser nach rechts ein Nebengraben abgeht, gibt es genau genommen zwei Zusammenflüsse auf etwa 298 m ü. NHN gegenüber dem Nordrand von Oberlaimbach und auf etwa 296 m ü. NHN abwärts des Ortes an der Vettermühle.

Die Bibart ist bis zum Zusammenfluss mit der Scheine zum Laimbach etwa 16,7 km lang, mit dem Laimbach zusammen 22,4 km.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Das Einzugsgebiet umfasst etwa 66,7 km² und streckt sich weit in Laufrichtung. Am Mittellauf bei Altenspeckfeld setzt an diese etwas längere Achse ein ebenfalls langer Einzugsgebietskeil nach Westsüdwesten um den Lauf des Gießgrabens an.

Die recht kurze Wasserscheide an der Nordseite grenzt an das Einzugsgebiet des Castellbachs. Hinter der langen linksseitigen Einzugsgebietsgrenze im Nordosten sammelt die Scheine den Abfluss, während von der Mündung aufwärts jenseits der Grenze auf der anderen Seite im Süden erst ihr Vorfluter Ehebach, dann an der eingebogenen Westseite der Breitbach und zuletzt der Sickersbach konkurrieren.

Der hydrologisch bedeutendste Abschnitt der Gesamtwasserscheide liegt deshalb an der West- und der Nordseite, er trennt das Einzugsgebiet der Regnitz, zu der Bibart, Scheine, deren Vereinigung Laimbach und dessen Vorfluter Ehebach südost- bis ostwärts letztlich entwässern, von dem der anderen Konkurrenten, die ungefähr westwärts zum östlichen Maindreieck ziehen.

Zuflüsse Bearbeiten

Auf ihrem Lauf nimmt die Bibart zahlreiche Wald- und Wiesenbäche auf. Größter Zufluss ist der etwa 8,0 km[5] lange Gießgraben, an seinem Unterlauf auch Rehberggraben genannt. Abwärts etwas östlich von Markt Bibart verstärken die gereinigten Abwässer der dortigen Kläranlage den kleinen Fluss.

Auswahl von direkten Zuflüssen und nur einem indirekten, vom Ursprung an abwärts bis zur Mündung:

Ortschaften Bearbeiten

Ortschaften am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.

Landkreis Kitzingen

Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

Landkreis Kitzingen

Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

Geschichte Bearbeiten

Das Quellgebiet der Bibart ist bereits seit der Steinzeit von Menschen besiedelt. Auf dem Schwanberg bestanden zur Zeit der Kelten ausgedehnte Siedlungen. Unmittelbar unterhalb der Quelle befinden sich als Bodendenkmale geschützte Pingen aus vor- und frühgeschichtlichen Zeiten, die belegen, dass dort der Bergbau (mit Unterbrechungen) teils bis in das Mittelalter hinein betrieben wurde.[7] Die saisonal nur unstete Schüttung kann in trockenen Sommern im Oberlauf auch ganz versiegen und gilt erst ab Fließkilometer 3,0 als beständig. Geschichtliche Belege für die Nutzung der Wasserkraft des Flüsschens finden sich heute keine mehr, jedoch war der Verlauf stets auch ein Handelsweg. Von besonderer Bedeutung dürfte das Abflößen von Holz und Bodenschätzen gewesen sein, das spätestens seit karolingischer Zeit zu einigem Wohlstand der Unterlieger beitrug.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bibart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bibart auf Kartenausschnitt Bayernatlas
  2. Länge nach Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 61 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB) abzüglich des auf BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise) abgemessenen Laufs des Laimbachs.
  3. Einzugsgebiet etwas grob abgemessen auf: Kartendienst Gewässerbewirtschaftung, FGN Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hinweise)
  4. Name Biber auf historischer Karte
  5. Länge abgemessen auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  6. Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  7. LfD-Liste für Iphofen, Seite 24 (.pdf)

Literatur Bearbeiten