Tauber und Obermaier
Die Kriminalhauptkommissare Jürgen Tauber, gespielt von Edgar Selge, und Jo „Josephine“ Obermaier, gespielt von Michaela May, sind fiktive Personen aus der ARD-Krimireihe Polizeiruf 110, die von 2001 bis 2009 in insgesamt 17 Fällen ermittelten.[1]
Tauber und Obermaier | |
---|---|
Sender | BR |
Aktiv | 2001 – 2009 |
Ort | München |
Fälle | 20 Tauber 17 Obermaier |
→ Liste der Polizeiruf-Ermittler | |
Hintergrund
BearbeitenErmittlungs- und Drehorte waren München und seine Umgebung.
Figuren
BearbeitenJürgen Tauber
BearbeitenKriminalhauptkommissar Jürgen Tauber, gespielt von Edgar Selge, ermittelte zunächst an der Seite von Silvia Jansen (Gaby Dohm) in drei Fällen. Von 2001 bis 2009 bildet er mit Jo Obermaier (Michaela May) ein Ermittlerduo. Er geht dezidiert an seine Ermittlungen heran. Tauber denkt sich besonders in die Psyche eines Täters. Trotz seines fehlenden Armes wird er von seinen Kollegen akzeptiert, später allerdings wegen seiner Homosexualität gemobbt, was am Ende zu seiner freiwilligen Kündigung führt.
Jo Obermaier
BearbeitenKriminalhauptkommissarin Jo „Josephine“ Obermaier, gespielt von Michaela May, präsentiert sich als selbstbewusste und heimatverbundene Frau. Für sie ist bei Ermittlungsarbeiten Ruhe wichtig, denn ihr Motto ist: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Trotz einiger Meinungsverschiedenheiten kommt sie mit ihrem behinderten Kollegen Tauber gut zurecht.
Weitere Figuren
Bearbeiten- Tarik Yilmaz (Tayfun Bademsoy), Obermaiers Mann
- Christine Obermaier (Natalie Spinell), Obermaiers Tochter
- Kevin Yilmaz (Vincent Waas), Sohn von Obermaier und Tarik Yilmaz
Folgen
BearbeitenEdgar Selge spielte als Jürgen Tauber bereits an der Seite von Gaby Dohm als Silvia Jansen in drei Fällen:
- Polizeiruf 110: Spurlos verschwunden (1998)
- Polizeiruf 110: Kopfgeldjäger (1999)
- Polizeiruf 110: Verzeih mir (2000)
Rezeption
BearbeitenAuszeichnungen
BearbeitenFilme mit den Ermittlern Tauber und Obermaier wurden mehrfach mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Kritik
BearbeitenDie beiden Figuren wurden überwiegend als Bereicherung für den Polizeiruf 110 bewertet, die durch den frühen Ausstieg von Edgar Selge noch nicht „verbraucht“ gewesen seien. Zu den einzelnen Fällen gab es jedoch unterschiedliche Kritiken – oft mit Verweis auf das Drehbuch.
Anlässlich der letzten Folge Endspiel lobte Der Tagesspiegel, wie vielfältig und umfassend sozial-gesellschaftliche Missstände in Deutschland thematisiert wurden, und zog das Fazit:
„Der ‚Polizeiruf‘ mit Tauber und Obermaier, das war immer auch der subtile, behutsame und präzise Blick auf das Dahinter bei den Menschen. Es darf durchaus so gesagt werden: Auf die Abgründe der menschlichen Seele. Vollkommen unprätentiös.“
Die Frankfurter Rundschau wies auf die Bedeutung von Taubers Behinderung für das Ermittlerduo hin:
„Denn der beste Tatort ist der Münchner Polizeiruf. War der Münchner Polizeiruf. Das lag an Edgar Selge, der elf Jahre dabeiblieb, bevor er nicht mehr wollte, aber es lag auch an der genialen Figur des einarmigen Ermittlers Tauber. […] Taubers Versehrtheit war immer hundertprozentig präsent. […] Aber selten wurde Taubers Arm ausgespielt. Interessanterweise waren das oft schwächeren Folgen.“
Weblinks
Bearbeiten- Tauber und Obermaier, bei daserste.de.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Tauber und Obermaier verabschieden sich mit halbgarem Polizeiruf bei moviepilot.de; abgerufen am 25. Juni 2015.
- ↑ Thilo Wydra: Und Wehmut liegt über allem. In: Der Tagesspiel. 8. November 2009, abgerufen am 24. März 2020.
- ↑ Judith von Sternburg: Jürgen und seine Armprothese. In: Frankfurter Rundschau. 6. November 2009, abgerufen am 24. März 2020.