Frenkendorf

Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz

Frenkendorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Liestal des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.

Frenkendorf
Wappen von Frenkendorf
Wappen von Frenkendorf
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Liestal
BFS-Nr.: 2824i1f3f4
Postleitzahl: 4402
UN/LOCODE: CH FKD
Koordinaten: 620852 / 261366Koordinaten: 47° 30′ 10″ N, 7° 42′ 55″ O; CH1903: 620852 / 261366
Höhe: 333 m ü. M.
Höhenbereich: 282–682 m ü. M.[1]
Fläche: 4,59 km²[2]
Einwohner: 6507 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 1418 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
34,3 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.frenkendorf.ch
Frenkendorf
Frenkendorf

Frenkendorf

Lage der Gemeinde
Karte von FrenkendorfDeutschlandKanton AargauKanton Basel-StadtKanton SolothurnKanton SolothurnBezirk ArlesheimBezirk LaufenBezirk SissachBezirk WaldenburgArisdorfAugstBubendorf BLFrenkendorfFüllinsdorfGiebenachHersbergLausen BLLiestalLupsingenPrattelnRamlinsburgSeltisbergZiefen
Karte von Frenkendorf
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Historisches Luftbild von Werner Friedli (1956)

Geographie Bearbeiten

Frenkendorf ist 12 Kilometer vom Stadtzentrum Basels und 2 km vom Kantonshauptort Liestal entfernt. Es gibt sechs angrenzende Gemeinden: Füllinsdorf, Gempen (Kanton Solothurn), Liestal, Muttenz, Nuglar-St. Pantaleon (Kanton Solothurn) und Pratteln. Die Grenze ist rund 14,5 Kilometer lang.

Geschichte Bearbeiten

Frenkendorf wurde 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf wurde von einer alemannischen Sippe unter der Führung eines Mannes namens Franko gegründet. Ursprünglich hiess der Ort „Frankovilare“. Der heutige Name stammt aus dem Jahr 1302. Auf der Schauenburger Fluh fanden sich die Fundamente eines gallo-römischen Heiligtums aus dem 1. bis 4. Jahrhundert, Münzen von 253 bis 350 n. Chr. und Reste einer frühneuzeitlichen Hochwacht. Die Burg Neu-Schauenburg stammt aus dem 13. Jahrhundert, der Vorgängerbau eventuell aus dem 11. Jahrhundert; nach dem Erdbeben von 1356 wurde der Komplex wieder aufgebaut. Die Burg Alt-Schauenburg wurde zwischen 1275 und 1356 besiedelt.

Frenkendorf war ein Teil der frohburgischen, dann bischöflichen Herrschaft Schauenburg, deren hohe und niedere Gerichtsbarkeit später zu Liestal gehörten. Die Herren von Eptingen aus Pratteln erwarben im 14. und 15. Jahrhundert einen Grossteil des Dorfes und verkauften diesen 1517–1525 der Stadt Basel. Frenkendorf kam zum Amt Liestal, die hohe Gerichtsbarkeit blieb indes beim Amt Farnsburg. Kirchlich gehörte Frenkendorf zur Pfarrei Munzach. Ab 1765 bildete es mit Füllinsdorf eine Kirchgemeinde.

Durch das Dorf führte zu römischer Zeit ein Weg nach Pratteln, der später auch den Lieferanten der Basler Seidenbandfabrikanten diente.

Am 3. August 1833 fand an der Grenze zu Pratteln bei der Hülftenschanze eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Basel-Städtischen Truppen und den Landschäfter Widerständlern statt, durch dessen Ausgang der Halbkanton Basel-Landschaft in seiner ursprünglichen Gemarkung entstand. Ein schlichter Obelisk aus rotem Sandstein im Wäldchen nördlich des Friedhofs Äussere Egg erinnert an diese Ereignisse.

Wappen Bearbeiten

Frenkendorf ist eine der wenigen Gemeinden des Kantons, die ein historisches Wappen besitzen. Bereits 1865 ist es beim Bau des Dorfbrunnens in den Stein gemeisselt worden.

Das Wappen stellt einen zunehmenden weissen Halbmond mit nachdenklichem Gesicht auf blauem Grund dar. Die Farben entstammen dem Wappen der Herren von Schauenburg (Schöwenberch), Erbauer der Burgen Alt-Schauenburg und Neu-Schauenburg. Diese waren Lehnsträger von Frenkendorf bis zu ihrem Aussterben Ende des 14. Jahrhunderts, danach Übergang in Basler Besitz. (Das Frenkendörfer Wappen befindet sich zudem am Dachgiebel der Basler Barfüsserkirche)

Schulen Bearbeiten

  • Primarschule Egg
  • Sekundarschule Mühlacker

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Hülftenschanz Denkmal
  • Schauenburgerfluh
  • Dorfmuseum
  • Bienenberg
  • Hülftendenkmal

Wirtschaft Bearbeiten

Frenkendorf ist Sitz der Läckerli Huus AG. Zudem befindet sich hier als weiteres grosses Unternehmen der Migros-Betrieb Mibelle (zuvor: Mifa), welcher der grösste Waschmittel- und Speisefetthersteller der Schweiz ist.

Verkehr Bearbeiten

Die Gemeinde wird durch den Bahnhof Frenkendorf-Füllinsdorf an der Hauensteinstrecke erschlossen.

Ein Terminal für den kombinierten Verkehr mit 4 Gleisen (1600 m, 660 m unter Kran) wird von Swissterminal[5] betrieben. Er ist erreichbar von der A2 Ausfahrt 8 Liestal und A22.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band II: Der Bezirk Liestal. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1974 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 62). ISBN 3-7643-0727-7, S. 105–122.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Frenkendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Swissterminal AG