Geordnete Paare stehen im Zentrum der mathematischen Begriffswelt, sie sind die Basisbausteine vieler mathematischer Objekte (siehe unten Kapitel Verwendung geordneter Paare). Ein geordnetes Paar, auch 2-Tupel genannt, besteht aus zwei Angaben nicht notwendig voneinander verschiedener mathematischer Objekte, wobei eines der beiden ausgezeichnet ist, dieses wird seine linke, erste oder vordere Komponente genannt, das andere seine rechte, zweite oder hintere. Notiert wird ein geordnetes Paar, indem man seine Komponenten, von einem Komma getrennt, hintereinander schreibt, die linke zuerst, und das Ganze in ein geeignetes Klammerpaar, meist dem runden, einschließt. Mit den Projektionsoperatoren[1], erhält man die linke respektive rechte Komponente eines geordneter Paars: für .
Der Begriff des geordneten Paars ist durch Peanos Paaraxiom charakterisiert:Zwei geordnete Paare gelten genau dann als gleich, wenn sowohl ihre ersten als auch ihre zweiten Komponenten gleich sind[2], formal:.
Tupel sind endliche Listen, in denen hintereinander mathematische Objekte angegeben sind. Ist die Länge so einer Liste, dann spricht man von einem -Tupel und notiert es so: , wenn =0, andernfalls: oder , auch mit anderen Klammern, wobei seine i-te Komponente (an i-ter Stelle angegebene Objekt) ist. Formal sind Tupel so definiert[1]: , oder (hier eckige Klammern für geordnetes Paar). Zwei Tupel sind genau dann gleich, wenn sie gleichlang und auch ihre korrespondierenden Komponenten gleich sind. 3-Tupel nennt man auch Tripel.
In einer anderen Definition des Tupelbegriffs[2] wird jedes mathematische Objekt als 1-Tupel angesehen und jedes geordnete Paar, dessen linke Komponente ein n-Tupel ist, als (n+1)-Tupel. Hier ist weder ein 0-Tupel noch “Länge eines Tupels” noch “i-te Komponente eines Tupels” definiert.
Relationen gehören zu den im Zentrum der Mathematik stehenden Begriffe, sie geben Beziehungen zwischen mathematischen Objekten an. Gibt eine Relation 2-er Beziehungen an, dann spricht man von einer binären Relation, gibt sie 3-er Beziehungen an, von einer tertiären Relation und so fort, allgemein: gibt eine Relation Beziehungen zwischen n Objekten an, dann nennt man sie n-stellige Relation. Eine binäre Relation ist eine Menge geordneter Paare, welche jeweils die beiden in Beziehung stehenden Objekte als Komponenten enthalten, bei tertiären Relationen sind es Tripel, bei n-stelligen Relationen n-Tupel. Beispiel einer binären Relation ist die mit dem Symbol “<” bezeichnete Kleiner–als–Relation, das ist die Menge aller geordneten Paare (x,y) reeller Zahlen, deren Differenz negativ ist; man schreibt, wie bei binären Relationen üblich, a<b, wenn (a,b) ein Element dieser Relation ist.
Mengen gleichlanger Tupel, deren Längen größer als 1 ist, nennt man Relationen, insbesondere n-stellige Relationen, wenn n die Länge ihrer Elemente ist.
heißt in der i-ten Position eindeutig, wenn sie keine verschiedenen Elemente enthält, die sich nur in der i-ten Komponente voneinander unterscheiden.
Formal: .
Die Menge der i-ten Komponenten der Elemente von heißt i-ter Komponentenbereich von .
Formal: .
Ist eine Permutation des n-Tupels (1, 2 . . . n), dann nennt man diejenige Relation, die aus hervorgeht, indem in jedem ihrer Elemente die i-te Komponente gegen die –te austauscht, –Inverse von . Die (n, . . . 2, 1)–Inverse von nennt man einfach Inverse von .
Die Identitätsrelation auf einer Menge ist die Relation .
Die Universalrelation auf einer Menge ist die Relation .
Im Kontext einer vorgegebenen Menge verzichtet man bei der Identitätsrelation und der Universalrelation auf die Angabe der Menge, schreibt also einfach nur respektive .
Beispiele: Gewöhnliche Vergleichsrelationen auf der Menge der reellen Zahlen
Eine binäre homogene Relation auf
heißt
wenn
in Worten
rechtskomparativ
Ist z sowohl von x als auch von y Partner, dann sind x und y Partner voneinander
linkskomparativ
Sind x und y beide Partner von z, dann sind x und y Partner voneinander
transitiv
Ist y Partner von x und z Partner von y, dann ist auch z Partner von x
intransitiv
Ist y Partner von x und z Partner von y, dann ist z kein Partner von x
reflexiv
Jedes x ist Partner seiner selbst
irreflexiv
Kein x ist Partner seiner selbst
symmetrisch
Ist y Partner von x, dann ist auch x Partner von y
asymmetrisch
Ist y Partner von x, dann ist x kein Partner von y
antisymmetrisch
Ist y Partner von x und x Partner von y, dann sind x und y gleich
vollständig
y ist Partner von x oder x ist Partner von y
konnex
Ist y verschieden von x, dann ist y Partner von x oder x Partner von y
trichotom
wenn konnex und asymmetrisch ist
quasigeordnet
wenn transitiv und reflexiv ist
äquivalent
wenn transitiv, reflexiv und symmetrisch ist
teilgeordnet
wenn transitiv, reflexiv und antisymmetrisch ist
linear geordnet
wenn vollständig und teilgeordnet ist
striktgeordnet
wenn transitiv, irreflexiv und antisymmetrisch ist
streng vollgeordnet
wenn konnexe und teilgeordnet ist
wohlgeordnet
wenn linear geordnet ist und jede nichtleere Teilmenge von ein kleinstes Element besitzt