Ludwig Bamberger (Unternehmer)

deutsch-britischer Kaufmann, Unternehmer, Frmengründer, Kunstsammler und Bibliophiler

Ludwig Bamberger (geboren am 5. September 1893 in Lichtenfels, Oberfranken, Königreich Bayern; gestorben am 16. September 1964 in Charleston, South Carolina, Vereinigte Staaten) war ein deutsch-britischer Kaufmann, ein Firmengründer, Kunstsammler expressionistischer Werke und Sammler bibliophiler Werke.

Ludwig Bamberger, um 1948

Familie Bearbeiten

 
Ludwig Bambergers Eltern: Sarah „Serry“ Bamberger, geborene Ullmann (1862–1925), und ihr Ehemann Philipp Bamberger (1858–1919), um 1916
 
Thea Bamberger, geborene Spier, um 1948

Seine Familie stammte aus dem oberfränkischen Mitwitz,[1][2][3] war jüdischer Abstammung, jedoch nicht religiös.

Ludwig Bamberger war der jüngste von vier Söhnen des Kaufmanns Philipp Bamberger (1858–1919) und dessen aus Feuchtwangen stammender Ehefrau Sarah „Serry“, geborene Ullmann (1862–1925).[4] Er hatte drei ältere Brüder, Otto Bamberger (1885–1933), Anton Bamberger (1886–1950) und Hugo Bamberger (1887–1949).[5][6]

Ludwig wuchs wie seine Brüder in der Bamberger Straße 45 in Lichtenfels auf, wo seine Eltern zusammen mit seinem Onkel Fritz (1862–1942) und dessen Ehefrau Emilie „Milli“ Ida,[7][8][9] geborene Kaumheimer (1870–1942),[10][11][12][13] ein Wohngebäude besaßen, das über einen größeren Garten verfügte und direkt an das Areal des Familienunternehmens D. Bamberger (DBL) angrenzte.[14] Dadurch war er von Kindheit an mit dem Gewerbe vertraut.

Nachdem sein Vater Philipp 61-jährig an einem Schlaganfall verstorben war, nahm sich seine Mutter 62-jährig das Leben. Dies wurde weitgehend geheim gehalten, auch gegenüber deren Enkeln und sonstigen Verwandten. In der Folge übernahm sein ältester Bruder Otto zusammen mit deren Cousin Alfred Bamberger (1890–1956) den Familienbetrieb,[15] in dem auch Ludwig nach dem Ersten Weltkrieg mehr und mehr Aufgaben übernahm.[16]

Ludwig Bamberger heiratete im Jahr 1922 Thea Spier (geboren am 10. November 1898 in Frankfurt am Main; gestorben am 11. August 1990 in Charleston, South Carolina), eine Tochter des Frankfurter Schuhhändlers Simon Spier (1859–1929) und dessen Ehefrau Berta,[17] geborene Kaufmann (1868–1946) – siehe auch: Kurzbiographie des Selmar Spier.[18]

Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor, Anne Margarethe „Annegret“ Bamberger (geboren am 26. August 1923 in Lichtenfels; gestorben am 13. August 2019 in Charleston, South Carolina, USA, ab 1943 verheiratete Karesh) und Eva Bamberger (geboren am 23. Juni 1927 in Lichtenfels, gestorben am 22. August 2019 in Monroeville, Pennsylvania, USA, verheiratete Edelstein).[19][20] Wie Otto Bambergers Kinder wurden auch Ludwigs Töchter als Testpersonen der Firma D. Bamberger (DBL) eingesetzt, um deren Holzspielzeug zu erproben. Annegret war aufgrund ihres zeichnerischen Talents bereits als Neunjährige an der Kataloggestaltung des Lichtenfelser Unternehmens beteiligt. Sie wurde 1936 wegen der NS-staatlich betriebenen antisemitischen Ausgrenzung und Diskriminierung in die Schweiz zu Paul Walter Busers internationalem Voralpinen Töchter-Institut nach Teufen, Kanton Appenzell Ausserrhoden,[21] geschickt,[22][23] Eva Bamberger 1938 auf ein Internat nach Italien.[24][25]

Schule und Ausbildung Bearbeiten

 
Die Brüder Ludwig, Otto (1885–1933), Hugo (1887–1949) und Anton (1886–1950) Bamberger, um 1910

Ludwig Bamberger besuchte in seiner Heimatstadt Lichtenfels die römisch-katholisch dominierte Bürgerschule und war danach in kaufmännischer Lehre in Nürnberg,[26] bevor er von 1911 bis 1914 bei Unternehmen in London ausgebildet wurde, die in Geschäftsbeziehung zu dem Lichtenfelser Familienbetrieb D. Bamberger (DBL) standen. Dabei ging es natürlich auch um das Erlernen der englischen Sprache. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, kehrte er nach Deutschland zurück und meldete sich wie seine älteren Brüder als Kriegsfreiwilliger.[27] 1918 wurde er als Soldat der kaiserlichen Armee mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.[28]

Wirken Bearbeiten

 
Vermögensteuer, Einkommensteuer, Sühneleistung, Reichsfluchtsteuer und Säumniszuschläge für Ludwig Bamberger, Februar 1939
 
Zahlungseingangsbestätigung des Finanzamts für Otto Bambergers Witwe Henriette „Jette“ Bamberger, geb. Wolff, und ihren Schwager Ludwig Bamberger, Mai 1939

Als 1919 sein Vater Philipp verstarb, trat Ludwig Bamberger am 15. Dezember 1919 als weiterer vertretungsberechtigter Gesellschafter in das Familienunternehmen D. Bamberger ein.[29] Er wurde zum Schatzmeister von Jung-Lichtenfels gewählt, der örtlichen Jugendvereinigung der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP), deren Vorsitzender sein politischer Mitstreiter Thomas Dehler war.[30][31]

Ludwig Bamberger lebte zunächst im Anwesen Bamberger Straße 15, vis-à-vis Stadtkrankenhaus und Spitalkirche.[30][32]

Direkt gegenüber dem Familienbetrieb (heute: umgewidmetes Areal Bamberger Straße 21) in seiner Heimatstadt errichtete er in der Bamberger Straße 44 ein Haus, in dem Hausangestellte beschäftigt waren, eine Köchin, ein Dienstmädchen, zwei Gärtner und ein Kindermädchen (Gouvernante) für die kleinen Töchter. Ludwig Bamberger sammelte zeitgenössische expressionistische Kunstwerke und hochwertige (Kunst-)Bücher, wobei er insbesondere durch die umfangreiche und wertvolle Sammlung seines ältesten Bruders Otto inspiriert und beeinflusst wurde.

Seine Ehefrau Thea war stark musisch orientiert, erlernte schon als Kind in Frankfurt am Main das Klavierspiel, nahm Gesangsstunden und trat in der Frankfurter Oper auf, vermutlich im Opernchor. Das Ehepaar richtete sich mit edlem Interieur ein, in den 1920er Jahren erneut beeinflusst durch Ludwigs ältesten Bruder Otto, als Bauhaus-Mobiliar in die Bamberger Straße 44 geordert wurde.

Nach dem frühen Tod seines ältesten Bruders Otto im September 1933 übernahm Ludwig Bamberger zusammen mit seinem Cousin Alfred Bamberger (1890–1956) die Geschäftsleitung des Familienbetriebes.[33] Kurz danach stieß Ottos Witwe Henriette „Jetta“ (geboren am 14. Juli 1891 in Hall; gestorben am 30. Oktober 1978 in Louisville, Kentucky, USA), geborene Wolff, hinzu, um ebenfalls Aufgaben im Unternehmen zu übernehmen.[34]

Im August 1938 hatte Ludwig mit seiner Ehefrau Thea seinen älteren Bruder Anton und dessen Ehefrau Elsie (* 11. April 1894 in Bocholt; † 24. August 1986 in New York City), geborene Magnus, im Quartier Jackson Heights im Bezirk Queens von New York City besucht, die sich dort seit Juni 1938 in ihrem neuen Leben nach der Emigration aus dem NS-Staat einzurichten versuchten.[35][36][37][38] Damit wollte er sich nicht nur einen persönlichen Eindruck von dessen Wohlergehen in den Vereinigten Staaten verschaffen, sondern auch seine eigenen Chancen einer Übersiedlung in die Neue Welt eruieren.[39][40]

Aufgrund der für deutsche Juden zunehmend unerträglicher werdenden Lage beantragte Ludwig Bamberger für sich und seine Familie Reisepässe mit einer Validierung für England und die USA, die ihm durch den Verwaltungsbeamten Wilhelm Aumer für diese beiden Staaten, entgegen geltender NS-Verordnungen, die lediglich den Sichtvermerk für einen Staat erlaubten, ausgestellt wurden.

Während der „Reichskristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 drangen Lichtenfelser Braunhemden in das Haus der Familie ein, plünderten und verbrannten zahlreiche Bücherschätze auf der Bamberger Straße.[41][42] Ludwig Bamberger wurde in dieser Nacht gezwungen, sein Haus im Pyjama zu verlassen und auf der Straße auf und ab zu laufen, wo er wie viele andere Juden mit wüsten Beschimpfungen für das Attentat des Herschel Grynszpan auf den deutschen Legationssekretär Ernst Eduard vom Rath in Paris verantwortlich gemacht wurde.[43] Wie alle aus dem Schlaf gerissenen jüdischen Männer der Stadt Lichtenfels wurde auch Ludwig Bamberger in „Schutzhaft“ genommen. Alle sollten ins Konzentrationslager Dachau transportiert werden, das jedoch bereits überfüllt war, so dass die Lichtenfelser ins Gefängnis nach Hof (Saale) verbracht wurden.[44][45][42]

In der Folge beanspruchte der Lichtenfelser NSDAP-Bürgermeister Wilhelm Krautheim (* 4. März 1902 in Neuensorg bei Kemnath; † 9. Februar 1971) im Kontext der „Arisierung“ das Haus der Familie Ludwig Bambergers für sich und zog dort ein.[46] Lediglich 445 Bücher aus der Bibliothek des Ludwig Bamberger sind heute im Stadtarchiv Lichtenfels als NS-Raubgut erhalten und katalogisiert.[41][46]

Im September 1939 reisten Ludwig Bamberger und seine Familie mit Besuchervisa in die Vereinigten Staaten, wo sie in Cleveland durch Ludwigs Onkel Gustav „Gus“ Bamberger (1864–1943) ein Affidavit erhielten. Mit ihrer Emigration mussten sie zunächst jedoch abwarten, bis ihre Registriernummer innerhalb der erlaubten Einwandererquote aufgerufen wurde. Ein Telegramm, das sie noch während ihres US-Besuchs erhielten, informierte sie darüber, dass ihrem Einwanderungsgesuch in das Vereinigte Königreich zwischenzeitlich stattgegeben worden war. Es erwies sich jedoch als sehr problematisch, von den USA direkt dorthin zu gelangen, weil sie regulär erst ins Deutsche Reich hätten zurückkehren müssen, um den Bestimmungen der Einwanderung zu genügen. Dies wäre nicht gutgegangen. Nach etlichem Hin und Her durfte das deutsche Ehepaar irregulär von New York City kommend nach England emigrieren.[46]

Dort gelang es Ludwig Bamberger, eine geschäftliche Partnerschaft mit Reginald Hoefkens zu begründen, dessen Unternehmen Sunny Smile Ltd. Spielzeug für Kleinkinder produzierte. Für die Sunny Smile Ltd. entwarf Ludwig Bamberger eine neue Produktlinie für Kleinkinder. Seine Tochter Annegret besuchte das Hornsey College of Art (auch: Hornsey School of Art) im London Borough of Haringey. Nach der Kriegserklärung 1939 wurden Ludwig, Thea und Eva Bamberger als „Enemy Aliens“ auf der Isle of Man im Hutchinson Internment Camp interniert,[42] während Annegret bei der Familie des Geschäftspartners ihres Vaters, Reginald Hoefkens, wohnen durfte.[47]

Nachdem Ludwig Bamberger nach etwa einem Dreivierteljahr aus dem Internierungslager entlassen worden war, konnte er erneut an seine geschäftliche Partnerschaft mit Reginald Hoefkens anknüpfen.[42] In Mill Hill, im London Borough of Barnet, erwarb er eine Doppelhaushälfte.[48]

Nach dem 12./13. April 1945 wurde die Lichtenfelser Villa der Familie in der Bamberger Straße 18 vorübergehend als Hauptquartier der dort stationierten US-Armee genutzt. Ludwig Bambergers Neffe Gerald Francis (Gerhard Franz Philipp) Bamberger (1920–2013),[49] als US-Offizier besuchsweise von Bamberg aus vor Ort, entdeckte im Keller des Rathauses von Lichtenfels beschlagnahmtes jüdisches Eigentum verschiedener Verwandter, darunter auch Mobiliar und Kunstwerke des Ludwig Bamberger.[42] Diese Fundstücke waren das Einzige, was Ludwig und Thea Bamberger aus ihrem ehemaligen Haus in Lichtenfels erst im Jahr 1954 zurückerhielten, allerdings verbunden mit einem sehr großen zeitlichen und finanziellen Aufwand für Antrags- und Zollformalitäten sowie Transportkosten.[46] Unter den wertvollen Möbelstücken befand sich ein Bauhaus-Sekretär, gefertigt aus Kirsch- und Birnbaumholz. Die wenigen verbliebenen expressionistischen Kunstwerke waren von Max Beckmann, Otto Dix, Lyonel Feininger, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Käthe Kollwitz, Otto Müller, Emil Nolde und Max Pechstein sowie einem impressionistischen Kunstwerk von Henri Matisse.

1943 heiratete Ludwigs Tochter Annegret dem in England stationierten Sergeant der US Air Force, Karl Karesh, und folgte diesem 1946 unter dem Namen Ann M. Karesh nach South Carolina. 1949 folgten auch Ludwig Bamberger, seine Ehefrau und Tochter Eva dorthin.[46]

Ludwig Bamberger gründete in den 1950er Jahren in den USA ein Mailorder-Versandhaus, das sich auf ausgefallene Geschenke spezialisierte. Dabei hatte er aktive Unterstützung durch seine Ehefrau Thea und durch Tochter Annegret, die einige der Produkte entwarf.[46]

Ludwig Bamberger verstarb im Alter von 71 Jahren an Herzversagen.

Literatur Bearbeiten

  • Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, S. 135–166. OCLC 633845164
  • Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989. OCLC 634913800
  • Herbert Loebl: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121 Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, 80 Seiten inkl. Titelblatt.
  • Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, OCLC 174282770.
  • Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2.
  • Suzanne Loebl: At the Mercy of Strangers – Growing Upon the Edge of the Holocaust. Pacifica Press, Pacifica, CA, USA, 1997, ISBN 0-935553-23-1. Deutsche Ausgaben: Der endlose Krieg – Jugend am Rande des Holocaust. Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2006, ISBN 978-3-938398-27-2; Flucht nach Belgien – Jugend am Rande des Holocaust. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0002-9.
  • Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8.
  • Gerald Bamberger: The Story of My Life – A Memoir. Juli 2010
  • Günter Dippold: Bauliche Zeugnisse der Korbindustrie in der Deutschen Korbstadt Lichtenfels. In: Streifzüge durch Franken, Bd. 1, Colloquium Historicum Wirsbergense, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2010, ISBN 978-3-87735-201-4, S. 111–122.

Weblink Bearbeiten

Commons: Ludwig Bamberger (1893–1964) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. Ramona Popp: Geschichtsträchtiges Haus wird Hort, 29. März 2019, auf: infranken.de [Der Artikel erwähnt die Profiteure und Nachnutzer des Anwesens ab 1939 nicht (Striwa-Mitinhaber Conrad Wagner mit Ehefrau Grete und Sohn Siegfried), enthält trotz zugrunde liegender Zuarbeit des Stadtarchivs Lichtenfels sachliche Ungenauigkeiten und Unschärfen sowie hinsichtlich des Verbleibs der Kunstsammlung Otto Bambergers eine gravierende Falschaussage.]
  2. Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121 Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 55.
  3. Dr. Siegfried Rudolph: Ein Mitwitzer Kunstsammler. In: Mitteilungsblatt – Amtsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz, Nr. 25 (1992), 19. Juni 1992.
  4. Philipp Bamberger wurde am 11. März 1858 in Mitwitz geboren und ist am 21. September 1919 in Lichtenfels verstorben, wo er auch beigesetzt wurde. Seine Ehefrau Sarah „Serry“ Ullmann wurde am 17. Mai 1862 in Feuchtwangen geboren und ist am 9. Februar 1925 durch Suizid aus dem Leben geschieden. – Zitiert nach: Stammbaum der Familie Anton Bamberger, undatiert [ca. 1933]. In: Gerald F. Bamberger: The Story of My Life – A Memoir, Juli 2010.
  5. Bamberger, Hugo. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info
  6. Hugo Bamberger: Über Additions-, Substitutions- und Halochromieerscheinungen in der organischen Chemie, auf: hathitrust.org
  7. Fritz Bamberger. In: Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance Center, auf: yadvashem.org
  8. Bamberger, Fritz. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945, auf: bundesarchiv.de
  9. Fritz Bamberger. In: United States Holocaust Memorial Museum, auf: ushmm.org
  10. David B. Marblestone: The Descendants of Salomon Bamberger and Esther Kann, S. 6–9, auf: t-online.de
  11. Emilie Ida Bamberger. In: Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance Center, auf: yadvashem.org
  12. Bamberger, Emilie Ida. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945, auf: bundesarchiv.de
  13. Emilie Bamberger. In: United States Holocaust Memorial Museum, auf: ushmm.org
  14. Die Firmierung D. Bamberger steht für den Namen des Firmengründers David Bamberger (geboren am 24. Dezember 1811 in Mitwitz, Oberfranken; gestorben am 23. Juni 1890 in Lichtenfels, Oberfranken). Die Abkürzung DBL (initial als Produkt-Schutzmarke: Biene im Lorbeerkranz mit dem Kürzel DBL) steht für D. Bamberger Lichtenfels, wurde von dem Unternehmen als Markenzeichen auf Messen in Frankfurt am Main und Leipzig genutzt und beispielsweise auf erhaltenen Produktkatalogen (siehe Deutsches Korbmuseum in Michelau) abgedruckt. Das international tätige Unternehmen wurde aufgrund deren jüdischer Besitzer durch die Nationalsozialistenarisiert“ und am 6. April 1939 aus dem Handelsregister getilgt. Das Unternehmen ging unter den Bedingungen der „Arisierung“ an einen ehemaligen leitenden Angestellten der Bambergers, der als „arisch“ klassifiziert war und firmierte künftig unter dessen Namen als Knorr, Friedrich & Co. mit denselben Geschäftsfeldern weiter. Es firmierte nach Fusion mit Prandell creative hobbies GmbH unter Knorr Prandell.
  15. Alfred Bamberger wurde 1890 im oberfränkischen Lichtenfels geboren. Er nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1917 dekoriert. Ab 1920 lebte er in Coburgs Bahnhofstraße 28. Im Familienunternehmen D. Bamberger (DBL) war er u. a. für die von Pferden gezogenen Fuhrwerke verantwortlich, die voluminöse Waren meist hochbepackt transportierten. Er heiratete Regina „Regi“ Schwarzhaupt (gestorben am 22. März 1955 in Newark, New Jersey), eine Tochter des Joseph Schwarzhaupt (geboren am 30. November 1869 in Regensburg; gestorben am 30. Oktober 1940 in Nottinghamshire, England) und dessen Ehefrau Emma Mayer (geboren am 10. Januar 1878 in Frankfurt am Main; gestorben am 5. Dezember 1955 in New York City). Joseph Schwarzhaupt war neben seinen Brüdern Mitinhaber einer in Franken und Bayern bestehenden Kette von Einzelhandelsgeschäften, die beispielsweise in Nürnberg, Regensburg und München renommierte Bekleidungshäuser unter dem Namen Modewarenhaus Emanuel Schwarzhaupt betrieb. Alfreds 1886 ausgewanderter Onkel Gustav „Gus“ Bamberger besorgte ihm und 14 weiteren seiner deutschen Neffen und Großneffen ein Affidavit, durch das Alfred 1939 in die Vereinigten Staaten emigrieren konnte. Dort lebte er mit seiner Ehefrau in Irvington, New Jersey. Er gründete ein erfolgreich operierendes Unternehmen, die Atlantic Cotton Felt Corporation. Alfred Bamberger verstarb am 19. März 1956 in Newark, New Jersey. Das Ehepaar wurde in Clifton, New Jersey, beigesetzt. – Zitiert nach: Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 66.
  16. Im Handelsregister wurde heute eingetragen bei der Firma D. Bamberger, offene Handelsgesellschaft, Sitz Lichtenfels: Philipp Bamberger [verstorben] ist als Gesellschafter ausgeschieden. Weiterer vertretungsberechtigter Gesellschafter ab 15. Dezember 1919 Bamberger Ludwig, Kaufmann in Lichtenfels. Bamberg, den 2. Januar 1920. Amtsgericht. [Namensstempel:] Guth [Stempel:] Portopflichtige Dienstsache. An Herrn Ludwig Bamberger in Lichtenfels.
  17. Simon Spier wurde am 31. Dezember 1859 im nordhessischen Schrecksbach als achtes von neun Kindern des Nathan Spier (1816–1897) und der Frika, geborene Zilberberg (1824–1863), geboren. Er heiratete am 9. Dezember 1891 im Hotel Zum weißen Roß, Vorstadt 40/42, in Bingen am Rhein die am 27. Februar 1868 im saarländischen Hilbringen (heute Stadtteil von Merzig) als eines von zehn Kindern des Chaim Kaufmann (1831–1899) und dessen Ehefrau Johanna Brunette (1841–1928), geborene Lazar, geborene Berta Kaufmann. Simon Spier verstarb am 23. Januar 1929 in Frankfurt am Main, seine während der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte Witwe im Jahr 1946 im Moschaw (hebräisch מוֹשָׁב) Ramot Ha'Shavim (hebräisch רָמוֹת הַשָּׁבִים) im britischen Mandatsgebiet Palästina.
  18. Christa Fischer: Deep in my heart, was I really ready to visit Germany?. In: Projekt Jüdisches Leben Frankfurt am Main, auf: juedisches-leben-frankfurt.de
  19. Ann M. Karesh (Obituary). In: Charleston Post & Courier, 17. August 2019, auf: postandcourier.com
  20. Eva Bamberger Edelstein (Obituary). In: Pittsburgh Jewish Chronicle, 26. August 2019, auf: timesofisrael.com
  21. Rosemarie Nüesch-Gautschi: Voralpines Töchterinstitut Buser in Teufen. In: FrauenLeben Appenzell. Beiträge zur Geschichte der Frauen im Appenzellerland, 19. und 20. Jahrhundert. Appenzeller Verlag, Herisau 1999, S. 328–338.
  22. Das Internat wurde von Töchtern aus Familien besucht, die einer gehobenen Gesellschaftsschicht (Großbürgertum, Adel) angehörten. Neben modernen Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und Italienisch wurden die Schülerinnen in Geographie, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften, Zeichnen und Malen, im Chorsingen und in der Instrumentalmusik, insbesondere im Klavierspiel, unterrichtet. Außerdem standen Haushaltslehre und Handarbeiten auf dem Lehrplan. Intensiv wurden die Mädchen auch im Sport unterrichtet, so in täglich abgehaltenem Turnen inkl. Gerätturnen, Schwimmen, Tennis, alpinem Wandern und Bergsteigen als Sommerprogramm, Skilauf und Rodeln als Winterprogramm. Tanzkurse wurden zusätzlich angeboten.
  23. Anne Margarethe „Annegret“ Bamberger (geboren 1923 in Bamberg, später verheiratete Karesh) musste den Aufenthalt im Internat des Professors Buser in der Schweiz 1938 abbrechen, um ihren Eltern nach England zu folgen. Dort besuchte sie die Willesden School of Art and Design und die Hornsey Art School, während sie gleichzeitig Textildesign entwarf. Während der Internierung ihrer Eltern als Enemy Aliens durfte sie im Landhaus des Geschäftspartners ihres Vaters, Reginald Hoefkens, mitwohnen. Im Jahr 1946 heiratete sie Carl Karesh (geboren 1919 in Charleston, South Carolina), einen US-Soldaten, der zu dieser Zeit in England stationiert war. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Barbara, Jae und William. Ihm folgte sie in die Vereinigten Staaten, wo sie als Kunstmalerin und Skulpteurin arbeitete und an einer Vielzahl von Ausstellungen teilnahm. Sie wirkte zeitweise als Präsidentin der Guild of South Carolina Artists. Nach der Scheidung ihrer Ehe zog sie 1977 nach San Diego, Kalifornien, wo sie ein Kunststudio eröffnete und für Unternehmen die Planung und Ausstattung von Bürogebäuden, deren Foyers und Bankhäusern übernahm. – Zitiert nach: Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 64–66.
  24. Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121 Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 64–66.
  25. Eva Bamberger (geboren 1927 in Coburg; gestorben 2019), die jüngere der beiden Töchter des Ludwig und der Thea Bamberger, musste ihren Aufenthalt in einem italienischen Internat aufgrund des Krieges vorzeitig abbrechen und reiste ihren nach England geflüchteten Eltern nach. Dort schloss sie ihre Schulbildung ab und absolvierte eine Ausbildung an der Ceccheti Classical Ballet School, die sie als zertifizierte Ballettlehrerin abschloss. 1949 emigrierte sie in die Vereinigten Staaten, um dort mit ihrer älteren Schwester in Charleston, South Carolina, zu leben. Dort gründete sie eine Ballettschule. Im Jahr 1952 heiratete sie den drei Jahre jüngeren Jason „Jay“ Edelstein (geboren am 31. Januar 1930; gestorben am 4. September 2021), einen Psychologen, der an der University of New Hampshire akademische Abschlüsse als B.Sc. (1951) und M.Sc. (1953) erwarb. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Philip, Sharon und Joseph. Das Ehepaar zog nach Boston, Massachusetts, wo Eva Bamberger für die US-Regierung arbeitete, um als Übersetzerin für Displaced Persons aus Deutschland zu wirken. Später zog das Ehepaar nach Williamsburg, Virginia, wo Eva Bamberger Ballettunterricht gab, während ihr Ehemann am Hebrew Union College studierte, um ab 1958 als ordinierter Rabbiner zu wirken. In der Folge lebte das Ehepaar von 1953 bis 1958 in Cincinnati, Ohio, von 1958 bis 1960 in Honolulu auf Hawaii, von 1960 bis 2020 in Monroeville und zuletzt in Pittsburgh, Pennsylvania. – Zitiert nach: Rabbi Jason Z. Edelstein, first rabbi at Temple David, has died at 91. In: Pittsburgh Jewish Chronicle, auf: timesofisrael.com – Zitiert nach: Saint Vincent Mourns Loss of Rabbi Jason Edelstein. In: Saint Vincent College, 4. September 2021, auf: stvincent.edu – Zitiert nach: Jason Z. Edelstein 1930–2021. In: Greensburg Tribune Review, 5. September 2021, auf: legacy.com – Zitiert nach: Jason Z. Edelstein. In: Pittsburg Post Gazette, 5. September 2021, auf: post-gazette.com
  26. Heimat-Schein für den Kaufmannslehrling Ludwig Bamberger, wohnhaft in Nürnberg, geboren am 5. September 1893 zu Lichtenfels. Der Stadtmagistrat von Lichtenfels, 2. Juni 1910.
  27. Bürgerrechts-Urkunde für den Kaufmann Ludwig Bamberger, mit Rücksicht auf seine Teilnahme an dem Kriege 1914–1918 gebührenfrei. Stadtmagistrat Lichtenfels, 30. Mai 1919.
  28. Suzanne Loebl: At the Mercy of Strangers. Pacifica Press, Pacifica, CA, USA, ISBN 0-935553-23-1, S. 6.
  29. Eintrag im Handelsregister beim Amtsgericht Bamberg vom 2. Januar 1920.
  30. a b Prof. Dr. Günter Dippold: Einführung. In: Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 8–10.
  31. Tim Birkner: Lichtenfels: Günter Dippold stellt Otto Bamberger-Villa vor. In: Obermain-Tagblatt, 13. November 2019, auf: obermain.de
  32. Abbruch des Pabst’schen Hauses in Lichtenfels durch Ludwig Bamberger. In: Lichtenfelser Tagblatt, 26. Oktober 1932.
  33. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 65.
  34. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 44–47.
  35. List of Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 4, S.S. Veendam, Passengers sailing from Rotterdam, June 4th, 1938, arriving at Port of New York, June 14th, 1938. Pos. 8 Bamberger, Anton, age 52, occupation: merchant, able to read and write German, nationality: Germany, race or people: Hebrew, place of birth: Germany, Mitwitz, immigration visa QIV.17208, issued in Hamburg 4.8.38, last permanent residence Germany, Hannover.
  36. List of Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 4, S.S. Veendam, Passengers sailing from Rotterdam, June 4th, 1938, arriving at Port of New York, June 14th, 1938. Pos. 9 Bamberger, Else, age 44, occupation: housewife, able to read and write German, nationality: Germany, race or people: Hebrew, place of birth: Germany, Bocholt, immigration visa QIV.17205, issued in Hamburg 4.8.38, last permanent residence Germany, Hannover.
  37. List of Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 4, S.S. Veendam, Passengers sailing from Rotterdam, June 4th, 1938, arriving at Port of New York, June 14th, 1938. Pos. 10 Bamberger, Gerhard, age 17, occupation: none, able to read and write German, nationality: Germany, race or people: Hebrew, place of birth: Germany, Hannover, immigration visa QIV.17207, issued in Hamburg 4.8.38, last permanent residence Germany, Hannover.
  38. List of Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 4, S.S. Veendam, Passengers sailing from Rotterdam, June 4th, 1938, arriving at Port of New York, June 14th, 1938. Pos. 10 Bamberger, Vera, age 14, occupation: none, able to read and write German, nationality: Germany, race or people: Hebrew, place of birth: Germany, Hannover, immigration visa QIV.17208, issued in Hamburg 4.8.38, last permanent residence Germany, Hannover.
  39. List of Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 4, S.S. Staatendam, Passengers sailing from Rotterdam, August 20, 1938, arriving at Port of New York, August 28, 1938. Pos. 17 Bamberger, Ludwig, age 44, occupation: manufacturer, able to read and write German, nationality: Germany, race or people: Hebrew, place of birth: Germany, Lichtenfels, visitors passport visa 108, issued in Munich 8.17.38, last permanent residence Germany, Lichtenfels.
  40. List of Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 4, S.S. Staatendam, Passengers sailing from Rotterdam, August 20, 1938, arriving at Port of New York, August 28, 1938. Pos. 18 Bamberger, Thea, age 39, occupation: none, able to read and write German, nationality: Germany, race or people: Hebrew, place of birth: Germany, Francfort, visitors passport visa 107, issued in Munich 8.17.38, last permanent residence Germany, Lichtenfels.
  41. a b Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, OCLC 633845164, S. 162–164.
  42. a b c d e Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993. OCLC 174282770, S. 23–30.
  43. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 47–50.
  44. Lichtenfels (Kreisstadt) mit Seubelsdorf – Jüdische Geschichte/Synagoge, auf: alemannia-judaica.de
  45. Lichtenfels (Oberfranken/Bayern). In: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, auf: jüdische-gemeinden.de
  46. a b c d e f Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 62–63.
  47. Sunny Smile Limited, nursery toy manufacturer:records, ca. 1950s – 2004 (PDF-Datei; 139 kB), auf: vam.ac.uk.
  48. 25 Holmwood Grove, Mill Hill, Barnet, London.
  49. Gerhard Bamberger (* 20. September 1920 in Hannover; † 2. Dezember 2013 in Sarasota, Florida), war ein Sohn von Otto Bambergers Bruder Anton (* 4. April 1886 in Mitwitz; † 28. Dezember 1950 in New York City) und dessen Ehefrau Else (* 11. April 1894 in Bocholt; † 24. August 1986 in New York City), geborene Magnus, und ein Cousin von Ruth und Klaus (Claude) Bamberger. Gerhard (Gerald) und Klaus waren von klein auf eng befreundet und trafen sich regelmäßig in Hannover und Lichtenfels. Auf den Wunsch von Klaus besuchte Gerhard ab 1935 ebenfalls das Institut auf dem Rosenberg in St. Gallen. Henriette Bamberger hatte dies mit Gerhards Eltern ausgehandelt. In den USA trafen sie sich nach ihrer Emigration in New York City wieder, wo es dann aber auch zu Meinungsverschiedenheiten über ihre berufliche Orientierung kam. Beide änderten ihre Vornamen zu Gerald bzw. Claude, um sie an die englische Sprache anzupassen. Gerald arbeitete zunächst im Unternehmen seines Vaters in New York City. Nach dem Kriegseintritt der USA 1941 meldeten Claude und Gerald sich zum Dienst in der US-Armee und wurden 1942 eingezogen. Während Claude aufgrund einer zuvor beim privaten Skifahren zugezogenen schweren Knieverletzung nach einem Dreivierteljahr nach Patellafraktur-OP aus dem Dienst entlassen werden musste, wurde Gerald aufgrund seiner guten Sprachkenntnisse (Deutsch-Muttersprachler, Französisch) einer Einheit zur psychologischen Kriegsführung zugeteilt. Als ermittelnder Offizier des Military Intelligence Staff (siehe: Ritchie Boys) war er bei Kriegsende im Deutschen Reich eingesetzt und verhörte dort Opportunisten, Karrieristen und Täter bzw. Bürger, Militärs und sonstige Funktionsträger. Mit der 8th Infantry Division gelangte er dabei nach Bamberg und nahm von dort aus die Gelegenheit wahr, einen Abstecher nach Lichtenfels zu machen, das er aus seiner Kindheit sehr gut kannte. Er besuchte das vom US-Generalstab requirierte Sonnenhaus und wurde im Rathaus Lichtenfels auf im Keller aufgefundene Kisten aufmerksam gemacht, die den Schriftzug „Bamberger – Jüdischer Besitz“ trugen. Diese konfiszierte er, wozu er aufgrund seiner Befehlsgewalt berechtigt war, und ließ sie an die Anschrift seiner Tante Henriette in die USA verschiffen. Im Lichtenfelser Rathaus fand er auch Teile der Kunst- und Bücherkollektion seines anderen Onkels Ludwig (1893–1964), des jüngsten Bruders von Otto Bamberger, ebenfalls Mitinhaber des Lichtenfelser Unternehmens „D. Bamberger“. Bis 1954 arbeitete Gerald dann erneut im Kunststoffverwertungsunternehmen seines Vaters, bis dieses verkauft wurde. Anschließend bei diversen Unternehmen dieser Branche tätig, gründete er 1967 sein eigenes Unternehmen Bamberger Polymers, Inc., aus dem er sich 1984 zurückzog. Zitiert nach: Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 55. Zitiert nach: Obituary Gerald F. Bamberger. In: The New York Times, 5. Dezember 2013