Diskussion:Bahaitum

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 188.244.102.66 in Abschnitt Religiöse Praxis und Gemeinde
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Bahaitum“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Schreibweise der Namen

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Woher nehmen Sie eigentlich die Schreibweise ihrer Namen auf dieser Seite? War gerade bei einer anderen Seite mit so iranischen Namen (ganz anderes Thema) und habe gesehen, dass da zum Beispiel der Laut "sh" wie in Schule anderswo "sch" geschrieben wird aber hier "Š" als ob es slawisch ist. Gibt es da keinen Leitfaden? Wär doch dufte wenn das auf wiki einheitlich wäre... --UrsuluaRuiss (Diskussion) 22:45, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Hallo @UrsuluaRuiss, hier findest Du mehr Informationen: Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch. lG, --BornRefuted (Diskussion) 21:52, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Gemeindewerbung

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In letzter Zeit gab es hier vermehrt Änderungen, die offensichtlich von Mitgliedern der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland, vielleicht sogar im Auftrag ihrer Institutionen, stammen. Diese Gemeinde vertritt oftmals einen Alleinvertretungsanspruch für das Bahaitum und verwechselt meines Erachtens ihre eigenen Gemeindebildungsprogramme mit den viel weiter gefassten Inhalten des Bahaitums. Ich will hier nochmals betonen, dass (wie bereits weiter oben am Beispiel des Ruhi-Instituts beschrieben) diese Programme in die jeweiligen institutionellen Gemeindeartikel gehören und nicht hierher, wo es um die Darstellung der Religion geht. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! --Mipago (Diskussion) 20:20, 2. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Ich stimme dir zu, dass gemeindespezifische Seiten – in diesem Fall beispielsweise Bahai-Gemeinde in Deutschland - ein passender Ort für Themen der Gemeindeentwicklung sind. Zugleich weise ich darauf hin, dass es ein nicht ungewöhnlicher und möglicherweise sich wiederholender Vorgang ist, wenn einzelne Mitglieder einer Religionsgemeinschaft auf einer zentralen Seite etwas veröffentlicht sehen wollen, was sie persönlich für sehr wichtig halten. Wenn sich dies ohne ausreichende Wahrnehmung des Wikipedia-Selbstverständnisses und ohne (wie hier offenkundig) vorher die relevante Diskussionsseite aufzusuchen ereignet, dann entstehen unwillkürlich Fragen. Ich schlage aber vor, davon auszugehen, dass hiervon betroffene Autoren in der Regel lernbereit sind. Gleichzeitig können sie nach gemachter Erfahrung nicht verhindern, dass ähnliche individuelle Aktionen ein drittes oder viertes Mal von anderen Autoren wiederholt werden. Ein Allerheilmittel dagegen ist mir jedenfalls nicht bekannt. Mein Fazit: weiterhin konstruktive Vorschläge helfen am meisten. --Sonnenfleck (Diskussion) 15:33, 17. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Zeit nach der Wahl des Universalen Hauses der Gerechtigkeit (2. Version)

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Wenn ich alle Änderungen richtig verstanden habe, lautet der Text jetzt:

Das Universale Haus der Gerechtigkeit setzte die Bestrebungen Shoghi Effendis fort, den Bahai-Glauben weltweit zu verbreiten. Das seither starke Wachstum und die geographische Verbreitung des Bahaitums machten dabei dessen Identität als globale Religion zunehmend sichtbar.

Seine Aufgaben und Funktionsweise legte das Universale Haus der Gerechtigkeit in einer eigenen Verfassung dar. Darüber hinaus formulierte es eine an die „Völker der Welt“ gerichtete Botschaft zum Thema Weltfrieden, sowie eine an religiöse Führer, die eine Vision des Dialogs zur gesellschaftlichen Rolle von Religion entwirft.[3] (hier würde ich die beiden Botschaften verlinken)

Der ständige Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit befindet sich als Teil des Bahai-Weltzentrums am Berg Karmel in Haifa in unmittelbarer Nähe zum Schrein des Bab und den Gartenterrassen der Bahai.[4] Aufgrund ihrer Bedeutung für die Bahai als Wallfahrtsort und da sie „mit den beiden Gründern des Glaubens verbunden sind“, gehören die Heiligen Stätten des Bahai-Glaubens in Haifa und Westgaliläa zum UNESCO-Welterbe.[5] (nicht signierter Beitrag von VKitzing (Diskussion | Beiträge) 11:58, 14. Mär. 2021 (CET))Beantworten

Danke für die Zusammenfassung. Nur zwei kleine Punkte noch.
Hatte vorgeschlagen, den Satz zur Verfassung an den Absatz darüber anzuhängen, der endet mit "Hingegen kann eine autoritative Auslegung der Bahai-Lehren vom Universalen Haus der Gerechtigkeit nicht vorgenommen werden". Thematisch wäre das mMn besser so geordnet. Dann müsste man auch den Satz zu den beiden Botschaften anders einleiten.
Sonnenfleck hatte vorgeschlagen, statt "Wallfahrtsort" "Pilgerort" zu schreiben.
In dem Sinn würde es dann lauten (Belege von vorher noch zu ergänzen):
Hingegen kann eine autoritative Auslegung der Bahai-Lehren vom Universalen Haus der Gerechtigkeit nicht vorgenommen werden. Seine Aufgaben und Funktionsweise legte das Universale Haus der Gerechtigkeit in einer eigenen Verfassung dar.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit setzte die Bestrebungen Shoghi Effendis fort, den Bahai-Glauben weltweit zu verbreiten. Das seither starke Wachstum und die geographische Verbreitung des Bahaitums machten dabei dessen Identität als globale Religion zunehmend sichtbar.
Darüber hinaus veröffentlichte das Universale Haus der Gerechtigkeit unter anderem eine an die „Völker der Welt“ gerichtete Botschaft zum Thema Weltfrieden sowie eine an religiöse Führer, die eine Vision des Dialogs zur gesellschaftlichen Rolle von Religion entwirft.
Der ständige Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit befindet sich als Teil des Bahai-Weltzentrums am Berg Karmel in Haifa in unmittelbarer Nähe zum Schrein des Bab und den Gartenterrassen der Bahai. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Bahai als Pilgerort und da sie „mit den beiden Gründern des Glaubens verbunden sind“, gehören die Heiligen Stätten des Bahai-Glaubens in Haifa und Westgaliläa zum UNESCO-Welterbe.
Danke und lG, BornRefuted (Diskussion) 12:23, 14. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Der (überraschende) Tod Shoghi Effendis

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Hallo allerseits,

möchte gerne einen weiteren Vorschlag zur Verbesserung eines Absatzes im Unterkapitel "ʿAbdul-Baha' und die Folgezeit" einbringen.

In der aktuellen Fassung lautet der Absatz:

"Da Shoghi Effendi überraschend starb und keinen Nachfolger ernannte, wurde mit ihm die autoritative (verbindliche) Auslegung der Schriften Bahāʾullāhs abgeschlossen. Die Institution des „Hütertums“ ist seither unbesetzt. Das heißt, dass an die Stelle einer verbindlichen Lehrmeinung das individuelle Glaubensverständnis getreten ist. Um dieses zu fördern, ist es wünschenswert, dass gelehrte Bahai ihre unterschiedlichen Interpretationen zu Stellen der Heiligen Schriften vorlegen, damit sich alle Bahai ihre eigene Meinung bilden können.[1]"

Quellen: [1] Manfred Hutter: Heilige Schriften der Baha’i. In: Udo Tworuschka (Hrsg.): Heilige Schriften, Eine Einführung. S. 268 f.

Mein Vorschlag ist:

Shoghi Effendi verstarb überraschend am 4. November 1957, ohne einen Nachfolger als Hüter des Bahai-Glaubens zu benennen.[1] Die autoritative Auslegung der offenbarten Bahai-Texte wurde daher mit seinem Werk endgültig abgeschlossen. Gleichzeitig gelten den Bahai die Interpretationen Shoghi Effendis und ʿAbdul-Baha's weiterhin als verbindlich.[2] Im Allgemeinen wird im Bahaitum zudem das Bestreben Einzelner geschätzt, die Schriften eigenständig zu verstehen, ohne jedoch ihren Sichtweisen Autorität zuzumessen.[3]

Quellen: [1] Peter Smith, A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith, Reprint, Oxford 2008, 169–170; Christopher Buck, Baha'i faith. The basics, The Basics, Milton Park 2021, 95; Robert H. Stockman, Bahá'í Faith. A Guide For The Perplexed, Guides for the Perplexed, New York 2013, 156–157; Manfred Hutter, Handbuch Bahāʼī. Geschichte, Theologie, Gesellschaftsbezug, Religions- und Kulturwissenschaft, Stuttgart 2009, 54–55. [2] Smith, A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith, 2008, 169–170; Manfred Hutter, Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum, Berlin/Boston 2019, 164; Stockman, Bahá'í Faith, 2013, 3, 130. [3] Smith, A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith, 2008, 202; Hutter, Iranische Religionen, 2019, 163.

Hier einige Gedanken zum Änderungsvorschlag:

  • Die aktuelle Fassung ist zwar mit einer religionswissenschaftlichen Quelle versehen. Der aktuelleren Quelle (desselben Autors) wäre hier jedoch mMn der Vorzug zu geben.
  • Das genaue Datum des Todes Shoghi Effendis sollte im Sinne der Einheitlichkeit des Beitrags ergänzt werden.
  • Die Ergänzung, dass die bestehenden Interpretationen weiterhin verbindlich sind, entspricht einerseits den Quellen, ist aber zudem auch für den Kontext hier relevant, um den Eindruck zu vermeiden, dass das individuelle Verständnis die bestehenden Interpretationen quasi ersetzt hätte.
  • Und letztlich: Das individuelle (nicht autoritative) Verstehen der Schriften des Bahaitums durch jeden Einzelnen wird von diesen, wie in den Quellen ausgeführt, unabhängig vom Tod Shoghi Effendis (bzw des Abschlussess der autoritativen Auslagung durch ihn) ermutigt, was eine leichte Anpassung erforderlich machte.

Freue mich auf die Diskussion.

lG, BornRefuted (Diskussion) 20:36, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Wurde entsprechend übernommen. lG, BornRefuted (Diskussion) 00:08, 28. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Überschriften und Struktur von "ʿAbdul-Baha' und die Folgezeit"

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Hallo allerseits,

nachdem das Unterkapitel "ʿAbdul-Baha' und die Folgezeit" mittlerweile umfassender über einzelne Schritte/Episoden in der Entwicklung der Bahai-Geschichte nach dem Tod Bahāʾullāhs berichtet und auch einen Einleitungsabsatz beinhaltet, denke ich, dass auch eine Neubezeichnung und eine Unterstruktur den Artikel verbessern würden.

Konkret schlage ich vor, dass es umbenannt wird in "Nachfolge Bahāʾullāhs" und die folgenden Unterüberschriften eingeführt werden. "ʿAbdul-Baha'", "Shoghi Effendi" und "Universales Haus der Gerechtigkeit".

Was denkt Ihr?

LG, BornRefuted (Diskussion) 23:34, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Scheint mir eine gute Idee zu sein --VKitzing (Diskussion) 19:28, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Bahāʾullāh (Beginn)

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Hallo allerseits,

ich möchte gerne einen Vorschlag zur Verbesserung des Einleitungsteils zum geschichtlichen Kapitel Bahāʾullāh einbringen. Dieser intendiert ua, mMn hier nicht in dem Maße relevante Details (dass Mitgefangene umgebracht wurden und wieso Bahāʾullāh nicht umgebracht wurde) auszusparen, dafür zu der Zeit vor 1852 Kernaussagen reinzunehmen. Weiters soll das Originalzitat einen für das Bahaitum zentralen Moment, die "Geburt" der Offenbarung, stärker markieren.

Die aktuelle Fassung lautet:

Bahāʾullāh wurde am 12. November 1817 in Teheran, Iran, geboren. Er wurde im Zuge der Verfolgungen 1852 ebendort im Siyah-Chal („Schwarzes Loch“), einem berüchtigten Verlies, inhaftiert. Viele seiner Mithäftlinge wurden hingerichtet. Von einer Hinrichtung Bahāʾullāhs wurde abgesehen; unter anderem da er großes öffentliches Ansehen genoss und sich der russische Regierungsgesandte für ihn einsetzte.[1] Die von Bahāʾullāh berichteten mystische Erlebnisse während dieser Kerkerhaft sehen die Bahai als die ersten Anfänge seiner prophetischen Sendung.[2]

Der Überarbeitungsvorschlag lautet:

Bahāʾullāh wurde am 12. November 1817 in Teheran, Iran, geboren. 1844 nahm er die Religion des Bab an und begann, diese zu fördern. Bei der Versammlung in Badascht spielte er eine zentrale Rolle, um die Unabhängigkeit des Babi-Glaubens zu bekräftigen. Nach der Hinrichtung des Bab wurde er als ein führender Vertreter der Gemeinde wahrgenommen.[3][4][5] 1852 wurde Bahāʾullāh fälschlicherweise der Mittäterschaft am Attentat auf den Schah angeklagt und in einem berüchtigten Verließ, dem Siyah-Chal („Schwarzes Loch“), eingekerkert und in schwere Ketten gelegt. Später berichtete Bahāʾullāh, dort den Beginn seiner göttlichen Offenbarung erfahren zu haben: „[...] in den seltenen Augenblicken des Schlummers [hatte Ich] ein Gefühl, wie wenn etwas vom Scheitel Meines Hauptes über Meine Brust strömte, einem mächtigen Sturzbach gleich, der sich vom Gipfel eines hohen Berges zu Tal ergießt. [...] Meine Zunge sprach in solchen Augenblicken Worte, die zu hören kein Mensch hätte ertragen können.”[6][7][8][9]

  1. Manfred Hutter: Handbuch Baha’i. Geschichte – Theologie – Gesellschaftsbezug. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019421-2, S. 24.
  2. Alessandro Bausani: Stichwort Bahā Allāh. In: Encyclopaedia of Islam. Band 1. Brill, Leyden/London 1960, S. 911.
  3. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 81–82
  4. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 73
  5. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 158–159
  6. Bahāʼallāh: Brief an den Sohn des Wolfes. (Lawḥ-i-Ibn-i-Dhi'b). 1966. Auflage. Bahá'í-Verl., Frankfurt a.M. 1988, ISBN 3-87037-207-9. 36
  7. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 73
  8. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 88–89
  9. Manfred Hutter: Handbuch Bahāʼī. Geschichte, Theologie, Gesellschaftsbezug. W. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 9783170194212. S. 32

Freue mich auf die Diskussion. lG, BornRefuted (Diskussion) 23:34, 18. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Inwiefern stellt das eine enzyklopädische Verbesserung dar? Warum genau diese Eigendarstellung von Bahaullah und nicht jene, wo er aussagt, dass er über das Scheitern der Babi-Bewegung aufgrund dessen Militanz und Fanatismus nachsann oder die mystisch-erotischen Visionen von der himmlischen Jungfrau? So wirkt mir das jetzt ehrlich gesagt eher tendenzieller als vorher, aber nicht besser oder genauer. --188.244.102.66 11:20, 15. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Mein Rückzug aus diesem Artikel

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Nach sechzehn Jahren der Mitarbeit und Betreuung dieses Artikels ziehe ich mich aus diesem Bereich hier zurück. Vielleicht werde ich mich andernorts nochmals zu den Inhalten, um die es mir hier vor allem geht, äußern. Hier bin ich raus. Einen schönen Bahai-Feiertag bzw. schöne Pfingstfeiertage wünscht --Mipago (Diskussion) 22:16, 22. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Einleitungsabsatz Geschichte

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Hallo allerseits,

möchte gerne einen Vorschlag zur Verbesserung des Einleitungsabsatzes des Kapitels Geschichte einbringen. Meine Intention ist va, den Absatz mit einem Satz zum Unterkapitel "Nachfolge Bahāʾullāhs" zu vervollständigen, die Quellenbasis zu stärken sowie den Absatz tw lesbarer zu gestalten. Die Details zu den Namen und Titeln des Bab und Bahāʾullāhs würde ich entsprechend auf die jeweiligen Unterkapitel verschieben.

Aktuell lautet der Absatz:

Die Geschichte des Bahaitums geht auf das Wirken zweier Stiftergestalten zurück: Siyyid ʿAlī Muḥammad Schirāzī (1819–1850), genannt „der Bab“ (arabisch: „das Tor“), und Mirzā Ḥusain-ʿAlī Nūrī (1817–1892), genannt „Bahāʾullāh“ (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“). Der eigentliche Stifter ist Bahāʾullāh. Der Bab wird von den Bahai als dessen Wegbereiter und zugleich als eigenständiger Religionsstifter des Babismus betrachtet.[1]

Mein Vorschlag lautet:

Die Geschichte des Bahai-Glaubens begann im Iran mit dem Wirken Bahāʾullāhs (1817-1892) und seines Vorläufers, dem Bab (1819-1850). Beide erklärten, Boten Gottes zu sein. Die Nachfolge Bahāʾullāhs als Oberhaupt der Bahai-Religion ging auf Basis seiner Vorgaben zunächst auf seinen (ältesten) Sohn ʿAbdul-Baha' (1844-1921), von diesem auf dessen (ältesten) Enkel Shoghi Effendi (1897-1957) und schließlich (seit 1963) auf ein international gewähltes Gremium, das Universale Haus der Gerechtigkeit, über.[2]

Freue mich auf die Diskussion. lG, BornRefuted (Diskussion) 23:52, 31. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Warum eigentlich Bahāʾullāh und dann aber Bab und nicht Bāb oder gar Al-Bāb? Wirkt etwas inkonsequent. --188.244.102.66 10:56, 15. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Kapitel Lehre I

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Hallo allerseits,

möchte gerne zur Verbesserung des Kapitels Lehre beitragen. Als ersten Schritt bringe ich einen Vorschlag zur Überarbeitung der Unterabschnitte Menschen- und Gottesbild ein. Die Zusammenführung der Unterabschnitte hat meines Erachtens vor dem Hintergrund der inhaltlichen Überschneidungen den Sinn, die Kohärenz des Textes zu stärken und Wiederholungen zu vermeiden. Zudem beabsichtigt der Vorschlag, den Text für ein allgemeines Publikum leichter zugänglich zu formulieren, auf Fachbegriffe soweit zu verzichten, als sie für das Verständnis des Textes nicht notwendig sind, ihn zu kürzen und die Quellenbasis zu stärken.

Bisher lautet der Text:

Menschenbild

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Nach dem Glauben der Bahai steht der Mensch von allen Schöpfungswerken Gott am nächsten, da er mit einem freien Willen, mit Vernunft, einer unsterblichen Seele und der Fähigkeit ausgestattet wurde, Gott zu erkennen und einen Bund mit ihm einzugehen. Das Leben im Diesseits wie im Jenseits wird als eine kontinuierliche mystische Reise zu Gott betrachtet. Himmel und Hölle sind für die Bahai Symbole für die Nähe oder Ferne zu Gott. Eine gewisse „Einheit“ mit Gott kann der Mensch bereits zu Lebzeiten erlangen.[3] Das Leben in dieser Welt ist dazu bestimmt, geistige Fähigkeiten zu entwickeln, die für das Leben im Jenseits benötigt werden. Als geistige Fähigkeiten gelten Tugenden wie die Nächstenliebe, Dankbarkeit, Vertrauenswürdigkeit, Gottvertrauen, Demut und Geduld.[4] Selbstkasteiung, „Einsiedelei und harte Askese[5] werden ebenso abgelehnt wie ein hedonistisches Leben im Überfluss. Bahāʾullāh empfiehlt, das „rechte Maß“ zu halten, und sieht im „Dienst am ganzen Menschengeschlecht“ das Kriterium wahren Menschseins.[6] Gesellschaftliches Engagement und soziale Verantwortung, die aktive Gestaltung der Welt, werden als natürliche Folge individueller Spiritualität betrachtet und sind von dieser nicht zu trennen. Bettelei[7] und Beichte[8] sind den Bahai verboten; beides gilt als Erniedrigung des Menschen vor anderen Menschen.[9]

Der menschlichen Vernunft wird eine große Bedeutung zugemessen, auch wenn sie allein in die Irre führen kann. Das Wesen des Menschen ist seine unsterbliche Seele. Der Körper wird als der Tempel des Menschen[10] bezeichnet, dem ebenfalls Wertschätzung entgegengebracht wird, was sich in den Reinheits- und Hygienegeboten Bahāʾullāhs, aber beispielsweise auch im Verbot der Feuerbestattung[11] zeigt.

Gottesbild

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Die Gottesvorstellung der Bahai ist monotheistisch. Sie glauben an „die Existenz und die Einheit eines persönlichen Gottes, der unerkennbar, unerreichbar, Quell aller Offenbarung, ewig, allwissend, allgegenwärtig und allmächtig ist“.[12]

In seiner absoluten Transzendenz bleibt das Wesen Gottes dem Menschen verborgen. In der Schöpfung aber spiegeln sich die göttlichen Eigenschaften wider und können vom Menschen erkannt werden. Eine besondere Rolle kommt den Manifestationen Gottes zu, durch die sich Gott dem Menschen gegenüber im je größtmöglichen Maße offenbart. Gleichwohl bleibt das vollständige Wesen Gottes dem Menschen verborgen.

Gott gilt den Bahai als Schöpfer aller Dinge. Alles geht aus Gott und durch Gott hervor, allerdings unter der Wahrung des freien Willens Gottes, der Nichtenthaltung der göttlichen Substanz in der Schöpfung und der Nichtablehnung der Schöpfung aus dem Nichts. Damit stehen die Bahai einer emanatistischen Position nahe.[13] Die Schöpfung ist ein ständig fortschreitender Gnadenakt Gottes, der durch die göttliche Liebe motiviert ist und mit der fortschreitenden Offenbarung Gottes korreliert.

Mein Vorschlag lautet:

Menschen- und Gottesbild

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Die „vernunftbegabte Seele“ stellt laut den Bahai-Lehren die wahre Identität des Menschen dar – eine Wirklichkeit, die unabhängig ist von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit [14]. Der Mensch wird als „Bergwerk reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert“[15] angesehen, ausgestattet mit Talenten und Fähigkeiten. Durch Bildung und durch seinen freien Willen kann der Mensch seine edle Natur kultivieren und zur Besserung der Gesellschaft beitragen.[16][17][18]

Der tiefere Sinn des Lebens für Einzelne liegt laut Bahá’u‘lláh darin, Gott anzuerkennen, zu lieben und näher zu kommen. Dieser Zweck kann durch ein freigebiges Leben erfüllt werden, in dem sowohl Gebet und Meditation als auch der praktische Dienst an der Gesellschaft wesentlich sind. Nach dem physischen Tod lebt die individuelle Seele laut Bahai-Lehre unabhängig von Raum und Zeit weiter und setzt ihre ewige Reise zu Gott fort.[19][20][21]

In den Bahai-Schriften wird Gott als alliebender und allwissender Schöpfer des Universums beschrieben. Die Wirklichkeit Gottes zu verstehen, ist für den menschlichen Verstand unmöglich, da das Erschaffene seinen Schöpfer nicht begreifen kann. Die Manifestationen Gottes – darunter Abraham, Moses, Zarathustra, Krishna, Siddhartha Gautama, Jesus Christus, Mohammed, der Bab und Bahāʾullāh – vermitteln dem Menschen das Wissen um Gott und seinen Willen.[22][23][24]

Bahāʾullāh beschreibt zudem, dass der Mensch in der Natur die Eigenschaften Gottes erkennen kann. In der ganzen Schöpfung ist jedoch nur der Mensch dazu fähig, alle göttlichen Attribute widerzuspiegeln. Zu diesen zählen Gerechtigkeit, Liebe, Großzügigkeit und Wahrhaftigkeit.[25][26]

Danke für Eure Kommentare!

  1. Frank Aheimer: Die Zwillingsoffenbarung in der Bahai-Religion: Vom Báb zu Baha'u'llah. Deutschlandfunk, 26. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020.
  2. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 1–6
  3. Manfred Hutter: Die Weltreligionen. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-50865-3, S. 110.
  4. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe Teil 1, Band. V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 122. Siehe auch: Michael Paul Gollmer: Dein Name ist meine Heilung. Beim Sterben eines Bahai. In: Angelika Daiker, Anton Seeberger (Hrsg.): Zum Paradies mögen Engel dich geleiten. Rituale zum Abschiednehmen. Schwabenverlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7966-1321-0, S. 169 f.
  5. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Erläuterung 61
  6. Baha’u’llah, Shoghi Effendi: Ährenlese. Eine Auswahl aus den Schriften Baha’u’llahs, zusammengestellt und ins Englische übertragen von Shoghi Effendi. 5. Auflage. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2003, ISBN 3-87037-379-2. Vers 117
  7. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 147
  8. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 34
  9. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Erläuterung 34
  10. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 155
  11. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Erläuterung 149
  12. Shoghi Effendi: Gott geht vorüber. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2001, 8:26.
  13. Moojan Momen: Relativism, A Theological and Cognitive Basis for Bahá’í Ideas about God and the Spiritual World. In: Lights of ‘Irfán. Band 12, 2011, S. 367–397.
  14. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 325–326
  15. Bahá'u'lláh: Ährenlese 112:1
  16. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186
  17. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 12
  18. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 174
  19. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 174
  20. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 118-119, 186, 274-275, 310
  21. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe Teil 1, Band. V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 122
  22. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 33–36
  23. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 172–174
  24. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 164–165
  25. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 31–33
  26. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 164–165

--BornRefuted (Diskussion) 07:41, 6. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Kapitel Lehre II

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Hallo allerseits,


hier also mein zweiter Vorschlag zur Verbesserung des Kapitels Lehre, diesmal zum Unterkapitel "Religionsverständnis". Wie bereits der Vorschlag zu Menschen- und Gottesbild beabsichtigt er vor allem, den Text für ein allgemeines Publikum leichter zugänglich zu formulieren, auf Fachbegriffe soweit zu verzichten, als sie für das Verständnis des Textes nicht notwendig sind, und die Quellenbasis teilweise zu stärken. Zudem sollen fehlende zentrale inhaltliche Aspekte, wie die Sicht der Bahai auf die Beziehung der Religion zu Wissenschaft, ergänzt und der Text kohärenter werden.


Bisher lautet der Text:

Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, dass Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe.[1] Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete ʿAbdul-Baha' die Nächstenliebe. Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck, und es sei besser, ohne sie zu leben.[2]

Im Mittelpunkt des Religionsverständnisses der Bahai steht eine dreifache Einheit: die Einheit Gottes, die mystische Einheit der göttlichen Offenbarer und die Einheit der Menschheit.[3]

Theologischer Angelpunkt der Bahai-Lehre ist das heilsgeschichtliche Paradigma der fortschreitenden Offenbarung: Gott offenbart sich der Menschheit nicht einmalig, sondern progressiv und zyklisch wiederkehrend. Da die Menschheit sich ständig fortentwickelt, muss die Religion eine Erneuerung erfahren, um der Situation entsprechend göttliche Führung leisten zu können. Dies geschieht, indem Gott der Menschheit in bestimmten Zeiträumen göttliche Offenbarer (Manifestation Gottes) schickt. Folglich sind die großen Religionen allesamt göttliche Stiftungen, die seine Botschaft in jeweils abgewandelter äußerer Form wiedergeben.[4] Nach dem Glauben der Bahai brachte Bahāʾullāh die jüngste dieser göttlichen Offenbarungen, aber nicht die letzte. Nach ihm werden im Abstand von etwa tausend Jahren weitere Offenbarer erwartet. Nach dem Glauben der Bahai wurde Bahāʾullāh von allen großen Religionen verheißen und verkörpert den Beginn eines neuen Abschnitts in der Entwicklung der Menschheit, der schließlich in einen weltlichen und geistigen Frieden münden werde.[5] Seine Gebote sollen die Grundlage für eine solche Gesellschaft bilden und dazu führen, dass „dem Körper dieser Welt eine lebendige Seele geschenkt wird und dieses zarte Kind, die Menschheit, zur Stufe der Reife gelangt“.[6]


Mein Vorschlag lautet:

Die Bahai-Schriften betrachten die Stifter der Weltreligionen als Boten desselben Gottes. Alle sind von Gott gesandt, um die Entwicklung der Menschheit entsprechend den Nöten der jeweiligen Zeit zu fördern. Sie haben die Menschen dazu angespornt, ihren Charakter zu veredeln und sich in immer größeren und komplexeren Gesellschaften zu vereinen.[7][8]

„Ist es nicht das Ziel jeder Offenbarung, eine Wandlung und Änderung in der ganzen Wesensart der Menschheit zu bewirken, eine Wandlung, die sich äußerlich wie innerlich erweisen und das innere Leben wie die äußeren Verhältnisse gestalten soll?“[9]

Konflikte im Namen von Religion stehen für die Bahai daher im Widerspruch zum wahren Zweck von Religion.[10] Heute steht die Menschheit an der Schwelle zur kollektiven Reife, die durch die Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt zum Ausdruck kommt. In den Schriften Bahá’u’lláhs sehen die Bahai die Grundlage und den Impuls, die Neugestaltung der weltweiten Gesellschaft gemäß den Anforderungen dieser Entwicklungsstufe zu fördern.[11]

Die Komplementarität von Wissenschaft und Religion gilt als eines der zentralen Prinzipien des Bahai-Glaubens. Religion ohne Wissenschaft arte in Aberglauben und Fanatismus aus, während Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus führe. Beide in Einklang zu bringen, ist demnach Voraussetzung für zivilisatorischen Fortschritt.[12]


Danke für Eure Kommentare!

  1. Brockhaus Enzyklopädie, Band 3. 21. Auflage. F.A. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2006, ISBN 978-3-7653-4103-8, S. 125–126
  2. ‘Abdu’l-Bahá: Ansprachen in Paris. Bahá’í-Verlag, Hofheim 1983, ISBN 3-87037-062-9. Vers 39.17
  3. Manfred Hutter: Die Weltreligionen. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-50865-3, S. 108.
  4. Manfred Hutter: Die Weltreligionen. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-50865-3, S. 108–110.
  5. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe, Teil 1, Band V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 115
  6. Abdu’l Baha: Briefe und Botschaften 16:5
  7. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290
  8. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 172–173
  9. Bahāʾallāh: Das Buch der Gewissheit. 4. Auflage. Baháʾí-Verl., Hofheim 2000, ISBN 3870373407. 2:169
  10. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290
  11. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 323–324
  12. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 290–291

--BornRefuted (Diskussion) 15:41, 14. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Kapitel Lehre III

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Hallo allerseits,

weiters möchte ich gerne vorschlagen, das Unterkapitel "ethische Grundsätze", das aktuell unbelegt ist, mit dem Titel "Universeller Friede und Einheit der Menschheit" zu ersetzen. Die weitere Idee dahinter ist, die vor allem sozialen Prinzipien der Bahai-Lehre in die umfassenderen Kategorien von Frieden und Einheit zu integrieren.

Mein Vorschlag lautet:

Universeller Friede ist laut Bahai-Schriften das höchste Ziel der Menschheit. Um diesen Frieden zu erreichen, ist es für Einzelne, Gemeinschaften und Institutionen notwendig, eine Reihe an sozialen Prinzipien praktisch umzusetzen. Als solche werden unter anderem die Abschaffung aller Formen von Vorurteilen, die Harmonie zwischen Religion und Wissenschaft, die Gleichheit von Mann und Frau, die Annahme einer Welthilfssprache, die Abschaffung der Extreme von Reichtum und Armut, weltweiter Zugang zu Bildung, die Einrichtung eines Weltgerichtshofs und die zentrale Rolle des Grundsatzes der Gerechtigkeit in allen Angelegenheiten genannt.[1][2][3]

„Der Dreh- und Angelpunkt“ der Bahai-Lehre ist das Prinzip der Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt.[4] Darunter verstehen die Bahai die Überzeugung, dass alle Menschen zu einer einzigen Menschheitsfamilie gehören. Statt um Ressourcen zu konkurrieren, sollten die unterschiedlichen Teile der Gesellschaft – wie die verschiedenen Zellen im menschlichen Körper – zusammenarbeiten und ihr eigenes Wohl im Wohl der gesamten Menschheit sehen.[5][6][7]

Freue mich auf Kommentare!

LG,


--BornRefuted (Diskussion) 11:47, 21. Okt. 2021 (CEST)Beantworten


Das klingt mir doch alles etwas zu sehr glatt, ja fast werblich. Eine Enzyklopädie steht durchaus in der Tradition der Aufklärung und damit auch von deren Religionskritik. Grundsätzlich stimmt das zwar alles schon irgendwie, aber wichtig ist auch, was dies alles wirklich bedeutet, da es sonst eine verzerrende Vereinfachung darstellt. Gleichheit von Mann und Frau etwa gilt bei den Bahai auch nur, soweit es dem aktuellen Dogma entspricht. So sind Frauen etwa im Leitgremium der Bahai nicht vertreten (https://bahai-library.com/uhj_women_uhj, https://bahai-library.com/chupin_women_in_uhj) und zu deutlicher und öffentlicher Widerspruch gegen dieses Dogma wurde, zumindest in der Vergangenheit, in der Gemeinde auch nicht geduldet (https://www.h-net.org/~bahai/docs/vol3/wmnuhj.htm). --188.244.102.66 14:35, 15. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Kapitel Lehre IV

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Hallo allerseits,

abschließend möchte ich noch einen Änderungsvorschlag für den Einleitungsabsatz einbringen. Dieser zählt aktuell ausgewählte Schriften des Religionsstifters auf und beschreibt diese teilweise. Da auch Texte anderer Autoren die Bahai-Lehre bestimmen, möchte ich hier gerne die Lücke schließen. Zudem zielt mein Vorschlag darauf ab, die Quellenbasis zu stärken, einfacher zu formulieren und auch das Ziel der Lehre des Bahaitums zu benennen.

Er lautet:

Als autoritative Grundlage der Bahai-Lehre gelten neben den umfangreichen Schriften Bahāʾullāhs und des Bab, die als offenbartes Wort Gottes betrachtet werden, auch die Ausführungen ʿAbdul-Baha's, Shoghi Effendis und des Universalen Hauses der Gerechtigkeit. Die Bahai-Lehre zielt darauf ab, die Entwicklung des Charakters aller Menschen zu fördern und sie zu befähigen, eine friedvolle und geeinte weltweite Gesellschaft zu gestalten, die sowohl geistig als auch materiell fortschreitet.[8]

Danke für Eure Kommentare! --BornRefuted (Diskussion) 11:13, 22. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Religiöse Praxis und Gemeinde

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Hallo allerseits,

möchte gerne einen Vorschlag zur Verbesserung der Kapitel "Religiöse Praxis" und "Gemeinde" einbringen. Aus meiner Sicht können beide gut zusammengeführt werden unter dem Titel "Glaubenspraxis und Gemeindeleben", da es viele inhaltliche Überschneidungen gibt und dadurch auch eine Textreduzierung erzielt werden kann. Darüber hinaus zielt mein Vorschlag zusammengefasst darauf ab, den Text zusammenhängender zu gestalten, die Quellenbasis zu stärken, einzelne Themen nicht zu lang auszubreiten, bei Details Mut zur Lücke zu haben (insbesondere wenn derzeit ohne Quellenangabe), stattdessen notwendige konzeptuelle Kontexte zu beschreiben. Kann gerne noch im Detail näher auf diese Punkte eingehen, wenn gewünscht.

Bisher lautet der Text:

Religiöse Praxis

Die Bahai-Religion schreibt kaum Riten vor, individueller Gestaltungsfreiraum ist gegeben und Inkulturation wird begrüßt. Adressat fast aller Gebote ist das Individuum, nicht die Gemeinde. Einen unmittelbar erlösenden oder heilsbringenden Charakter haben die Riten nicht. Was zählt, ist die geistige Grundhaltung und nicht die äußere Form. Eine Etablierung kultischer Traditionen jenseits der von Bahāʾullāh vorgeschriebenen Riten wird aufgrund der Gefahr der „Verkrustung der Religion“ abgelehnt.[9]

Die Institution des Mashriqu’l-Adhkár nimmt eine zentrale Rolle im Gemeindeleben der Bahai ein. Sie soll dem Prinzip der Einheit von Gottesverehrung und Dienst an der Menschheit Ausdruck verleihen. Als neunseitige Kuppelbauten mit neun Eingängen gestaltete Bahaitempel sollen idealerweise von Gärten und sozialen Einrichtungen umgeben sein. Die Gottesdienste sind reine Andachten ohne Liturgie oder Predigt. Neben den heiligen Schriften des Bab und Bahāʾullāhs werden Schriften aus allen Weltreligionen vorgetragen. Als musikalisches Element dienen gesungene Rezitationen und Gebete, Soloimprovisationen sowie Chorgesang. Musikinstrumente sind nicht vorgesehen, da die Tempel allein dem Wort Gottes und der menschlichen Stimme vorbehalten sind.[9]

Eine große Bedeutung haben auch die Fastenzeit und das individuelle Gebet, insbesondere die Pflichtgebete, die in drei unterschiedlichen Längen und Formen zur Auswahl stehen.[10] Gefastet wird an 19 Tagen im Jahr (dem letzten Monat des Bahai-Kalenders). Fasten bedeutet für die Bahai völlige Enthaltung von Speise und Trank zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, wobei die spirituelle Haltung besonders betont wird. Vom Fasten ausgenommen sind zum Beispiel Reisende und alle, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten sollten.[11]

Weitere wichtige Gebote Bahāʾullāhs sind das tägliche Lesen in den Heiligen Schriften sowie die tägliche 95-malige Rezitation des Größten Namens.[9]

Bahāʾullāh verbietet den Bahai im Kitab-i-Aqdas, zu konsumieren, was sie ihres Verstandes beraubt; ausgenommen sind medizinisch notwendige Medikamente.[12] Wie an anderer Stelle erläutert wird, sind damit auch Glücksspiel, alkoholische Getränke und Drogen gemeint.[13]

Die Heiratszeremonie, welche als Form nur eine einfache Trauformel kennt,[14] ist nur zwischen Frau und Mann möglich[15] und erfordert die Zustimmung aller noch lebenden Elternteile, was vor allem die Einheit innerhalb der Familie stärken soll.[16] Sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe werden abgelehnt.[17]

Den Bahai ist auferlegt, die Gesetze ihres jeweiligen Landes zu respektieren,[18] Shoghi Effendi empfahl jedoch, sich der Parteipolitik zu enthalten.[19] Engagement in Jugendgruppen, Friedensbewegungen, interreligiösen Initiativen und Umweltschutzbewegungen und dergleichen außerhalb der Bahai-Gemeinde, sofern parteipolitisch neutral, wird ausdrücklich gefördert.

Gemeinde

Die wichtigsten Festtage der Bahai-Gemeinde sind Naw-Ruz (Neujahrsfest am 21. März), Ridvan (die Verkündigung Bahāʾullāhs vom 21. April bis zum 2. Mai), die Verkündigung des Bab (am 23. Mai), das Hinscheiden Bahāʾullāhs (am 29. Mai), der Märtyrertod des Bab (am 9. Juli), der Geburtstag des Bab (am 20. Oktober) und der Geburtstag Bahāʾullāhs (am 12. November).[20]

Die örtliche Gemeinde trifft sich alle 19 Tage zu ihrer monatlichen Versammlung, welche von den Bahai Neunzehntagefest genannt wird. Der Bahai-Kalender teilt das Jahr in 19 mal 19 Tage ein. Das Neunzehntagefest markiert den Monatsbeginn. Das Fest besteht aus drei Teilen: einem besinnlichen Andachtsteil, bei welchem aus den heiligen Schriften gelesen wird, einem Beratungsteil, bei welchem die Gemeinde über ihre Tätigkeiten berät, und einem geselligen Teil, welcher mit einem Festmahl einhergeht.[21][22]

Mancherorts werden öffentliche Andachten veranstaltet, welche gemeinsam mit den Anhängern anderer Religionsgemeinschaften gestaltet werden. Bei Gebeten der Weltreligionen rezitieren und singen die Repräsentanten der Religionen nacheinander Gebete ihrer heiligen Schriften. Als verbindendes Element dient die Musik. Weitere Veranstaltungen der Bahai sind u. a. Gebetsversammlungen, Lesungen aus religiösen Schriften, Studienkurse, Kinderklassen, Vorträge oder Tagungen.

Einen Klerus gibt es nicht. Jeder offiziell erklärte Bahai kann ab dem 21. Lebensjahr grundsätzlich jedes Amt bekleiden. Bei Verstoß gegen eine administrative Regel oder bei offensichtlichem Verstoß gegen zentrale Glaubensgebote in der Öffentlichkeit können allerdings die administrativen Rechte zeitlich begrenzt entzogen werden. Das bedeutet, dass man in dieser Zeit von der Teilnahme im Neunzehntagefest ausgeschlossen ist und sein aktives und passives Wahlrecht in der Gemeinde verliert. Spaltungsversuche und massive interne Angriffe, die das Gemeindeleben ernsthaft gefährden würden, können durch das Universale Haus der Gerechtigkeit als Bundesbruch festgestellt werden. Folge sind der vollständige Ausschluss aus der Gemeinde und der Abbruch aller Kontakte zum Bundesbrecher. Fälle von Bundesbruch gab es in Europa sehr selten.

Die Struktur der Gemeindeordnung unterteilt sich in zwei Bereiche: In einen gewählten und in einen ernannten Zweig. Die gesamte Ordnung basiert auf dem Beratungsprinzip und der freien, geheimen und unabhängigen Wahl.[23]

Entscheidungsträger sind die gewählten Gremien mit neun Mitgliedern, welche die Aktivitäten der Gemeinde leiten und koordinieren.[24] Der ernannte Zweig besteht aus verschiedenen Stufen von Beratern, welche von den gewählten Gremien ernannt werden; diese haben keine Entscheidungsgewalt.[23]

Die örtlichen Geistigen Räte werden einmal im Jahr durch die ganze Gemeinde gewählt. Jedes Land ist in bestimmte Wahleinheiten eingeteilt, wo Delegierte gewählt werden, die ihrerseits bei einer jährlichen Tagung die Geistigen Räte auf nationaler Ebene wählen. Der internationale Rat, das Universale Haus der Gerechtigkeit in Haifa, wird alle fünf Jahre durch die männlichen und weiblichen Mitglieder aller nationalen Räte aus der Gesamtheit aller männlichen Gläubigen gewählt.

Sowohl die Wahl der Gremien als auch das Prinzip der Beratung sind für die Bahai ein Ideal. Eine Bahai-Wahl ist ein Akt demokratischer Willensbildung; sie ist allgemein, frei, gleich und geheim, enthält aber auch einen spirituellen Charakter. Qualität des Charakters wird als wichtiger angesehen als intellektuelle Qualifikation. Dem Alter, Geschlecht oder gesellschaftlichen Stand soll keine Bedeutung zugemessen werden. Interessenvertretung, Empfehlungen, Kandidaten, Parteien und Wahlkampf sind untersagt.[23]

Das Beratungsprinzip soll sicherstellen, dass die Erfahrung und das Wissen aller für die gemeinsame Willensbildung nutzbar wird. Freie und uneingeschränkte Meinungsäußerung sind dabei unerlässlich. „Erst wenn die Meinungen aufeinanderprallen“, so ʿAbdul-Baha', „kann der Funke der Wahrheit sprühen.“[25] Bei Entscheidungen wird nicht publiziert, welches Mitglied wie gestimmt hat. Parteibildung und Lobbyarbeit sollen durch lösungsorientierte Arbeit ersetzt werden. Voraussetzung für diese Form der Entscheidungsfindung ist, dass alle Ratsmitglieder als gleichberechtigt betrachtet werden. Meinungsbeiträge für eine Beratung werden nicht als persönliches „Eigentum“ betrachtet, sondern werden in dem Moment, in welchem sie in die Diskussion eingebracht werden, zum Gemeingut, über das alle gemeinsam befinden. Entscheidungsgrundlage ist die Heilige Schrift, die durch den Rat – je nach Beratungsgegenstand – stets neu anzuwenden ist. Jede Beratung im Geistigen Rat wird mit Gebeten begonnen.[26][27][28]

Die Gemeinde finanziert sich über freiwillige und anonyme Spenden, die ausschließlich von Bahai angenommen werden.[29]

Eine Regel der Bahai in den Vereinigten Staaten, welche einige intellektuelle Bahai als interne Zensur kritisieren, ist, dass dort schriftliche Arbeiten über den Bahai-Glauben vor der Publikation einer internen Prüfung unterzogen werden. Diese Praxis, die noch aus der Zeit Shoghi Effendis stammt, wird heute kontrovers diskutiert.[30]

Mein Vorschlag lautet:

Glaubenspraxis und Gemeindeleben

Die Glaubenspraxis der Bahai basiert auf dem Prinzip, dass das Leben jedes Menschen von zwei Zielen geprägt ist, die wechselseitig aufeinander wirken: die eigene geistige und intellektuelle Entwicklung zu nähren und zum konstruktiven Wandel der Gesellschaft beizutragen.[31]

„Der Mensch ist organisch mit der Welt verbunden. Sein inneres Leben gestaltet die Umwelt und wird zutiefst von ihr beeinflusst. Eins wirkt auf das andere, und jede bleibende Veränderung im Leben des Menschen ist das Ergebnis dieser Wechselwirkungen.“

Im Auftrag Shoghi Effendis: An einen Gläubigen, Brief vom 17. Februar 1933

So sollen Einzelne als Antwort auf den Aufruf Bahāʾullāhs beispielsweise nicht nur selbst täglich beten und ihr Handeln reflektieren, ihr Wissen vertiefen und sich stetig bemühen, uneigennützig und vorurteilsfrei zu sein. Sie sollen Aspekte eines geistigen Lebens auch in der Gesellschaft stärken, indem sie sich unter anderem für eine solidarische Kultur einsetzen. Jedem Einzelnen wird zugesprochen, die eigene geistige Entwicklung in der Hand zu halten und selbständig die Wahrheit zu erforschen – einen Klerus gibt es in der Gemeindeordnung der Bahai nicht. Die Institutionen der Gemeinde sind aufgerufen, Energien des Einzelnen freizusetzen, zu leiten und Aktivitäten zu koordinieren. Der Einzelne ist zudem eingebettet in die gesamte Gemeinde, die entsprechend den Bahai-Lehren ein ermutigendes Umfeld bieten soll, in dem unter anderem eine offene und herzliche Beratungskultur gepflegt wird.[32][33][34][35]

Die Bahai sehen ihr Handeln als Beitrag zur organischen und langfristigen Entwicklung einer friedvollen und gerechten Weltzivilisation. Dabei betonen sie die Wichtigkeit des schrittweisen Aufbaus einer geeinten und dynamischen Gemeinschaft, die alle Menschen und kulturelle Vielfalt willkommen heißt und dadurch auf Basis von Erfahrung lernt, wie das Prinzip der Einheit der Menschheit praktisch umgesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang unterstützen die Bahai seit 1996 weltweit die Entwicklung einer Bildungseinrichtung, die an der Basis agiert und Einzelnen unabhängig von religiöser Überzeugung ein Lernen über den Dienst zum Wohl ihrer unmittelbaren Umgebung ermöglichen soll.[36][37][38]

Im Zentrum der von den Bahai geförderten Praxis stehen der Dienst an der Gesellschaft und die Hinwendung zu Gott. Diese werden als wesentliche und untrennbare Elemente des Gemeindelebens angesehen. So organisieren die Bahai unter anderem Andachtsversammlungen, die allen Menschen offenstehen sollen. Der Grundsatz, dass Gebet zum Dienst an der Allgemeinheit inspiriert, soll zudem dadurch zum Ausdruck kommen, dass Andachtshäuser der Bahai – die als „Mashriqu’l-Adhkár“ bezeichneten Kuppelbauten mit neun Eingängen – auch von sozialen Einrichtungen umgeben sind.[39][40][41] [42]

Die Familie wird von den Bahai als Keimzelle der Gesellschaft betrachtet. Sie soll eine Umgebung bieten, die der persönlichen Entwicklung zuträglich ist, und Kinder zu verantwortungsvollen Menschen erzieht. Darüber hinaus ist Kindererziehung auch der gesamten Gemeinschaft zugetragen. Bahai-Gemeinden sind entsprechend aufgerufen, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Kinder vorurteilsfrei und weltoffen aufwachsen können. Gemeinsam mit anderen gestalten Bahai Klassen für Kinder, bei denen unter anderem universelle Tugenden und damit einhergehende Gewohnheiten gefördert und das Wirken der Stifter aller Weltreligionen beleuchtet werden. Der Jugend wird im Gemeindeleben und beim konstruktiven Wandel der Gesellschaft eine herausragende Rolle zugemessen, insbesondere im Bereich der Bildung und Ermächtigung von Kindern und jüngeren Jugendlichen. Der gesamten Gemeinde kommt entsprechend die Verantwortung zu, Jugendliche in allen Lebenslagen zu unterstützen und ihnen ohne Paternalismus zu begegnen.[43]>[44][45][46]

„Das Menschenleben hat seine Frühlingszeit und ist mit Herrlichkeit ausgestattet. Die Jugendzeit ist durch Kraft und Vitalität gekennzeichnet und hebt sich im Menschenleben als die erlesenste Zeit ab.“

'Abdu'l-Baha'

Des Weiteren betrachten die Bahai die Entwicklung und Verfeinerung der Strukturen und Prozesse ihrer Verwaltungsordnung als wesentlich. Diese Ordnung geht auf Bahāʾullāhs Schriften zurück und kennt sowohl gewählte als auch ernannte Institutionen mit jeweils eigenen Wirkungsbereichen, die unter der Leitung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit als internationales Führungsgremium der Bahai fungieren. Mit Entscheidungsbefugnis ausgestattete Gremien, bestehend aus neun Personen, kümmern sich um die Angelegenheiten der Gemeinde auf lokaler und nationaler Ebene. Diese werden jährlich gewählt, wobei Wahlwerbung und Nominierungen untersagt sind. Die „Institution der Berater“, die sich aus ernannten Persönlichkeiten mit anerkannter Erfahrung und Fähigkeit zusammensetzt, unterstützt ihrerseits unter anderem individuelle Initiativen und den Lernfortschritt der Gemeinde. Die Beziehung zwischen gewählten und ernannten Institutionen soll durch liebevolle Zusammenarbeit geprägt sein.[47][48][49]

In der Stärkung der Kapazitäten von Bahai-Institutionen sehen die Bahai über die Notwendigkeit einer internen Verwaltung hinaus vor allem einen Beitrag zum Lernen über eine Gesellschaftsordnung, die einer reifen Menschheit entspricht. Das Prinzip der Beratung beim Prozess der Entscheidungsfindung in allen Angelegenheiten wird dabei hervorgehoben. Durch aufrichtige und liebevolle Beratung sollen aus dem Zusammentreffen unterschiedlicher Sichtweisen Einzelner neue Einsichten entstehen, Vertrauen gestärkt und ein geeintes Vorgehen ermöglicht werden.[50][51] Als Basis des Gemeindelebens gilt den Bahai die als „Neunzehntagefest“ bekannte regelmäßige lokale Versammlung. Diese ist dem Gebet, der gemeinsamen Beratung über Gemeindeangelegenheiten und dem geselligen Beisammensein gewidmet. Sie soll die Bahai geistig stärken und zu wohltätigen Unternehmungen anregen.[52][53]

Die Bahai sind über die Entwicklung der Bahai-Gemeinde selbst hinaus in sozialem Handeln und gesellschaftlichen Diskursen engagiert. Zu ersteren zählen beispielsweise Initiativen im Schul- und Bildungsbereich sowie betreffend Gesundheit, Nahrungsproduktion und soziale Kohäsion. Die Beteiligung der Bahai in letzteren wird auf unterschiedlichen Ebenen vorangetrieben und international von der Bahá’í International Community verfolgt, die unter anderem in Foren und Netzwerken zu Themen wie Gleichstellung von Männern und Frauen und nachhaltiger Entwicklung tätig ist.[54][55]

  1. Christopher Buck: Baha'i faith. The basics. Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0429665741. S. 59–61
  2. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 215, 222-223, 266–267, 275-276, 358-359, 363
  3. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 126
  4. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9
  5. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9–14
  6. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186–187
  7. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. 176, 188, 201
  8. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. 1-4, 44-68
  9. a b c Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe, Teil 1, Band V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 126.
  10. Zur Wahl stehen das lange Pflichtgebet (einmal in 24 Stunden), das mittlere Pflichtgebet (zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, zwischen Mittag und Sonnenuntergang und zwischen Sonnenuntergang und zwei Stunden danach) und das kurze Pflichtgebet (zwischen Mittag und Sonnenuntergang).
  11. Manfred Hutter: Handbuch Bahāʾī Geschichte - Theologie - Gesellschaftsbezug. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019421-2, S. 136.
  12. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 119
  13. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Erläuterung 144
  14. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Fragen & Antworten 3
  15. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 63
  16. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 65
  17. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Kapitel 19; Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Erläuterungen 134
  18. Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas. Das heiligste Buch. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2000, ISBN 3-87037-379-2. Inhaltsübersicht D,1,m
  19. Shoghi Effendi: Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit. Bahá’í-Verlag, Frankfurt a. M. 1969. Vers 9:6
  20. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe, Teil 1, Band V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 130
  21. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Brockhaus.
  22. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe, Teil 1, Band V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 129–130
  23. a b c Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe, Teil 1, Band V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 128f.
  24. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe, Teil 1, Band V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 128–129
  25. Vgl. 'Abdu'l-Bahá: Briefe und Botschaften. Bahá’í-Verlag, Hofheim-Langenhain 1992, S. 44:1.
  26. Bahāʾallāh, ʿAbd-al-Bahāʾ, Shoghi Effendi: Beratung. Bahá'í-Verlag, Hofheim-Langenhain 1979, ISBN 978-3-87037-110-4, S. 21–23, 35–36.
  27. Manfred Hutter: Handbuch Bahāʾī. W. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019421-2, S. 185 f.
  28. Vgl. ferner Peter Lange: Zu einem Konsens gelangen. In: Warte des Tempels. Zeitschrift der Tempelgesellschaft Deutschland. Ausgabe 156/10. Oktober 2000
  29. Bahai.de (Memento vom 29. März 2015 im Internet Archive): Häufig gestellte Fragen Wie finanzieren sich die Bahá’í?
  30. Barney Leith: Baha’i Review – Should the “red flag” law be repealed?
  31. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 44–68
  32. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A Guide for the Perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. 44–68, 191–199, 204.
  33. Christopher Buck: Baha'i faith. The basics. Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0429665741. 176-171.
  34. Christopher Buck: Bahá'í Faith. In: Michael D. Palmer und Stanley M. Burgess (Hrsg.). The Wiley-Blackwell Companion to Religion and Social Justice. Wiley-Blackwell, Chichester 2012, ISBN 9781444355390 (Wiley-Blackwell companions to religion), S. 210–223. 213–214.
  35. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 194, 196
  36. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 15–17, 169-201
  37. David A. Palmer: From "Congregations" to "Small Group Community Building". In: Chinese Sociological Review.45, Nr. 2 2012, S. 78–98.
  38. Rosemary B. Closson und Sylvia B. Kaye: Understanding the Bahá'í Ruhi Institute: A Global Faith-Based Adult Education Process. In: Adult Learning.18, Nr. 1-2 2007, S. 9–11
  39. Christopher Buck: Baha'i faith. The basics. Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0429665741. 154-156, 169
  40. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 1
  41. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 274-275, 310
  42. David A. Palmer: From "Congregations" to "Small Group Community Building". In: Chinese Sociological Review.45, Nr. 2 2012, S. 78–98
  43. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 53-54, 164, 197-213
  44. Christopher Buck: Baha'i faith. The basics. Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0429665741. S. 171–172
  45. David A. Palmer: From "Congregations" to "Small Group Community Building". In: Chinese Sociological Review.45, Nr. 2 2012, S. 78–98
  46. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 156
  47. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 49–51
  48. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 17–20
  49. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 24–28
  50. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 111–112
  51. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 14–17, 22, 138
  52. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 158
  53. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 11–16
  54. Shahriar Razavi: Bahá'í Participation in Public Discourse. Considerations Related to History, Concepts, and Approach. In: Geoffrey Cameron und Benjamin Schewel (Hrsg.). Religion and Public Discourse in an Age of Transition. Reflections on Bahá'í Practice and Thought. Wilfrid Laurier University Press, Waterloo, Ontario, Canada 2018, ISBN 978-1771123303.
  55. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. 203-205, 208, 211

Freue mich über Kommentare!

lG, --BornRefuted (Diskussion) 22:20, 29. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Wo ist der Abschnitt mit der in der Gemeinde offenbar existierenden Zensur hin? --188.244.102.66 14:37, 15. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Verbreitung

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Interessant wäre weltweit und DACH, sowie lokale Zentren in DACH, gern auch mit ein paar Zahlen über die Entwicklung. s. Link. Gruss, --Markus (Diskussion) 10:33, 10. Jun. 2022 (CEST)Beantworten

In dieser Version stand da noch einiges dazu... --Mipago (Diskussion) 21:14, 10. Jun. 2022 (CEST)Beantworten

Wiedergeburt

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Glauben die Bahai an Wiedergeburt? Was im Abschnitt Bahaitum#Menschen-_und_Gottesbild steht, klingt eher danach, als wenn sie es nicht tun, ist aber für meine Begriffe auch nicht so ganz eindeutig. --Röhrender Elch (Diskussion) 20:34, 6. Aug. 2022 (CEST)Beantworten

Die Bahai glauben i.d.R. genau so wenig an Wiedergeburt auf Erden wie i.d.R. die Angehörigen der anderen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum oder Islam. Dass es in allen monotheistischen Religionen auch vereinzelt Vorstellungen einer Wiedergeburt gibt, ist eine Tatsache, allerdings ist dies nicht offizielle Lehre. --Lutheraner (Diskussion) 21:01, 6. Aug. 2022 (CEST)Beantworten

Bahai-Glaube ist kein hinreichend etablierter Begriff

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Es geht hier nicht darum, ob einzelne Autoren oder die Gemeinde selbst zuweilen diesen Begriff verwendet, sondern ob er als Bezeichnung für die Religion etabliert ist. Dafür bräuchte es geeignete Quellen wie gleichlautende enzyklopädische Einträge in Fachlexika oder dergleichen. Die von BornRefuted genannten Quellen belegen eine ernstzunehmende Etablierung als Religionsbezeichnung nicht. --Mipago (Diskussion) 19:09, 7. Jan. 2023 (CET)Beantworten