Raoul Wolfgang Schnell
Raoul Wolfgang Schnell (* 22. Februar 1914 in Bleicherode; † 21. Juni 2003)[1][2] war ein deutscher Hörspielsprecher, -regisseur und -autor.

LebenBearbeiten
Schnell war ausgebildeter Schauspieler und Assistent von Max Ophüls, dessen Arbeitsweise ihn stark geprägt hat. Bekannt wurde er vor allem als Regisseur von 453 Hörspielproduktionen und Autor von 18 Hörspielen, wie Fjodor Dostojewskis Raskolnikoff (WDR 1960), Gustav Meyrinks Golem (WDR 1964), Jürgen Beckers Häuser (WDR 1969) und Günter Eichs Philidors Verteidigung (WDR 1973). Als Sprecher war er in 201 Hörspielen zu hören, wie beispielsweise 1956 unter der Regie von Franz Zimmermann in dem Mehrteiler So weit die Füße tragen von Josef Martin Bauer mit u. a. Wolfgang Wahl, Kurt Lieck, Walter Richter und Alf Marholm oder 1968 in dem letzten Paul-Temple-Mehrteiler, das der WDR unter der Regie von Otto Düben produzierte, nämlich Paul Temple und der Fall Alex mit Paul Klinger, Margot Leonard, Kurt Lieck und Ernst Hilbich.
Schnell inszenierte auch Fernsehfilme, so im Jahr 1961 Die Falle mit Pinkas Braun und Eva Pflug.
Raoul Wolfgang Schnell wurde mehrfach mit nationalen und internationalen Hörspielpreisen ausgezeichnet. Zweimal erhielt er den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden: 1968 für Das Aquarium von Christa Reinig (SDR 1967) und 1978 für Vor dem Ersticken ein Schrei. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 1 von Christoph Buggert (WDR/BR 1977).
Seinen Lebensabend verbrachte Schnell mit seiner Ehefrau Margot Leonard am Lago Maggiore in Italien,[3] dort ist er auch auf dem Friedhof der Gemeinde Tronzano Lago Maggiore neben Leonard beigesetzt.[2]
Hörspiele (Auswahl)Bearbeiten
- 1953: Platon: Der Tod des Sokrates (Echekrates) – Regie: Wilhelm Semmelroth (Hörspiel – NWDR)
- 1964: Otto Heinrich Kühner: Die Übungspatrone (Erzähler) – Regie: Otto Kurth (Hörspiel – SR/BR)
- 1966: Elias Canetti: Die Befristeten – Regie (Hörspiel – WDR)
- 1969: Dylan Thomas: Unter dem Milchwald – Regie (Hörspiel – BR/WDR)
- 1969: Jürgen Becker: Häuser (Hörspiel – WDR/SDR/SWF)
- 1971: Ror Wolf: Auf der Suche nach Dr. Q 1: Der Chinese am Fenster – Regie (Hörspiel – WDR/HR)
- 1976: Jean Chatenet: Die Wölfin – Regie (auch Sprecher) (Kriminalhörspiel – SDR)
- 1982: Olwynne Macre: Der stumme Mund – Regie: Andreas Weber-Schäfer (Kriminalhörspiel – SDR)
LiteraturBearbeiten
- Ingo Kottkamp: Stimmen im Neuen Hörspiel. Dissertation, die eingehend Schnells Realisation von Häuser diskutiert. Univ. Münster 2001. (PDF-Datei)
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Raoul Wolfgang Schnell. Rüdiger Sack., abgerufen am 26. Juni 2020.
- ↑ a b Sul Verbano lombardo le olimpiadi dei turisti vanno ai tedeschi,verbanonews.it, abgerufen am 3. April 2023
- ↑ Nils Daniel Peiler: Ich blicke auf Perlen. In: Filmdienst. Nr. 20, 2012.
Personendaten | |
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NAME | Schnell, Raoul Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hörspielregisseur und -autor |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1914 |
GEBURTSORT | Bleicherode |
STERBEDATUM | 21. Juni 2003 |