Die Gmina Bojanowo [bɔja'nɔvɔ] ist eine Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Rawicki der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Ihr Sitz ist die gleichnamige Stadt (deutsch Bojanowo) mit etwa 2900 Einwohnern.

Gmina Bojanowo
Wappen von Bojanowo
Gmina Bojanowo (Polen)
Gmina Bojanowo (Polen)
Gmina Bojanowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Rawicki
Geographische Lage: 51° 42′ N, 16° 45′ OKoordinaten: 51° 42′ 0″ N, 16° 45′ 0″ O
Einwohner: s. Gmina
Postleitzahl: 63-940
Telefonvorwahl: (+48) 65
Kfz-Kennzeichen: PRA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: S5 BreslauPosen
DW309 RawiczLeszno
Eisenbahn: Breslau–Posen
Nächster int. Flughafen: Breslau
Poznań-Ławica
Gmina
Gminatyp: Stadt-und-Land-Gemeinde
Gminagliederung: 17 Schulzenämter
Fläche: 123,5 km²
Einwohner: 8710
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3022013
Verwaltung (Stand: 2014)
Bürgermeister: Maciej Dubiel
Adresse: Rynek 12
63-940 Bojanowo
Webpräsenz: www.gminabojanowo.pl



Geographie Bearbeiten

 
Karte der Gemeinde

Die Gemeinde liegt im Süden der Woiwodschaft und grenzt im Süden und Westen an die Woiwodschaft Niederschlesien. Die Woiwodschafts-Hauptstadt Posen liegt etwa 80 Kilometer nördlich, Leszno (Lissa) etwa 20 Kilometer nordwestlich und Breslau 70 Kilometer südlich. Die Kreisstadt Rawicz (Rawitsch) ist fünf Kilometer entfernt. Nachbargemeinden sind in der Woiwodschaft Großpolen die Gemeinden Rydzyna im Norden, Poniec im Nordosten, Miejska Górka und Rawicz im Südosten, in der Woiwodschaft Niederschlesien die Gemeinden Wąsosz im Süden sowie Góra (Guhrau) im Westen.

Die Grenze zwischen den preußischen Provinzen Posen und Schlesien verlief bis 1919 durch den westlichen Teil des Gemeindegebiets.

Zu den Fließgewässern gehört die 35 Kilometer lange Masłówka, ein Nebenflüsschen der Orla (Horle).

Die Gemeinde hat eine Fläche von 123,5 km², von der 73 Prozent land- und 18 Prozent forstwirtschaftlich genutzt werden.

Geschichte Bearbeiten

Der größte Teil des Gemeindegebiets gehörte, unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg, von 1919 bis 1975 zur Woiwodschaft Posen mit unterschiedlichem Zuschnitt. Bojanowo wurde nach dem Überfall auf Polen in Schmückert umbenannt. – Die deutsche Minderheit[2] wurde nach dem Weltkrieg vertrieben.

Der westliche Teil des Gemeindegebiets mit den Orten Geischen, Klein Saul, Porlewitz, Saborwitz (Waffendorf) und Zechen gehörte dagegen bis 1945 zum Landkreis Guhrau in Schlesien. Triebusch kam durch den Friedensvertrag von Versailles 1920 von Schlesien an Polen.

Die Landgemeinde Bojanowo wurde 1954 aufgelöst und in verschiedene Gromadas umgewandelt. Aus diesen wurde die Landgemeinde am 1. Januar 1973 neu gebildet. Von 1975 bis 1998 gehörte das Gemeindegebiet zur Woiwodschaft Leszno. Der Powiat wurde in dieser Zeit aufgelöst. Stadt- und Landgemeinde Bojanowo wurden 1990/1991 zur Stadt-und-Land-Gemeinde zusammengelegt. Diese gehört seit 1999 zur Woiwodschaft Großpolen und zum wieder eingerichteten Powiat Rawicki.

Gliederung Bearbeiten

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Bojanowo mit 8710 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) gehören die Stadt selbst und 21 Dörfer[3] (deutsche Namen, amtlich bis 1945)[4] mit 17 Schulzenämtern (sołectwa):

Name Deutscher Name
(1815–1919)
Deutscher Name
(1939–1945)
Einwohner
(2004)[5]
Bojanowo Bojanowo Schmückert 3000
Czechnów Zechen Zechen 249
Gierłachowo Gerlachowo
1905–1919 Gerlach
Gerlach 102
Giżyn Geischen Geischen 222
Golina Wielka Lang Guhle Langguhle 752
Golinka Alt Guhle Altguhle 186
Gołaszyn Bärsdorf Bärsdorf 1137
Gościejewice Gußwitz Gußwitz 473
KarolewoAnm. 1 Carlshof Carlshof 98
Kawcze Kawitsch Langendorff 544
KlapowoAnm. 2 24
Pakówka Pakowko
1901–1919 Wiesenrode
Wiesenrode 306
ParłowiceAnm. 3 Porlewitz Porlewitz 75
PotrzebowoAnm. 4 Potrzebowo
1905–1919 Neulände
Neulände 62
Sowiny Sowiny Eulau 361
Sułów Mały Klein Saul Klein Saul 108
Szemzdrowo Schlemsdorf Schlemsdorf 96
Tarchalin Tarchalin
1803 Tarche[6]
Tarche 175
Trzebosz Triebusch Triebusch 388
Wydartowo DrugieAnm. 2 Harte Harte 65
Wydartowo Pierwsze Wydartowo Langgußwitz 159
Zaborowice Saborwitz
1936–1945 Waffendorf
Waffendorf 520
Anm. 1 
Karolewo gehört zum Schulzenamt Gołaszyn.[7]
Anm. 2 
Der größere Weiler Klapowo und Wydartowo Drugie gehören zum Schulzenamt Wydartowo Pierwsze.[8]
Anm. 3 
Parłowice gehört zum Schulzenamt Zaborowice.[9]
Anm. 4 
Potrzebowo gehört zum Schulzenamt.[10]

Weitere kleine Weiler sind Lambertowo und Wydartowo-Charta.

Verkehr Bearbeiten

Die Schnellstraße S5 (E 261) führt von Posen im Norden über Leszno (Lissa) und Bojanowo nach Rawicz (Rawitsch), Żmigród (Trachenberg) und Breslau sowie als Landesstraße DK5 weiter bis zur tschechischen Grenze bei Lubawka (Liebau). Die Woiwodschaftsstraße DW309 verläuft in etwa parallel zur Schnellstraße nach Leszno.

Bojanowo hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke von Posen nach Breslau.

Der nächste internationale Flughafen ist Breslau.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gmina Bojanowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Bis 1938 war der polnische Bevölkerungsanteil in der Stadt auf 86,2 Prozent angewachsen, 13,8 Prozent entfielen auf die jüdische Gemeinde und die deutsche Minderheit. Vgl. gminabojanowo.pl: Ludność. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)
  3. gminabojanowo.biuletyn.net: Lokalizacja Gminy Bojanowo. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)
  4. Das Geschichtliche Orts-Verzeichnis
  5. gminabojanowo.pl: Miejscowości gminy. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)
  6. David Gilly: Spezialkarte von Südpreussen. (1803, abgerufen am 11. Mai 2020)
  7. gminabojanowo.pl: Karolewo. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)
  8. gminabojanowo.pl: Wydartowo Pierwsze, Wydartowo Drugie, Klapowo. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)
  9. gminabojanowo.pl: Parłowice. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)
  10. gminabojanowo.pl: Potrzebowo. (polnisch, abgerufen am 13. Mai 2020)