Krostitz

Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Sachsen, Deutschland
(Weitergeleitet von Klein Krostitz)

Krostitz ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Krostitz-Schönwölkau an.

Wappen Deutschlandkarte
Krostitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Krostitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 28′ N, 12° 27′ OKoordinaten: 51° 28′ N, 12° 27′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Verwaltungs­gemeinschaft: Krostitz-Schönwölkau
Höhe: 127 m ü. NHN
Fläche: 43,21 km2
Einwohner: 4155 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04509
Vorwahlen: 034295, 034241, 034294Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 150
Gemeindegliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dübener Str. 1
04509 Krostitz
Website: www.krostitz.de
Bürgermeister: Oliver Kläring (parteilos)
Lage der Gemeinde Krostitz im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Die Gemeinde Krostitz liegt in der Leipziger Tieflandsbucht etwa 15 Kilometer nordöstlich von Leipzig, zehn Kilometer südöstlich von Delitzsch und zehn Kilometer westlich von Eilenburg.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen:

Geschichte Bearbeiten

Krostitz wird als Rittergut Krost(e)wicz 1349/50 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich aus dem altsorbischen Chrostowicia ab und bedeutet Ort am Gehölz, Gesträuch. Im Jahr 1534 verlieh Herzog Georg von Sachsen seinem Getreuen Hans Wahl das Braurecht auf dem Rittergut zu Crostitz. Während des Dreißigjährigen Krieges weilte im Jahr 1631 König Gustav II. Adolf von Schweden als Gast im Rittergut zu Krostitz und war der Legende nach von dem hier gebrauten Bier begeistert.

Die Orte Groß- und Klein-Krostitz gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen beide Orte zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.[3] Vor 1925 erfolgte die Vereinigung von Groß- und Klein-Krostitz zur Gemeinde Krostitz. Am 1. April 1939 wurde Hohenleina in die Gemeinde Krostitz eingegliedert.[4] Lehelitz, Nieder Ossig und Pröttitz kamen am 1. Juli 1950 hinzu.

Im Zuge der Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Krostitz dem neu zugeschnittenen Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, der 1994 im Landkreis Delitzsch aufging. Seit 2008 gehört die Gemeinde zum Landkreis Nordsachsen.

Krensitz und Mutschlena wurden am 1. März 1994 Ortsteile von Krostitz.[5] Die ehemalige Gemeinde Priester mit dem am 20. Juli 1950 aufgenommenen Ort Kupsal[6] wurde am 1. Januar 1997 eingegliedert.[7] Das am 1. Januar 1994 zusammengefügte Kletzen-Zschölkau mit Kletzen, Zschölkau, Hohenossig und Beuden folgte am 1. Januar 1999.[8]

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Beuden 20.07.1950 Eingemeindung nach Kletzen
Hohenossig 20.07.1950 Eingemeindung nach Zschölkau
Großkrostitz vor 1925 Zusammenschluss zu Krostitz
Hohenleina 01.04.1939 Eingemeindung nach Krostitz
Kleinkrostitz vor 1925 Zusammenschluss zu Krostitz
Kletzen 01.01.1994 Zusammenschluss zu Kletzen-Zschölkau
Kletzen-Zschölkau 01.01.1999 Eingemeindung nach Krostitz
Krensitz 01.03.1994 Eingemeindung nach Krostitz
Kupsal 20.07.1950 Eingemeindung nach Priester
Lehelitz 20.07.1950 Eingemeindung nach Krostitz
Mutschlena 01.03.1994 Eingemeindung nach Krostitz
Niederossig 20.07.1950 Eingemeindung nach Krensitz
Priester 01.01.1997 Eingemeindung nach Krostitz
Pröttitz 20.07.1950 Eingemeindung nach Krostitz
Zschölkau 01.01.1994 Zusammenschluss zu Kletzen-Zschölkau

Bevölkerung Bearbeiten

Jahr Einwohner
2002 4.084
2005 4.044
2010 3.840
2015 3.763
Jahr Einwohner
2020 4.096
2021 4.121
2022 4.155

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[9]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze +/−
CDU 61,3 % 12 ± 0
FDP 10,4 % 02 + 2
SPD 10,1 % 01 – 2
Die Linke 06,9 % 01 – 1
Freie Wählergemeinschaft (FWG) 06,2 % 01 + 1
Freie Wählervereinigung (FWV) 05,1 % 01 ± 0
Gesamt 100 % 18

Bürgermeister Bearbeiten

  • 1990–2019: Wolfgang Frauendorf (CDU)[11]
  • seit 2019: Oliver Kläring (parteilos)

Kläring wurde in der Bürgermeisterwahl am 15. September 2019 mit 51,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[12] gewählt.[13]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2019 Oliver Kläring Kläring 51,2
2015 Wolfgang Frauendorf CDU 87,6
2008 93,8
2001 85,7

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten


Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

 
Brauerei

Der bedeutendste Betrieb in der Gemeinde ist die Krostitzer Brauerei.

Verkehr Bearbeiten

 
Bahnhof Krensitz

Die Bundesstraße B 2 führt durch die Ortsteile Krensitz und Krostitz. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Leipzig-Mitte an der Autobahn A 14.

Der Bahnhof Krensitz liegt an der Bahnstrecke Halle (Saale)–Eilenburg und wird durch die S-Bahn-Linie S 9 bedient.

PlusBus- sowie weitere Regionalbuslinien der Nordsachsen Mobil GmbH verbinden Krostitz mit dem Umland.

Bildung Bearbeiten

In Krostitz bestehen eine kommunale Kindertagesstätte mit einer Zweigstelle im Ortsteil Hohenossig, eine Grundschule sowie eine Oberschule.

Sport Bearbeiten

Der Fußballverein FSV Krostitz ist in der Gemeinde beheimatet. In Krostitz gibt es einen Sportplatz, ein vom DFB gesponsertes Mini-Spielfeld und eine Turnhalle, die von der Ober- und Grundschule genutzt wird.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Mit Krostitz verbundene Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Jürgen Hainz (1950–1972), Todesopfer an der innerdeutschen Grenze, lebte in Krostitz

Weblinks Bearbeiten

Commons: Krostitz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Landkreis Delitzsch. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) 5. August 1950, S. 275, Abs. 26 (PDF).
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  9. Statistische Berichte / A / I / 2. Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen nach Gemeinden. In: www.statistischebibliothek.de. Abgerufen am 5. Dezember 2023.
  10. Gemeinderatswahl 2019. In: wahlen.sachsen.de. Abgerufen am 11. Dezember 2023.
  11. Nachruf. In: krostitz.de. 28. Oktober 2021, abgerufen am 11. Dezember 2023.
  12. Rechtsstellung des Bürgermeisters. In: Sächsische Gemeindeordnung, § 51 (3). Abgerufen am 11. Dezember 2023.
  13. Bürgermeisterwahl 2019. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 11. Dezember 2023.