Wetrjak (Kaliningrad)

Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad

Wetrjak (russisch Ветряк, deutsch Kublischken, 1938–1945 Steingrabenhof) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Nesterow im Rajon Nesterow.

Siedlung
Wetrjak
Kublischken (Steingrabenhof)

Ветряк
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238022
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 000 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 28′ N, 22° 27′ OKoordinaten: 54° 28′ 23″ N, 22° 27′ 14″ O
Wetrjak (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Wetrjak (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wetrjak (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Wetrjak (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Der Ort befindet sich zwei Kilometer nordöstlich von Tschistyje Prudy unweit der im Personenverkehr nicht mehr betriebenen Bahnstrecke Gołdap–Nesterow und ist über eine Nebenstraße erreichbar. Laut der Volkszählung von 2021 ist er unbewohnt.

Geschichte

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Um 1780 war der zu dieser Zeit Kubillehlen genannte Ort ein kölmisches Gut.[2] 1874 wurde der Gutsbezirk Kublischken dem neu gebildeten Amtsbezirk Tollmingkehmen im Kreis Goldap zugeordnet.[3] 1928 wurde der Gutsbezirk Kublischken an die Landgemeinde Kiaunen (seit 1938: Rodenheim) angeschlossen. Dort wurde der Ortsteil 1938 in Steingrabenhof umbenannt. 1945 kam er in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Seit 1975 ist das ehemalige Kublischken/Steingrabenhof unter der russischen Bezeichnung Wetrjak als Siedlung im Dorfsowjet Tschistoprudnenski selski Sowet im Rajon Nesterow nachweisbar.[4] Von 2008 bis 2018 gehörte Wetrjak zur Landgemeinde Tschistoprudnenskoje selskoe posselenije, von 2019 bis 2021 zum Stadtkreis Nesterow und seither zum Munizipalkreis Nesterow.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[5] 53
1871[5] 57
1885[6] 54
1905[7] 77
1910[8] 68
1925[9] 63
2002[10] 10
2010[11] 8

Kublischken resp. Steingrabenhof gehörte mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung bis 1945 zum Kirchspiel Tollmingkehmen (Tollmingen), das innerhalb des Kirchenkreises Goldap (heute polnisch: Gołdap) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union lag. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Emil Moysich.

Nach dem Verbot alles kirchlichen Lebens in der Zeit der Sowjetunion bildete sich in den 1990er Jahren in Tschistyje Prudy wieder eine evangelische Gemeinde. Sie ist Teil der neuerrichteten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) und wird von den Pfarrern der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) betreut[12].

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 78.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Tollmingen
  4. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei).
  5. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
  9. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  10. Allrussische Volkszählung von 2002
  11. Allrussische Volkszählung von 2010
  12. Webseite der Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)