Seljonoje (Kaliningrad, Nesterow)

Possjolok

Seljonoje (russisch Зелёное, deutsch Grünhaus, Kreis Gumbinnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Nesterow im Rajon Nesterow.

Siedlung
Seljonoje
Grünhaus

Зелёное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Grünhaus (bis 1945)
Bevölkerung 15 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 000 016
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 22° 25′ OKoordinaten: 54° 37′ 10″ N, 22° 25′ 10″ O
Seljonoje (Kaliningrad, Nesterow) (Europäisches Russland)
Seljonoje (Kaliningrad, Nesterow) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Seljonoje (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
Seljonoje (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Seljonoje liegt am Südwestrand des Bolschoi Torfjanoi Bugor (wörtlich "Großer Torfhügel", deutsch Packledimmer Moor, auch Teufelsmoor), elf Kilometer westlich der Rajonstadt Nesterow (Stallupönen/Ebenrode) und 14 Kilometer östlich der Stadt Gussew (Gumbinnen). Durch den Ort verläuft die Föderalstraße A229 (Teilstück der ehemaligen deutschen Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28).

Die nächste Bahnstation ist Diwnoje-Nowoje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje und weiter nach Litauen (frühere Preußische Ostbahn).

Geschichte

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Bis 1945 war das damals Grünhaus genannte Dorf ein Ort im Landkreis Gumbinnen im gleichnamigen Regierungsbezirk der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 18. März 1874 gehörte Grünhaus zusammen mit sieben Landgemeinden bzw. Gutsbezirken zu den Gründungsgemeinden des Amtsbezirks Puspern (heute russisch: Lomowo).[2]

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Grünhaus unter sowjetische Verwaltung. 1947 erhielt es den russischen Ortsnamen Seljonoje, der sich ebenfalls auf die Farbe grün bezieht, und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Tschkalowski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeordnet.[3] Später gehörte der Ort zum Sawetinski selski Sowet. Von 2008 bis 2018 gehörte Seljonoje zur Landgemeinde Iljuschinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Nesterow.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[4]
1910 296
1933 212
1939 202
2002 23
2010 16

Das Dorf Grünhaus war bis 1945 mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung in das seit 1725 bestehende Kirchspiel der Kirche Szirgupönen (1936–1938 Schirgupönen, 1938–1946 Amtshagen, seit 1946 russisch: Dalneje) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Helmut Karwinski[5].

Während der Sowjetzeit war alles kirchliche Leben untersagt. In den 1990er Jahren gründete sich im weiter südlich gelegenen Jasnaja Poljana (Groß Trakehnen) eine neue evangelische Gemeinde, die in die neu errichtete Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) integriert wurde. Die zuständigen Geistlichen sind die an der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)[6].

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Puspern
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  4. Volkszählungsdaten
  5. Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, S. 131
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)