Langenaltheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und deren Hauptort. Es ist die südlichste Gemeinde Mittelfrankens und somit ganz Frankens. Im Dreiländereck gelegen, grenzt die Gemeinde an Oberbayern und Schwaben.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Langenaltheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Langenaltheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 54′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 48° 54′ N, 10° 56′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen
Höhe: 555 m ü. NHN
Fläche: 39,06 km2
Einwohner: 2335 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 91799, 91788Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 09145
Kfz-Kennzeichen: WUG, GUN
Gemeindeschlüssel: 09 5 77 148
Gemeindegliederung: 9 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Untere Hauptstr. 15
91799 Langenaltheim
Website: www.langenaltheim.eu
Erster Bürgermeister: Alfred Maderer (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Langenaltheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
KarteGunzenhausenAbsbergAlesheimMuhr am SeeBergen (Mittelfranken)BurgsalachDittenheimEttenstattHaundorfHeidenheim (Mittelfranken)HöttingenLangenaltheimMarkt BerolzheimMeinheimNennslingenPappenheimPfofeldPolsingenSolnhofenTheilenhofenTreuchtlingenWeißenburg in BayernWestheimRaitenbuchPleinfeldGnotzheimEllingenLandkreis Donau-RiesLandkreis RothLandkreis AnsbachLandkreis Eichstätt
Karte

Geografie Bearbeiten

 
Das Freibad Langenaltheim

Geografische Lage Bearbeiten

Der Ort Langenaltheim liegt im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen auf etwa 556 m ü. NHN im Hochland der Weißenburger Alb, einem Teilgebirge der Fränkischen Alb. Dieser liegt etwa acht Kilometer südlich der Stadt Treuchtlingen und etwa vier Kilometer westlich der Altmühl in der Region Westmittelfranken und inmitten des Naturparks Altmühltal. Auf dem Gemeindegebiet liegen mehrere ausgedehnte Wälder, darunter südlich von Langenaltheim das Waldgebiet Oberholz. Im südlichsten Punkt der Gemeinde liegt das Röglinger Tal, worin sich das mit einer Stele markierte Dreiländereck, der südlichste Punkt Frankens und der westlichste Punkt Oberbayerns befindet. Andere Täler in der Gemeinde Langenaltheim sind das Rehlinger Tal und das Pappenheimer Tal. Durch Langenaltheim führt die Staatsstraße 2217, westlich des Kernortes durchquert die Bundesstraße 2 das Gemeindegebiet. In den Wäldern von Langenaltheim befinden sich mehrere Werke, in denen Treuchtlinger Marmor und Solnhofener Plattenkalk abgebaut wird. Der ehemalige Steinbruch südöstlich der Langenaltheimer Haardt ist als Geotop ausgewiesen und hat den Platz 71 der der schönsten Geotope Bayerns. Das Gelände ist gebirgig, auf dem Gemeindegebiet liegen unter anderem der Steinbass (571,7 m ü. NHN), der Kühberg (556,5 m ü. NHN) und der Schrandelberg (568 m ü. NHN).

Die Nachbargemeinden sind:

Treuchtlingen Treuchtlingen Pappenheim
Monheim   Solnhofen
Monheim Monheim, Rögling, Mörnsheim Mörnsheim

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Büttelbronn, Langenaltheim und Rehlingen.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Ins Licht der Geschichte tritt „Altheim in pago Sualafelden“ durch einen Eintrag im Urkundenbuch des Klosters Fulda, der auf 750–802 datiert ist (Regnum Francorum online FUB 328). Zum zweiten Mal erscheint Langenaltheim dann 914 in einer Urkunde König Konrads I. (MGH DD Ko.I. 21). Ab 1541 gehörte der Ort zur Grafschaft Pappenheim, die ein Teil des Fränkischen Ritterkreises war. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort, wie andere Orte Frankens auch, zum Königreich Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt im Rahmen der Verwaltungsreform die politische Gemeinde Langenaltheim.

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Rehlingen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Höfen, Lohhof und Neuherberg als Teile der aufgelösten Gemeinde Haag bei Treuchtlingen dazu.[5] Büttelbronn folgte am 1. Mai 1978.[6]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961[6] 1970[6] 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 2447 2383 2224 2356 2562 2523 2434 2334 2227

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]

Partei/Liste % Sitze
CSU/Parteilose Wählergruppe 37,9 5
SPD 18,8 3
Freie Wähler Langenaltheim 43,2 6
Gesamt 100 14
Wahlbeteiligung 65,0  %

Bürgermeister Bearbeiten

Der Erste Bürgermeister Alfred Maderer (Freie Wähler) erhielt 2020 einen Stimmenanteil von 89,8 % der abgegebenen Stimmen.[8]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen Gde. Langenaltheim
Blasonierung: „Unter Schildhaupt mit Eisenhutfeh von Silber und Blau in Rot ein silberner Zweispitzhammer mit goldenem Stiel, begleitet von drei, zwei zu eins gestellten, fünfstrahligen silbernen Sternen.“[9]
Wappenbegründung: Das Wappen erinnert an drei bedeutende adlige bzw. geistliche Herrschaftsinhaber in Langenheim. Das Eisenhutfeh ist dem Wappen der Grafen von Pappenheim entnommen, die von 1541 bis 1806 die Herrschaft in Langenaltheim innehatten. Die Sterne sind aus dem Wappen der Herren von Mörnsheim, die Farben Silber und Rot weisen auf das Hochstift Eichstätt hin. Beide waren im Gemeindegebiet begütert.

Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Mauthaus

In Langenaltheim befinden sich die Willibaldskirche und die Johanniskirche (beide evangelisch). Direkt an den Ort grenzt die Langenaltheimer Haardt, die zu den schönsten Geotopen Bayerns gehört.

Zudem wurden in Langenaltheim 3 Exemplare des Urvogels Archaeopteryx gefunden.

Das private Heimatmuseum Langenaltheim von Friedrich Schwegler das aus dem eigenen Steinbruch Schrandl mit zahlreichen, teils spektakulären Fossilien (u. a. Aegirosaurus leptospondylus) und altem Werkzeug zur Steinbearbeitung ausgestattet war, besteht seit 2005 nicht mehr.[10][11]

Bodendenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Im Jahr 1998 gab es am Arbeitsort nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 197 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 123 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 814. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwölf Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei. Zudem bestanden im Jahr 1999 45 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1482 Hektar, davon waren 793 Hektar Ackerfläche.

Bildung Bearbeiten

2013 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten: 100 Kindergartenplätze mit 89 Kindern
  • Grundschule: eine mit neun Lehrern und 140 Schülern

Sonstige Einrichtungen Bearbeiten

  • Freibad mit großer Liegewiese
  • Offroard Park Langenaltheim

Verkehr Bearbeiten

An Langenaltheim vorbei führt die Staatsstraße 2217, die von Solnhofen kommend etwa zwei Kilometer nordwestlich des Ortes in die Bundesstraße 2 mündet.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Heinrich Forster (1897–1955), SS-Hauptsturmführer und Lagerführer in Konzentrationslagern
  • Herbert Ohly (1901–1972), Jurist und Bürgermeister von Erlangen
  • Hanns Zischler (* 1947), Schauspieler, Dramaturg, Literat, Übersetzer, Fotograf, Historiker; wuchs in Langenaltheim auf

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Langenaltheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Dreiländereck im Röglinger Tal (Memento des Originals vom 22. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diesteinreichen5.de: www.diesteinreichen5.de, abgerufen am 21. Januar 2014.
  3. Gemeinde Langenaltheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  4. Gemeinde Langenaltheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593.
  6. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
  7. Gemeinderatswahl Langenaltheim 15. März 2020, Amtliches Endergebnis,. 23. März 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  8. Bürgermeisterwahl Langenaltheim 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 17. März 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Langenaltheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Karl Zecherle: Fossilien der Altmühlalb. 1994, S. 26/27 (sw Abb.) und 70/71
  11. [1] Berichte Plattenkalk, 2. Teil: Ein wiederentdecktes Reisetagebuch aus dem Sommer 1988 von Guido M. Berndt in Steinkern.de