Fuhlendorf (Vorpommern)

Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern
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Fuhlendorf ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Vorpommern-Rügen. Sie liegt westlich von Stralsund. Bis zum 1. Januar 2005 war sie Teil des Amtes Barth-Land und ist seitdem Teil des Amtes Barth. Die Gemeinde Fuhlendorf ist seit 2018 als Erholungsort staatlich anerkannt.[2]

Wappen Deutschlandkarte
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Fuhlendorf (Vorpommern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Fuhlendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 22′ N, 12° 36′ OKoordinaten: 54° 22′ N, 12° 36′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Barth
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 17,18 km2
Einwohner: 820 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18356
Vorwahl: 038231
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 025
Adresse der Amtsverwaltung: Teergang 2
18356 Barth
Website: www.amt-barth.de
Bürgermeister: Eberhardt Groth (CDU)
Lage der Gemeinde Fuhlendorf im Landkreis Vorpommern-Rügen
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Karte

Geografie und Verkehr Bearbeiten

Die Gemeinde Fuhlendorf liegt fünf bis elf Kilometer westlich von Barth. Die Gemeinde liegt direkt am Koppelstrom und am Reedensee, einem abgetrennten Teilbereich des Bodstedter Boddens und an demselben.

Ortsteile Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:

  • Bodstedt
  • Fuhlendorf
  • Gutglück
  • Michaelsdorf

Die Gemeinde war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Ribnitz-Damgarten im Bezirk Rostock.

Geschichte Bearbeiten

Fuhlendorf

Fuhlendorf wurde erstmals im Jahr 1278 urkundlich erwähnt, als der Rüganer Fürst Wizlaw II. den Verkauf des Dorfes bestätigt. Seit dem Jahr 1326 gehörte Fuhlendorf dann zum Herzogtum Pommern. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 gehörte Fuhlendorf zu Schweden. Im Jahr 1815 kam die Gemeinde dann zur preußischen Provinz Pommern. Laut Sage leitet sich der Name Fuhlendorf davon ab, dass ein Reisender einen Schäfer nach Michaelsdorf fragte, worauf dieser nur mit dem Fuß in die Richtung zeigte. Eine Enttäuschung, die der Reisende mit dem Ausdruck quittiert haben soll: dann ist das hier wohl Faulendorf… (plattdeutsch: Fuhlendörp).

Michaelsdorf

Michaelsdorf wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort Michaelsdorf wurde 1960 nach Fuhlendorf eingemeindet. "Michaelsdorf" ist in der Fernsehserie Weissensee ein Ort an der Ostsee, in dem die Stasi ein Objekt unterhält, in dem konspirative Treffen abgehalten werden können oder Personen vor der Öffentlichkeit verborgen werden[3]. Inwieweit dazu ein realer Bezug vorliegt, ist nicht bekannt.

Bodstedt

Der Ortsteil Bodstedt war um 1500 einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte für Seefahrer an der Ostsee. Aus dieser Zeit stammt auch die St.-Ewalds-Kirche Bodstedt. An dem spätgotischen Bauwerk findet sich eine Flutmarke von 1872. Während der französischen Besetzung 1807 bis 1810 wurde Joachim Gottfried Danckwardt durch sein beherztes Auftreten als der „Pfarrer von Bodstedt“ bekannt.

In Bodstedt konzentrierten sich zu DDR-Zeiten viele Betriebsferienlager für die Kinder der Betriebsangehörigen. Das waren z. B. Fiko Rostock (Fischkombinat), Zentrum-Warenhaus Rostock, RWN Gützkow, Margarinewerk Magdeburg, NDPD-Lager Berlin, Robotron Dresden, ESDA-Strumpfwerke Thalheim, beispielsweise errichtete 1965 der VEB „Baukombinat Altmark Stendal“ (BKA) ein Ferienlager, das dann die Deutsche Post 1975 übernommen hatte. Nach 1990 wurden fast alle Lager dem Verfall preisgegeben oder gleich abgeräumt.

Bodstedt wurde 1974 nach Fuhlendorf eingemeindet.

Kennzeichen für Bodstedt ist die seit 1964 durchgeführte Zeesenbootregatta. Begründer war der Bodstedter Eckehard Rammin, der dann in Barth eine Bootswerft gründete. 2014 wurde vom 5. bis 7. September die 50. Regatta veranstaltet. Daran nahmen 54 Zeesboote teil (50 war das gesetzte Ziel). Ein Höhepunkt war die Einweihung des neuen Hafens mit Liegeplätzen für Zeesboote, Marina für Freizeitboote und Anleger für Fahrgastschiffe.

Gutglück

Der Ort ist ein kleines Straßendorf. Dort befand sich zu DDR-Zeiten das Betriebsferienlager des ASMW Berlin (Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung des Ministerrates der DDR). Es war damals eines der modernsten Lager und wurde nach der Wende weiter intensiv als Erholungsobjekt ausgebaut.

Wappen, Flagge, Dienstsiegel Bearbeiten

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE FUHLENDORF – LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN“.[4]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Der Bodstedter Hafen
 
Der neue Bodstedter Hafen

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

  • Maximilian Riemer (* 13. Juli 1871 in Michaelsdorf; † 1946 in Zinnowitz), Sanitätsoffizier und Mikrobiologe, Hochschullehrer für Hygiene in Rostock
  • Karl Krull (1905–1932), Lehrer, als Sozialdemokrat und „Antifaschist“ umgekommen oder erschossen worden

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fuhlendorf (Vorpommern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. MV – Kur- und Erholungsorte, Stand: August 2022, offiziell „staatlich anerkannte Erholungsorte“
  3. Fernsehserie Weissensee, 2. Staffel, Folge 5
  4. Hauptsatzung § 1 Abs.2 (Memento des Originals vom 9. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amt-barth.de (PDF).