Die Fliege (1958)

Film von Kurt Neumann (1958)

Die Fliege (Originaltitel: The Fly) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Horrorfilm, der 1958 von Kurt Neumann gedreht wurde. Er basiert auf der Kurzgeschichte Die Fliege des Autors George Langelaan, die 1957 im Magazin Playboy erschien. Aufgrund des kommerziellen Erfolges wurden zwei Fortsetzungen produziert. 1986 drehte David Cronenberg eine Neuverfilmung, siehe dazu Die Fliege (1986).

Film
Titel Die Fliege
Originaltitel The Fly
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Kurt Neumann
Drehbuch James Clavell
Produktion Kurt Neumann
Musik Paul Sawtell
Kamera Karl Struss
Schnitt Merrill G. White
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung

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Inspektor Charas untersucht den Tod des Wissenschaftlers André Delambre. In einer Rückblende wird die Geschichte erzählt: Delambre hat an einem Teleportationsgerät geforscht. In einem Selbstversuch hat er dabei eine Fliege im Gerät übersehen, und das Gerät hat die beiden gekreuzt: Delambre hat nun einen gigantischen Fliegenkopf und einen Fliegenarm, während die Fliege mit einem menschlichen Kopf davonfliegt. Um dies rückgängig zu machen, benötigt der Wissenschaftler die Fliege, derer er jedoch nicht habhaft werden kann.

In der Erkenntnis, das Geschehene nicht rückgängig machen zu können, beschließt der Wissenschaftler, sich und seine Forschungsergebnisse zu zerstören. Dazu bittet er seine Frau, alle Hinweise auf das Geschehen sowie seine Forschungsergebnisse zu zerstören und ihn zu töten, indem sie seinen Kopf und Arm in einer Presse zerquetscht, was sie mit seiner Hilfe schließlich auch macht.

Inspektor Charas glaubt der Ehefrau nicht und will sie verhaften lassen, als er von Andrés Bruder François in den Garten gerufen wird. Der spielende Sohn des Getöteten, Philippe, hat eine Fliege mit einem unnatürlichen, menschlichen Kopf entdeckt, die in einem Spinnennetz gefangen ist und um Hilfe ruft. Charas und François beobachten entsetzt die Szene, und kurz bevor die Spinne ihr Opfer erreicht, tötet der Inspektor Fliege und Spinne zugleich mit einem Stein.

Besonderheiten

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  • Der Film hält sich sehr genau an Langelaans literarische Vorlage. Er war kommerziell erfolgreich und zog zwei Fortsetzungen nach sich: Die Rückkehr der Fliege (1959) und Der Fluch der Fliege (1965).
  • Wie viele andere Horrorfilme wurde auch dieser in einer Halloween-Episode der TV-Serie Die Simpsons parodiert.
  • Nach einem Gespräch mit dem Astronauten Alan Shepard soll Gene Roddenberry, der Erfinder des Star-Trek-Universums, durch diesen Film zur „Erfindung“ der Technik des Beamens angeregt worden sein, dessen optische Effekte er dem Film Alarm im Weltall (1957) entlehnte.
  • Die tragische Hauptperson ist zwar der deformierte Wissenschaftler, jedoch liegt der Fokus verstärkt auf seiner Frau, da diese seine Wünsche ausführt und das Hauspersonal befehligt. Der Fliegen-Mensch versteckt sich in seinem Labor, vermeidet Kontakt zu den anderen, verbirgt seinen Kopf durch ein Laken und kann nicht sprechen. Die völlige Enthüllung seiner Erscheinung bedeutet zugleich den darauf folgenden Tod und die Vernichtung der Beweise. Zudem spielt der Schwager eine große Rolle als Identifikationsfigur für den Zuschauer.
  • André stirbt auf furchtbare Weise. Im Fliegenkörper vorschnell gealtert gerät er in das Netz einer Spinne. Als diese sich nähert und ihn zu fressen beginnt, nimmt Inspektor Charas einen Stein zur Hand und zerquetscht beide – die Fliege mit dem Menschenkopf und die Spinne.
  • Trotz ihrer Monstrosität wird die menschliche Stubenfliege nicht als böses Tier dargestellt, auch wenn sich der Wissenschaftler zum Ende hin kaum mehr verstandesgemäß kontrollieren kann und auch deshalb entscheidet, seinem Leben ein Ende zu setzen.

Uraufführungen

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  • USA: 16. Juli 1958
  • Deutschland: 3. Oktober 1958[1]

Synchronisation

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Für diesen Film existieren zwei verschiedene deutsche Synchronbearbeitungen. Die erste entstand 1958 in den Ateliers der Elite-Film in Berlin unter der Regie von Wolfgang Schick.[2] Die zweite Fassung fertigte die Arena Synchron GmbH, Berlin 1976 im Auftrag der ARD an.[3] Diese Neufassung wird seither stets gezeigt.

Rolle Darsteller Synchronsprecher (1958) Synchronsprecher (1976)
André Delambre David Hedison Wolfgang Kieling Norbert Langer
Hélène Delambre Patricia Owens Sigrid Lagemann Almut Eggert
François Delambre Vincent Price Siegfried Schürenberg Friedrich Schoenfelder
Inspektor Charas Herbert Marshall Walther Süssenguth Heinz-Theo Branding
Emma (Hausmädchen) Kathleen Freeman Eva Bubat Elisabeth Ried
Schwester Anderson Betty Lou Gerson Elisabeth Ried Bettina Schön
Philippe Charles Herbert Helo Gutschwager Andrej Brandt
Gaston Torben Meyer Otto Stoeckel Herbert Weißbach
Dr. Ejoule Eugene Borden ? Friedrich W. Bauschulte

Kritiken

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Der Film erhielt von seinem Erscheinen an sehr kontroverse Kritiken und wird auch weiterhin in der einschlägigen Literatur sehr unterschiedlich beurteilt.

  • „[…] einer der wenigen untadeligen SF-Horror-Filme“ (Jeff Rovin, Autor von A Pictorial History of Science Fiction Films, hier zitiert nach: Hahn/Jansen, S. 157)
  • „Ein zurückhaltender, klarer und nicht unbedingt anspruchsvoller Film, der mit einfachen Mitteln eine beinahe unerträgliche Spannung erzeugt.“ (Filmkritik der New York Times, hier zitiert nach Hahn/Jansen, S. 157)
  • „Naiver Science-Fiction-Horror-Film, der auch heute noch durch den eigenwilligen Charme des Unfertigen unterhält.“ (Lexikon des internationalen Films[4])
  • „Kintoppunsinn, der sich für furchterregend hält, schon ab 16 aber höchstens für ein Kopfschütteln über soviel barbarische Geschmacklosigkeit langt. Niemandem zu empfehlen!“ (6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 344)
  • „‚Die Fliege‘ ist vielleicht der widerlichste aller Insekten-SF-Filme.“ (Dennis Saleh, Science Fiction Gold. Film Classics of the 50s, New York 1979, hier zitiert nach: Hahn/Jansen, S. 157)
  • „[…] spätestens von der Mitte der Handlung an tötet sich dieses utopische Sensationsstück aus Hollywoods unterem Phantasiekeller durch seine Lächerlichkeit.“ (Filmkritik im film-dienst, hier zitiert nach: Hahn/Jansen, S. 157)

DVD-Veröffentlichung

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  • Die Fliege. Twentieth Century Fox Home Entertainment 2004 (Erstauflage)

Im Oktober 2015 ist der Comic The Fly: Outbreak von Autor Brandon Seifert und Zeichner „menton3“ erschienen.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Uraufführungen lt. IMDb
  2. Die Fliege, Illustrierte Film-Bühne Nr. 4503, München o. J.
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.synchrondatenbank.de Die Fliege ’58 (neu), Eintrag in der Synchrondatenbank von Arne Kaul
  4. Die Fliege. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.