Montbenoît

französische Gemeinde

Montbenoît ist eine französische Gemeinde mit 401 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Pontarlier und ist Verwaltungssitz des Gemeindeverbands Communauté de communes de Montbenoît. Die Bewohner werden Saugets und Saugettes genannt.

Montbenoît
Montbenoît (Frankreich)
Montbenoît (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Doubs (25)
Arrondissement Pontarlier
Kanton Ornans
Gemeindeverband Montbenoît
Koordinaten 47° 0′ N, 6° 28′ OKoordinaten: 47° 0′ N, 6° 28′ O
Höhe 762–1125 m
Fläche 5,03 km²
Einwohner 401 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 80 Einw./km²
Postleitzahl 25650
INSEE-Code
Website www.montbenoit.fr

Montbenoît am Doubs

Geographie

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Doubs in der Schlucht Défilé d’Entre-Roches
 
Bodennutzung und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Montbenoît liegt auf 780 m, etwa 13 Kilometer nordöstlich der Stadt Pontarlier (Luftlinie). Das Straßendorf erstreckt sich im Jura, im Val du Saugeais am nördlichen Ufer des Doubs, nördlich der Jurahöhen der Montagne du Larmont, nahe der Grenze zur Schweiz.

Die Fläche des 5,03 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Der nördliche Teil des Gebietes wird von der offenen Talniederung des Doubs eingenommen, der hier nach Nordosten durch das Val du Saugeais fließt. Auch die nördlich angrenzenden Hänge gehören zu Montbenoît. Nach Süden erstreckt sich das Gemeindeareal über einen relativ steilen, bewaldeten Hang bis auf die Höhe der Forêt Domaniale de Ban (1085 m). Mit 1125 m wird auf einem Höhenzug, der zum System der Montagne du Larmont gehört, die höchste Erhebung von Montbenoît erreicht.

Rund 70 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, rund 13 % werden landwirtschaftlich genutzt, hauptsächlich als Weideland, rund 10 % entfallen auf Flächen mit Strauch- und/oder Kräutervegetation, rund 7 % auf bebaute Flächen (Stand: 2018).[1]

Nachbargemeinden von Montbenoît sind La Longeville im Norden, Ville-du-Pont im Osten, Hauterive-la-Fresse im Süden sowie Montflovin im Westen.

Geschichte

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Die Ortsgeschichte von Montbenoît geht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zurück, als sich hier ein Eremit namens Benoît niederließ. Mit einer Schenkung der Herren von Joux in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde ein Geistlicher aus Besançon beauftragt, ein Kloster zu gründen. Dieses Augustinerchorherrenstift ist seit 1141 urkundlich belegt. Die Mönche, die zum Teil aus der Schweiz hierher gekommen waren, sorgten für die Rodung und Urbarmachung der näheren und weiteren Umgegend. In den folgenden Jahrhunderten hatte Montbenoît die klösterliche Herrschaft über das Val du Saugeais inne, wobei es unter der Oberhoheit der Freigrafschaft Burgund und den Herren von Joux stand. Das Kloster entwickelte sich rasch zum geistlichen Zentrum des Haut-Doubs. Die Klosterkirche wurde zur Grablege der Herren von Joux.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster von Truppen des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar verwüstet. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte Montbenoît mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Danach wurde die Herrschaft bis 1773 von den Mönchen verwaltet. Seit der Französischen Revolution bis zur Änderung der Zusammensetzung der Kantone 2015 war Montbenoît Hauptort des gleichnamigen Kantons.

Im Jahr 1947 wurde es zudem der Hauptort der Mikronation Freie Republik Saugeais (République du Saugeais) erklärt.

Bevölkerung

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Mit 401 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) gehört Montbenoît zu den kleinen Gemeinden im Département Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts markant abgenommen hatte (1886 wurden noch 283 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1980er Jahre wieder ein deutliches Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 180 205 182 163 238 219 329 398 398
Quellen: Cassini und INSEE
 
Kirche und ehemaliges Augustinerkloster

Sehenswürdigkeiten

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Kloster und Kirche Montbenoît bilden zusammen den bedeutendsten mittelalterlichen religiösen Komplex des Département Doubs, der sehr gut erhalten ist. Mit dem Bau der romanischen Klosterkirche wurde im 12. Jahrhundert begonnen. In den späteren Jahrhunderten wurden verschiedene Umgestaltungen unternommen; so stammt der Chorraum beispielsweise aus dem 16. Jahrhundert und ist im spätgotischen Flamboyantstil gehalten. Die Kirche besitzt eine reiche Ausstattung, darunter das geschnitzte Chorgestühl (16. Jahrhundert), verschiedene bedeutende Statuen aus dem 15. und 16. Jahrhundert sowie eine Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.

Vorwiegend aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt die Bausubstanz der Klostergebäude. Ebenfalls aus dieser Zeit datiert der Kreuzgang, der in romanisch-gotischem Stil gehalten ist. Am westlichen Ortseingang steht der Herrschaftssitz Morand-Val.

Kirche und Kloster sind seit 2013 teilweise als Monument historique klassifiziert, teilweise eingeschrieben.

 
Schloss Morand Val am Ufer des Doubs

Das Schloss Morand Val stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Montbenoît war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Viehzucht und Milchwirtschaft) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes, vor allem im Bereich des Handwerks und Kunsthandwerks. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den umliegenden größeren Ortschaften ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Departementsstraße D 437, der ehemaligen Route nationale 437, die von Pontarlier nach Morteau führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit La Longeville, La Chaux und Montflovin. Der Betrieb der ehemaligen Bahnlinie von Pontarlier nach Gilley wurde eingestellt.

Persönlichkeiten

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  • Paul Letondal (1831–1894), kanadischer Organist, Pianist, Cellist, Komponist und Musikpädagoge

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Doubs. Band 2, Flohic Editions, Paris 2001, ISBN 2-84234-087-6, S. 752–755.
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Commons: Montbenoît – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 24. September 2024 (französisch).