Goseck
Die Gemeinde Goseck liegt an der Saale und gehört zur Verbandsgemeinde Unstruttal im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 12′ N, 11° 52′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Burgenlandkreis | |
Verbandsgemeinde: | Unstruttal | |
Höhe: | 152 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,56 km2 | |
Einwohner: | 998 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06667 | |
Vorwahl: | 03443 | |
Kfz-Kennzeichen: | BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 84 170 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Markt 1 06632 Freyburg (Unstrut) | |
Website: | www.verbgem-unstruttal.de | |
Bürgermeister: | Hilmar Panse (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Goseck im Burgenlandkreis | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenGoseck liegt am nördlichen Steilhang der Saale auf halbem Weg zwischen Naumburg und Weißenfels.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
BearbeitenZu Goseck gehört das zwei Kilometer nördlich gelegene Markröhlitz, das am 20. Juli 1950 eingemeindet wurde.[2]
Geschichte
BearbeitenErste Spuren menschlicher Besiedlung reichen in die Jungsteinzeit um 5000 v. Chr. Zeugnis davon legt die durch Luftbilder in den 1990er Jahren entdeckte und seit 2003 freigelegte Kreisgrabenanlage von Goseck ab, das älteste Sonnenobservatorium Europas. Es handelt sich dabei um eine Kreisgrabenanlage mit einem Durchmesser von 75 Metern aus der Zeit des Mittelneolithikums. Sie belegt den Beginn einer jahrtausendealten Tradition früher Himmelskunde, wie sie auch auf der Himmelsscheibe von Nebra, die 1999 nur 25 km entfernt gefunden wurde, dargestellt ist. Mittels Visiereinrichtungen konnten die Menschen z. B. exakt die Daten der Sommer- bzw. Wintersonnenwende bestimmen. Die Rekonstruktion des Observatoriums wurde zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2005 mit einem Licht- und Feuerspektakel eröffnet.
Das Kloster Goseck wurde infolge der Reformation 1540 säkularisiert und in ein Rittergut und Sitz der Herrschaft Goseck umgewandelt. Das Hauptgebäude wurde ab jetzt Schloss Goseck genannt. Der Ort Goseck entstand im Zusammenhang mit der Gründung der Burg Goseck. Er gehörte bis 1815 zum Amt Freyburg des Thüringer Kreises im Kurfürstentum Sachsen. Zur Gutsherrschaft Goseck gehörten die Dörfer Goseck, Dobichau, Kleingräfendorf, Pettstädt, Teile der Dörfer Markröhlitz und Eulau; eingepfarrt war Lobitzsch.
Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[3]
Bürgermeister
BearbeitenDer 2001 erstmals gewählte Bürgermeister Hilmar Panse wurde 2008 und 2015 wiedergewählt.[4]
Verbandsgemeinde
BearbeitenGoseck gehört der Verbandsgemeinde Unstruttal an, die am 1. Januar 2010 gebildet wurde.
Verkehr
BearbeitenGoseck selbst ist nur über eine Zufahrtsstraße vom Ortsteil Markröhlitz aus erreichbar. Dieser liegt an der Landstraße von Naumburg, die im nahe gelegenen Pettstädt in die Bundesstraße 176 mündet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Goseck mit dem „Sonnenobservatorium Informationszentrum“
- Sonnenobservatorium von Goseck
- Wassermühle
- Gedenkstein für Arthur Weisbrodt, den antifaschistischen Sekretär der Roten Hilfe, auf dem Hof von Schloss Goseck. Der Gedenkstein wurde 1973 errichtet, da er nach Zuchthaus und KZ-Aufenthalt in Verbindung mit der Gruppe um Anton Saefkow den Widerstand gegen das Naziregime organisierte und ermordet wurde. Der Gedenkstein wurde nach 1990 entfernt.
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Eingang zum Schlosshof
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Kirche in Goseck
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Ehemaliger Gasthof Bergschlößchen in Goseck
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Wassermühle in Goseck
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Kirche in Markröhlitz
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Steintafel über einem Türbogen der Markröhlitzer Kirche mit der Jahreszahl 1694
Regelmäßige Veranstaltungen
BearbeitenIn der Reihe Gosecker Schlosskonzerte treten internationale Künstler auf.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Friedrich II. von Goseck († 1088), Graf von Goseck und ab 1056 Pfalzgraf von Sachsen
- Karl August Gottlieb Sturm (1803–1886), Kantor und Chronist
- Richard Leißling (1878–1957), Lehrer, Biologe, Heimatforscher und Naturschutzbeauftragter
- Margitta Lüder-Preil (* 1939), Schauspielerin
Literatur
Bearbeiten- Johann Martin Schamel: Historische Beschreibung des alten zwischen Naumburg und Weißenfels Benedictiner Closters Goseck, Naumburg-Zeitz 1732
- Carl Christian Küchler: Ältere und neuere Geschichte Goseck's in kirchlicher Hinsicht: Nebst der bey der Einweihung der erneuerten Schloßkirche daselbst gehaltenen Predigt. Verlag Klaffenbach, Naumburg 1822
- Karl August Gottlieb Sturm: Goseck und seine Umgebungen. Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und Benediktinerabtei Goseck an der Saale, mit 6 Lithographien, Naumburg 1844
- Karl August Gottlieb Sturm: Führer durch Goseck und seine Umgebungen, oder Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und nachherigen Benediktinerabtei Goseck an der Saale, Weißenfels 1851
- Karl August Gottlieb Sturm: Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und Benediktinerabtei Goseck, jetzt gräflich von Zech-Burkersrodasche Besitzungen an der Saale nebst Umgebung, Weißenfels 1861
- Ludwig Puttrich: Goseck. In: Denkmale der Baukunst des Mittelalters in Sachsen, 1850 S. 29 ff.
- Paul Braun: Vom Kloster Goseck, 1927
- 1100 Jahre Burgwerben, Goseck, Großkorbetha, Markwerben, Reichardtswerben, Tagewerben: 881–1981; Anlässlich der Festwoche 5. bis 13. September 1981, Verlag Gemeinsames Vorbereitungskomitee für die 1100-Jahrfeier der Gemeinden, 1981
- Walter Waldmüller: Goseck: Landschaft und Schloß im Spiegel der Geschichte, Selbstverlag, 1983
- Reinhard Scheunpflug: Die Gosecker-Palatinus Comes Gozecensis: Sächsische Pfalzgrafen im 11. Jahrhundert, GRIN Verlag, 2010
- Reinhard Schmitt, Hans-Georg Stephan: Goseck: Burg, Kloster und Schloss, Verlag Stekovics, Halle 2011
- Reinhard Scheunpflug: Geschichte und Beschreibung der ehemaligen Grafschaft und Benediktinerabtei Goseck: Bearbeitung der Ausgabe von 1861 (durch eine Biografie des Verfassers Karl August Gottlieb Sturm ergänzt), GRIN Verlag, 2012
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Orte des preußischen Landkreises Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ http://www.stala.sachsen-anhalt.de/wahlen/bm15/erg/gem/bm.15084170.20150419.ergtab.dr.html