In der Mathematik ist ein Multivektor eine formale Summe von Ausdrücken der Form mit Vektoren und . In Physik und Elektrotechnik ist das Rechnen mit Multivektoren oft nützlich.

Mathematisch handelt es sich bei Multivektoren um Elemente der äußeren Algebra eines Vektorraumes . Diese Algebra ist graduiert und ein -Vektor ist ein Element von , also eine Summe von Produkten aus Vektoren .

Man spricht von Skalaren, Vektoren, Bivektoren und Trivektoren, wenn es sich um -Vektoren mit und handelt.

Äußeres Produkt

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Das für die Konstruktion von Multivektoren verwendete äußere Produkt ist multilinear (linear in jedem Argument), assoziativ und alternierend. Das heißt, dass für Vektoren   in einem Vektorraum   und für Skalare   gilt

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Wenn   eine Basis von   bilden, dann bilden die   äußeren Produkte von je   Basisvektoren eine Basis von  .

Beispiele

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Multivektoren im R2

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Sei   eine Basis von  , dann kann man Vektoren im   zerlegen als

 

und der Bivektor   berechnet sich als

 

Der Koeffizient ist die Determinante der Matrix, also der Flächeninhalt des von den Vektoren   und   aufgespannten Parallelogramms.

Der Bivektor   ist eine Basis von  .

Multivektoren im R3

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Sei   eine Basis von  , dann kann man Vektoren im   zerlegen als

 

und der Bivektor   berechnet sich als

 

Mithilfe des Vektorraumisomorphismus   definiert durch

 

sieht man, dass die Komponenten des Bivektors   übereinstimmen mit denen des Kreuzprodukts  , d. h. es gilt  .

Der Trivektor   ist eine Basis von  . Man berechnet

 

Der Koeffizient ist die Determinante der Matrix, also das Volumen des von den Vektoren   und   aufgespannten Parallelepipeds.

Multivektoren und Multivektorfelder auf Mannigfaltigkeiten

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In der Differentialgeometrie bezeichnet man als  -Vektor ein Element aus  , wobei   der Tangentialraum einer Mannigfaltigkeit   in einem Punkt   ist.

Ein Multivektorfeld ist ein Schnitt des   des Tangentialbündels  .[1]

Einzelnachweise

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  1. Chiara Esposito: Formality Theory From Poisson Structures to Deformation Quantization. In: Springer Verlag (Hrsg.): Springer Briefs in Mathematical Physics Band 2. 2014, S. 12.