Oberkodach

Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach

Oberkodach (oberfränkisch: Owean-koring[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im oberfränkischen Landkreis Kulmbach in Bayern.[2]

Oberkodach
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 5′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 50° 5′ 9″ N, 11° 26′ 36″ O
Höhe: 336 m ü. NHN
Postleitzahl: 95326
Vorwahl: 09221

Geografie Bearbeiten

Der Weiler liegt am Rande der Talsenke des Roten Mains. Im Südosten erhebt sich der Herrenberg (371 m ü. NHN). Ein Anliegerweg führt nach Mangersreuth (0,3 km nordöstlich).[3]

Geschichte Bearbeiten

1321 wurden zwei Höfe zu „Kadan“ erstmals urkundlich erwähnt. 1398 wurde zwischen „Obernkadan“ und „Nydernkadan“ unterschieden. 1531 wurde der Ort „Obernkadach“ genannt, 1701 „Obern Codach“. Kadan ist der Dativ Plural von kât (mhd. für Kot, Schmutz und im übertragenen Sinn Morast). Es wurde damit eine schlammige Gegend bezeichnet. Hinzugekommen ist das Kollektivsuffix –ach, das hier als Steigerung zu verstehen ist, d. h. außerordentlich schlammige Gegend.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Oberkodach aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Das Rittergut Steinenhausen hatte die Grundherrschaft über den Hof.[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Oberkodach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Mangersreuth und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Am 1. April 1946 wurde Oberkodach nach Kulmbach eingegliedert.[6]

Baudenkmäler Bearbeiten

  • Oberkodach 1: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 10 17 20 19 22 16 12 20 24 *
Häuser[7] 2 3 3 3 2 4 *
Quelle [6] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16]
* 
Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion Bearbeiten

Oberkodach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Mangersreuth) gepfarrt.[5][14]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. E. F. v. Guttenberg, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ōwəʳnkoʳing“.
  2. Gemeinde Kulmbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 81.
  5. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 625.
  6. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 746.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1069, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 640 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 314 (Digitalisat).