Ettenstatt ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Wappen Deutschlandkarte
Ettenstatt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ettenstatt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 5′ N, 11° 3′ OKoordinaten: 49° 5′ N, 11° 3′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Ellingen
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 15,84 km2
Einwohner: 872 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91796
Vorwahl: 09148
Kfz-Kennzeichen: WUG, GUN
Gemeindeschlüssel: 09 5 77 127
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Obere Hauptstraße 12
91796 Ettenstatt
Website: www.ettenstatt.de
Erster Bürgermeister: Wilhelm Maderholz (Freie Wählergemeinschaft Reuth unter Neuhaus)
Lage der Gemeinde Ettenstatt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
KarteGunzenhausenAbsbergAlesheimMuhr am SeeBergen (Mittelfranken)BurgsalachDittenheimEttenstattHaundorfHeidenheim (Mittelfranken)HöttingenLangenaltheimMarkt BerolzheimMeinheimNennslingenPappenheimPfofeldPolsingenSolnhofenTheilenhofenTreuchtlingenWeißenburg in BayernWestheimRaitenbuchPleinfeldGnotzheimEllingenLandkreis Donau-RiesLandkreis RothLandkreis AnsbachLandkreis Eichstätt
Karte

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

 
Ettenstatt, Ortsansicht von Süden

Der Ort Ettenstatt liegt in der Region Westmittelfranken im Nordosten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen an der Nordkante der Weißenburger Alb, einem Höhenzug der Fränkischen Alb, rund 8 km nordöstlich der Kreisstadt Weißenburg. Nürnberg befindet sich rund 50 km weiter nördlich. Der Ort liegt im Tal des Felchbaches, der im Osten zum Steilabfall der Alb führt. Innerhalb des Gemeindegebiets wird der Felchbach vom Gallersbach, dem Ringelbach, dem Bruckbach, dem Ettenbach, dem Moorholzgraben und dem Rohrbach gespeist. In der Gemeinde liegen mehrere Quellen. Das Gemeindegebiet ist von einer hügeligen Offenlandschaft mit Wiesen und Feldern geprägt; im Osten befinden sich einige Waldgebiete. Nördlich des Ettenstätter Kernorts führt die Staatsstraße 2389 hindurch. Südlich von Ettenstatt liegt beim Gemeindeteil Hundsdorf das Naturschutzgebiet Märzenbecherwald bei Ettenstatt, bei Rohrbach befindet sich eine Steinerne Rinne.

Die Nachbargemeinden sind:

Pleinfeld, Heideck
Höttingen   Bergen
Weißenburg in Bayern, Burgsalach

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde hat 10 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Ettenstatt wurde im Jahr 985 in einer Schenkung des späteren Kaisers Otto III. erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche war im 12. Jahrhundert Sitz eines Dekans. 1480 wurde die Pfarrkirche erbaut und 1750 im barocken Stil umgestaltet. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1973 die Gemeinde Reuth unter Neuhaus eingegliedert. Hundsdorf mit seinen Gemeindeteilen Auhof, Rohrbach und Wolfsmühle kam am 1. Mai 1978 hinzu.[4]

Religionen Bearbeiten

Ca. 95 Prozent der Einwohner sind nominell Christen, davon wiederum etwa 80 % evangelisch-lutherisch.

Politik Bearbeiten

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ellingen.

Gemeinderat Bearbeiten

Die Wahlen seit 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:

Freie Wähler FWG Hundsdorf-Rohrbach FWG Reuth unter Neuhaus Gesamt
2008 5 2 1 8 Sitze
2014 5 2 1 8 Sitze
2020[5] 5 2 1 8 Sitze

Bürgermeister Bearbeiten

Wilhelm Maderholz (Freie Wählergemeinschaft Reuth unter Neuhaus) wurde im März 2014 mit 61,76 Prozent der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt und 2020 im Amt bestätigt. Vorgängerin Hannelore Betz war nicht mehr angetreten.

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung:Gespalten von Gold und Schwarz; vorne aus einem grünen Berg wachsend eine grüne Blume mit silberner Blüte, hinten ein linkes silbernes Freiviertel.“[6]
Wappenbegründung: Die linke Hälfte stellt einen Märzenbecher (Frühlingsknotenblume) dar, deren großflächiges Vorkommen im Wald oberhalb des Kernortes (Märzenbecherwald, Märchenwald, auch Moorholz) eine Sehenswürdigkeit des Ortes darstellt. Die rechte Hälfte verweist auf die historische Zugehörigkeit des Ortes zur Herrschaft der Schenken von Geyern und der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.

Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Seit 1986 verbindet Ettenstatt eine Partnerschaft mit der Ortschaft Razvanje in Slowenien (Stadtteil von Maribor). Beide Orte sind in derselben Urkunde erstmals urkundlich erwähnt (Schenkung von Razvanje/Rosswein durch Kaiser Otto III., ausgestellt in Ettenstatt 985). Ettenstatt hat die Partnergemeinde insbesondere während des Bosnienkrieges unterstützt, als Flüchtlinge von dort in Razvanje untergebracht waren, versorgt und betreut werden mussten. Letzter offizieller Besuch war die Fahrt von Ettenstatter Bürgern zur 1020-Jahr-Feier im Oktober 2005 nach Razvanje.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Steinerne Rinne
  • Märzenbecherwald, etwa einen Kilometer oberhalb des Kernortes Ettenstatt. Er umfasst einen etwa 500 mal 200 Meter großen Teil eines Laubhochwaldes mit Quellhorizont auf 480 Meter Seehöhe (Naturschutzgebiet). Zur Blütezeit eine touristische Attraktion, fand die Frühlingsknotenblume sogar Aufnahme in das Gemeindewappen.

Der historische Ortskern von Ettenstatt steht unter Ensembleschutz.

Kirchen:

  • St. Johannis in Ettenstatt (evangelisch-lutherisch)
  • St. Marien in Reuth unter Neuhaus (evangelisch-lutherisch)

Bücherei Bearbeiten

  • Bücherstube Ettenstatt

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ettenstatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Ettenstatt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  3. Gemeinde Ettenstatt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 730 f.
  5. Verkündung des vorläufigen Ergebnisses der Wahl des Gemeinderates am 15. März 2020. Gemeinde Ettenstatt, abgerufen am 10. November 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Ettenstatt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte