Stoßtrupp Gold

Film von Brian G. Hutton (1970)

Stoßtrupp Gold (Originaltitel: Kelly’s Heroes) ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm aus dem Jahr 1970.

Film
Titel Stoßtrupp Gold
Originaltitel Kelly’s Heroes
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1970
Länge 144 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Brian G. Hutton
Drehbuch Troy Kennedy Martin
Produktion Gabriel Katza
Sidney Beckerman
Musik Lalo Schifrin
Kamera Gabriel Figueroa
Schnitt John Jympson
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Zweiter Weltkrieg, Ostfrankreich. Eine amerikanische Aufklärungseinheit erfährt durch Zufall beim Verhör eines gefangengenommenen deutschen Offiziers, dass in einer Bank 30 Meilen hinter den feindlichen Linien, bewacht von deutschen Truppen, 14.000 Barren Gold lagern. Unter der Führung von Kelly und „Big Joe“ beschließt die Aufklärungseinheit, ihren Fronturlaub für ein privates Unternehmen zu nutzen und das Gold in einem kühnen Vorstoß hinter die feindlichen Linien an sich zu bringen.

Unterstützung erhalten sie von „Spinner“ („Oddball“) und seinen Jungs, der über drei versprengte Sherman-Panzer mit Besatzung verfügt und trickreich versucht, weiterhin als vermisst zu gelten, sowie von „Speckbacke“ („Crapgame“), einem Nachschubunteroffizier, der für Geld alles tut und für das illegale Unternehmen die Ausrüstung besorgt. Natürlich verlangen beide eine Beteiligung. Später werden von „Spinner“ auch noch einem Musikkorps und einer Pioniereinheit, als Lohn für die Errichtung einer Brücke, ein fairer Anteil angeboten, den diese aber nicht mehr abholen können, da ihnen General Colt einen Strich durch die Rechnung macht.

Im Zuge dieses privaten Vorstoßes bringen Kelly und sein Privatunternehmen den Kriegsschauplatz völlig durcheinander. Beim Abhören des Funkverkehrs und in völliger Unkenntnis der tatsächlichen Vorgänge befiehlt der zuständige amerikanische General Colt begeistert den allgemeinen Vorstoß und reist, wild Orden verteilend, an die neue Front.

Inzwischen sind Kelly und „Spinners“ letzter Shermanpanzer bei der Bank angekommen. Im Handstreich gelingt es, die deutschen Truppen zu überrumpeln und fast gänzlich auszuschalten. Der letzte Shermanpanzer aber wird irreparabel beschädigt, und ein deutscher Tiger-Panzer bewacht noch immer die Bank. „Speckbackes“ Geschäftssinn rettet das gescheiterte Unternehmen: Davon ausgehend, dass die Deutschen nicht wissen, was sie da bewachen, sondern nur Befehlen folgen, schlägt er vor, auch sie an dem Raubzug zu beteiligen.

Kelly, „Big Joe“ und der „Spinner“ treten ohne Deckung vor den deutschen Panzer und verhandeln. Ein Anteil an den 16 Millionen Dollar in Gold überzeugt den Panzerkommandanten, und er sprengt mit seinem Geschütz ein Loch in die Tür der Bank. Während das Gold verteilt und verladen wird, erreicht der General mit den restlichen Truppen die Stadt, deren Bewohner ihn auf Grund einer Ausflucht von Big Joe für Charles de Gaulle halten und ihm überschwänglich für die Befreiung danken und ausgelassen feiern. Im Schutze dieses spontanen Freudenfestes gelingt es, das geraubte Gold unentdeckt in Sicherheit zu bringen.

Anmerkungen Bearbeiten

  • Die amerikanischen Soldaten tragen Abzeichen der 35th Infantry Division, die im September 1944 an den Kämpfen um Nancy beteiligt war.
  • Während der Dreharbeiten litt Schauspieler Donald Sutherland an einer Hirnhautentzündung.[1]
  • Die drei Tiger haben alle auf der Rückseite ihrer Türme das Verbandsabzeichen (Dietrich) der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler.
  • Bei dem im Film genannten Ort Clermont, in dem sich die Bank mit dem Gold befindet, handelt sich es um den Ort Clermont-en-Argonne im Département Meuse in der Region Lothringen, wo nicht eine einzige Szene gedreht wurde. Gedreht wurde hauptsächlich in Vižinada, einer kleinen Ortschaft in Kroatien, das damals zu Jugoslawien gehörte.
  • Die verwendeten LKW stammen vom Hersteller Tovarna Automobilov in Motorjev. Der LKW TAM „Pionir“ war der erste im früheren Jugoslawien gebaute LKW (unter Lizenz von Praga).
  • Bei den im Film gezeigten Tiger-Panzern handelt es sich nicht um Originale, sondern um umgebaute russische T-34, die aus Beständen der Jugoslawischen Volksarmee stammen. Dieselben Panzer wurden schon 1969 im Film Die Schlacht an der Neretva verwendet. Bei den drei Shermans handelt es sich jedoch um Originale.
  • Der Titelsong Burning Bridges wurde von The Mike Curb Congregation gesungen, ebenso von Mike Curb wurde der Song All for the Love of Sunshine (gesungen von Hank Williams Jr.) kreiert, den Spinner während seines Angriffs auf den deutschen Militärbahnhof durch die Lautsprecher seines Panzers abspielt. Bei diesem Vortrag handelt es sich aber um einen Fall von absichtlichem Anachronismus, da die Erstvorlage dieses Liedes erst 1970 seine Erstaufführung erfuhr.
  • Der von Lalo Schifrin für den Film geschriebene Titel Tiger Tank wurde 2009 von Quentin Tarantino für seinen Kriegsfilm Inglourious Basterds neuerlich verwendet.

Kritiken Bearbeiten

Für das Lexikon des internationalen Films handelte es sich um einen „Klamaukfilm mit großer Besetzung – so farbenfroh war der Krieg!“[2] Einen witzigen „Klamauk mit hervorragender Besetzung und brillanter Kamera“ sah auch die Fernsehzeitschrift Prisma.[3] Der Evangelische Filmbeobachter hielt hingegen nichts von dem Film: „Amerikanische Kriegsklamotte, die demonstriert, wie lustig [im Zweiten Weltkrieg] das Töten in den Augen der Filmleute [war].“[4]

In der Populärkultur Bearbeiten

  • Der Film wird in einigen Episoden der Animeserie Girls und Panzer angesprochen, insbesondere als Anschaumaterial für das Hasen-Team in Folge 10, wo eine Kampfszene aus dem Film in animierter Form wiedergegeben wird.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Videointerview mit Schauspieler Donald Sutherland, 24 Minuten, enthalten im Bonusmaterial der DVD Wenn die Gondeln Trauer tragen, Arthaus – Besondere Filme, Leipzig, + Studiocanal GmbH, Berlin
  2. Stoßtrupp Gold. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Stoßtrupp Gold. In: prisma. Abgerufen am 28. März 2021.
  4. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 526/1970.