Wyssokoje (Kaliningrad, Nesterow)

Ort im Rajon Nesterow, Oblast Kaliningrad, Russland

Wyssokoje (russisch Высокое, deutsch Schilleningken, 1938–1945 Hainau) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Nesterow im Rajon Nesterow.

Siedlung
Wyssokoje
Schilleningken (Hainau)

Высокое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Schilleningken (bis 1938)
Hainau (1938–1945)
Bevölkerung 115 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 000 009
Geographische Lage
Koordinaten 54° 43′ N, 22° 32′ OKoordinaten: 54° 43′ 10″ N, 22° 32′ 10″ O
Wyssokoje (Kaliningrad, Nesterow) (Europäisches Russland)
Wyssokoje (Kaliningrad, Nesterow) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wyssokoje (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
Wyssokoje (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Wyssokoje liegt im Norden des Rajon Nesterow an der Regionalstraße 27A-059 (ex R510), die von Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) nach Nesterow (Stallupönen/Ebenrode) führt.

Die Rajonstadt ist auch die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje zur Weiterfahrt nach Litauen (Teilstück der ehemaligen Preußischen Ostbahn).

Geschichte Bearbeiten

Zwischen 1874 und 1945 war das ehemalige Schilleningken eine Gemeinde innerhalb des Amtsbezirks Jucknischken (1938–1945 Föhrenhorst, russisch: Bolschoje Mostowoje, heute nicht mehr existent). Er gehörte zum Landkreis Stallupönen (1938–1945 Ebenrode) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.[2]

Bis 1945 war Schwirgallen (1938–1945 Eichhagen, russisch: Sawodskoje) die nächste Bahnstation und lag an der Strecke von Tilsit nach Stallupönen (1938–1945 Ebenrode).

Am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – wurde Schilleningken in „Hainau“ umbenannt.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf unter sowjetische Administration. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Wyssokoje und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Sawetinski selski Sowet im Rajon Nesterow eingeordnet.[3] Von 2008 bis 2018 gehörte Wyssokoje zur Landgemeinde Iljuschinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Nesterow.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner[4]
1910 510
1933 460
1939 463
2002 240
2010 220

Kirche Bearbeiten

Vor 1945 gehörte Schilleningken bzw. Hainau bei überwiegend evangelischer Bevölkerung zum Kirchspiel der Kirche Groß Warningken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946 Steinkirch, russisch: Sabolotnoje, ist heute nicht mehr existent). Es lag im Kirchenkreis Pillkallen (1938–1946 Schloßberg, russisch: Dobrowolsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Klaus Wegner.

In den 1990er Jahren entstand im sieben Kilometer entfernten Babuschkino (früher Groß Degesen) eine neue evangelische Gemeinde, die in die Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingebunden ist. Das zuständige Pfarramt ist das der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen).[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Föhrenhorst. In: territorial.de. 20. Oktober 2019, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950).
  4. Volkszählungsdaten
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)