Opava
Opava (Mährisch-Schlesischen Region in Tschechien.
; deutsch: Troppau) ist eine Stadt in derOpava | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Historischer Landesteil: | Schlesien | |||
Region: | Moravskoslezský kraj | |||
Bezirk: | Opava | |||
Fläche: | 9059 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 56′ N, 17° 54′ O | |||
Höhe: | 257 m n.m. | |||
Einwohner: | 56.638 (1. Jan. 2019)[1] | |||
Postleitzahl: | 746 01 | |||
Struktur | ||||
Status: | Statutarstadt | |||
Ortsteile: | 15 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Martin Víteček | |||
Adresse: | Horní nám. 69 746 01 Opava | |||
Gemeindenummer: | 505927 | |||
Website: | www.opava-city.cz |
Geographische LageBearbeiten
Die Stadt liegt 247 Meter über dem Meer in der Troppauer Bucht (Leobschützer Lösshügelland, tschechisch Opavská pahorkatina) am rechten Ufer der Oppa, welche oberhalb der Stadt die Velká und den Pilšťský potok sowie unterhalb den Kateřinský potok und die Mohra aufnimmt, nahe der polnischen Grenze.
GeschichteBearbeiten
MittelalterBearbeiten
Im 12. Jahrhundert kreuzte nördlich der Burg Grätz eine mährisch-polnische Handelsstraße den Fluss Oppa. An dieser für Ansiedlungen günstigen Stelle ließen sich zum Ende des Jahrhunderts vom Piastenherzog Heinrich I. ins Land gerufene deutsche Auswanderer nieder. Erstmals wird die Siedlung 1195 unter der Bezeichnung „Opavia“ erwähnt.
Durch Handel und Handwerk, insbesondere Tuchmacherei, wurde der Ort schnell zum Zentrum der „Terra Opavia“, sodass er schon 1224 durch den böhmischen König Ottokar I. das Magdeburger Stadtrecht erhielt und zur Königsstadt ernannt wurde. Neben der zahlenmäßig größten, deutschen Bevölkerungsgruppe lebten auch Tschechen und Juden in der Stadt. Der zu dieser Zeit hier ansässige Deutsche Orden errichtete die Stadtkirche St. Marien. Neben dem Ritterorden ließen sich auch die Johanniter, Franziskaner und Dominikaner nieder.
1241 überfielen Mongolen die Stadt und richteten großen Schaden an. 1284 erhielt Opava das Stapelrecht, mit dem die durchziehenden Händler gezwungen wurden, ihre Waren in der Stadt anzubieten. 1318 wurde der Herzogshof des 1269 mit Herzog Nikolaus I. gegründeten Herzogtums Troppau von Grätz nach Troppau verlegt. 1325 erfolgte die Verleihung der Blutgerichtsbarkeit. Herzog Přemysl I. errichtete um 1400 eine Burg, die zunächst als Festung diente, später zu einem Schloss umgebaut und nach dem Verfall 1891 abgerissen wurde.
NeuzeitBearbeiten
Im 15. und 16. Jahrhundert wechselten die Herrschaftsverhältnisse in schneller Folge. 1460 erwarb die böhmische Familie Podiebrad die Stadt, überließ sie jedoch schon 1485 durch Tausch an den ungarischen König Matthias Corvinus, dessen Nachfolge 1490 sein Sohn Johann antrat. Zwischen 1501 und 1511 war Sigismund I. von Polen Stadtherr.
Spätestens mit der Übernahme des Herzogtums Troppau durch die Habsburger 1526 setzte sich der deutsche Ortsname Troppau für die nächsten Jahrhunderte durch. Seit 1613 führt der jeweilige regierende Fürst von Liechtenstein auch den Titel Herzog von Troppau. 1625 wurde der Jesuitenorden nach Troppau berufen und fünf Jahre später das Jesuitengymnasium gegründet. Hinzu kam die Jesuitenkirche (1675–1680). Der einschiffige frühbarocke Hallenbau mit mächtigem Tonnengewölbe (1675/79), mit Fresken von Franz Xaver Steiner (1731) im Innenraum, gilt als prachtvollster Kirchenraum, die "Perle Schlesiens". Die Kirche wurde im März 1945 fast völlig zerstört, konnte jedoch bis 1947 wiederaufgebaut werden. Die barocke Gestalt des Jesuitenkollegs auf der Gasse Snemovni geht auf die Jahre 1711 bis 1723 zurück. Nach Auflösung des Ordens im Jahre 1773 fiel dieses Gebäude den Ständen zu und diente anfangs als Sitz des Schlesischen Landtags, heute ist darin das Troppauer Landesarchiv untergebracht.
Mit den benachbarten Herzogtümern zählte Troppau nach dem Aussterben der Piasten ab 1675 zu Schlesien, das als Land der Böhmischen Krone von Habsburg regiert wurde. Als nach der Niederlage Österreichs im Siebenjährigen Krieg der größte Teil Schlesiens an Preußen verloren ging, blieben nur noch die Troppauer und Teschener Landesteile bei Österreich.
Vom 20. Oktober bis 20. Dezember 1820 trafen sich in Troppau die Herrscher Österreichs, Preußens und Russlands zum sogenannten Troppauer Fürstenkongress, der aus Anlass des bürgerlichen Aufstandes von Neapel abgehalten wurde. Nach dem Bau der 1845 eröffneten Kaiser Ferdinands-Nordbahn Wien – Krakau fand Troppau durch die 1847 eröffnete Anschlussstrecke Schönbrunn (heute Ostrava-Svinov) – Troppau – Ziegenhals früh Anschluss an das Eisenbahnnetz. (Um 1900 war die Fahrt nach Wien in fünf bis sieben Stunden zu bewältigen; es wurden direkte Kurswagen Wien – Troppau geführt.) Durch den Bau weiterer Strecken von Troppau nach Bennisch und ins benachbarte Preußisch-Schlesien bildete sich ein Bahnknotenpunkt. Das hatte positiven Einfluss auf die industrielle Entwicklung, und so siedelten sich Ziegeleien, eine Zuckerraffinerie und mehrere Textilfabriken an. Den städtischen Nahverkehr bewältigte ab 1905 eine Straßenbahn, die 1956 durch das heute noch bestehende O-Bus-Netz ersetzt wurde.
Nach der Einführung der österreichischen Verfassung von 1849 wurde Troppau die Hauptstadt des Kronlandes Schlesien, offiziell auch Herzogtum Ober- und Niederschlesien.
Neben Landesregierung und Schlesischem Landtag, Finanzdirektion und Landesgericht beherbergte Troppau zum Ende des 19. Jahrhunderts Handels- und Gewerbekammer, deutsches und tschechisches Gymnasium, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, öffentliche Bibliothek (über 35.000 Bände), Landeskrankenhaus, Landesirrenanstalt und etliche andere öffentliche Einrichtungen. Die Zahl der Einwohner stieg bis 1890 auf 22.867 an (darunter 2423 Tschechen und 377 Polen).[2]
TschechoslowakeiBearbeiten
Mit der Gründung der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt 1918/19 tschechisch; der Anspruch Deutschösterreichs auf Österreichisch-Schlesien konnte nicht realisiert werden. Troppau blieb bis 1928 Verwaltungssitz von Tschechisch-Schlesien, dann wurde das Gebiet mit Mähren vereinigt.
Mit dem Münchner Abkommen kam die Stadt im Oktober 1938 unter deutsche Verwaltung, und es wurde der Stadtkreis Troppau gebildet. Am 1. April 1939 wurde Troppau Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes im Reichsgau Sudetenland. Am 1. Mai 1939 wurden die benachbarten Gemeinden Gilschwitz, Jaktar und Katharein eingemeindet. Dadurch erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 45.740.
Nachdem sowjetische Truppen im Zuge der Mährisch-Ostrauer Operation am 22. April 1945 die Stadt erobert hatten, wurde Troppau wieder in die Tschechoslowakei eingegliedert. Die deutschen Bewohner wurden aufgrund der Beneš-Dekrete vertrieben; ein Teil von ihnen gelangte nach Bamberg.
TschechienBearbeiten
1991 wurde die Schlesische Universität gegründet.
DemographieBearbeiten
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1834 | 9.462 | Einwohner sind Deutsche, die überwiegend die deutsche Schriftsprache sprechen[3] |
1857 | 13.861 | am 31. Oktober[4][5] |
1900 | 26.748 | mit dem Militär (2.143 Mann), meist Deutsche (2.604 Tschechen, 598 Polen)[6] |
1930 | 36.030 | davon 21.987 Deutsche, 11.627 Tschechen und 1.484 Ausländer[7] |
1933 | 48.190 | Gemeindegrenzen von 1939[7] |
1939 | 45.740 | davon 2.845 Evangelische, 41.747 Katholiken, 378 sonstige Christen und 62 Juden[7] |
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
In der Gegenwart bekommt Opava wieder den Status eines wichtigen Geschäfts- und Kulturzentrums.
WirtschaftBearbeiten
Die Stadt Opava gehört zum Industrieballungszentrum von Ostrava (Ostrau) und stellt vor allem Bergbauausrüstungen her. Außerdem befindet sich hier eine der größten Zuckerfabriken Tschechiens, die zur österreichischen Agrana-Gruppe gehört.
Vor dem Krieg war der Spirituosenhersteller E. Lichtwitz & Co. besonders bedeutend. Opavia ist ein aus Opava stammender Hersteller von Süßigkeiten. Seine Bäderoblaten sind überregional bekannt.
Bildung und MuseenBearbeiten
Es ist der Sitz einer Reihe von wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen, die überregionale Bedeutung haben, wie z. B. des Schlesischen Landesmuseums. Bis 1993 war ein Teil der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Troppau angesiedelt. Auch das Bankfach ist hier weitläufig vertreten.
In der Stadt befindet sich die Schlesische Universität Opava.
ÖPNVBearbeiten
Straßenbahn
Von 1905 bis 1956 gab es in Opava Straßenbahnbetrieb. Nach den Zerstörungen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs konnte erst 1947 das gesamte Streckennetz wieder benützt werden. Allerdings kam es bereits 1950 zu ersten Stilllegungen von Teilstrecken.
Oberleitungsbus
Nachdem 1950 beschlossen worden war, die Straßenbahn durch Oberleitungsbusse zu ersetzen, begann 1952 der Bau einer ersten O-Busverbindung, welche bereits im darauf folgenden Jahr in Betrieb genommen wurde.
Heute gibt es 11 Linien mit den Liniennummern 201 bis 210 und 221. Auf der Linie 221 sind O-Busse mit Diesel-Hilfsaggregat im Einsatz, denn fünf Haltestellen sind ohne Oberleitung. Dafür stehen sechs Busse des Typs Solaris Trollino 12 und zwei Škoda 26Tr Solaris zu Verfügung. Sie sollen ab September 2018 durch zehn Škoda 32 Tr ersetzt werden. Diese erhalten eine 41-kWh-Lithium-Titanat-Oxid-Batterie, welche eine 8 km lange, oberleitungsfreie Fahrt ermöglicht.[8]
SehenswürdigkeitenBearbeiten
- Barockpalais: In der Stadt sind mehrere Barockpalais zu sehen, u. a. das Palais Blücher-Wahlstadt
- Hedwigskirche: erbaut nach Plänen von Leopold Bauer aus Jägerndorf
- Heiliggeistkirche: aus dem 15. Jahrhundert, spätgotisch
- Kaufmannshaus (bis 1580 Rathaus) mit 72 m hohem Turm[2]
- Propsteikirche Mariä Himmelfahrt: gotische Konkathedrale des Bistums Ostrau-Troppau aus dem 14. Jahrhundert, innen barockisiert (Nationales Kulturdenkmal[9])
- St.-Adalbert-Kirche: 1675–1679 von den Jesuiten erbaut
- Stadttheater aus dem 19. Jhdt.
Im Ortsteil Kateřinky:
- Heilig-Kreuz-Kapelle: Gotische Backsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert mit achteckigem Grundriss (Nationales Kulturdenkmal[10])
SportBearbeiten
- Der ortsansässige Eishockeyklub HC Slezan Opava spielte Ende der neunziger Jahre in der höchsten tschechischen Eishockeyliga, der Extraliga, stieg aber seitdem bis in die dritte Spielklasse ab.
- Der Fußballclub Slezský FC Opava (Schlesischer FC Troppau) spielt seit der Saison 2018/19 in der ersten tschechischen Fußballliga.
- Der Basketballclub BK Opava spielt in der höchsten tschechischen Basketballliga Mattoni NBL.
- Forschung zur Sportgeschichte: Martin Pelc: Struktury opavského sportu 1850–1938.[11]
PersönlichkeitenBearbeiten
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
In Troppau Geborene ungeachtet ihres Wirkungsorts, nach Geburtsjahr chronologisch gereiht.
- Martin von Troppau (tschechisch: Martin z Opavy) († 1287), Chronist
- Franz Emerich (1496–1560), Chirurg und Universitätsprofessor
- Amandus Polanus von Polansdorf (1561–1610), reformierter Theologe
- Lazarus III. Henckel von Donnersmarck (1729–1805), deutscher Industrieller
- Joseph von Hohenzollern-Hechingen (1776–1836), Fürstbischof von Ermland
- Hermann von Hohenzollern-Hechingen (1777–1827), preußischer Generalmajor
- Eduard von Badenfeld (1800–1860), österreichischer Schriftsteller
- Eduard Kuschée (1811–1890), Architekt
- Felix Fürst Lichnowsky (1814–1848), deutscher Politiker
- Adolf Kaufmann (1848–1916), Landschafts- und Marinemaler
- Johann Palisa (1848–1925), Astronom in Pola und Wien
- Anton Schlossar (1849–1942), Direktor der Universitätsbibliothek Graz und Schriftsteller
- Karl Wasserrab (1851–1916) Professor, Wirtschaftswissenschaftler und Sozialreformer
- Moritz von Auffenberg (1852–1928), k.u.k. General
- Ludwig Baumann (1853–1936), Architekt des k.u.k. Kriegsministeriums in Wien
- Joseph Maria Stowasser (1854–1910), Altphilologe; sein Lateinwörterbuch ist an österreichischen Gymnasien bis heute in Gebrauch
- Felix Woyrsch (1860–1944), Komponist
- Johann Paul Karplus (1866–1936), Arzt
- Petr Bezruč (1867–1958), Schriftsteller und Dichter
- Joseph Maria Olbrich (1867–1908), Architekt der Wiener Secession
- Rudolf Quittner (1872–1910), Maler
- Theodor von Zeynek (1873–1948), Oberst, Chef der Quartiermeisterabteilung des Armeeoberkommandos und Übersetzter
- Emilie Kurz (1874–um 1934), Theater- und Filmschauspielerin
- Friedrich Hartmann (1876–1945), Bauingenieur und Hochschullehrer
- Lucie Weidt (1876–1940[12]), Opernsängerin
- Walther Freiherr von Holzhausen (1876–1935), Schachmeister
- Erna Raabe von Holzhausen (1882–1938), Malerin und Grafikerin
- Ernst Wolfgang Freissler (1884–1937), Schriftsteller und Journalist[13]
- Raimund Mosler (1886–1959), Maler
- Richard Assmann (* 1887; † 1965 in Fürstenhagen, beerdigt in München), akademischer Maler[14]
- Otto Wenzelides (1887–1958), Heimatforscher
- Richard Wagner (1888–1941), Schriftsteller, Gewerkschafter, Antifaschist
- Wanda Hanke (1893–1958), Ethnologin
- Alfred Jurzykowski (1899–1966), Manager und Kunstförderer
- Leo Haas (1901–1983), Maler, Grafiker, Zeichner und Karikaturist
- Bruno Nowak (1901–1940), Schriftsteller unter dem Pseudonym Gottfried Rothacker
- Ilse Ester Hoffe (1906–2007), Sekretärin und Lebensgefährtin von Max Brod
- Gustav Fochler-Hauke (1906–1996), Geograph und Professor an der Universität München
- Heinrich Klapsia (1907–1945), Kunsthistoriker
- Walter Richard Gerlich (1908–1981), Pädagoge und Politiker
- Franz Bardon (1909–1958), Hermetiker
- Joy Adamson (1910–1980), Naturforscherin, Malerin und Schriftstellerin
- Gerhard Gerlich (1911–1962), deutscher Politiker (CDU), MdL (Schleswig-Holstein)
- Fritz Kruspersky (1911–1996), Maler und Bühnenbildner
- Agi Prandhoff (1921–2018), Schauspielerin und Synchronsprecherin
- Gert Heinz Müller (1923–2006), Mathematiker
- Erich Kleiber (Schauspieler) (1929–1985), Schauspieler, Kabarettist, Theaterregisseur und Synchronsprecher
- Helmut Niedermeyer (1926–2014), österreichischer Unternehmer
- Alfred Essler (1929–2013), deutscher Bildhauer und Keramiker
- Manfred Scheich (1933–2020), österreichischer Botschafter
- Peter Halfar (1935–2016), Maler
- Georg Lhotsky (1937–2016), österreichischer Schauspieler, Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent
- Helmut Wolf (* 1937), Geologe und Museumsleiter
- Walter Gillik (* 1938), deutscher Bobfahrer
- Christel Peschke (1938–2020), Theaterschauspielerin
- Rüdiger Peuckert (1940–2014), deutscher Politiker und Unternehmer
- Gernot Rotter (1941–2010), deutscher Orientalist, Islamwissenschaftler, Publizist und Politiker
- Friedrich-Carl Wodarz (* 1942), deutscher Politiker (SPD)
- Gernot Bubenik (* 1942), bildender Künstler
- Boris Rösner (1951–2006), Schauspieler
- Eduard Janota (1952–2011), Ökonom und Finanzminister
- Zdeněk Bakala (* 1961), Unternehmer
- Bohdan Sláma (* 1967), Filmregisseur
- Martin Wihoda (* 1967), Historiker
- Rostislav Haas (* 1968), deutsch-tschechischer Eishockeytorwart und -trainer
- David Musial (* 1975), tschechisch-deutscher Eishockeyspieler
- Zdeněk Pospěch (* 1978), Fußballspieler
- Radek Křesťan (* 1981), deutsch-tschechischer Eishockeyspieler
- Lukáš Magera (* 1983), Fußballspieler
- Martin Heider (* 1986), deutsch-tschechischer Eishockeyspieler
- Jakub Holuša (* 1988), Leichtathlet
- Jan Kudlička (* 1988), Leichtathlet
- Radek Faksa (* 1994), Eishockeyspieler
- Pernilla Mendesová (* 1994), Tennisspielerin
Andere Persönlichkeiten und BürgermeisterBearbeiten
(alphabetisch)
- Franz Ballner (1870–1963), besuchte das Gymnasium und lebte hier 1933 bis 1945 als Oberstarzt a. D. und a.o. Univ.-Professor a. D. (dienstverpflichtet 1939 bis 1945)
- Eduard Freiherr von Böhm-Ermolli (1856–1941), k.u.k. Feldmarschall und Heerführer im Ersten Weltkrieg, lebte und starb hier
- Antonín Boll (1721–1792), Philosoph und Jesuit, unterrichtete hier
- Ferdinand II. Cavallar von Grabensprung (1845–1906), altösterreichischer Offizier, wirkte hier
- Faustin Ens (1782–1858), Gründer des Schlesischen Landesmuseums, Lehrer
- Albert Ferenz (1907–1994), Künstler und Restaurator, wirkte hier von 1936 bis 1942
- Aloys Fuchs (1799–1853), Musikforscher und Musikaliensammler, erhielt seine musikalische Ausbildung im Minoritenkloster in Troppau 1811 bis 1816
- Robert Hohlbaum (1886–1955), Träger der Troppauer Kulturehrengabe
- Leon Kellner (1859–1928), Lehrer und Direktor an der k.k. Oberrealschule
- Georg von Kopp (1837–1914), Bischof von Fulda und Fürstbischof von Breslau, Mitglied des Schlesischen Landtages in Troppau, starb hier
- Hans Kudlich (1823–1917), Arzt und Politiker, bekannt als Bauernbefreier, besuchte das Gymnasium in Troppau
- Nikolaus Wilhelm Freiherr Lenk von Wolfsberg (1809–1894), k. u. k. Feldzeugmeister, Inhaber des Korpsartillerieregiments Nr. 4 und Naturwissenschaftler
- Gregor Mendel (1822–1884), Naturforscher, besuchte das Gymnasium in Troppau
- Franz von Mückusch und Buchberg (1749–1837), Gründer des Schlesischen Landesmuseums, Naturforscher
- Karl Ferdinand Borromäus Freiherr Putz von Rolsberg (1852–1921), Mitglied des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrats und Großgrundbesitzer
- Andreas Scultetus (um 1622/23–1647), spätmystischer Dichter, starb hier
- Kurt J. Siegel (1926–2010), Landeskinderturnwart des Bayerischen Turnverbandes
Bürgermeister
- 1744–1751: Johann Paul Emmerle
- 1751–1751: Johann Leopold Elliger
- 1752–1752: Gabriel Rockert
- 1752–1755: Thomas Cipps
- 1755–1755: Johann Leopold Ellinger
- 1755–1755: Karl Josef Fuchs
- 1756–1760: Thomas Cipps
- 1760–1769: Georg Kolbe
- 1769–1778: Josef Alscher
- 1779–1785: Georg Oehler
- 1786–1791: Karl Wilhelm Emerle
- 1797–1834: Josef Johann Schößler
- 1834–1836: Leopold Lenz
- 1837–1856: Josef Rossi
- 1856–1862: Franz von Hein, Politiker
- 1863–1869: Karl Wilhelm Ritter von Dietrich, Rechtsanwalt
- 1869–1873: Anton Heinz
- 1873–1882: Martin Woytech von Willfest
- 1882–1886: Moritz Rossy
- 1886–1887: Emil Rodler
- 1888–1892: Franz Hauer
- 1892–1908: Emil Rochowanski, Rechtsanwalt
- 1908–1919: Walter Kudlich, Rechtsanwalt
- 1919–1920: Alfred Wessely, Statthalterbeirat
- 1920–1932: Ernst Franz, Lehrer
- 1932–1938: Ernst Just, Rechtsanwalt
- 1938–1943: Reinhart Kudlich, Rechtsanwalt
- 1943–1945: Gerhard Stellwag von Carion, Magistratsrat
- 1945–1945: Artur Hrbáč
- 1945–1946: Vladislav Krejčí
- 1946–1948: Vladimír Mařádek
- 1948–1950: Josef Přikryl
- 1950–1954: Rudolf Illík
- 1954–1957: Josef Kravar
- 1957–1960: Miroslav Gottwald
- 1960–1963: Miloslav Ochmann
- 1963–1964: Drahomír Neuser
- 1964–1971: Karel Glogar
- 1971–1981: Jan Serafin
- 1981–1986: Jiří Doucha
- 1986–1989: Petr Ambroz
- 1989–1990: Štěpán Krpec
- 1990–1994: Jiří Staněk
- 1994–2002: Jan Mrázek
- 2002–2010: Zbyněk Staňura
- 2010–2014: Zdeněk Jirásek
- 2014–2015: Martin Víteček
- seit 2015: Radim Křupala
EhrenbürgerBearbeiten
- Karl Wilhelm Ritter von Dietrich (1811–1889) von 1845 bis 1884 in Troppau, Rechtsanwalt, gründete mit Adolf Trassler 1862 die erste Freiwillige Feuerwehr und ließ 1864 ein Chorhaus für die evangelische Kirchengemeinde bauen
- Karl von Stremayr (1823–1904), Minister für Kultus und Unterricht
- Franz von Hein (1808–1890), Bürgermeister von Troppau, österreichischer Justizminister und erster Präsident des österreichischen Reichrats
SonstigesBearbeiten
Städtepartnerschaften
- Stadt Roth bei Nürnberg, Deutschland
- Stadt Racibórz, Polen, seit 1991
- Stadt Liptovský Mikuláš, Slowakei
Patenschaft für Heimatvertriebene
Die Patenschaft für die Heimatvertriebenen aus Troppau hat am 22. Juni 1958 die Stadt Bamberg übernommen. Die dortige „Troppauer Heimatstube“ wird betreut von der „Heimatkreisgemeinschaft Troppau e.V.“
GemeindegliederungBearbeiten
Opava besteht aus den neun Stadtteilen Komárov, Malé Hoštice, Milostovice, Opava, Podvihov, Suché Lazce, Vávrovice, Vlaštovičky und Zlatníky.[15] Die 15 Ortsteile sind Jaktař, Kateřinky, Komárov, Komárovské Chaloupky, Kylešovice, Malé Hoštice, Město, Milostovice, Podvihov, Předměstí, Pusté Jakartice, Suché Lazce, Vávrovice, Vlaštovičky und Zlatníky.[16]
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die 16 Katastralbezirke Držkovice, Jaktař, Jarkovice, Kateřinky u Opavy, Komárov u Opavy, Kylešovice, Malé Hoštice, Milostovice, Opava-Město, Opava-Předměstí, Palhanec, Podvihov, Suché Lazce, Vávrovice, Vlaštovičky und Zlatníky u Opavy.[17]
tschechischer Name | deutscher Name | polnischer Name |
---|---|---|
Držkovice | Dirschkowitz (1869: Diržkowitz, seit 1938: Dirschkenhof) |
Dzierżkowice (Dyrzkowice) |
Jaktař | Jaktar | Jaktarz, Jaktar |
Jarkovice | Jarkowitz | Jarkowice |
Kateřinky | Katharein | Katerzynki |
Komárov | Komorau (1869: Komarau) |
Komarów |
Kylešovice (1890: Kýlešovice) |
Gilschwitz | Kileszowice |
Malé Hoštice | Klein Hoschütz | Goszczyce Małe (Małe Hoszyce) |
Milostovice (1869–1880: Milhostovice) |
Milostowitz | Miłostowice |
Opava | Troppau | Opawa (1880: Tropawa) |
Palhanec | Palhanetz | Palhaniec |
Podvihov | Podwihof (1869: Podwihaw) |
Podwihów |
Pusté Jakartice | Wüst Jakartitz und Klingebeutel | Puste Jakarcice |
Suché Lazce | Sucholasetz (1869: Sucholazec) |
Suchie Łazce |
Vávrovice | Wawrowitz | Wawrowice |
Vlaštovičky (1869: Vlaštovički) |
Wlastowitz | Własztowiczki (Włastowice) |
Zlatníky (1869: Zlatniky) |
Slatnik (1869: Zlatnik) |
Złotniki |
LiteraturBearbeiten
- Faustin Ens: Geschichte der Stadt Troppau. Wien 1835 (books.google.de E-Kopie).
- Faustin Ens: Beschreibung des Oppalandes und seiner Bewohner im Allgemeinen. Wien 1836, S. 125–180.
- Erasmus Kreuzinger: Chronik der alten und neuern Zeit Troppau’s, oder Troppau und seine Merkwürdigkeiten. Ein Handbuch für Einheimische und Wegweiser für Fremde. Kreuzinger, Troppau 1862 (books.google.de Digitalisat).
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 183–185 (books.google.de).
- Viktor Velek: Troppau. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
WeblinksBearbeiten
- Website der Stadt Opava
- Infozentrum (tschechisch)
- staraopava.cz Historische Fotos und Ansichtskarten (tschechisch)
- Website mit vielen Bildern
- Schlesisch-Deutscher Verein e.V.
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2019 (PDF; 7,4 MiB)
- ↑ a b Meyers Konversations-Lexikon. 5. Auflage, 16. Band, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1897, S. 1054.
- ↑ Faustin Ens: Beschreibung des Oppalandes und seiner Bewohner im Allgemeinen. Wien 1836, S. 165 ff. (books.google.de).
- ↑ Statistische Übersichten über die Bevölkerung und den Viehstand in Österreich. Wien 1859, S. 52, linke Spalte (books.google.de).
- ↑ Carl Kořistka: Die Markgrafschaft Mähren und das Herzogthum Schlesien in ihren geographischen Verhältnissen. Wien und Olmüz 1861, S. 268–269 (books.google.de).
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 19, Leipzig und Wien 1909, S. 750–751 (zeno.org).
- ↑ a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. sud_troppau.html. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).
- ↑ metro-report.com vom 15. Januar 2018 (englisch), abgerufen am 16. Januar 2018.
- ↑ kostel Nanebevzetí P. Marie ÚSKP 20285/8-1318 im Denkmalkatalog pamatkovykatalog.cz (tschechisch).
- ↑ kaple sv. Kříže, zv. Švédská ÚSKP 34449/8-1323 im Denkmalkatalog pamatkovykatalog.cz (tschechisch).
- ↑ Struktury opavského sportu 1850–1938. Opava 2009, ISBN 978-80-7248-549-9 (academia.edu).
- ↑ isoldes-liebestod (Memento des Originals vom 21. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Literaturport.de (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Maler von z. B. Jäger mit erlegtem Bock und seinem Hund. in 1934, zuletzt im Handel 15. Januar 1997, Dorotheum Wien
- ↑ Městské části a obvody, uir.cz
- ↑ uir.cz
- ↑ uir.cz
- ↑ Politische und gerichtliche Organisation der im Reichsrathe vertretenen Länder von Oesterreich. Verlag der literarisch-artistischen Anstalt von C. Dittmarsch, Wien 1869, S. 186, (books.google.at)