Seonjong

13. König des Goryeo-Reiches und der Goryeo-Dynastie

König Seonjong (koreanisch 선종) (* 9. Oktober 1049 in Kaesŏng, Königreich Goryeo; † 17. Juni 1094 in Kaesŏng, Goryeo) war während seiner Regierungszeit von 1083 bis 1094 der 13. König des Goryeo-Reiches und der Goryeo-Dynastie (고려왕조) (918–1392).[1]

Seonjong
13. König der Goryeo-Dynastie

Namensschreibweisen
Hangeul 선종
Hanja 宣宗
Revidierte Romanisierung Seonjong
McCune-Reischauer Sŏnjong
Regierungszeit
Regierungszeit von 1083
Regierungszeit bis 1094
Vorgänger König Sunjong
Nachfolger König Heonjong
Lebensdaten
Geboren am 9. Oktober 1049
Geburtsort Kaesŏng, Goryeo
Geburtsname 왕운
Hanja 王運
Revidierte Romanisierung Wang Un
McCune-Reischauer Wang Un
Vater König Munjong (문종)
Mutter Königin Inye des Incheon Lee Clans (인예)
Todesdaten
Gestorben am 17. Juni 1094
Sterbeort Kaesŏng, Goryeo
Ehepartner, Mätressen, Nachkommen
Frau(en) Königin Sasuk des Incheon Lee Clans (사숙)
und zwei weiteren Damen des Hofes
Söhne König Heonjong (고려)
Prinz Hansan (한산) (Wang Yun)
und zwei weiteren Söhnen, deren Name nicht bekannt ist
Töchter Prinzessin Suan (수안)
Königin Gyeonghwa (경화)
und eine Tochter, deren Namen nicht bekannt ist

Leben Bearbeiten

Seonjong war der zweitälteste Sohn von König Munjong (문종) und seiner Frau Königin Inye (인예), die dem Incheon Lee Clan entstammte. Zu seiner Geburt bekam Sunjong den Namen Wang Un (왕운) verliehen. König Seonjong war mit Königin Sasuk (사숙), die dem Incheon Lee Clan entstammte, verheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn, der ihm später als König Heonjong (고려) auf den Thron folgen sollte. Eine Tochter, die er mit einer Dame des Hofes hatte, wurde später Königin Gyeonghwa an der Seite von König Yejong (예종). Insgesamt hatte er vier Söhne und drei Töchter.[2]

Während Seonjongs elf Jahre währenden Regierungszeit partizipierte das Reich von einer ausgewogenen Entwicklung zwischen Buddhismus und Konfuzianismus, was politisch stabile Verhältnisse versprach. Auch profitierte das Goryeo-Reich von den verbesserten Beziehungen und dem Handel mit dem Reich der Song-Dynastie (宋朝), wofür sich König Seonjong einsetzte. Im Osten ging er mit diplomatischen Innovativen auf Japan zu, um auch hier den Handel zu intensivieren.[2]

Im Jahr 1087 wurde unter König Seonjong der unter dem Namen Tripitaka Koreana bekannt gewordene buddhistische Kanon, der 1011 von König Hyeonjong (현종) in Auftrag gegeben worden war, fertig gestellt. 1232 von den Mongolen, die Goryeo überfielen, durch Feuer zerstört, wurden die hölzernen Druckstöcke in den Jahren 1236 bis 1251 neu erstellt. In Korea sind die Bände unter dem Namen Palman Daejanggyeong (팔만대장경) (achttausend Tripiṭaka) bekannt.[3]

König Seonjong war auch ein Förderer des Buddhismus im Reich und gründete im Jahr 1084 eine entsprechende Schule. 1089 ließ er eine 13-stöckige mit Gold verzierte Pagode errichten. Im Jahr 1087 beorderte er seinen jüngeren Bruder Uicheon (의천), der buddhistischer Mönch geworden war, von China zurück in sein Heimatland und sorgte mit dafür, dass er eine wichtige Rolle im Klerus der buddhistischen Religion im Lande bekam. Uicheon kam mit über 3000 Bänden buddhistischer Literatur zurück, die er auf seinen Reisen gesammelt hatte.[4]

Vermutlich ist König Seonjong an Fieber gestorben.[2] Seine Grabstätte ist nicht bekannt.

Literatur Bearbeiten

  • Han Young Woo: Ancient/Goryeo Era. In: A Review of Korean History. Volume 1. Kyongsaewon Publishing Company, Pajubookcity, Gyeonggi-do 2010, ISBN 978-89-8341-091-7 (englisch, aus dem Koreanischen übersetzt von Hahm Chaibong).
  • Michael J. Pettid, Mark C. Mueller, Raymond F. Wall: Kang Kamch'an. In: Yang Hi Choe-Wall (Hrsg.): Encyclopedia of Korea. Australian National University, Canberra Mai 1999 (englisch).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Han: Ancient/Goryeo Era. 2010, S. 369.
  2. a b c 선종[宣宗,1049~1094]. In: Doopedia. Doosan Corporation, abgerufen am 5. November 2019 (koreanisch).
  3. Cultural Heritage Administration (Hrsg.): World Heritage in Korea. Seoul 2016, S. 30 (englisch).
  4. Pettid, Mueller, Wall: Ŭich'ŏn. In: Encyclopedia of Korea. 1999, S. 1323.