Theilenhofen
Theilenhofen ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gunzenhausen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 5′ N, 10° 51′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gunzenhausen | |
Höhe: | 494 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,33 km2 | |
Einwohner: | 1172 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91741 | |
Vorwahl: | 09834 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 172 | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Frankenmuther Str. 2d 91710 Gunzenhausen | |
Website: | www.theilenhofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Helmut König | |
Lage der Gemeinde Theilenhofen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenTheilenhofen liegt in der Region Westmittelfranken, rund 44 Kilometer Luftlinie südlich von Nürnberg[2] und rund zehn Kilometer Luftlinie westlich von Weißenburg in Bayern entfernt. Das Gemeindegebiet ist wie ein nach Süden verlaufendes Dreieck geformt. Die Altmühl, an der der Ortsteil Gundelsheim liegt, bildet die Westgrenze der Gemeinde. Auf Gemeindegebiet münden der Dornhauser Mühlbach, der Wachsteiner Bach und (über einen Auengraben von dieser) der Weidachgraben in die Altmühl. Bei Theilenhofen entspringt der Knöpfelbach. Durch Theilenhofen verläuft die Bundesstraße 13, in der Antike führte der Limes durch das nördliche Gemeindegebiet. Die Gemeinde liegt hauptsächlich in einer weiten Offenlandschaft, geprägt von Wiesen und Feldern.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Nachbargemeinden sind:
Gunzenhausen | Pfofeld | Pleinfeld |
Dittenheim | Ellingen | |
Alesheim |
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde hat 5 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl angegeben):[3][4]
- Dornhausen (Pfarrdorf, 263)
- Gundelsheim an der Altmühl (Pfarrdorf, 199)
- Rittern (Dorf, 83)
- Theilenhofen (Pfarrdorf, 446)
- Wachstein (Pfarrdorf, 202)
Geschichte
BearbeitenRömisches Kastell
BearbeitenGut 500 Meter nordwestlich lag von etwa 100 bis 250 n. u. Z. das 2,8 Hektar große Kastell Iciniacum, in dem ca. 600 Soldaten Infanterie und Kavallerie aus Braga stationiert waren. Von dort bis zum heutigen Ortsrand erstreckte sich das Lagerdorf.
Bis zur Gemeindegründung
BearbeitenErstmals erwähnt wurde Theilenhofen im 13. Jahrhundert.[5] Der Ort lag in der Deutschordensballei Franken, die ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises war. 1796 sequestrierte Preußen die Rechte des Deutschen Ordens (Dorf- und Gemeindeherrschaft durch die Landkommende Ellingen). Im Vertrag von Paris (Februar 1806) fiel Theilenhofen mit dem preußischen Fürstentum Ansbach durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Dornhausen, Gundelsheim an der Altmühl und Wachstein eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1961[6] | 1970[6] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | |||||
Einwohner | 962 | 932 | 1008 | 1065 | 1134 | 1181 | 1200 | 1189 | 1129 |
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist derzeit Helmut König.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Schwarz auf goldenem Boden ein silberner Ziehbrunnen mit Trog und Eimer.“[7] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn Theilenhofen sind Spuren des Limes zu finden. Der Grundriss des ehemaligen römischen Kastells Iciniacum ist in der Flur „Die Weil“ durch Wege und Baumpflanzungen angedeutet. 250 Meter westlich davon werden Besucher durch eine Informationstafel nahe der Grundmauern des dazugehörigen Militärbades in die Geschichte der antiken Stätte eingeführt.
Im Ort befindet sich die barocke St.-Agatha-Kirche.
Bau- und Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 106 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 377. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 68 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1751 Hektar, davon waren 1165 Hektar Ackerfläche und 586 Hektar Dauergrünfläche.
Verkehr
BearbeitenDurch Theilenhofen verlaufen die Bundesstraße 13 sowie die Kreisstraße WUG 2. Der nächste Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle Lichtenau der Bundesautobahn 6 in einer Entfernung von circa 32 Kilometern. Der nächste Bahnanschluss besteht in rund 10 Kilometer Entfernung mit dem Bahnhof Gunzenhausen an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg. Der Öffentliche Personennahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg sichergestellt.
Radfernwege
BearbeitenDurch die Gemeinde führt der Deutsche Limes-Radweg. Er folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.
Bildung
BearbeitenEs gibt folgende Einrichtungen (Stand 1999):
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 62 Kindern
- Volksschulen: mit 14 Lehrern und 206 Schülern
Theilenhofen ist Mitglied des Schulverbandes Pfofeld-Theilenhofen im Grundschulbereich[8] und des Schulverbandes Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf im Mittelschulbereich.[9]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Theilenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 519–520 (Digitalisat).
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenburg, München 1937, DNB 366496220, S. 277–280.
- Gottfried Stieber: Theilenhofen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 807–808 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Theilenhofen. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 722–723 (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Im BayernViewer ermessen; Bezugspunkt: Südliches Stadtzentrum Nürnbergs
- ↑ Gemeinde Theilenhofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Gemeinde Theilenhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Geschichte Theilenhofens
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 730 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Theilenhofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Grundschule – Gemeinde Theilenhofen
- ↑ Mittelschule – Gemeinde Theilenhofen