Simon Theodor Rauecker

deutscher Architekt, Kunstmaler und Mosaikkünstler

Simon Theodor Rauecker (* 15. November 1854 in München; † 19. Januar 1940 ebenda) war ein deutscher Architekt, Kunstmaler und Mosaikkünstler.

Werdegang Bearbeiten

Nach der Schule studierte Rauecker zunächst am Münchner Polytechnikum, um Baumeister zu werden.[1] In München wurde er Mitglied des Corps Cisaria.[2] Nach seinem Studium arbeitete er bis 1880 in Frankfurt am Main als Architekt. Zwischen 1880 und 1885 war er an der Innenausstattung der bayerischen Königshäuser, vor allem in Schloss Neuschwanstein tätig.[3] Ab 1904 war Rauecker Inhaber der Königlich Bayerischen Mosaik-Hofkunstanstalt[4] und er betätigte sich vorwiegend als Mosaikkünstler.

Rauecker wurde auf dem Friedhof Solln beigesetzt, das Grab ist inzwischen aufgelassen.

Arbeiten als Kunstmaler Bearbeiten

 
„Das Ende vom Lied“, 1890;
Illustrierter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im königlichen Glaspalaste 1890
  • Frühlingsdramen (1887)
  • Portrait meines Vaters (1889)

Arbeiten als Mosaikkünstler Bearbeiten

 
Mosaizierte Kuppel (Baldachin) im Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe
  • Im Jahr 1903 mosaizierte Rauecker die von dem ebenfalls in Solln lebenden Kunstmaler Carl Johann Becker-Gundahl entworfene Apsis in der Pfarrgemeinde St. Maximilian in der Auenstrasse in München, die Maria als Königin aller Heiligen feiert. Die Gestaltung des Gemäldes als Mosaik und dessen byzantinische Elemente erinnern an die Kunst des frühen Christentums.
  • Eine weitere Mosaikarbeit Raueckers findet sich im Vestibül des Erweiterungsbaus der Ludwig-Maximilian-Universität. Es ist die personifizierte Zeit mit Zepter und Sanduhr, die auf einem mit Muscheln besetzten goldenen Thron sitzt. Im Sockel des Throns steht auf der linken Seite eine Inschrift, die den Namen des entwerfenden Künstlers und der ausführenden Firma enthält: "W. Köppen inv. Zh. Rauecker Mosaik".
  • Zu dem über München hinaus bekannten Werk zählt Raueckers Mosaikarbeit, die den Baldachin im Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe in Darmstadt schmückt. Das Mosaik zeigt den Darmstädter Löwen mit geschultertem Schwert, umgeben von Blumen und Tieren. Die Kuppel ist mit einem Zitat des Großherzogs umfangen: "Hab Ehrfurcht vor dem Alten und Mut das Neue frisch zu wagen, bleib treu der eigenen Natur und treu den Menschen die du liebst"

Literatur Bearbeiten

  • Dorle Gribl: Solln und die Prinz-Ludwigshöhe. Volk Verlag, München 2012, ISBN 978-3-86222-043-4, S. 109–111.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Simon Theodor Rauecker – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Wolfgang Singer: Allgemeines Künstlerlexikon. Band 4, Frankfurt 1921, S. 20.
  2. Anschriftenliste des Weinheimer SC. Darmstadt 1928, S. 249.
  3. Friedrich v. Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Band 2, Hofenheim 1979. (3. unveränderter Nachdruck des 1891–1901 in Dresden erschienenen Werkes)
  4. Marita Krauss: Die königlich bayerischen Hoflieferanten. München 2009, S. 311.
  5. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Trammplatz 2, in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 206ff.