Literaturjahr 1945

Übersicht über literarische Ereignisse im Jahre 1945

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Übersicht der Literaturjahre
Weitere Ereignisse

Literaturjahr 1945
Animal Farm – Erstauflage
Animal Farm – Erstauflage
George Orwell veröffentlicht den Roman Animal Farm.
Gabriela Mistral
Gabriela Mistral
Gabriela Mistral erhält den Nobelpreis für Literatur.

Ereignisse Bearbeiten

Prosa Bearbeiten

 
George Orwell

Drama Bearbeiten

Spielstätten Bearbeiten

  • Ende April: Das völlig zerbombte Wiener Burgtheater übernimmt das Etablissement Ronacher als Ausweichquartier.
  • Am 10. Mai wird das Wiener Volkstheater in Eigeninitiative des Ensembles mit einem Publikumserfolg der letzten Spielzeit, Katakomben von Max Frey, wiedereröffnet. Erste offizielle Premiere ist am 7. Juni Die unentschuldigte Stunde von Stefan Bekeffi. Rolf Jahn, der das Theater schon vor dem Krieg geleitet hat, wird von Kulturstadtrat Viktor Matejka nur monatlich im Amt bestätigt, da die Besitzrechte nicht geklärt sind. Alle Vorstellungen sind ausverkauft und finden nachmittags statt, da weder Beleuchtung noch Verkehrsmittel funktionierten und man im Sommer 1945 Konflikte mit den sowjetischen Besatzern fürchtet. Es folgte Franz Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen und als abschließender Höhepunkt der kurzen Ära Jahn Karl KrausDie letzte Nacht, Epilog von Die letzten Tage der Menschheit, in der Regie von Günther Haenel. Jahns Direktionszeit wird allerdings jäh beendet, als von ihm verfasste Zeitungsartikel aus dem Jahr 1938 auftauchen, die eindeutig NS-konforme und antisemitische Inhalte aufweisen.
  • Ab Juli leitet Günther Haenel das Wiener Volkstheater und schafft die Voraussetzungen für einen modernen und revolutionären Spielplan. Mit einem „Direktionsrat“ bindet er Mitglieder des Hauses in Entscheidungen ein und nimmt so das „Mitbestimmungstheater“ vorweg. Bei der Uraufführung von Julius Hays Haben kommt es zum ersten Theaterskandal der zweiten Republik und einer Saalschlacht. Die russische Dramatik wird mit Dramen von Alexander Nikolajewitsch Ostrowski, Iwan Sergejewitsch Turgenew und mit Anatoli Lunatscharskis Der befreite Don Quixote mit Max Paulsen wiederbelebt, was Haenel den Vorwurf eines kommunistischen Tendenz-Spielplans einträgt.
  • 7. September: Das Deutsche Theater Berlin wird mit Lessings Nathan der Weise wiedereröffnet.

Uraufführungen Bearbeiten

Sachliteratur Bearbeiten

Periodika Bearbeiten

Religion Bearbeiten

Verlagswesen Bearbeiten

Preisverleihungen Bearbeiten

Sonstiges Bearbeiten

 
Titelseite des Smyth Reports

Geboren Bearbeiten

Januar bis April Bearbeiten

  • 01. Januar: Rüdiger Safranski, deutscher Schriftsteller
  • 02. Januar: Frank Laufenberg, deutscher Moderator, Journalist und Autor
  • 06. Januar: Barry Lopez, US-amerikanischer Schriftsteller und Essayist († 2020)
  • 15. Januar: Christian Anders, österreichischer Autor und Schlagersänger, Musiker und Komponist
  • 17. Januar: Javed Akhtar, indischer Drehbuchautor, Poet und Liedtexter
  • 17. Januar: Ib Michael, dänischer Schriftsteller
  • 31. Januar: Matthias Beltz, deutscher Kabarettist und Autor († 2002)
  • 02. Februar: Metin Arditi, schweizerischer Schriftsteller, Mäzen und Unternehmer
  • 07. Februar: Fredric Kroll, US-amerikanischer Komponist und Schriftsteller
  • 19. Februar: Thomas Brasch, deutscher Autor, Dramatiker und Lyriker († 2001)
  • 20. Februar: Jürg Acklin, Schweizer Psychoanalytiker und Schriftsteller
  • 23. Februar: Robert Gray, australischer Dichter
  • 05. März: Selina Hastings, britische Schriftstellerin, Kinderbuchautorin, Biografin, Literaturredakteurin
  • 14. März: Herman van Veen, niederländischer Sänger, Schriftsteller, Liedertexter und Liederkomponist
     
    Herman van Veen, 1968
  • 19. März: Mark O’Connor, australischer Lyriker
  • 21. März: Henrik Nordbrandt, dänischer Schriftsteller und Dichter († 2023)
  • 21. März: Verena Reichel, deutsche literarische Übersetzerin († 2022)
  • 23. März: Elke Austenat, deutsche Ärztin und Autorin
  • 27. März: Harry Rowohlt, deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Rezitator († 2015)
  • 28. März: Tilman Röhrig, deutscher Schriftsteller
  • 04. April: Daniel Cohn-Bendit, deutsch-französischer Publizist und Politiker
  • 12. April: Kiyoko Murata, japanische Schriftstellerin
  • 16. April: Stefan Grossman, US-amerikanischer Gitarrist, Lehrbuchautor und Produzent
  • 16. April: Sarenco, italienischer visueller Poet, Kulturveranstalter, Verleger und Filmemacher († 2017)
  • 25. April: Geriet Schieske, deutscher Regisseur, Schauspieler und Autor
  • 26. April: Petr Oslzlý, tschechischer Dramaturg, Drehbuchautor und Schauspieler
  • 27. April: August Wilson, US-amerikanischer Dramatiker († 2005)
  • 29. April: Lutz Ackermann, deutscher Journalist und Rundfunk- und Fernsehmoderator
  • 30. April: Ulla Hahn, deutsche Schriftstellerin

Mai bis August Bearbeiten

 
Rainer Werner Fassbinder
 
Steve Martin, 1982
  • 14. August: Steve Martin, US-amerikanischer Schriftsteller, Produzent, Schauspieler, Musiker und Komponist
  • 22. August: Steve Kroft, US-amerikanischer Journalist
  • 24. August: Ronee Blakley, US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin
  • 30. August: Libuše Moníková, deutschsprachige tschechische Schriftstellerin († 1998)

September bis Dezember Bearbeiten

  • 12. September: Maria Aitken, irische Filmschauspielerin und Drehbuchautorin
  • 18. September: Meshack Asare, ghanaischer Kinderbuchautor
  • 19. September: René Appel, niederländischer Schriftsteller
  • 19. September: Benoît Lamy, belgischer Filmregisseur und Drehbuchautor († 2008)
  • 24. September: David Drake, US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasy-Autor († 2023)
  • 05. Oktober: Alfred Komarek, österreichischer Schriftsteller († 2024)
  • 15. Oktober: Klaus Woltron, österreichischer Unternehmer, Buchautor, Kolumnist, Gründungsmitglied des Club of Vienna
  • 16. Oktober: Pascal Sevran, französischer Autor, Sänger und Fernsehshowmaster († 2008)
  • 18. Oktober: Chantal Thomas, französische Schriftstellerin, Essayistin und Historikerin
  • 31. Oktober: Gustavo Álvarez Gardeazábal, kolumbianischer Schriftsteller, Journalist und Politiker
  • 11. November: Helmut Angula, namibischer Politiker und Autor
  • 12. November: Michael Bishop, US-amerikanischer Autor, vornehmlich von Science-Fiction-Literatur († 2023)
  • 12. November: François Conod, Schweizer Schriftsteller († 2017)
  • 20. November: Rachid Mimouni, algerischer Schriftsteller († 1995)
  • 29. November: Wilfried Böhringer, deutscher Übersetzer aus dem Spanischen und Französischen († 1997)

Genaues Geburtsdatum unbekannt Bearbeiten

Gestorben Bearbeiten

Erstes Halbjahr Bearbeiten

 
Grabstein von Else Lasker-Schüler auf dem Ölberg in Jerusalem
  • 22. Januar: Else Lasker-Schüler, deutsche Dichterin (* 1869)
  • 22. Januar: Jan Skala, sorbischer Publizist und Schriftsteller (* 1889)
  • 22. Januar: Alfred Wolfenstein, deutscher jüdischer expressionistischer Lyriker, Dramatiker und Übersetzer (* 1883)
  • 27. Januar: Antal Szerb, ungarischer Schriftsteller (* 1901)
 
Grabstein Carrs auf dem Ross Bay Cemetery, Victoria
 
Weinhebers Grab im Garten seines Hauses in Kirchstetten
  • 02. Mai: Friedo Lampe, deutscher Schriftsteller (* 1899)
  • 09. Mai: Fritz Fink, deutscher Schriftsteller, Buchhändler und Heimatforscher (* 1893)
  • 11. Mai: William von Simpson, deutscher Schriftsteller (* 1881)
  • 12. Mai: Achmed Abdullah, US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor (* 1881)
  • 15. Mai: Carl Küchler, deutscher Reiseschriftsteller (* 1869)
  • 25. Mai: Otto Abeles, österreichischer Journalist, Schriftsteller und Musikkritiker (* 1879)

Zweites Halbjahr Bearbeiten

  • 13. Juli: Emmanuel Bove, französischer Schriftsteller (* 1898)
  • 20. Juli: Paul Valéry, französischer Lyriker korsisch-italienischer Abstammung (* 1871)
  • 21. Juli: Johannes Jessen, deutscher Bibelübersetzer (* 1880)
  • 28. Juli: Margot Asquith, britische Schriftstellerin (* 1864)
  • 31. Juli: Hans Nirrnheim, deutscher Historiker und Archivar (* 1865)
 
Feuerhalle Simmering, Grab Roda Rodas
  • 20. August: Alexander Roda Roda, österreichischer Schriftsteller und Publizist (* 1872)
  • 26. August: Franz Werfel, österreichischer Schriftsteller (* 1890)
  • 04. Dezember: Wolfgang Golther, deutscher Germanist und Literaturhistoriker (* 1863)
  • 06. Dezember: Fritz Adam, deutscher Journalist und Dichter (* 1906)
  • 09. Dezember: Hans Dominik, deutscher Ingenieur und Science-Fiction-Autor (* 1872)
  • 27. Dezember: Janko Jesenský, slowakischer Schriftsteller (* 1874)
  • 28. Dezember: Theodore Dreiser, US-amerikanischer Schriftsteller (* 1871)

Genaues Todesdatum unbekannt Bearbeiten

 
Anne Frank, 1941
  • Februar/März: Anne Frank, deutsches jüdisches Mädchen, bekannt geworden durch ihre Tagebücher (* 1929)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bücher 1945 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Magazine 1945 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Zeitungen 1945 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien