Kathleen Freeman

US-amerikanische Schauspielerin (1919–2001)

Kathleen Freeman (alternativ: Katherine Freeman) (* 17. Februar 1923 in Chicago, Illinois; † 23. August 2001 in New York City) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Leben und Karriere Bearbeiten

Kathleen Freeman sammelte zunächst Bühnenerfahrungen, ehe sie ab 1948 regelmäßig Nebenrollen in Hollywood-Filmen übernahm. Da ihr Äußeres nie den Vorstellungen einer klassischen Hollywood-Schönheit entsprach, verlegte sie sich bereits in jungen Jahren vor allem auf matronenhafte Charaktere wie Mütter, Sekretärinnen, Dienstmädchen, Nachbarinnen, Krankenschwestern oder alte Jungfern – fast immer brachten ihre Figuren etwas Komik mit sich. Zunächst blieben die meisten ihrer Filmrollen klein, allerdings hatte sie einen markanten Auftritt als unter ihrer Schülerin Lina Lamont leidende Sprachlehrerin Phoebe Dinsmore im Musicalklassiker Singin’ in the Rain (1952).[1] Parallel begann sie in den 1950ern in dem aufstrebenden Medium Fernsehen zu spielen und erhielt dort feste Rollen in den Serien Topper und Mayor of the Town, die ihr im Vergleich zu ihren eher kurzen Filmauftritten die Chance zu substanzielleren Darbietungen boten.

In den 1960er-Jahren wurde Freeman für Jerry Lewis das, was Margaret Dumont für Groucho Marx war, nämlich eine Art Markenzeichen.[2] Sie übernahm komische Nebenrollen in insgesamt zwölf Filmen mit Lewis in der Hauptrolle, darunter etwa Der verrückte Professor oder Der Tölpel vom Dienst. Dabei verkörperte sie oftmals strenge Frauen, vor denen Lewis’ Figuren weich und ängstlich daherkamen.[3] Auch im Verlauf ihrer späteren Karriere wurden Freemans Dienste vor allem für Filmkomödien gebraucht, in denen sie scharfzüngige oder dominante Figuren, die oftmals keinen Spaß verstanden, darstellte. Einem breiten Publikum wurde sie auch durch die Rolle der gestrengen Schwester Maria Stigmata in der Filmkomödie Blues Brothers aus dem Jahr 1980 bekannt, die sie ebenfalls in der weniger erfolgreichen Fortsetzung Blues Brothers 2000 von 1998 darstellte. In Joe Dantes Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster gab Freeman 1990 die Fernsehköchin Marge. In Die nackte Kanone 33⅓ verkörperte sie 1994 an der Seite von Leslie Nielsen die ebenfalls kriminelle Mutter eines Schwerverbrechers. Ihre letzte Mitwirkung an einem Kinofilm war 2001 der Animationsfilm Shrek – Der tollkühne Held, in dem sie eine kleine Sprechrolle hatte.

Freeman blieb über die Jahrzehnte ein viel gebuchter Gaststar im US-Fernsehen, darunter in Serienklassikern wie Ein Käfig voller Helden, Bezaubernde Jeannie, Bonanza, Kojak – Einsatz in Manhattan, Golden Girls, ALF, Unser lautes Heim, MacGyver und Hör mal, wer da hämmert. In der Serie Eine schrecklich nette Familie war sie in fünf Folgen in einer Sprechrolle als Mutter von Peg Bundy am Telefon zu hören. Eine seltene Serienhauptrolle hatte sie von 1973 bis 1974 in der kurzlebigen Sitcom Lotsa Luck, in der sie in einer für sie typischen Rolle die kommandierende Mutter eines von Dom DeLuise gespielten Junggesellen verkörperte. Insgesamt umfasste Freemans filmisches Schaffen von 1948 bis zu ihrem Tod mehr als 300 Film- und Fernsehproduktionen.

Noch bis wenige Tage vor ihrem Tod stand Freeman in dem Musical The Full Monty am Broadway auf der Bühne, für ihre Darstellung in dem Musical hatte sie eine Nominierung für den Tony Award erhalten.[4] Sie starb im August 2001 im Alter von 78 Jahren an Lungenkrebs. Überlebt wurde sie von ihrer langjährigen Lebensgefährtin Helen Ramsey.[5]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Kino Bearbeiten

Fernsehen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kathleen Freeman – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kathleen Freeman bei AllMovie (englisch)
  2. Kathleen Freeman The mother of all movie battleaxes, Nachruf im Guardian
  3. Kathleen Freeman | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 7. März 2024 (englisch).
  4. Robert Hofler: ‘Full Monty’s’ Freeman dies. In: Variety. 24. August 2001, abgerufen am 7. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. Kathleen Freeman The mother of all movie battleaxes, Nachruf im Guardian