Bizau
Bizau ist eine Gemeinde mit 1117 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Bregenz im österreichischen Bundesland Vorarlberg.
Bizau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 21,08 km² | |
Koordinaten: | 47° 22′ N, 9° 55′ O | |
Höhe: | 681 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.117 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6874 | |
Vorwahl: | 05514 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 06 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchdorf 340 6874 Bizau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Norbert Greussing | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Bizau im Bezirk Bregenz | ||
Gemeinde Bizau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenBizau liegt im Bregenzerwald, südöstlich des Bodensees. Das Gemeindegebiet umfasst das Einzugsgebiet des Bizauer Bachs und die oberen Talbereiche von Osterguntenbach und Weißenbach. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt mit 650 Meter Meereshöhe am Talgrund im Westen. Die höchsten Berge sind im Norden der Luguntenkopf mit 1702 Meter und der Hirschberg mit 1834 Meter im Süden. Der 2090 Meter hohe Diedamskopf liegt knapp außerhalb des Gemeindegebietes.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 21,08 Quadratkilometer. Davon sind 26 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 20 Prozent sind Almen und 45 Prozent Wald.[1]
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Bizau.
- Vorsäß Schönenbach: Das etwa 8 Kilometer von Bizau entfernt in der Gemeinde Bezau liegende Vorsäß Schönenbach ist vor allem für die Schneckenlochhöhle und sein Ferienheim bekannt. Für Bizau hat dieses eigentlich zu Bezau gehörende Vorsäß deshalb eine besondere Bedeutung, da es nur über das Bizauer Gemeindegebiet verkehrstechnisch erreichbar ist.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Gemeinde Bizau hat eine gemeinsame Gemeindegrenze mit vier anderen Vorarlberger Gemeinden, die alle ebenso wie Bizau im politischen Bezirk Bregenz liegen.
Bezau | ||
Reuthe | ||
Schnepfau | Au |
Geschichte
BearbeitenDer Name Bizau (mhd: Bützow, mundartlich: Büzau oder Büza) ist zweigeteilt. Der erste Namensteil Biz soll sich aus dem mhd. bütze für Lache/Pfütze ableiten. Der zweite Namensteil au hat im Auwald seine Wurzeln.[2] Bizau wäre somit als die Pfützen-Au zu verstehen.
Die erste Erwähnung des Orts geschah in einer Urkunde Goswin von Ems' aus dem Jahr 1297.[3]
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Bizau seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDer Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 6,7 Prozent. Von 1991 bis 2001 waren sowohl Wanderungsbilanz als auch Geburtenbilanz positiv. Im folgenden Jahrzehnt wurde dann die Abwanderung stärker als die Zuwanderung, das Defizit konnte aber durch die Geburtenbilanz ausgeglichen werden.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Bizau hl. Valentin: Die Pfarrkirche befindet sich im Kirchdorf und geht bis auf das Jahr 1472 zurück. Die frühere Kapelle wurde über die Jahrhunderte immer weiter zur Kirche ausgebaut und mit einem Geläut ausgestattet.
- Kapelle Bildbühl: Die Kapelle aus dem 17. Jahrhundert befindet sich etwa 750 m von der Dorfmitte von Bizau auf dem Bildbühl (710 m ü. A.).
- Wetzsteinhöhle: Die Höhle befindet sich in der Flurparzelle Steinbruch (mitten im Wald auf etwa 700 m) in der Nähe des Barfußpfades im Bizauer Moos. Unterhalb der Wetzsteinhöhle fließt der Hüttbach.
- Es gibt den Barfußpfad Bizauer Moos, welcher vom Ort heraus erreichbar ist. Darauf können die unterschiedlichen Bodenarten und Gräserarten erwandert und im angrenzenden Bachbett des Ulvenbachs die Lebensräume verschiedener Wasserpflanzen und Wasserlebewesen erkundet werden.
- Hirschbergbahnen Bizau: 1970 kam auch in Bizau der touristische Aufschwung mit dem Bau der Hirschbergbahnen an. Auf 1436 m wurde ein Panoramarestaurant von Leopold Kaufmann geplant und errichtet. Hierbei wurde die mit der Bahn verbundene Kreisbewegung zur Grundlage des Entwurfs genommen. In den weiteren Jahren wurde von der Bizauer Schiliftgesellschaft m.b.H. & Co. KG drei weitere Schlepplifte sowie die Sommerrodelbahn errichtet. Aufgrund eines Konkursverfahrens sind die Bahnen derzeit außer Betrieb.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenAm Ort gab es im Jahr 2003 23 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 123 Beschäftigten und 8 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 407. Tourismus und Fremdenverkehr – im Besonderen die Sommerrodelbahn am Hirschberg – sind wichtig für den Ort. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 31.084 Übernachtungen.
Wirtschaftssektoren
BearbeitenVon den 53 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 21 im Haupt-, 25 im Nebenerwerb, 2 von Personengemeinschaften und 5 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 100 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 7 in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (45), Beherbergung und Gastronomie (31), Verkehr (30) und freiberufliche Dienstleistungen (29 Mitarbeiter).[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 53 | 60 | 33 | 20 |
Produktion | 19 | 16 | 107 | 89 |
Dienstleistung | 53 | 37 | 187 | 142 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
BearbeitenIm Jahr 2011 lebten 510 Erwerbstätige in Bizau. Davon arbeiteten 178 in der Gemeinde, knapp zwei Drittel pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 149 Menschen zur Arbeit nach Bizau.[8]
Bildung
BearbeitenIn Bizau gibt es einen Kindergarten und eine Schule mit (Stand im Januar 2003) 60 Schülern.
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Bizauer Gemeindevertretung besteht aus 15 Mitgliedern. Die Wahl erfolgte bei der Gemeindevertretungswahl 2020 nicht per Listen, sondern per Mehrheitswahl.[9]
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeister der Gemeinde ist seit 2020 Norbert Greussing.[10]
Wappen
BearbeitenDas Wappen der Gemeinde Bizau wurde am 16. Februar 1929 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen und zeigt in einem von Silber über Rot geteilten Schild sich aus grünem Rasenboden erhebend drei natürliche Tannen. Die mittlere Tanne etwas höher als die beiden äußeren. In der Originalfassung umgibt den Schild eine ornamentierte bronzefarbige Randeinfassung.[11] Die (entwurzelte) Tanne war ein Symbol, welches in früherer Zeit fast alle Bregenzerwälder Gemeinden geführt haben.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Gebhard Wölfle (1848–1904), Schriftsteller
- Herbert Meusburger (1953–2023), Bildhauer
Weblinks
Bearbeiten- Webseite Gemeinde
- 80206 – Bizau. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bizau, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Josef Zehrer in „Bersbuch, Bezau, Bizau“, in „Montfort Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs“, 35. Jg., 1983, Heft 2, S. 185 f, online.
- ↑ Geschichte. Gemeinde Bizau, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Bizau, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 24. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bizau, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bizau, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bizau, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bizau, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ „Übergangs-Bürgermeisterin“ in Lingenau. In: vorarlberg.ORF.at. 5. Oktober 2020, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- ↑ Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 19 (vorarlberg.at [PDF]).