Gilley (Doubs)

Gemeinde im Département Doubs, Frankreich

Gilley ist eine französische Gemeinde mit 1.767 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Gilley
Gilley (Frankreich)
Gilley (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Doubs (25)
Arrondissement Pontarlier
Kanton Ornans
Gemeindeverband Montbenoît
Koordinaten 47° 3′ N, 6° 29′ OKoordinaten: 47° 3′ N, 6° 29′ O
Höhe 820–1083 m
Fläche 17,27 km²
Einwohner 1.767 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 102 Einw./km²
Postleitzahl 25650
INSEE-Code

Kirche Sainte-Anne; rechts die Mairie

Geographie Bearbeiten

Gilley liegt auf 871 m etwa 18 Kilometer nordöstlich der Stadt Pontarlier (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Jura, an sonniger Lage am Südfuß des Mont Chaumont, auf dem Hochplateau von Gilley, nördlich des Taleinschnitts des Doubs.

Die Fläche des 17,27 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Der zentrale Teil des Gebietes wird vom Hochplateau von Gilley eingenommen, das rund fünf Kilometer lang und fast drei Kilometer breit ist und durchschnittlich auf 870 m liegt. Es ist überwiegend von Wiesen- und Weideland bedeckt. Das Plateau besitzt keine oberirdischen Fließgewässer, weil das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert. Nach Nordwesten erstreckt sich das Gemeindeareal über einen relativ steilen Hang bis auf den breiten Kamm, der sich vom Crêt Monniot nach Nordosten zum Mont Chaumont hinzieht und sich danach im Bereich des Passübergangs Col du Tonet (965 m) in der Krete des Bois d’Orchamps fortsetzt. In geologisch-tektonischer Hinsicht bildet dieser Höhenzug eine Antiklinale des Faltenjuras und ist gemäß der Streichrichtung des Gebirges in dieser Region in Richtung Südwest-Nordost orientiert. Im Kammbereich dieses Höhenrückens, auf dem mit 1083 m die höchste Erhebung von Gilley erreicht wird, befinden sich ausgedehnte Hochweiden. Nach Nordosten reicht der Gemeindeboden in die Waldgebiete Bois de la Joux-Dessous und Bois de la Joux-Dessus.

Zu Gilley gehören neben dem eigentlichen Ort auch verschiedene Weiler und zahlreiche Einzelhöfe, darunter:

  • Le Lava (865 m) am südlichen Rand des Plateaus von Gilley über dem Tal des Doubs
  • Les Seignes (860 m) auf dem Plateau von Gilley
  • Les Vies-de-Vennes (885 m) am Rand des Plateaus von Gilley am Fuß des Mont Chaumont
  • Les Baraques (1035 m) auf dem Kamm des Mont Chaumont

Nachbargemeinden von Gilley sind Longemaison, Flangebouche und Orchamps-Vennes im Norden, Fournets-Luisans und Les Combes im Osten, La Longeville im Süden sowie La Chaux und Arc-sous-Cicon im Westen.

Geschichte Bearbeiten

Im Mittelalter gehörte Gilley zur klösterlichen Herrschaft Montbenoît. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Seit 1947 gehört Gilley auch zu der Mikronation Freie Republik Saugeais (République du Saugeais).

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die Dorfkirche Sainte-Anne wurde im 17. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert verändert. Im Ortskern sind verschiedene Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert im traditionellen Stil des Haut-Doubs erhalten. Der Weiler Le Lava zeigt mit seiner Gebäudegruppe ein schönes Beispiel ländlicher Architektur.

Bevölkerung Bearbeiten

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2016
Einwohner 901 942 978 1040 1149 1253 1636
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 1767 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) gehört Gilley zu den kleineren Gemeinden des Départements Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stets im Bereich zwischen 840 und 900 Personen gelegen hatte, wurde seit Beginn der 1960er Jahre ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Gilley war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Viehzucht und Milchwirtschaft, Ackerbau) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Heute ist Gilley die einwohnerstärkste Gemeinde des Kantons Montbenoît und nimmt zentralörtliche Funktionen für das nahe Umland wahr. In der Gemeinde sind vor allem Betriebe der Feinmechanik, der Holzverarbeitung, des Baugewerbes und des Transportgewerbes vertreten sowie verschiedene Geschäfte des Einzelhandels.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen. Straßenverbindungen bestehen mit Morteau, Montbenoît, Bugny, Arc-sous-Cicon, Avoudrey und Orchamps-Vennes. Gilley besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke von Besançon nach Le Locle. Der Betrieb der ehemaligen Bahnlinie von Gilley nach Pontarlier wurde eingestellt.

Literatur Bearbeiten

  • Le Patrimoine des Communes du Doubs. Band 2, Flohic Editions, Paris 2001, ISBN 2-84234-087-6, S. 745–746.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gilley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien