Löderburg

Siedlung in Deutschland
(Weitergeleitet von Opferdenkmal in Löderburg)

Löderburg ist eine Ortschaft der Stadt Staßfurt im Salzlandkreis in der Magdeburger Börde in Sachsen-Anhalt, und mit rund 2300 Einwohnern der größte Ortsteil der Stadt Staßfurt. Löderburg liegt 34 Kilometer südlich von Magdeburg und 58 Kilometer nördlich von Halle. Erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1180, trat Löderburg nie groß in Erscheinung. Der Ort ist bereits seit 1600 eine Gemeinde, als er sich mit Athensleben zusammenschloss. Löderburg wurde bekannt durch den großen Salz- und Kohleabbau in der Region. Der Ort liegt an der Bode und besitzt zwei Übergänge darüber.

Löderburg
Stadt Staßfurt
Wappen von Löderburg
Koordinaten: 51° 53′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 51° 52′ 41″ N, 11° 32′ 21″ O
Höhe: 67 m ü. NN
Fläche: 12,95 km²
Einwohner: 2278 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 2003
Postleitzahl: 39446
Vorwahl: 039265
Löderburg (Sachsen-Anhalt)
Löderburg (Sachsen-Anhalt)

Lage von Löderburg in Sachsen-Anhalt

Bei Löderburg liegt das Touristenzentrum Am Löderburger See, welches ein bedeutender Freizeitort im Raum um Staßfurt ist.[2]

Geografie und Geologie Bearbeiten

 
Stadt Staßfurt im Salzlandkreis

Löderburg liegt etwa 3,5 km in nordwestlicher Richtung vom Stadtkern und etwa 1 km vom Ortsausgang Staßfurts entfernt. Als Folge des bis in die 1950er Jahre betriebenen Bergbaus entstanden zahlreiche Seen (teilweise mit künstlicher Haltung des Wasserstandes), die das Gesicht des Ortes heute mitprägen. Am Ort verläuft die Bode in Süd-Ost-Richtung. Dieser Fluss entspringt im Harz und mündet bei Nienburg in die Saale. Die Kreisstraße 1303 stellt Verbindungen zur Landesstraße 71 her, die nur etwa 1 km vom Ort entfernt liegt, und in Atzendorf zu den Landesstraßen 70 und 50 führt.

Löderburg liegt an der Bode in der fruchtbaren Magdeburger Börde und ist dadurch umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen, entlang der Ufer der Bode erstreckt sich ein schmales Waldgebiet. Um Löderburg liegen die Orte Lust und Athensleben im Norden, Neu Staßfurt im Osten, Atzendorf und Förderstedt im Nordosten und Staßfurt im Süden. Alle umliegenden Orte zählen zum Stadtgebiet Staßfurts im Salzlandkreis.

Nachbarortschaften und -gemeinden Bearbeiten

  Athensleben
3 km
  Lust
2,5 km
  Atzendorf
7 km
  Groß Börnecke
5 km
    Neu Staßfurt
1 km
  Hecklingen
4 km
  Gänsefurth
1 km
  Staßfurt
2 km
 
Bode bei Löderburg
 
Bodebrücke Löderburg
 
Fußgänger Bodeübergang am Thie

Wasseranbindungen Bearbeiten

Flüsse Bearbeiten

Löderburg liegt direkt östlich an der Bode. Der Ort besitzt einen Verkehrsübergang in Richtung Löderburger See und einen Fußgängerübergang auf dem Thie. Die Bode war zudem einer der Hauptgründe zur Niederlassung und der damit folgenden Entstehung des Orts. In der Nähe des Ortes liegen die Wehre von Staßfurt-Nord und Rothenförde.

Seen Bearbeiten

Löderburg besitzt mehrere Seen wie die Laake, den Salzteich, den Kreuzteich und den Seemann, welche aus den ehemaligen Tagebauen um Löderburg entstanden, da sich diese nach ihrer Stilllegung mit Wasser füllten. Zudem kommt der Löderburger See, welcher als Touristenzentrum umgebaut wurde; alle anderen Seen werden als Anglerseen genutzt; alle Seen sind reine Süßwasserseen, da in den Gruben ausschließlich Kohle abgebaut worden war.

Klima Bearbeiten

Der durchschnittliche Jahresniederschlag Löderburgs liegt bei etwa 500 mm. Gemessen am gesamtdeutschen Durchschnitt gilt das als niedrig; dies tritt daher auf, da der Ort noch im Regenschatten des Harzes liegt. Der trockenste Monat ist der März, niederschlagsreichster Monat ist Januar. Wärmster Monat ist der Juli, kühlster Monat ist laut Statistik der Januar, mit 7 Stunden zeigen sich die meisten Sonnenstunden im Juni und Juli, der Durchschnitt liegt bei etwa 3,9 Stunden pro Tag.

Klimadiagramm Löderburgs Bearbeiten

Monatliche Klimadurchschnitte in Löderburg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 2 4 8 13 18 22 24 23 20 14 7 3 13,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −3 −2 0 4 8 11 13 13 10 6 2 −2 5
Sonnenstunden (h/d) 1,0 2,0 3,0 5,0 6,0 7,0 7,0 6,0 5,0 3,0 1,0 1,0 3,9
Regentage (d) 17 15 13 14 14 13 14 13 13 14 15 15 Σ 170
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2
−3
4
−2
8
0
13
4
18
8
22
11
24
13
23
13
20
10
14
6
7
2
3
−2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Löderburg hat ganzjährig ein gemäßigtes Klima mit kühlen Wintern, warmen Sommern und milden Wechseljahreszeiten.

Geschichte Bearbeiten

 
Die Provinz Sachsen in Preußen 1815–1945

Von der ersten urkundlichen Erwähnung bis zur Neuzeit Bearbeiten

1180 n. Chr. wurde Löderburg erstmals urkundlich erwähnt; zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Ludwigsburg bei Löderburg errichtet, welche auch späterer Namensgeber des Ortes war; zudem besaß der Ort eine Kirche und ein Pfarrhaus.

Zwischen 1171 und 1176 soll Bernhard III. (Sachsen) die Vogtei in Löderburg („Luderburg“) von der Untervogtei und bestätigt sie dem Kloster Unser Lieben Frauen zu Magdeburg.[3]

Um 1600 übernahm Löderburg die Verwaltung von Athensleben, das zu dieser Zeit ein kleiner Ort von Fischern und Kaufleuten war. Dies führte später zu einem Zusammenschluss der Orte und somit zu einem gemeinsamen Ortsherren. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wohnten ca. 46 steuerpflichtige Personen und deren Familien in Löderburg, die zu großen Teilen aus Bauern und Handwerkern bestanden. Zu dieser Zeit gab es nur wenige Verbindungen zu anderen Orten, da das Gebiet von großen Sümpfen umgeben war. 1726 und 1748 brachen Großbrände in Löderburg aus, die auf mehrere Gebäude und sogar die evangelische Kirche der Gemeinde übergriffen, es wurde aber niemand getötet.

Am 5. Mai 1809 zog Ferdinand von Schill, auf dem Weg von Dessau nach Dodendorf bei Magdeburg, mit seiner Abteilung der Magdeburger Garnison durch Löderburg. Dort begann dann die Schlacht bei Dodendorf. Voller Tatendrang schloss sich Schill der Löderburger Bürger Heyer an, der von da an nicht mehr nach Löderburg zurückkehrte. Heyer ist der heutige Namensgeber für die Heyerstraße am Thie in Löderburg. 1815 gehörte Löderburg zur Preußischen Provinz Sachsen, die in direkter Nähe eine Grenze des Gebiets zur Provinz Anhalt hatte. 1861 lebten in Löderburg bereits 852 Einwohner.

1877 wurde der Ortsteil Thie über einen Damm geographisch und politisch mit Löderburg verbunden, was dazu führte, dass Löderburg die erste Dorfschule bekam, die sich am Thie befand.

1848 begann der Bau des ersten Braunkohlenwerks in Löderburg; zu diesem Zeitpunkt lebten hier etwa 1.050 Einwohner im Ort. Nach dem großen Aufschwung durch die Salz Schächte und der Pottaschefabrik wuchs die Einwohnerzahl von Löderburg sehr schnell, im Jahr 1880 waren es bereits 1918 Einwohner, durch den großen Einwohnerzuwachs wurde dann die erste Freiwillige Feuerwehr in Löderburg von Alexander von Boremsky gegründet. Und im Jahr 1900 wuchs die Einwohnerzahl auf 5.500 Personen. Der Aufschwung brachte auch infrastrukturelle Vorteile, es wurde die erste richtige Schule der Gemeinde gebaut, eine Gemeindeverwaltung errichtet und ein Gasthof in Löderburg gegründet. Doch nach der Schließung der Salzbergwerke und Kohlegruben ging die Einwohnerzahl wieder etwas zurück, im Jahr 1926 waren es dann nur noch 4200 Einwohner und 3.785 Einwohner im Jahr 1928. 1885 begann der Bau der ersten festen Straßen in Löderburg und 1900 gab es eine Verbindung an die nach Staßfurt führende Staßfurter Straßenbahn, der Betrieb wurde allerdings 1957 wieder eingestellt.

Löderburg im Jahre 1925–1926 Bearbeiten

Löderburg wird beschrieben als ein Dorf links der Bode im Kreis im Regierungsbezirk Magdeburg mit rd. 4.200 Einwohnern, 450 Häusern und einer Flurgröße von 300 ha. Die Ortsteile Thie, Dorf, Kolonie, Neu-Staßfurt (mit einem Salzwerk) und das Domänenvorwerk Löderburg (auch Pachthof genannt) mit dem Vorwerk „Marbe“ werden aufgezählt. Die Ortsteile Thie und Marbe sind bereits mit dem Dorf zusammengewachsen. Löderburg besitzt ein Postamt und eine Fernmeldestelle. Löderburg untersteht dem Amtsgericht Staßfurt; Amtsbezirk und Standesamt Löderburg. Als Versorger sind die elektrischen Licht- und Kraftwerke Staßfurt genannt. Außerdem sind eine Braunkohlegrube und eine Mühle genannt. Eine elektrische Kleinbahn verbindet die Orte Hecklingen – Staßfurt – Löderburg. Ebenso wird eine ev. Pfarrkirche sowie eine katholische Kirche genannt.

Öffentliche Institutionen mit Namen Bearbeiten

Amtsbezeichnung Name Amtsbezeichnung Name Amtsbezeichnung Name Amtsbezeichnung Name
Amtsvorsteher U. Lange Schöppen Lohe Lehrer Rektor: Danzfuß Kantor Stegmann
Netzler Konrektor: Lampe Weise
Schiedsmann F. Netzler Amts- und Gem.-OGefr. Otto Kantor Kohlhaus Rud. Köhling
Gemeindevorsteher O. Dolge Polizeiassistent Dathe U. Schmidt Lehrerinnen Lehmann
Ober-Landjäger Zimmermann (a. d. Lust) Pastor Heinr. Stüven F. Faber Adrian
Behrend (Neu-Staßfurt) Gutsinspektor K. Förster O. Dolge Stellmacher

Vorhandene Gewerke mit Namen Bearbeiten

Gewerk Name Gewerk Name Gewerk Name Gewerk Name Gewerk Name
Ärzte Dr. med. Hesse Betriebsführer u.

Obersteiger

H. Miethe Futterhandlungen Erwin Ulrich Lohmann Material-

und Kurzwaren

Konsumverein Schneider E. Balke
prakt. Arzt Reins Maschinen-Steiger W. Kirchhoff R. Otto W. Kiesel E. Lüttig
Apotheke Hotzel Steiger Volkmann Kleiderstoffe Lina Donath Ernst Schmidt Tischler O. Klahr
Bahnspedition H. Otto Fahrsteiger Hruschka Berta Brosenius Valdieck H. Sachtleben
Bäckereien F. Jannicke Fleischereien Herm. Heine Therese Bernicke Müller E. Ulrich Fr. Müller
U. Kiesel Oskar Liebegott Material-

und Kurzwaren

L. Burgemeister K. Müller Schuhmacher R. Wolter
Karl Kurtz Paul Eichhorn W. Pluntke H. Otto U. Hamel
K. Müller Heinr. Kleine W. Heuer R. Otto H. Wegener
Ernst Mürmel Karl Kunze O. Liebegott Schmiede &

Schlosser

O. Leinau K. Schmidt
Reinhold Riese Michael Hörner P. Täubner W. Vahldieck
Robert Schröder Futterhandlungen Karl Müller L. Stierwald Schneider Gustav Appuhn
F. Weber Paul Kropiczewski K. Weiche Karl Heyer

Wirtshäuser in Löderburg (Eigentümer) Bearbeiten

  • Gemeindeschänke: R. Flex
  • Zum weißen Löwen: H. Körner
  • Neue Welt
  • Konzert- und Ballhaus: Leßmann
  • Restaurant Ww Otto
  • Restaurant W. Heuer
  • Koloniekantine: E. Lieder

Liste der Vereine in Löderburg Bearbeiten

  • Sozd. Volksverein
  • Landwehr- und Kriegerverein
  • Rosenbaumscher Gesangverein
  • Konkordia
  • Kirchenchor
  • Arbeiter-Gesang-Verein „Freiheit“
  • Gesangverein Löderburg
  • Frauenverein
  • Turnverein Löderburg
  • Arbeiter-Turnverein
  • Stahlhelm
  • Reichsbanner
  • Schützenverein
  • Arbeiter-Schützen
  • Kegelklub „Gut Holz“
  • Kegelklub „Schmucke Kuller“
  • D. H.-V. Hamburg, Ortsgruppe
  • Zither- und Mandolinenklub
  • Handwerkerverein
  • Bergmannsverein
  • Stenographenverein
  • Jünglingsverein
  • Löderburger Feuerwehr
  • Neustaßfurter Feuerwehr
  • Lehrerverein
  • Gewerbeverein
  • Deutscher Beamtenbund Ortsgruppe
  • Löderburger Schweineversicherungsverein
  • Kaninchenzuchtverein
  • Ziegenzuchtverein
  • kath. Männerverein[4]

Löderburg nach 1945 Bearbeiten

1945 wurden im Braunkohletagebau bei Löderburg aufgrund der Kohleknappheit immer weitere Möglichkeiten zum Kohleabbau entwickelt; dieser Standort war dabei bedeutend, als zum Beispiel Schüttelrutschen und Transportbänder erstmals eingesetzt wurden und bereits um 1939 genutzt wurden, außerdem begann hier die Einführung des Kurzstrebbruchbaues (1944) und des ersten Steigkettenförderers der DDR im Kurzstreb (1951). 1952 wurde der Tagebau wegen zu geringer Abgaben geschlossen. Infolge eines Grubenunglücks im Jahr 1935 wurde zum Gedenken an die Grubenarbeiter ein Holz-Kreuz errichtet, doch nach einigen Jahren zerfiel es und am 26. April 2004 wurde ein neues 7,5 m hohes Stahlkreuz am Ortsausgang Richtung Lust errichtet. Nach der Schließung entstanden in den Gruben Seen, die heute als Anglerseen genutzt werden; der größte See ist der Löderburger See der etwa 400 m außerhalb von Löderburg liegt und als Badesee genutzt wird.

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Athensleben eingegliedert.[5]

Infolge der DDR-Zeit entstanden in Löderburg neue infrastrukturelle Orte, wie das Großwohngebiet mit den für die DDR typischen Plattenbauten, der Sportplatz, eine Kindertagesstätte bzw. ein Schulhort, eine Kaufhalle, die noch heute steht, aber vom direkt daneben errichteten NP-Markt ersetzt wurde, und eine Sekundarschule, die heute als Wohnblock genutzt wird, und ein Bürgerhaus, welches zusätzlich als Schießübungscenter des Schützenvereins, sowie als Wahlort für Kommunal-, Landes- und Bundeswahlen genutzt wird. Im Zuge einer Gebietsreform in Sachsen-Anhalt verlor Löderburg am 1. März 2003 seinen Status als eigenständige Gemeinde und ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Staßfurt.[4] Zur früheren Gemeinde Löderburg gehörten auch die Ortschaften Athensleben, Lust und Rothenförde, die aber weiterhin das Wappen von Löderburg führen. Ab 2007 lief das umfangreiche Sanierungsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt Stark-III in Löderburg, in dem alle Straßen des Kernortes neu saniert wurden, sowie eine Förderung von privaten Fassadensanierungen gestellt wurde. Seit 2017 fanden umfangreiche Erneuerungen der im Kernort vorliegenden DSL-Leitungen statt, welche durch sogenannte Glasfaser-Breitbandleitungen, durch das Tochterunternehmen GlasCom des regionalen Erdgas- und Stromanbieters EMS, ersetzt werden.

Zeittafel Bearbeiten

(Quellen: [6])

  • Im Jahre 1180 wurde der Ort Luderdeborch in einem Kirchenprotokoll das erste Mal erwähnt.
  • Im 15. Jahrhundert gehört der Ort zum Erzstift Magdeburg.
  • 1645 wird in Lödderdeburg erstmalig die Schule in einem Dokument der Kirche erwähnt.
  • 1685 leben in Lödderburgk etwa 250 Einwohner.
  • 1726 und 1748 verwüsteten große Brände den Ort. Der Brand am 26. März 1726 vernichtete u. a. auf dem Thie 5 Häuser.
  • 1808 gehört Löderburg mit Alt-Staßfurt, Atzendorf, Athensleben und Rothenförde zum Canton Staßfurt im Königreich Westphalen.
  • Am 5. Mai 1809 Durchzug von Ferdinand von Schills Freikorps. Die Soldaten lagerten hinter dem Thie.
  • 1848 begann man mit dem Abbau der Braunkohle auf dem Gelände der ehemaligen Pottasche. Der 1. Kohlenschacht in Löderburg ist Königlich Staatlich.
  • Von 1865 bis 1867 wird die evangelische Kirche gebaut und 1867 eingeweiht.
  • 1865 wird der Friedhof in der Staßfurter Str. zum ersten Mal belegt.
  • 1872 kauft das Salzwerk Neustaßfurt von Bennecke & Heckert 13 ha für das Wohngebiet Kolonie.
  • Am 2. Januar 1873 wird für den Agathe Schacht der 1. Spatenstich gemacht.
  • 1873 wird der Thiedamm errichtet und mit Bäumen bepflanzt.
  • Von 1882 bis 1903 wurden die Mehrfamilienhäuser, Betriebswohnungen für die Bergleute und Angestellten gebaut.
  • 1883 wird der Nebenschacht Hammacher geteuft. Die Förderung begann 1888.
  • Am 1. April 1885 wird die Freiwillige Feuerwehr durch Alexander von Boremsky gegründet.
  • 1885 bis 1887 erhält der Ort Straßenpflaster.
  • 1890 wird das Schulgebäude 1 eingeweiht.
  • 1892 erstes Postamt in der Langenstraße15 (Kaiserliche Post).
  • 1893 wird Kohlenschacht 3, später Schacht Freundschaft geteuft.
  • 1893 eröffnet Dr. Wilhelm Rühle die erste Arztpraxis in Löderburg.
  • 1893 wird das Schulgebäude 2 eingeweiht und die Thieschule wird geschlossen.
  • 1899 wird Löderburg durch eine elektrische Kleinbahn mit Staßfurt verbunden.
  • 1901 eröffnet die erste Apotheke in Löderburg.
  • 1901 wird der erste elektrische Lichtanschluss verlegt.
  • 1902 wird die katholische Kirche eingeweiht.
  • 1910 wird der Fußballverein FC Bode gegründet.
  • 1911 wird die erste Gasleitung verlegt.
  • 1912 die Schächte Agathe, Hammacher sowie 2, 3, werden geschlossen.
  • Am 11. Mai 1912 Gründung des Kaninchenvereins in Löderburg.
  • 1917 der Friedhof wird um 6450 Quadratmeter vergrößert.
  • Am 6. August 1922 wird das Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg auf dem Friedhof eingeweiht. Auf der Inschrift waren die Worte von Schiller zu lesen „Was ist unschuldig, heilig, menschlich, gut, wenn es der Kampf nicht ist ums Vaterland!“
  • 1922 wird der Schützenverein gegründet.
  • 1925 wird der Thie – Schacht geteuft
  • Am 28. Februar 1925 wird der Geflügelverein gegründet.
  • 1926 wird der Thiesportplatz eingerichtet.
  • 1926 wird die Trinkwasserleitung verlegt und es entstehen die Wassertürme in Löderburg, und Athensleben.
  • 1928 herrschte Wohnungsnot, es werden von der Gemeinde auf dem Thie, Marbe Str. 5 zwei Wohnbaracken errichtet.
  • 1933 gründete sich in Löderburg der Sportfischerverein.
  • Am 26. April 1935 ereignet sich auf dem Löderburger Kohlenschacht ein Grubenunglück, bei dem 7 Bergleute das Leben verlieren.
  • 1935 kauft die Gemeinde Land von der Kirche um den Friedhof zu vergrößern.
  • 1938 bricht das Laakekohlefeld bis an die Häuser Thie und Neustaßfurter Str. Abbruchkante ca. 5–8 m. Es entsteht eine Mülldeponie, die 1990 geschlossen wird.
  • 1940 wird auf dem Adolf Hitlerplatz ein Bunker für die Schulkinder gebaut, er kann 300 Personen aufnehmen, ebenso wurde der Keller der Gemeindeschenke „Jakob Ruda“ als Luftschutzbunker ausgebaut.
  • 1942 wir im Schützenhaus Gänsefurther Str. ein Gefangenenlager für russische Kriegsgefangene eingerichtet.
  • 1943 stellt Schacht 7 die Förderung ein. Der Schacht wird durch die Nazis zum Flugzeugmotorenbau bis 1945 benutzt.
  • 1944 wird zwischen den Schächten 7 und 6 ein Konzentrationslager für 500 Personen als Nebenlager von Buchenwald gebaut.
  • Am 12. April 1945 ziehen die Amerikaner in Löderburg ein.
  • Am 1. Juli 1945 ziehen die Russen in Löderburg ein.
  • 1945 bis 1949 wird durch die Bodenreform 285.653 Hektar Land an die Bevölkerung verteilt.
  • 1949 wird der Sportverein SV Bode 90 gegründet.
  • 1953 schließt der Löderburger Kohlenschacht (Freundschaft).
  • 1957 fährt die Straßenbahn das letzte Mal, der Busverkehr beginnt bereits 1956.
  • Am 9. September 1958 gründet sich die LPG Typ 1 „Wilhelm Pieck“.
  • 1962 schließen sich die LPG Löderburg, Atzendorf und Förderstedt zur LPG „Sieg des Sozialismus“ zusammen.
  • 1960 wird das Gebiet zwischen Karlstraße und Gänsefurther Straße erschlossen. Es entsteht ein Neubaugebiet mit 670 Wohnungen in Plattenbauten.
  • 1962 wird in dem Wohngebiet ein Sportplatz mit Gaststätte gebaut.
  • 1965 wird die Grundorganisation des DRK in Löderburg gegründet
  • 1970 wird der Kindergarten im Neubaugebiet eingeweiht.
  • 1970 wird die Sekundarschule eingeweiht.
  • 1977 am 16. Juni wird das am Tagebau errichtete Naherholungszentrum „NEZ“ eingeweiht.
  • 1976 schließ das Kino und wird mit der Gaststätte „Weißer Löwe“ abgerissen.
  • 1989 wird die Brücke zum Tagebau das eingeweiht. Erbauer RMB Rationalisierungsmittelbau Pottasche Neustaßfurt.
  • 1992 wird mit dem Bau der zentralen Entwässerung in Löderburg begonnen.
  • 1992 entsteht die Siedlung am Wasserturm, 54 Häuser werden gebaut.
  • 1994 bekommt Löderburg eine Erdgas Versorgung.
  • Am 26. April 1995 Gründung des Feuerwehrvereins „Feuerwehr Löderburg 1885“.
  • Am 2. Mai 1996 wird der NP-Markt eingeweiht.
  • Am 13. Dezember 1996 wird eine neue Sparkasse in der Hermann Kasten Str. eingeweiht.
  • Am 27. Juni 1997 wird das neue Feuerwehrhaus der Feuerwehr eingeweiht.
  • 1998 wird das „Blaue Wunder“ abgebaut und durch eine neue Bogenbrücke ersetzt. Erbauer „Stahlbau Neustaßfurt“.
  • Im Mai 1998 gründet sich der Heimat und Kultur Verein.
  • Am 12. August 1999 wurde der restaurierte Löderburger Wasserturm eingeweiht.
  • Am 6. Juli 2000 wird eine neue Mehrzweck-Turnhalle eingeweiht.
  • 2001 Beginn mit dem Bau der Wohnsiedlung am Sportplatz der „Friedrich Wolf Siedlung“.
  • 2001 wird auf dem Friedhof eine grüne Wiese eingerichtet (anonyme Urnenbestattung).
  • 2003 wird der Goldbach zum Schützwehr nach Staßfurt verlegt.
  • 2003 wird die Sekundarschule geschlossen.
  • Am 1. März 2003 wird Löderburg nach dem Bürgerentscheid zur Stadt Staßfurt eingemeindet und verliert seine Selbständigkeit.
  • Am 26. April 2004 wird das Kreuz für die verunglückten Bergleute wieder feierlich errichtet.
  • 2004 wird der umgestaltete Dorfplatz eingeweiht.
  • 2005 werden die Häuser zwischen Laake und Seemann bis zum Kohlenschacht gebaut.
  • 2006 wird der Schulhof der Grundschule und das Umfeld neugestaltet.
  • 2006 werden auf dem Gelände des blauen Hofes Häuser gebaut, ebenso auf dem Pachthof.
  • 2006 wird die Bebauungslücke zum Kohlenschacht mit Häusern geschlossen.
  • 2007 im Neubaugebiet werden zwei Blöcke am Sportplatz abgerissen.
  • 2008 wird die alte Feuerwehr Pachthof abgerissen.
  • 2008 bekommt die Thiebrücke ein neues Geländer.

Namensentwicklung Bearbeiten

Die Namensentwicklung von Löderburg ist auf die Ludwigsburg zurückzuführen, auf der der Adlige Ludwig regierte und somit zur Entstehung des Ortes führte. Dadurch ergaben sich die folgenden Namen, die sich immer wieder nach der Deutschen Neuschreibweise richteten.

  • 1170 – Luderdeborch
  • 1180 – Luderdeburg
  • 1658 – Lödderburgk, Loderdeburgk, Loderburg, Loederburg
  • seit 1700 – Löderburg

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die Einwohnerentwicklung von Löderburg hat sich im Laufe der Zeit immer an historischen Ereignissen orientiert, wie zum Beispiel um das 20. Jahrhundert als kurz zuvor ein großer Anstieg der Einwohnerzahl zu vermerken war, was sich an der Bergbausituation zurückzuführen lässt, oder der daraus folgende Abstieg nach der Schließung der Bergwerke und Tagebaue.

Einwohnerentwicklung Löderburgs (tabellarisch) Bearbeiten

Jahr Einwohner
1817 493
1820 467
1822 481
1825 484
1828 521
1831 520
1834 543
Jahr Einwohner
1837 553
1840 593
1843 592
1846 611
1849 643
1852 709
1855 720
Jahr Einwohner
1858 766
1861 852
1864 1004
1867 1050
1871 1285
1875 1526
1880 1918
Jahr Einwohner
1900 5500
1910 4603
1925 3880
1927 3825
1928 3785
1930 3876
1933 3490
Jahr Einwohner
1939 3262
1964 4968
2011 2570[7]
2018 2896[8]
2021 2274[9]
2022 2278[10]

Einwohnerentwicklung Löderburgs (graphisch) Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

 
Das Bürger- und Schützenhaus Löderburg

Öffentliche Einrichtungen von Löderburg sind neben der Gemeindeverwaltung und der Feuerwehr der „Löderburger Hof“ und das Bürger- und Schützenhaus Löderburg, welches für Großveranstaltungen und Privatfeiern genutzt werden kann.

Jugend- und Bildungseinrichtungen Bearbeiten

Der Ort verfügt über diverse an Bildungs- und Jugendstätten wie zum Beispiel:

Bildungsstätten: Grundschule Löderburg (GSL)

Kita/Hort: Kindertagesstätte Zwergenland

Jugend-Center: Kinder- und Jugendzentrum Löderburg

Wohnlage Bearbeiten

Der zu DDR-Zeiten errichtete neue Ortskern zeichnet sich durch seine typischen Wohnblocks aus, welche heute zu großen Teilen von der Umland Wohnungsbaugesellschaft mbH und der Wohnungs- und Baugesellschaft mbH Staßfurt verwaltet werden. Zudem wurden die zwei großen Siedlungsgebiete, Am Wasserturm und die Friedrich-Wolf Siedlung neu errichtet, dies sind Siedlungsgebiete mit Einfamilienhäusern, zudem werden im Bereich der Seen um Löderburg neue Wohnviertel geschaffen. Der Ort spricht vor allem junge Familien mit Kindern an, da sich der Ort durch ein attraktives Wohnangebot auszeichnet, welches sich durch mehrere Wohnungen, Spielplätze, einer Kindertagesstätte mit Schulhort sowie der Grundschule abzeichnet.

Landwirtschaft Bearbeiten

Löderburg ist umgeben von guten landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Magdeburger Börde mit Bodenwertzahlen von 90 und mehr. In der Region werden neben Zuckerrüben, Raps und Mais auch verschiedenste Getreidesorten angebaut.

 
NP-Markt in Löderburg

Versorgung Bearbeiten

Im Ort befindet sich ein Discounter, der NP-Markt, der eine Grundversorgung an Lebensmitteln stellt. Zudem befinden sich in Staßfurt mehrere Discounter und große Warenhäuser; außerdem befinden sich im Ort ein Fleischereifachgeschäft und ein Backshop. Weiterhin befindet sich im Ort ein Allgemeinarzt, eine Physiotherapiepraxis, zwei Zahnärzte und eine Apotheke.

Verkehr Bearbeiten

 
Hauptstraße in Löderburg
 
Der R1 verläuft auch durch Staßfurt. Rechts zu sehen ist der Fluss Bode

PKW-Verkehr Bearbeiten

Löderburg besitzt eine Anschlussstelle über Staßfurt an die A 14 Magdeburg–Halle–Dresden. Die autobahnähnliche Schnellstraße B 6 (auch „Nordharzautobahn“ genannt), welche zur Bundesautobahn 36 umgebaut wird, verläuft etwa 12 Kilometer südlich des Orts. Mehrere Landstraßen sorgen für regionale Verknüpfung des Ortes.

Öffentlicher Nahverkehr Bearbeiten

Es verkehren regelmäßig Linienbusse der Nahverkehrsbetriebe Kreisverkehrsgesellschaft Salzland mbH (KVG) der Landesverkehrsgesellschaft Magdeburger Regionalverkehr (marego), welche für eine Regionale Anbindung nach Staßfurt mit der Linie 150 und Egeln mit der Linie 160 sorgen.

Radverkehr Bearbeiten

Löderburg liegt am Europaradweg R1, welcher sich durch eine große Anzahl von Städten in Europa zieht. Der Weg ist mit typisierten Schildern gekennzeichnet, welche das Synonym R1 und ein Fahrradsymbol zeigen.

Schienenverkehr Bearbeiten

In direkter Nähe von Löderburg befinden sich mehrere Bahnhöfe und Zughaltestellen, wie der Staßfurter Bahnhof, oder die sich bei Neundorf und Förderstedt befindlichen Zughaltestellen. Die Gemarkung Löderburg wurde tangiert durch das Industriegleis Staßfurt – Neu-Staßfurt – Schacht VI, welches heute nördlich des ehemaligen Bahnübergangs Triftweg stillgelegt und teilweise abgebaut ist.

Feuerwehr Bearbeiten

Freiwillige Feuerwehr Löderburg Bearbeiten

 
Freiwillige Feuerwehr Löderburg

Die Freiwillige Feuerwehr Löderburg ist eine Stützpunktfeuerwehr im Raum Staßfurt.

Sie wurde von Alexander von Boremsky, der auch ihr erster Kommandant wurde, am 1. April 1885 mit einer Stärke von 14 Feuerwehrmännern gegründet.

Die Freiwillige Feuerwehr Löderburg ist eine Ortsfeuerwehr der Stadt Staßfurt. Sie verfügt insgesamt über 66 Mitglieder, davon sind 48 aktiv und zwei in der Alters- und Ehrenabteilung tätig. In der Jugendfeuerwehr verrichten 16 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 16 Jahren ihren Dienst.

Die Feuerwehr Löderbueg verfügt über umfangreiche Technik, Ausrüstung und Fahrzeuge: Tanklöschfahrzeug 16/25, Löschgruppenfahrzeug 8/6, Mehrzweckfahrzeug und einem Rettungsboot. Die Ortsfeuerwehr Löderburg fährt jährlich durchschnittlich 50 bis 70 Einsätze, die hauptsächlich aus technischen Hilfeleistungen und Brandbekämpfung bestehen. Eine wöchentliche Ausbildung findet freitags ab 18:00 Uhr im Feuerwehrhaus der Feuerwehr statt, aber auch Lehrgänge sowie Schulungen werden im FTZ Staßfurt und IBK Heyrothsberge regelmäßig besucht.

Auch der Feuerwehrsport spielt eine Rolle, im Lauf der Jahre wurden etliche Erfolge der Wettkampfmannschaften verzeichnet. Neben zahlreichen Öffentlichkeitsarbeiten, die mittlerweile schon etwas Traditionelles haben wie z. B. das jährliche Osterfeuer und das Nikolausfest, unterstützt die Freiwillige Feuerwehr benachbarte Vereine und Kindertagesstätten der Umgebung bei Veranstaltungen, Festumzügen oder durch Präsentation und Vorführung der Feuerwehrtechnik.


Wehrleiter Oberbrandmeister Frank Müller

Stellvertreter Oberbrandmeister Steffen Becker

Tourismus Bearbeiten

 
Touristenzentrum Am Löderburger See

Löderburger See Bearbeiten

Der Löderburger See ist einer der größten Badeseen in der Region durch das Touristenzentrum und das Wakeboardcenter ist es ein bedeutender Touristenmagnet für Löderburg entstanden. Er ist aus einem der ehemalig größten Tagebaue im Bereich Staßfurt entstanden, welcher 1918 eröffnet worden war. Anfang der 1970er Jahre wurde der ca. 36 ha große Restlochsee zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut und im Juli 1977 eingeweiht. Nach 1990 wurde das Tourismuszentrum „Löderburger See“ privatisiert, bevor es der Gemeinde Löderburg 2001 Rückübertragen wurde, aber immer noch Privat verwaltet wird.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Am Dorfplatz findet man die Gemeindeverwaltung des Ortes. In der Nähe befindet sich auch die „Glück Auf“-Apotheke, sie wurde im Jahr 1901 gegründet und wurde 1949 verstaatlicht, aber um 1990 wieder privatisiert,[11] zudem gibt es einen historischen Torbogen, der die ehemalige Einfahrt eines Guts war. Am Ortsausgang Richtung Staßfurt befindet sich der 1926 erbaute 38 Meter hohe Wasserturm Löderburg. Er dient seit dem 6. Juni 1998 als Aussichtsturm und ziert die Ansicht Löderburgs mit Sicht aus Staßfurt-Nord.[12]

St.-Jakobi-Kirche Bearbeiten

 
St.-Jakobi-Kirche

Anstelle eines Vorgängerbaus, der bei den Großbränden von 1726 und 1748 Schäden erlitten hatte, wurde zwischen 1865 und 1867 eine neue dem Heiligen Jakobus geweihte Kirche im neoromanischen Stil errichtet. Das aus regelmäßigen Natursteinquadern gemauerte Gebäude besteht aus einem gestreckten Saal mit einer östlich angefügten polygonalen Apsis und einem schlanken, quadratischen Westturm mit achteckiger Spitze. Durch zwei spitzgieblige Anbauten erhielt die Westseite des Turms drei Eingänge. Die Längstwände des Kirchenschiffs sind jeweils in fünf rundbogige Fenster und vier Pilaster gegliedert. Unter einem verbretterten, offenen Dachstuhl wurde im Innern des Schiffs eine dreiseitige Empore eingebaut, auf der im westlichen Teil 1867 eine Orgel des Hausneindorfer Orgelbauers Adolf Reubke eingebaut wurde. Diese wurde bereits 1893 durch die Firma Wilhelm Rühlmann erweitert. 1995 wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Eine Sanierung der Kirche fand 2012 statt, bei der auch das Dach neu gedeckt wurde.

Museen Bearbeiten

Zusätzlich zur Gemeindeverwaltung befindet sich im selben Gebäude ein Heimatmuseum, welches den Haushalt vor 1960 und teilweise die Geschichte des Orts widerspiegelt. Der Heimatverein und Museum Löderburg sind stetig beim Festumzug des Staßfurter Salzlandfestes mit einer Umzugsgruppe vertreten.

Theater Bearbeiten

Der Ort beherbergte vor 1980 gleich zwei Filmtheater, wovon das Filmtheater, welches sich im Ortskern befand, abbrannte; das andere, welches sich im Gemeindeteil Löderburg-Thie befand, wurde später geschlossen.

Gedenkstätten Bearbeiten

Gedenkstätten von Löderburg
Gedenkkreuz bei Löderburg
Opferdenkmal in Löderburg
Gedenkstein Alexander von Boremsky

Grubenarbeiter Denkmal Löderburg Bearbeiten

Das Stahlkreuz am Ortsausgang (Richtung Lust (Staßfurt)) erinnert an die verunglückten Grubenarbeiter des Bergbaus in Löderburg. Da das ehemalige Holzkreuz verfallen war, wurde am 26. April 2004 dieses 7,5 m hohes Stahlkreuz errichtet.

Opferdenkmal Löderburg Bearbeiten

1966 wurde in deutscher und französischer Sprache ein Opferdenkmal errichtet und 1992 auf deutsch erneuert, welches die Worte auf dem Linken Stein ziert: DEN OPFERN DES 1. U. 2. WELTKRIEGES ZUM GEDENKEN und auf dem rechten Stein in Deutsch: EHRENDES GEDENKEN DEN VON FASCHISTEN ERMORDETEN INTERNATIONALEN WIDERSTANDSKÄMPFERN IN DER SCHACHTANLAGE VI. In jedem Jahr findet am 19. Juni und 1. September eine Kranzbeilegung durch den Oberbürgermeister der Stadt Staßfurt und des Ortsbürgermeisters der Gemeinde Löderburg statt.

Gedenkstein Alexander von Boremsky Bearbeiten

Der Gedenkstein zur Erinnerung an Alexander von Boremsky, dem Gründer der Feuerwehr Löderburg wurde 2003 von der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg errichtet.

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

Löderburg veranstaltete bereits als Gemeinde viele Events, nach der Eingemeindung nach Staßfurt blieben aber diese Traditionen erhalten, wahrscheinlich auch weil sich die Freiwillige Feuerwehr Löderburg so stark dafür engagiert. Die heute bestehenden Veranstaltungen sind:

Naherholungsgebiete Bearbeiten

Neben dem Löderburger See als Naherholungsgebiet gibt es um den Ort verschiedene Kleingartenanlagen die für viele Bewohner ein wichtiger Freizeitpunkt sind.

Kleingartenvereine Bearbeiten

Die in Löderburg ansässigen Kleingartenvereine sind:

  • Kleingartenverein „Am Friedhof“ e.V. Löderburg
  • Kleingartenverein „Am Sportplatz“ e.V. Löderburg
  • Kleingartenverein „Am Wasserturm“ e.V. Löderburg
  • Kleingartenverein „Thiedamm + Laake“ e.V. Löderburg

Politik Bearbeiten

Ortschaftsrat Bearbeiten

Ortschaftsrat Löderburg Sitzverteilung 2019
3
1
1
1
3
Insgesamt 9 Sitze

Der Rat des Orts besteht in der 2019 begonnenen Legislaturperiode aus 9 Ratsmitgliedern.

Kommunalwahl 2019
Partei/Bewerber Sitze
  Die Linke 3
  CDU 1
  SPD 1
  FDP 1
Sonstige 3

(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)

Kommunalwahl 2019
Wahlbeteiligung: 46,5 %
 %
30
20
10
0
29,9 %
23,3 %
16,0 %
15,4 %
10,9 %

Bürgermeister Bearbeiten

Die Amtsvorsteher bis 1932 und Bürgermeister bis 2003 der ehemaligen Gemeinde Löderburg:[13]

  • 1650 bis 1673: Valentin Göring
  • 1673 bis 1692: Andreas Westphal
  • 1735 bis 1750: Otto Schröter
  • 1860 bis 1872: Andreas Rühle
  • 1873 bis 1883: Wilhelm Kurtz
  • 1883 bis 1911: Andreas Christian Heyer
  • 1911 bis 1919: August Lange
  • 1919 bis 1919: August Müller
  • 1919 bis 1924: Carl Lohe
  • 1924 bis 1930: Otto Dolge
  • 1930 bis 1932: Hermann Hoffmann
  • 1933 bis 1945: Artur Becker
  • 1945 bis 1947: Paul Jochens
  • 1947 bis 1948: Ernst Bachmann
  • 1948 bis 1950: Reinhold Günter
  • 1950 bis 1956: Änne Sedlag
  • 1956 bis 1958: Artur Altrogg
  • 1958 bis 1959: Heinz Biermann
  • 1959 bis 1962: Waldemar Wolters
  • 1962 bis 1966: Günter Krüger
  • 1966 bis 1988: Werner Danneberg
  • 1988 bis 1990: Günter Kley
  • 1990 bis 1994: Christian Neubauer
  • 1994 bis 2002: Rolf Funda
  • 2002 bis 2003: Dieter Pratsch

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Seit der administrativen Zugehörigkeit zur Stadt Staßfurt, die am 28. Februar 2003 in Kraft trat, besitzt die Ortschaft Löderburg einen Ortsbürgermeister.

  • 2003 bis 2019 Elvira Bartsch
  • 2019 Christian Neubauer
  • seit 2020 Danny Hempel[14]


 

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Rot ein gelber Mann mit gelber Kleidung, der in seiner rechten Hand drei Ähren und in der linken Hand einen Fisch hält.“ Das Wappen wurde 1994 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet; neben Löderburg nutzen es auch Athensleben, Lust (Staßfurt) und Rothenförde, durch die frühere Gemeindezugehörigkeit.

Bedeutung des Wappens Bearbeiten

 
Siegelmarke Gemeinde Löderburg

Die Ähren des Wappens sollen die Landwirtschaft, die sich vor allem zur Gründerzeit auf Getreide bezog, symbolisieren, der Fisch steht für die Anglerseen um Löderburg, mit ihrem Fischbestand.

Untergeordnete Orts- und Gemeindeteile Bearbeiten

Ortsteile Bearbeiten

Löderburg sind verwaltungstechnisch die drei Ortsteile Athensleben, Lust und Rothenförde zugeschrieben. Nach der Eingemeindung nach Staßfurt wurden diese Gleichzeitig mit nach Staßfurt übertragen, sie werden aber von Löderburg politisch mitverwaltet.

Gemeindeteile Bearbeiten

Löderburg-Thie Bearbeiten
Geschichte Bearbeiten

Der einzige Gemeindeteil von Löderburg ist der Thie, welcher den Namen vom Volksversammlungsplatz Thie hat. Der Thie wurde 1877 mit der damaligen Gemeinde Löderburg über einen Damm verbunden, diese Stelle heißt noch Heute Thiedamm, obwohl es keinen Damm mehr gibt. Vor der Vereinigung mit Löderburg war der Thie eine eigenständige Gemeinde mit einer Verwaltung, einer Schule einem Lebensmittelladen und einer Sporthalle. Der Thie war Versammlungsplatz für Innenpolitische Entscheidungen der Bevölkerung. Nach der Verbindung mit Löderburg verfielen die öffentlichen Einrichtungen und zogen sich zum Kernort Löderburgs, zu dieser Zeit entstanden auch die Tagebaue um den Thie, welche heute kleine Anlegerseen sind. Der Thie wird seitdem als Gemeindeteil von Löderburg anerkannt.

Bedeutung des Thie´s für Löderburg Bearbeiten

Der Thie war damalig ein Versammlungspunkt, welcher später zu einer Gemeinde wurde. Heute ist der Thie ein großer Gemeindeteil von Löderburg. Er besitzt eine Sporthalle, in der der „Black Horse Square Dance Verein Löderburg“ ist und mehrere Anglerseen.

Wahlen und Wahllokale Bearbeiten

Öffentliche Wahlen finden in Löderburg im Bürger- und Schützenhaus Löderburg und der Grundschule von Löderburg statt. Löderburg ist ein wählerischer Unterpunkt, da die Eingemeindung nach Staßfurt eine Bürgermeisterwahl unnötig macht, dennoch gibt es einen Ortsbürgermeister. Die Wahlbeteiligung in Löderburg bei der letzten Kommunalwahl (2014) lag bei 34,6 %.

Sport Bearbeiten

 
Ehemalige Sporthalle in Löderburg

Sportliche Aktivitäten in Löderburg Bearbeiten

Seit 1988 findet jährlich der Gänsefurther Schlossbrunnen-Triathlon statt, welcher aus einem Schüler und einem Fitness/Staffel Triathlon der Gänsefurther Sport Bewegung e.V. am Löderburger See stattfindet. Außerdem veranstaltet der Jugendclub Löderburg in den Sommerferien einen Kindersportwettstreit.

Sportvereine Bearbeiten

SV Bode 90 Löderburg Bearbeiten

Der SV Bode 90 Löderburg ist ein 1990 gegründeter Regionaler Sportverein, der interne Fußballverein FC Bode 90 Löderburg nimmt ausschließlich an Spielen der Kreisliga teil. Der Verein spielt im Kreisverband Salzland im Salzlandkreis und konnte seither durchschnittliche Erfolge auf Kreisebene verzeichnen. Zudem hat der Verein eine Tischtennisabteilung in Kreisliga.

Weitere Sportvereine Bearbeiten

Die in Löderburg bestehenden Sportvereine neben dem FC Bode 90 Löderburg sind:

  • 1. Line-Dance-Verein Staßfurt e.V.
  • 1. Schützengilde Löderburg 1922 e.V.
  • Sportfischerverein e. V. Löderburg/Hecklingen
  • Tischtennisverein des SV Bode 90 Löderburg
  • Marineclub Löderburg e.V. / Seesportzentrum Löderburger See

Sportstätten Bearbeiten

Die Sportstätten sind der Sportplatz Karlstraße in Löderburg und eine Sporthalle am Löderburger Thie, welche den 1. Line-Dance-Verein Staßfurt e.V. beherbergt und für den Schulsport der Grundschule genutzt. Die ehemalige Sporthalle in der Ortsmitte ist derzeit aufgrund von Baufälligkeit nicht nutzbar.

Ereignisse Bearbeiten

Im Jahr 2012 gab es im Ort ein großes Hochwasser, wobei vor allem die niedrig gelegenen Gebäude an der Bode betroffen waren. Seit 2016 sind daher Hochwasserschutzmaßnahmen geplant, welche sich durch die Errichtung von Dämmen und Hochwasserschutzmauern abzeichnen werden.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen Bearbeiten

  • Alexander von Boremsky (* 1856 in Ziegenhals; † 4. August 1899), Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg

Religion Bearbeiten

Religiöse Einrichtungen Bearbeiten

Christentum Bearbeiten

Zur evangelischen St. Jakobigemeinde gehört die gleichnamige Kirche am Kirchplatz, welche 1866 eingeweiht wurde. Das zuständige Pfarramt befindet sich in Förderstedt.[15] Die Kirche gehört zum Kirchenkreis Egeln im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die katholische Kirche St. Josef, welche an der Gänsefurther Straße liegt, wurde 1902 nach Plänen von Arnold Güldenpfennig erbaut, da sich zu dieser Zeit, ausgelöst durch den Arbeitskräftebedarf im Bergbau und in der Landwirtschaft, wieder Katholiken im mit Einführung der Reformation evangelisch gewordenen Löderburg niedergelassen hatten. Die Kirche wurde im Jahre 2011 dauerhaft geschlossen und kam in Privatbesitz.

Die Friedhofskapelle, welche sich im Friedhofspark des Löderburger Friedhofs befindet, wird als Verabschiedungseinrichtung und Gedenkzentrum Verstorbener genutzt.

Weitere Kirchengemeinden befinden sich in Staßfurt und den eingemeindeten Ortschaften.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Löderburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volksstimme Salzland-Kurier vom 20. Januar 2023.
  2. Am Löderburger See stassfurt.de
  3. Dr. Gustav Hertel, Harzverein für Geschichte und Alterthumskunde: Urkundenbuch des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg. In: Dr. Gustav Hertel, Harzverein für Geschichte und Alterthumskunde (Hrsg.): Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band, Nr. 10. Verlag Otto Hendel, Halle 1878, S. 41.
  4. a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  5. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 275 (PDF).
  6. Zeittafel. Abgerufen am 4. Juni 2022.
  7. Löderburg (Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland) – Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 10. November 2018.
  8. Falk Rockmann: Konstant, aber am Limit. Abgerufen am 10. November 2018.
  9. Volksstimme Salzland-Kurier vom 5. Februar 2022
  10. Volksstimme Salzland-Kurier vom 20. Januar 2023.
  11. Glückauf Apotheke Löderburg (Memento vom 17. Mai 2014 im Webarchiv archive.today)
  12. Löderburg: Sehenswürdigkeiten auf blaues-band.de
  13. Bürgermeister von Löderburg. Abgerufen am 4. Juni 2022.
  14. Bürgermeister von Löderburg auf stassfurt.de; abgerufen am 19. Juli 2020
  15. kirchenkreis-egeln.de (Memento des Originals vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-egeln.de