Itacoatiara

Gemeinde im Bundesstaat Amazonas, Brasilien

Itacoatiara, amtlich Município de Itacoatiara, ist eine brasilianische Gemeinde im Bundesstaat Amazonas in der Metropolregion Manaus. Die Stadt ist Hauptsitz der Territorialprälatur Itacoatiara.

Município de Itacoatiara
Itacoatiara

Luftbildaufnahme von Itacoatiara, in der Mitte die Avenida Parque, im Hintergrund der Amazonas
Itacoatiara (Brasilien)
Itacoatiara (Brasilien)
Itacoatiara
Koordinaten 3° 9′ S, 58° 27′ WKoordinaten: 3° 9′ S, 58° 27′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Amazonas
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 25. April 1874, 2. Stadtrechtsverleihung (150 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Amazonas (Brasilien)
Metropolregion Metropolregion Manaus
Gliederung 2 Distrikte (seit 1960)
Gewässer Amazonas
Klima tropisch, Am, Af
Fläche 8.891,9 km²
Einwohner 86.839 (2010[1])
Dichte 9,8 Ew./km²
Schätzung 101.337 (1. Juli 2019)[1]
Gemeindecode IBGE: [1]
Postleitzahl 69.100-000
Telefonvorwahl (+55) 92
Zeitzone UTC−4
Website itacoatiara.am (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Mário Jorge Bouez Abrahim[2] (2021–2024)
Partei PSC
Wirtschaft
BIP 1.978.815 Tsd. R$
19.817 R$ pro Kopf
(2017)
HDI 0,644 (mittel) (2010)
Karte

Geographie Bearbeiten

Sie liegt 176 km östlich mit dem Flugzeug oder 270 km flussabwärts von Manaus. Itacoatiara ist die drittgrößte Gemeinde der 62 Munizips des Bundesstaates und liegt am Ufer des Amazonas. Die Stadt ist bekannt als „Stadt des bemalten Steins“ – wie ihr Name aus Tupi übersetzt heißt. Itacoatiara verfügt mit dem Porto de Itacoatiara über einen wichtigen Hafen, der für einen beträchtlichen Teil des Frachttransports in Amazonas verantwortlich ist.[3] In Itacoatiara trifft der südwestlich aus Mato Grosso kommende Verkehrskorridor über den Rio Madeira auf den Amazonas, der zweite Korridor verläuft weiter östlich über den Rio Tapajós, wo er bei Santarém mündet. Hafen, Lagerhallen, Frachtverkehr, Werft und Lastkahnflotte sind in der Hand der Grupo Amaggi, der Staat Amazonas hält davon 47 %. Der Flussverkehr in Itacoatiara erwirtschaftete im Jahr 2018 ein Bruttosozialprodukt von R$ 309.352.000.[4]

Umliegende Gemeinden sind im Westen Manaus und Rio Preto da Eva, im Norden Silves und Itapiranga, im Süden Autazes, Careiro und Nova Olinda do Norte, im Südosten Maués, im Osten Boa Vista do Ramos und Urucurituba.

Das Biom ist der Amazonas-Regenwald (Amazônia).

Das Klima ist tropisch äquatorial, Am und Af nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 26,9 °C. Die bisher höchste Temperatur wurde mit 38,8 °C am 31. Oktober 1988 gemessen.[5] Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 2261 mm im Jahr.[6] Die Höhe wird, je nach Quelle, mit 23, 26 oder 40 Metern über NN angegeben.

Bodentypen gemäß Klassifizierung nach World Reference Base for Soil Resources sind Acrisol, Terra Roxa (Latossolo Amarelo), Plinthosol, Gleysol und Fluvisol (Neossolo Flúvico).[7]

Geschichte Bearbeiten

Itacoatiara wurde per Gesetz Nr. 74 vom 10. Dezember 1857 zu einer eigenständigen Stadt, aber 1858 wurde es erneut zu einem Dorf mit dem Namen Vila de Nossa Senhora do Rosário de Serpa herabgestuft. Schließlich wurde Itacoatiara am 25. April 1874 erneut in die Kategorie eines Munizips mit Selbstverwaltungsrecht mit ihrem heutigen Namen erhoben.

Demografie Bearbeiten

Die heutige Bevölkerung von Itacoatiara ist das Ergebnis der Vermischung der drei ethnischen Gruppen, aus denen sich die brasilianische Bevölkerung zusammensetzt: einheimische indigene Brasilianer, Europäer und Afrikaner, die somit die Mestizen der Region (Caboclos) bilden. Später, mit der Ankunft anderer Einwanderer, insbesondere der Japaner, Syrer, Libanesen und Juden, die hauptsächlich aus Marokko kamen, wurde eine einzigartige Kultur gebildet, die die Bevölkerung der Stadt charakterisiert. Die Mehrheit der Bevölkerung ist heute gemischter Abstammung, während indigene noch einen Bevölkerungsanteil von 3 Prozent haben.

Laut Volkszählung von 2010 mit 86.839 Bewohnern konzentrierten sich rund 67 % der Bevölkerung im nur wenige Quadratkilometer großen urbanen Sitz des Munizips, rund 33 % im weitläufigen restlichen Gemeindegebiet.[8]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Stadt Land
1991 58.757 37.380 21.377
2000 72.105 46.465 25.640
2010 86.839 58.157 28.682
2019 101.337 ? ?
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Ethnische Zusammensetzung Bearbeiten

Gruppe Anteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung
Pardos 55.826 (77,42 %)   67.813 (78,09 %) Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos 1.021 (1,47 %)   2.018 (2,32 %) Schwarze
Brancos 13.152 (18,24 %)   16.440 (18,93 %) Weiße, Nachfahren von Europäern
Amarelos 75 (0,10 %)   245 (0,28 %) Asiaten
Indígenas 286 (0,40 %)   323 (0,37 %) indigene Bevölkerung
ohne Angabe 1.745

Quelle: SIDRA-Datenbankabfrage[9]

Bilder Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Itacoatiara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b IBGE: Itacoatiara – Panorama. Abgerufen am 27. Juli 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Itacoatiara/AM: apuração em tempo real de prefeito e vereador. In: Estadão. 2020, abgerufen am 31. Juli 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Maior porto do interior do Amazonas é inaugurado no município de Itacoatiara – Interior. In: acritica.com. A Crítica, 16. Juni 2018, abgerufen am 1. August 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Secretaria de Estado de Desenvolvimento Econômico, Ciência, Tecnologia e Inovação (Hrsg.): Produto interno bruto municipal 2018. Manaus, S. 9 (gov.br [PDF; abgerufen am 1. August 2021]).
  5. João Marcos Lima da Silva: Levantamento de reconhecimento de alta intensidade dos solos do Município do ltacoatiara Estado do Amazonas (= Embrapa Amazônia Oriental. Documentos. Band 172). Embrapa Amazônia Oriental, Belém 2003, S. 16 (embrapa.br [PDF]).
  6. Klima Itacoatiara: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Itacoatiara. In: climate-data.org. Abgerufen am 27. Juli 2020.
  7. João Marcos Lima da Silva: Levantamento de reconhecimento de alta intensidade dos solos do Município do ltacoatiara Estado do Amazonas (= Embrapa Amazônia Oriental. Documentos. Band 172). Embrapa Amazônia Oriental, Belém 2003, S. 20–31 (embrapa.br [PDF]).
  8. Atlas do Desenvolvimento Humano do Brasil: Itacoatiara, AM. Abgerufen am 27. Juli 2020.
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática - SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 30. Juli 2020 (portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Itacoatiara (AM) und Cor ou raça).