Hofstetten-Grünau

Marktgemeinde im Bezirk St. Pölten, Niederösterreich
(Weitergeleitet von Plambacheck)

Hofstetten-Grünau ist eine Marktgemeinde mit 2712 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Hofstetten-Grünau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hofstetten-Grünau
Hofstetten-Grünau (Österreich)
Hofstetten-Grünau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Hauptort: Hofstetten
Fläche: 35,94 km²
Koordinaten: 48° 6′ N, 15° 31′ OKoordinaten: 48° 5′ 49″ N, 15° 30′ 41″ O
Höhe: 317 m ü. A.
Einwohner: 2.712 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 75 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3202
Vorwahl: 02723
Gemeindekennziffer: 3 19 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 3–5
3202 Hofstetten-Grünau
Website: www.hofstetten-gruenau.at
Politik
Bürgermeister: Arthur Rasch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
15
4
2
15 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Hofstetten-Grünau im Bezirk St. Pölten (Land)
Lage der Gemeinde Hofstetten-Grünau im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Hofstetten-Grünau im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Luftaufnahme von Hofstetten-Grünau.

Geografie

Bearbeiten

Hofstetten-Grünau liegt rund 15 Kilometer südwestlich von St. Pölten im Tal der Pielach im Mostviertel in Niederösterreich. Die niedrigste Höhe im Gemeindegebiet beträgt 309 Meter über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist die Plambachecker Höhe mit 623 Meter.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 35,93 Quadratkilometer. Davon sind 64 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 29 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Aigelsbach (126)
  • Grünau (318)
  • Grünsbach (356) samt Schreiberhof
  • Hofstetten (1177)
  • Kammerhof (231)
  • Mainburg (345)
  • Plambach (72)
  • Plambacheck (87)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aigelsbach, Grünau, Grünsbach, Hofstetten, Kammerhof, Mainburg, Plambach und Plambacheck.

Nachbargemeinden

Bearbeiten
Bischofstetten (ME) Weinburg
Kilb (ME)   Wilhelmsburg
Rabenstein Eschenau (LF)

Geschichte

Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Hofstetten erfolgte als „decimationem vinearum ad Hovestetin“ (Zehent von Weingärten in Hofstetten) zwischen 1072 und 1091 in einem Stiftungsbrief des Stiftes Göttweig. Im Jahr 1184 starb mit Chunrat der letzte Vertreter der Herren von Hofstetten. Ihnen folgten die Herren von Mainburg.[3] Sie errichteten eine Burg am „Mainberch“ und herrschten bis 1591.

Durch Abtrennung von Kilb wurde Grünau bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts eine eigenständige Pfarre. Diese schloss bis 1283 auch das Gebiet von Rabenstein mit ein. Ab 1580 waren im Zuge der Reformation evangelische Geistliche tätig, 1670 wurde Grünau wieder katholisch.

„Höfstetten in der Grünau“ wird der Ort 1629 genannt, als man mit der Matrikenführung begann. 1751 erhält Hofstetten das Marktrecht. Zwanzig Jahre später werden erstmals Hausnummern und Straßenbezeichnungen verwendet, zum Beispiel die Färbergasse.

Im August 1850 entstand die heutige politische Gemeinde, die den Namen der Pfarre „Grünau“ erhielt. Bei der ersten Bürgermeisterwahl wurde der Wirt und Krämer Franz Kraus gewählt. In der Zeit 1896 bis 1898 wird die Mariazellerbahn gebaut, von 1904 bis 1910 die 2. Wiener Hochquellenwasserleitung.

Am 15. April 1996 erfolgte die Änderung des Gemeindenamens in Hofstetten-Grünau.[4][5]

Im Sommer 2015 rückte ein seltener Vorfall die Gemeinde Hofstetten-Grünau und den dortigen Badesee in ein überregionales Licht. Ein Hecht attackierte einen Buben in einem Badeteich der Gemeinde. Im Juli 2018 wurde die Gemeinde zu einer Schmerzensgeldzahlung von 14.000 Euro verurteilt.[6]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
 
Pfarrkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaftssektoren

Bearbeiten

Hofstetten-Grünau ist eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Von den 126 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 86 im Haupt- und vierzig im Nebenerwerb geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 41 der 65 Erwerbstätigen in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (116), soziale und öffentliche Dienste (85) und Beherbergung und Gastronomie (52 Mitarbeiter).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 126 146 193 177
Produktion 16 11 65 92
Dienstleistung 103 89 299 288

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsplätze, Pendler

Bearbeiten

Im Jahr 2011 lebten 1354 Erwerbstätige in Hofstetten-Grünau. Davon arbeiteten 387 in der Gemeinde, mehr als siebzig Prozent pendelten aus.[10]

 
Bahnhof Hofstetten-Grünau.
  • Eisenbahn: Durch das Gemeindegebiet verläuft die Mariazellerbahn mit einer stündlichen Verbindung nach St. Pölten. Auf Gemeindegebiet liegen die Stationen Kammerhof, Hofstetten-Grünau und Mainburg.[11]
  • Straße: Die Pielachtal Straße B 39 bietet eine Verbindung nach Ober-Grafendorf und zur West Autobahn A1.
  • Rad: Der Pielachtalradweg beginnt in Melk beim Donauradweg und führt über 57 Kilometer und 190 Höhenmeter nach Loich.[12]

Öffentliche Einrichtungen

Bearbeiten

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[13] zwei Volksschulen und eine Mittelschule.[14]

Gemeinderat

Bearbeiten

Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2020 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung:[15]

Partei 2020 2015
Prozent Mandate % Mandate
ÖVP Hofstetten-Grünau 69,48 15 65,01 14
Zukunft Hofstetten-Grünau SPÖ 1) 21,78 4 22,82 5
FPÖ 8,74 2 12,12 2

1) Die Partei trat 2015 unter dem Namen SPÖ an.

Bürgermeister

Bearbeiten
 
Arthur Rasch bei der Eröffnungsfeier des neuen Feuerwehrhauses in Hofstetten-Grünau (2018)

Bürgermeister der Marktgemeinde ist seit 9. Dezember 2014 Arthur Rasch. Er folgte Josef Hösl, der nach fast 27 Jahren als Bürgermeister sein Amt zur Verfügung stellte.

Im Jahr 1979 wurde der Gemeinde Grünau folgendes Wappen verliehen: Ein roter Schild, belegt mit einem aufrechtstehenden naturfarbenen Holzhammer, dessen Stiel durch eine dreizackige goldene Krone gezogen ist. Die vom Gemeinderat der Marktgemeinde festgesetzten Gemeindefarben Rot-Gold wurden genehmigt. Das Wappen wurde auch nach der Änderung des Gemeindenamens beibehalten.[16]

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Ehrenbürger

Bearbeiten
  • Josef Hösl, ehemaliger Bürgermeister (2015)
Bearbeiten
Commons: Hofstetten-Grünau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Hofstetten-Grünau, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. November 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Gedächtnis des Landes - Orte: Hofstetten-Grünau. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 4. November 2022.
  4. Grubner Margit: Gemeindegeschichte. Gemeinde Hofstetten-Grünau, abgerufen am 15. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  5. Geschichte unserer Pfarre | Pfarre Grünau. Abgerufen am 15. März 2021.
  6. 14.000 Euro Strafe für einen Hecht-Biss Kommunal am 23. Juli 2018
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Hofstetten-Grünau, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Hofstetten-Grünau, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Hofstetten-Grünau, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Hofstetten-Grünau, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Februar 2021.
  11. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 15. März 2021.
  12. Pielachtalradweg. Land Niederösterreich, abgerufen am 15. März 2021.
  13. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
  14. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
  15. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 15. März 2021.
  16. Gedächtnis des Landes - Orte: Hofstetten-Grünau. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 15. März 2021.