Einkommen

Einnahmen einer Person oder Organisation
(Weitergeleitet von Lohnschere)

Als Einkommen wird in den Wirtschaftswissenschaften und in der Wirtschaft die einem Wirtschaftssubjekt aufgrund des Einsatzes von mindestens einem Produktionsfaktor in Geld oder Gütern zufließende Stromgröße bezeichnet.

Allgemeines

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Wirtschaftssubjekte, die Einkommen beziehen, sind Privathaushalte, Unternehmen und der Staat. Um Einkommen zu beziehen, wird im Regelfall ein Produktionsfaktor eingesetzt (beispielsweise die Arbeitskraft beim Produktionsfaktor Arbeit).[1] Die bei der Nutzung der Produktionsfaktoren anfallenden Kosten heißen Faktorkosten, ihr Pendant ist das Faktoreinkommen. Dieses wird bei Privathaushalten als Arbeitseinkommen, bei Unternehmen als Unternehmerlohn und beim Staat (sowie dessen untergeordneten Gebietskörperschaften und Staatsunternehmen) in Form von Abgaben, Beiträgen und Gebühren (nicht aber Steuern) als Gegenleistung für von ihm erbrachte öffentliche Aufgaben (Daseinsvorsorge) vereinnahmt.

Bei der Definition des Einkommensbegriffs kommt es auf die Sichtweisen in Mikroökonomie, Haushaltstheorie oder Volkswirtschaftslehre an, die unterschiedlich sind. In der Volkswirtschaftslehre werden alle Faktoreinkommen zum Volkseinkommen aggregiert. Die gängige Definition „Einkommen ist der Gegenwert einer Leistung[2] trifft nicht immer zu, da Transfereinkommen ohne Gegenleistung erbracht werden.

Volkswirtschaftslehre

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Das Volkseinkommen ist die Summe aller in einer Rechnungsperiode auf die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital einer Volkswirtschaft entfallenden Einzeleinkommen zuzüglich des Unternehmerlohns.[3] Diese Faktoreinkommen heißen konkret Arbeitseinkommen, Bodenertrag (Miete, Pacht) und Kapitalertrag (Dividende, Anleihezins). Der Gewinn von Unternehmen gilt zunächst nicht als Einkommen, sondern erst, wenn er anderen Wirtschaftssubjekten etwa in Form von Dividenden zufließt.

Dem Privathaushalt stehen allgemein folgende Einkommensarten zur Verfügung:[4]

Anders als die übrigen Arten wird das Transfereinkommen erzielt, ohne dass eine konkrete Gegenleistung des Privathaushalts vorausgegangen ist oder erwartet werden kann.

Kennzahlen

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Wesentliche volkswirtschaftliche Kennzahlen sind das Pro-Kopf-Einkommen, die Einkommenselastizität sowie die Mincer-Einkommensgleichung. Das Pro-Kopf-Einkommen   gibt das jährliche Durchschnittseinkommen   der Einwohnerzahl eines Staates   wieder:

 .

Die Kennzahl zeigt insbesondere bei Ländervergleichen das Einkommensniveau eines Bürgers an. Die Einkommenselastizität gibt die relative Änderung der Nachfrage nach einem Gut oder einer Dienstleistung im Verhältnis zur relativen Änderung des Einkommens eines Wirtschaftssubjektes wieder:

 .

Die Einkommenselastizität ist vollkommen unelastisch ( ), wenn sich die Güternachfrage trotz Einkommensveränderung nicht ändert. Die Mincer-Einkommensgleichung erklärt das Arbeitsentgelt als Funktion der Schulbildung und Arbeitserfahrung.

Einkommensbezogene betriebswirtschaftliche Kennzahlen befassen sich unter anderem mit dem Erschwinglichkeitsgrad oder dem Schuldendienstdeckungsgrad. Der Erschwinglichkeitsgrad gibt an, ob sich ein Kaufpreis für ein teures Gut (Kraftfahrzeug, Immobilie) in Einklang mit dem Einkommen befindet:[6]

 .

Je niedriger diese Kennzahl ausfällt, desto eher ist eine hochpreisige Ware für den Privathaushalt bezahlbar.

Der IWF empfiehlt seit 2004 die Ermittlung der Schuldendienstquote bei Privathaushalten im Verhältnis zum Einkommen.[7] Maßgeblicher Bezugswert ist das verfügbare jährliche Nettoeinkommen:

 .

Der Schuldendienstdeckungsgrad verschlechtert sich, wenn neue Kredite aufgenommen werden oder sich das Zinsniveau (bei variablem Kreditzins) erhöht oder das Nettoeinkommen (etwa durch Arbeitslosigkeit) sinkt.

Mikroökonomie

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Das Einzeleinkommen (Individualeinkommen) ist die Menge an Geld- oder Naturaleinkommen eines Wirtschaftssubjekts innerhalb einer Rechnungsperiode.[8] Der von Unternehmen erzielte Gewinn wird dann zu Einkommen, wenn er den Wirtschaftssubjekten zufließt.

Unterschieden wird zwischen Bruttoeinkommen, Nettoeinkommen und verfügbarem Einkommen. Darüber hinaus spielen die Art und Aggregation von Einkommen eine entscheidende Rolle für die Interpretation und Vergleichbarkeit von Indikatoren. Die personelle Einkommensverteilung wird von Eurostat auf Grundlage des verfügbaren Äquivalenzeinkommens gemessen. Grundsätzlich werden zwei Einkommensarten unterschieden – das Einkommen, welches durch unselbständige und selbstständige Arbeit erwirtschaftet wird (Markteinkommen oder Primäreinkommen) und das Einkommen nach staatlicher Umverteilung (Sekundäreinkommen). Das Primäreinkommen setzt sich aus dem Einkommen aus Erwerbstätigkeit, Geschäftstätigkeit, Vermietung und Verpachtung, sowie Kapitaleinkünften vor Steuern und Abgaben zusammen. Die Berücksichtigung der Sozialabgaben, direkten Steuern sowie öffentlicher (etwa Arbeitslosengeld, Sozialhilfe) und privater (etwa Unterhalt) Transfers bezeichnet man als Transfereinkommen.

Finanzwissenschaft

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Im Rahmen der Einkommensteuer wird diskutiert, welche Einkommensbegriffe die steuerliche Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen am besten repräsentieren.

Das deutsche Einkommensteuergesetz (EStG) ist eine Mischung beider Theorien und berücksichtigt darüber hinaus mit dem Spekulationsgewinn auch eine systemwidrige Steuerbemessungsgrundlage.

Makroökonomie

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In der Makroökonomie berücksichtigt man das Einkommen zur kumulierten Messung der Vermögenszugänge einer Volkswirtschaft. Die unterschiedlichen volkswirtschaftlichen Einkommensbegriffe sind international durch die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) standardisiert, unter anderem als Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG). Dieses wiederum verwendet die Definitionen aus dem Statistik-System der Vereinten NationenSystem of National Accounts“ (SNA). Ausgangspunkt ist dort das Primäreinkommen, das begrifflich mit dem Nationaleinkommen (bzw. früher Sozialprodukt) identisch ist. In seiner Bruttoform vor Abschreibungen als Bruttonationaleinkommen hat es für die Europäische Union hohe Bedeutung als Indikator für die Einkommenshöhe der jeweiligen EU-Mitgliedstaaten beziehungsweise ihrer Bevölkerung und liefert deshalb (neben dem Umsatzsteueranteil) den Maßstab für die Mitgliedsbeiträge, aus denen die Eigenmittel der EU bestehen.

Der ebenfalls international verwendete Begriff Nettonationaleinkommen (früher Nettosozialprodukt) ist das Bruttonationaleinkommen abzüglich der Abschreibungen. Der im deutschen Sprachraum genutzte Begriff Volkseinkommen ist das Nettonationaleinkommen abzüglich vor allem der indirekten Steuern (statistischer Fachbegriff hier: Gütersteuern) zuzüglich der Subventionen. Rechnerisch beruht die Höhe des Volkseinkommens in einem bestimmten Land im Vergleich zu seinem Nationaleinkommen also vorrangig darauf, in welchem Umfang der Staat seine Einnahmen aus direkten Steuern oder aus indirekten Steuern bezieht.

Über die Verteilungsrechnung lässt sich das Verhältnis der verschiedenen Einkommensbestandteile zueinander berechnen. Die beiden wichtigsten makroökonomischen Größen zur Messung des Einkommens sind dort

Steuerrecht

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Einkünfte und Einkommen

Steuerbemessungsgrundlage für die Einkommensteuer ist das Zu versteuernde Einkommen. In dieser Größe werden sämtliche sieben Einkunftsarten zu Einkünften zusammengefasst und der Besteuerung unterzogen.

Das Einkommensteuerrecht in Deutschland unterscheidet zwischen Einnahmen, Einkünften, Einkommen und zu versteuerndem Einkommen.

Begriffsverwendungen

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Der Begriff des Einkommens kommt in vielen Wortkompositionen vor, die in Betriebswirtschafts-, Volkswirtschafts- und Steuerlehre von Bedeutung sind.

Begriff Einzelwissenschaft Definition
Arbeitseinkommen Volkswirtschaftslehre ist das Faktoreinkommen des Produktionsfaktors Arbeit
Bodenrente, Grundrente Volkswirtschaftslehre ist das Faktoreinkommen des Produktionsfaktors Boden
Bruttoeinkommen Betriebswirtschaftslehre ist das Einkommen ohne Abzug von Steuern und Sozialabgaben
Durchschnittseinkommen Wirtschaftsstatistik Mittelwert aller Bruttoeinkommen der Erwerbstätigen
Faktoreinkommen Volkswirtschaftslehre ist das von allen Produktionsfaktoren erwirtschaftete Einkommen
Grundeinkommen, Arten:
bedingtes Grundeinkommen
bedingungsloses Grundeinkommen
partielles Grundeinkommen
Sozialpolitik
ist eine Transferleistung, die an bestimmte Bedingungen geknüpft ist
ist eine Transferleistung, die an keine Bedingungen geknüpft ist
ist eine Transferleistung, die unterhalb des Existenzminimums liegt
Haushaltseinkommen Haushaltstheorie ist das Einkommen der Privathaushalte, das alle Einkunftsarten beinhalten kann
Kapitaleinkommen Volkswirtschaftslehre ist das Faktoreinkommen des Produktionsfaktors Kapital
mittleres Einkommen Wirtschaftsstatistik ist das Einkommensniveau, von dem aus die Anzahl der Privathaushalte mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist wie
die der Haushalte mit höheren Einkommen. Das mittlere Einkommen ist der Median.
Nettoeinkommen Betriebswirtschaftslehre ist das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben verbleibende Einkommen
Nominaleinkommen Volkswirtschaftslehre berücksichtigt nicht Inflation oder Deflation
Primäreinkommen Volkswirtschaftslehre aufgrund des Marktergebnisses entstandenes Einkommen
Pro-Kopf-Einkommen Volkswirtschaftslehre ist das jährliche Durchschnittseinkommen der Einwohner eines Staates
Realeinkommen Volkswirtschaftslehre berücksichtigt als reale Größe Inflation oder Deflation
Sekundäreinkommen Volkswirtschaftslehre aufgrund staatlicher Umverteilung entstandenes Einkommen
Transfereinkommen Volkswirtschaftslehre aufgrund eines Rechtsanspruchs oder freiwilliger Zuwendungen entstandenes
Einkommen
verfügbares Einkommen Wirtschaftsstatistik ist der Teil des Einkommens, der den Wirtschaftssubjekten für den privaten Konsum und die Ersparnis zur Verfügung steht.
zu versteuerndes Einkommen Steuerlehre Steuerbemessungsgrundlage der Einkommensteuer

Sekundär- und Transfereinkommen sind nicht identisch, denn Transfereinkommen umfassen zusätzlich auch freiwillige Zuwendungen von Privatpersonen.

Einkommensverteilung

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Die Einkommensverteilung untersucht die Verteilung der Einkommen in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. In allen OECD-Ländern sind die Einkommen ungleich verteilt. Man spricht auch von „Einkommensschere“, um die Differenz zwischen den niedrigen und den hohen Einkommen in einer Gesellschaft zu versinnbildlichen.[10]

Neben der Einkommensverteilung sind auch die Entwicklung der Einkommen im Zeitablauf für bestimmte Gruppen (z. B. Berufsgruppen, Männer, Frauen; vgl. Gender-Pay-Gap) und die Einkommensdynamik von Einzelnen (oft verbunden mit sozialem Aufstieg oder Abstieg) Forschungsgegenstände. Letztere werden oft mit Längsschnittstudien ermittelt.

Deutschland 

Laut Mikrozensus leben in Deutschland 5,5 % der Bevölkerung trotz einer Erwerbsarbeit unter der Armutsgrenze. Besonders oft betroffen sind an- und ungelernte Arbeiter sowie Selbstständige ohne Mitarbeiter. Siehe dazu auch: Working Poor.

Einpersonen-Haushalte, mit mehr als 2.700 Euro Nettoeinkommen im Monat, gehören nicht mehr zur Mittelschicht, auch wenn Betroffene das häufig nicht so sehen. Sie können als „wohlhabend“ bezeichnet werden. Ab einem Nettoeinkommen von 3.600 Euro bezeichnet die Wissenschaft einen Menschen als reich.[11]

Managergehälter stiegen gegenüber dem Lohn von durchschnittlichen Angestellten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten überproportional, zwischen 1987 und 2006 mehr als dreimal stärker:[12]

Jahr Lohnverhältnis Manager:Angestellter
1987 14:1
2005 42:1[13]
2006 44:1
2015 54:1[14]
2017 71:1[13]
2018 150:1[15]

Im Jahre 2008 hat laut OECD in Deutschland die Einkommensungleichheit stärker zugenommen als in allen anderen OECD-Staaten.[16] Das verfügbare Einkommen war dabei am größten in der Gruppe der Selbständigen mit mehr als zehn Mitarbeitern. Am niedrigsten war es bei den Gruppen ungelernte Arbeiter und Landwirte. Die Landwirte hatten ein noch geringeres verfügbares Einkommen als die Ungelernten;[17] das Mittlere Einkommen (Median) lag bei 1.252 Euro monatlich,[18] das Durchschnittseinkommen war mit 2.706 Euro pro Monat mehr als doppelt so hoch.[19]

2010 lag das Durchschnittsbruttoeinkommen in Deutschland bei monatlich 2.136 Euro; Frauen verdienten im Schnitt 23 % weniger als Männer. Auch der Unterschied zwischen einzelnen Wirtschaftsbereichen war teilweise deutlich: Im Durchschnitt verdiente ein im Gastgewerbe vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im vierten Quartal 2011 1.972 Euro, ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in der Informations- und Kommunikationswirtschaft 4.430 Euro, jeweils vor Abzug von Steuern und Arbeitnehmeranteil der Sozialversicherungsbeiträge.[20][21]

Eine Ende 2011 vorgestellte Studie der OECD bestätigte diesen Trend: Die 10 % der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen verdienten 2008 demnach rund das Achtfache der untersten 10 %; darüber hinaus hatte sich der Abstand zwischen den obersten Einkommen und den untersten 10 % der Vollzeiterwerbstätigen etwa zwischen 1995 und 2010 um 20 % vergrößert.[22]

Frankreich 

In Frankreich lag das mittlere Nettojahreseinkommen unselbstständig Erwerbstätiger bei 20.670 Euro.[23]

Osterreich 

In Österreich erzielten 2010 die unselbständig Erwerbstätigen (ohne Lehrlinge) ein mittleres Nettojahreseinkommen von 18.366 Euro.[24]

Vereinigte Staaten 

Der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt hielt im August 1910 in Osawatomie (im Bundesstaat Kansas) vor 30.000 Menschen eine Rede, die in die Geschichtsbücher einging.[25] Er prangerte die große Einkommens-Ungleichheit an und sprach von der Notwendigkeit einer regulierten Wirtschaft und einer starken Regierung. „Menschliche Wohlfahrt“ sei wichtiger als der Profit des Einzelnen. „New Nationalism“ nannte er sein Programm zur Stärkung der Mittelschicht.

In den USA lag das Verhältnis von Managergehältern zu durchschnittlichen Angestellten 1980 bei 35:1, 2008 bei 319:1.[26]

Der amerikanischen Gesellschaft „fehlt die Mitte. Rasant haben sich die Reichen und die Armen im Land auseinanderentwickelt, so rasant, dass das oberste Prozent der Bürger fast ein Viertel aller Einkommen an sich zieht – doppelt so viel wie vor 25 Jahren. Amerika wuchs zuletzt fast nur noch für seine Reichen, die mittleren und unteren Schichten büßten im Schnitt sogar Kaufkraft ein. Und Jobs dazu.“[27]

Präsident Barack Obama hielt im Dezember 2011 – ebenfalls in Osawatomie – eine programmatische Rede, in der auch er die wirtschaftliche Ungleichheit anprangerte. Die zunehmende Ungleichheit strafe das Versprechen des amerikanischen Traums Lügen, dass es jeder schaffen könne, wenn er nur wolle. Es gehe hier nicht um irgendeine politische Debatte, sondern um „die entscheidende Frage unserer Zeit“.[28][29]

Wirtschaftliche Aspekte

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Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst in einigen Handwerksberufen in Deutschland 2003 bis 2005.

Die Strömungsgröße Einkommen wird durch Sparen zur Bestandsgröße Vermögen. Die Vermögensarten Geld- oder Kapitalvermögen erzielen wiederum die Einkunftsart Kapitaleinkünfte. Immobilienvermögen – sofern es nicht selbst genutzt wird – erzielt die Einkunftsart Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung.

Kennzahlen

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Das Einkommen ist als ökonomische Strömungsgröße in mehreren Formeln enthalten. Der Durchschnittssteuersatz   ist das Verhältnis zwischen Steuerbetrag   und dem zu versteuernden Einkommens  :[30]

 .

Wird der Kapitalwert   einer Investition aus dem Einkommen   abgeleitet, so wird der Prozentsatz der Kapitalisierung   gegenübergestellt:[31]

 .

Das Volkseinkommen   setzt sich zusammen aus Konsum  , Investitionen  , Staatsanteil   sowie den Exporten   und Importen  :[32]

 .

Dies ist die Darstellung einer offenen Volkswirtschaft, die Version einer geschlossenen Volkswirtschaft verzichtet auf  . Das Volkseinkommen entspricht in der Verteilungsrechnung der Summe aller Faktoreinkommen.[33]

Das Nettonationaleinkommen   schließlich ergibt sich aus der Differenz zwischen Bruttonationaleinkommen   und Abschreibungen  :

 .

Das Nationaleinkommen stellt die Summe aller Inländern zukommenden Wertschöpfungen der gesellschaftlichen Produktion dar.[34][35] Es ist in der Mikroökonomie wie in der Makroökonomie eine der Größen zur Beurteilung der ökonomischen Wohlfahrt.[36]

Inflationsbereinigung des Einkommens

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Da Einkommenszuwächse bei Vorliegen von Inflation nicht zwingend Wohlstandszuwächse bedeuten, misst man neben dem (Nominal-)Einkommen auch das Realeinkommen.

Realeinkommen

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Darunter wird das preisbereinigte Nominaleinkommen verstanden. Es wird ermittelt, indem der Index (Vergleichswert) des Nominaleinkommens durch einen passenden Preisindex geteilt wird. Das Realeinkommen kann nur als Vergleichsgröße in Form einer Veränderung oder eines Indexes angegeben werden. Es dient als Indikator für die tatsächliche Kaufkraft des Einkommens. Anschaulich handelt es sich um die Menge der Waren und Dienstleistungen, die man aufgrund der aktuellen Preise kaufen kann.

Beispiel Index

Bei einer Inflationsrate von 4 % und einer Erhöhung des Nominaleinkommens um 3 % beträgt der Realeinkommensindex 99,04 % nach der Berechnungsformel:

 .

Die Menge der Waren und Dienstleistungen, die man sich leisten kann, beträgt somit nur noch 99,04 % im Vergleich zum Vorjahr.

Beispiel Veränderung

Bei einer Inflationsrate von 4 % und einer Erhöhung des Nominaleinkommens um 3 % sinkt das Realeinkommen um 0,96 % nach der Berechnungsformel:

 .

Die Menge der Waren und Dienstleistungen, die man sich leisten kann, hat sich also im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,96 % verringert.

Bereinigung des Einkommens um Steuern und Abgaben

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Nicht das gesamte Einkommen kann für privaten Konsum oder Investitionen genutzt werden, da ein erheblicher Teil des Einkommens beispielsweise durch Steuern und Abgaben verbraucht wird. Aus diesem Grund berücksichtigt das verfügbare Einkommen lediglich die für Konsum oder Sparen verbleibenden Teile des Einkommens. Einkommen- und Vermögensteuern, geleistete Sozialbeiträge und sonstige laufende geleistete Transfers werden hierzu vom Einkommen abgezogen, empfangene Sozialleistungen und empfangene laufende Transfers hinzuaddiert.

Siehe auch

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Wiktionary: Einkommen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Einkommen – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Heike Schule/Heiner Brockmann/Thorsten Hadeler/Ute Arentzen, Gabler Volkswirtschafts-Lexikon, Band 1, 1996, S. 263 f.
  2. Lothar Wildmann, Wirtschaftspolitik, 2016, S. 171
  3. Verlag Th. Gabler GmbH (Hrsg.), Bank-Lexikon: Handwörterbuch für das Bank- und Sparkassenwesen, 1978, Sp. 484
  4. Heike Schule/Heiner Brockmann/Thorsten Hadeler/Ute Arentzen, Gabler Volkswirtschafts-Lexikon, Band 1, 1996, S. 263
  5. Eggert Winter/Ute Arentzen, Gabler Wirtschafts-Lexikon, Band 1, 1997, S. 924
  6. Helmut Geyer, Kennzahlen für die Bau- und Immobilienwirtschaft, 2020, S. 199
  7. International Monetary Fund, International Monetary Fund Annual Report 2004, 2004, S. 33
  8. Verlag Th. Gabler GmbH (Hrsg.), Bank-Lexikon: Handwörterbuch für das Bank- und Sparkassenwesen, 1978, Sp. 484
  9. Bernhard Fuisting, Die preußischen direkten Steuern, Band 4: Grundzüge der Steuerlehre, 1902, S. 149 ff.
  10. Andre Gingrich/Eva-Maria Knoll/Fernand Kreff, Lexikon der Globalisierung, 2011, S. 170
  11. Psychologie und Privilegien – Die unangenehme Wahrheit sozialer Ungerechtigkeit. In: Deutschlandfunk Kultur. Deutschlandradio, abgerufen am 19. Juli 2019 (deutsch).
  12. Florian Rötzer, Warum sind die Managergehälter in den letzten Jahrzehnten so in die Höhe geschossen?, in: heise.de, Telepolis, 19. September 2010 (letzter Zugriff: 22. September 2010)
  13. a b Gustav Theile: Gehaltskluft zu Angestellten: Immer mehr Geld für den Chef. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. Dezember 2020]).
  14. Kristin Rau: Gehaltsschere: Top-Manager verdienen das 54-fache ihrer Angestellten. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  15. Theodor Schaarschmidt: Die Kirschen in Nachbars Garten. Spektrum.de, abgerufen am 3. Mai 2019.
  16. OECD (Hrsg.), Growing Unequal?: Income Distribution and Poverty in OECD Countries. COUNTRY NOTE GERMANY (IN GERMAN): DEUTSCHLAND., 2008 (PDF; 257 kB)
  17. Rainer Geißler, Die Sozialstruktur Deutschlands, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2006, ISBN 3-531-42923-X, S. 82.
  18. Jan Goebel/Martin Gornig/Hartmut Häußermann, Polarisierung der Einkommen: Die Mittelschicht verliert, in: diw.de, Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 24/2010 (PDF; 469 kB)
  19. Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (Hrsg.) Zur Einkommenssituation der privaten Haushalte in Deutschland. (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 1,1 MB) April 2009.
  20. infografiken.com
  21. statista.com, Reales Bruttoeinkommen in Deutschland
  22. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größerBadische Zeitung, am 6. Dezember 2011.
  23. Le revenu salarial s’établit à 20 670 euros en moyenne en 2014. INSEE, abgerufen am 19. Mai 2017 (französisch).
  24. Jährliche Personeneinkommen. Statistik Austria, 1. März 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  25. Theodore Roosevelt's Osawatomie Speech. Kansas Historical Quarterly, abgerufen am 23. Mai 2012.
  26. Demnach verdient also in den USA ein durchschnittlicher Manager 319-mal so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter. Florian Rötzer: Warum sind die Managergehälter in den letzten Jahrzehnten so in die Höhe geschossen? In: Telepolis. Stand: 19. September 2010; letzter Zugriff: 22. September 2010.
  27. Uwe Jean Heuser in zeit.de vom 3. Juni 2011: „Griechischer als die Griechen“ – Die Vereinigten Staaten haben horrende Schulden. Wie kommen sie da wieder heraus? In: Die Zeit. 23/2011.
  28. spiegel.de: Occupy Amerika.
  29. guardian.co.uk: Full text of Barack Obama’s speech in Osawatomie, Kansas.
  30. Heike Schule/Heiner Brockmann/Thorsten Hadeler/Ute Arentzen, Gabler Volkswirtschafts-Lexikon, 1996, S. 238
  31. Edmund Herzfelder, Die volkswirtschaftliche Bilanz und eine neue Theorie der Wechselkurse, 1919, S. 102
  32. Ronald Höfer, Formeln rasch erfassen und sicher nutzen, 2015, S. 139
  33. Wolfgang Cezanne, Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 2005, S. 246
  34. Brockhaus Enzyklopädie. 19. Auflage. Band 6. F.A. Brockhaus, Mannheim 1988, ISBN 3-7653-1100-6, S. 179 f.
  35. Norbert Dautzenberg: Einkommen. In: wirtschaftslexikon.gabler.de. Springer Gabler, abgerufen am 10. November 2016.
  36. Norbert Dautzenberg: Einkommen. In: wirtschaftslexikon.gabler.de. Springer Gabler, abgerufen am 10. November 2016.