Liste der Sportler mit den meisten Olympiateilnahmen

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In dieser Tabelle werden Sportler angeführt, die mindestens siebenmal an den Olympischen Spielen der Neuzeit teilgenommen haben.

Übersicht Bearbeiten

# = Anzahl der Teilnahmen
Σ = Summe der Medaillen
# Sportler NOK(s) Lebensdaten Teilnahmen[1] Sportart       Σ
10 Ian Millar Kanada  Kanada * 1947 1972, 1976, 1984–2012 Springreiten 0 1 0 1
9 Afanasijs Kuzmins Sowjetunion  Sowjetunion und Lettland  Lettland * 1947 1976, 1980, 1988–2012 Sportschießen 1 1 0 2
Hubert Raudaschl Osterreich  Österreich * 1942 1964–1996 Segeln 0 2 0 2
Nino Salukwadse Sowjetunion  Sowjetunion, Vereintes Team  Vereintes Team und Georgien  Georgien * 1969 1988–2020 Sportschießen 1 1 1 3
8 Francisco Boza Peru  Peru * 1964 1980–2004, 2016 Sportschießen (Trap) 0 1 0 1
Oksana Chusovitina Vereintes Team  Vereintes Team, Deutschland  Deutschland und Usbekistan  Usbekistan * 1975 1992–2020 Gerätturnen 1 1 0 2
Rajmond Debevec Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien und Slowenien  Slowenien * 1963 1984–2012 Sportschießen 1 0 2 3
Piero D’Inzeo Italien  Italien * 1923 † 2014 1948–1976 Springreiten 0 2 4 6
Raimondo D’Inzeo Italien  Italien * 1925 † 2013 1948–1976 Springreiten 1 2 3 6
Paul Elvstrøm Danemark  Dänemark * 1928 † 2016 1948–1960, 1968, 1972, 1984, 1988 Segeln 4 0 0 4
Jesús Ángel García Spanien  Spanien * 1969 1992–2020 Leichtathletik (Gehen) 0 0 0 0
Andrew Hoy Australien  Australien * 1959 1984–2004, 2012, 2020 Vielseitigkeits­reiten 3 1 2 6
Josefa Idem Deutschland  Deutschland und Italien  Italien * 1964 1984–2012 Kanurennsport 1 2 2 5
Noriaki Kasai Japan  Japan * 1972 1992–2018 Skispringen 0 2 1 3
Durward Knowles Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich und Bahamas  Bahamas * 1917 † 2018 1948–1972, 1988 Segeln 1 0 1 2
Lesley Thompson Kanada  Kanada * 1959 1984–2000, 2008–2016 Rudern 1 3 1 5
Claudia Pechstein Deutschland  Deutschland * 1972 1992–2006, 2014–2022 Eisschnelllauf 5 2 2 9
7 Janne Ahonen Finnland  Finnland * 1977 1994–2018 Skispringen 0 2 0 2
Simon Ammann Schweiz  Schweiz * 1981 1998–2022 Skispringen 4 0 0 4
Abdullah al-Rashidi Kuwait  Kuwait * 1963 1996–2020 Sportschießen (Skeet) 0 0 2 2
Ludger Beerbaum Deutschland  Deutschland * 1963 1988–2008, 2016 Springreiten 4 0 1 5
Sjarhej Dalidowitsch Belarus  Belarus * 1973 1994–2018 Skilanglauf 0 0 0 0
Albert Demtschenko Vereintes Team  Vereintes Team und Russland  Russland * 1971 1992–2014 Rennrodeln 0 1[2] 0 1
Phillip Dutton Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten und Australien  Australien * 1963 1996–2020 Vielseitigkeits­reiten 2 0 1 3
Formiga Brasilien  Brasilien * 1978 1996–2020 Fußball 0 2 0 2
Marija Grosdewa Bulgarien  Bulgarien * 1971 1992–2012, 2020 Sportschießen 2 0 3 5
Anky van Grunsven Niederlande  Niederlande * 1968 1988–2012 Dressurreiten 3 5 1 9
Otrjadyn Gündegmaa Mongolei  Mongolei * 1978 1996–2020 Sportschießen 0 1 0 1
Kazjaryna Karsten Vereintes Team  Vereintes Team und Belarus  Belarus * 1972 1992–2016 Rudern 2 1 2 5
François Lafortune Belgien  Belgien * 1932 † 2020 1952–1976 Sportschießen 0 0 0 0
Santiago Lange Argentinien  Argentinien * 1961 1988, 1996–2008, 2016–2020 Segeln 1 0 2 3
Jos Lansink Niederlande  Niederlande und Belgien  Belgien * 1961 1988–2012 Springreiten 1 0 0 1
Jeannie Longo-Ciprelli Frankreich  Frankreich * 1958 1984–2008 Radsport 1 2 1 4
Aida Mohamed Ungarn  Ungarn * 1976 1996–2020 Fechten 0 0 0 0
Funke Oshonaike Nigeria  Nigeria * 1975 1996–2020 Tischtennis 0 0 0 0
Ivan Osiier Danemark  Dänemark * 1888 † 1965 1908–1932, 1948 Fechten 0 1 0 1
Merlene Ottey Jamaika  Jamaika und Slowenien  Slowenien * 1960 1980–2004 Leichtathletik (Sprint) 0 3 6 9
Leander Paes Indien  Indien * 1973 1992–2016 Tennis 0 0 1 1
Kerstin Palm Schweden  Schweden * 1946 1964–1988 Fechten 0 0 0 0
Giovanni Pellielo Italien  Italien * 1970 1992–2016 Sportschießen (Trap) 0 3 1 4
Jörgen Persson Schweden  Schweden * 1966 1988–2012 Tischtennis 0 0 0 0
John Michael Plumb Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten * 1940 1960–1976, 1984, 1992 Vielseitigkeits­reiten 2 4 0 6
Zoran Primorac Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien und Kroatien  Kroatien * 1969 1988–2012 Tischtennis 0 1 0 1
João Rodrigues Portugal  Portugal * 1971 1992–2016 Segeln (Windsurfen) 0 0 0 0
Jean-Michel Saive Belgien  Belgien * 1969 1988–2012 Tischtennis 0 0 0 0
Robert Scheidt Brasilien  Brasilien * 1973 1996–2020 Segeln 2 2 1 5
Ralf Schumann Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR und Deutschland  Deutschland * 1962 1988–2012 Sportschießen 3 2 0 5
Jasna Šekarić Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien und Serbien  Serbien * 1965 1988–2012 Sportschießen 1 3 1 5
Ragnar Skanåker Schweden  Schweden * 1934 1972–1996 Sportschießen 1 2 1 4
Nick Skelton Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich * 1957 1988–1996, 2004–2016 Springreiten 2 0 0 2
Mark Todd Neuseeland  Neuseeland * 1956 1984–1992, 2000, 2008–2016 Springreiten, Vielseitigkeits­reiten 2 1 3 6
Segun Toriola Nigeria  Nigeria * 1974 1992–2016 Tischtennis 0 0 0 0
Olaf Tufte Norwegen  Norwegen * 1976 1996–2020 Rudern 2 1 1 4
Tinne Vilhelmson Silfvén Schweden  Schweden * 1967 1992–2016 Dressurreiten 0 0 0 0

Teilnahme an Sommer- und Winterspielen Bearbeiten

Für Sportler, die sowohl an Sommer- wie auch an Winterspielen teilgenommen haben, ist der zur Erlangung von sieben Olympiateilnahmen erforderliche Zeitraum kürzer.

# Sportler NOK(s) Lebensdaten Teilnahmen[3] Sportart       Σ
8 Jaqueline Mourão Brasilien  Brasilien * 1975 2006–2022 (Winter)
2004, 2008, 2020 (Sommer)
Skilanglauf, Biathlon
und Mountainbike
0 0 0 0
7 Seiko Hashimoto Japan  Japan * 1964 1984–1994 (Winter)
1988–1996 (Sommer)
Eisschnelllauf
und Radsport
0 0 1 1

Bemerkungen zu den Olympiateilnahmen einiger Aktiver Bearbeiten

Abdullah al-Rashidi Bearbeiten

Da das kuwaitische NOK für die Spiele 2016 suspendiert war, startete er bei dieser Austragung als "Individual Olympic Athlete".

Oksana Chusovitina Bearbeiten

Oksana Chusovitina startete 1992 für das sogenannte Vereinte Team aus Sportlern der früheren Sowjetunion, danach bis 2004 für Usbekistan, 2008 und 2012 für Deutschland und seit 2016 wiederum für Usbekistan.[4]

Rajmond Debevec Bearbeiten

Debevec startete 1984 und 1988 für Jugoslawien, danach für Slowenien.

Phillip Dutton Bearbeiten

Dutton startete 1996, 2000 und 2004 für sein Heimatland Australien, mit dessen Mannschaft er zweimal die olympische Goldmedaille im Vielseitigkeitsreiten gewann. 2006 wechselte er die Staatsbürgerschaft und trat in der Folge für die USA an.

Paul Elvstrøm Bearbeiten

Elvstrøm war außerdem 1964 Ersatzmann in der dänischen Mannschaft, kam aber nicht zum Einsatz. Bei den beiden letzten Teilnahmen segelte er gemeinsam mit seiner Tochter Trine.

Seiko Hashimoto Bearbeiten

Hashimoto trat nach ihrer sportlichen Laufbahn eine politische Karriere an und wurde u. a. Regierungsbeauftragte für die Olympischen Sommerspiele 2020 und Vorsitzende des dortigen Organisationskomitees.

Josefa Idem Bearbeiten

Josefa Idem startete 1984 und 1988 für die Bundesrepublik Deutschland (einmal Bronze), danach für Italien.

Durward Knowles Bearbeiten

Knowles startete 1948 für Großbritannien und ab 1952 für die Bahamas. Bei seinem letzten Start 1988 war er mit 70 Jahren ältester Teilnehmer der Spiele und gehört zu den ältesten aktiven Teilnehmern der olympischen Geschichte.

Afanasijs Kuzmins Bearbeiten

Kuzmins nahm unter dem Namen Afanasi Kusmin zunächst für die Sowjetunion an Olympischen Spielen teil. Nach der Erlangung der Selbständigkeit startete er für sein Heimatland Lettland. Eine zusätzliche Olympiateilnahme blieb ihm durch den Olympiaboykott der Sowjetunion 1984 verwehrt.

Jos Lansink Bearbeiten

Lansink stammt aus den Niederlanden, für die er an insgesamt vier Olympischen Spielen teilnahm. Seit 2001 besitzt er einen belgischen Pass und startet seither für sein neues Heimatland.

Ian Millar Bearbeiten

Durch den Olympiaboykott Kanadas bei den Spielen 1980 verpasste Ian Millar eine weitere Olympiateilnahme. Im Vorfeld der Spiele 2016 musste sein Spitzenpferd Dixson operiert werden. Er stand mit seinem Zweitpferd Teddy du Bosquetiau zwar auf der Longlist der Kanadier, wurde jedoch anders als seine Tochter nicht nominiert. Für Amy Millar waren die Olympischen Spiele 2016 ihr erstes internationales Championat.[5]

Ivan Osiier Bearbeiten

Der dänische Fechter kam auf sieben Olympiateilnahmen, obwohl seine Karriere durch beide Weltkriege und damit durch den Ausfall der Olympischen Spiele 1916, 1940 und 1944 unterbrochen wurde. Außerdem verzichtete er aufgrund seiner jüdischen Herkunft auf die Teilnahme an den Spielen von 1936, um damit gegen das deutsche Nazi-Regime zu protestieren.

Merlene Ottey Bearbeiten

Ottey startete bis 2000 für Jamaika, 2004 für Slowenien. Die Bronzemedaille über 100 Meter bei den Spielen 2000 in Sydney erhielt sie nachträglich infolge der Dopingdisqualifikation von Marion Jones. Das IOC nahm die offizielle Neuvergabe der Medaillen im Dezember 2009 vor.

Claudia Pechstein Bearbeiten

Pechstein konnte bei den Winterspielen 2010 nicht starten, da sie wegen letztlich ungeklärter Dopingvorwürfe gesperrt war.

John Michael Plumb Bearbeiten

Plumb gewann bei den Spielen 1976 und 1984 jeweils die olympische Goldmedaille im Vielseitigkeitsreiten mit der amerikanischen Mannschaft. Bei den Spielen 1980 waren die USA wegen des Olympiaboykotts nicht am Start. 1988 fehlte Plumb wegen einer Verletzung.

Zoran Primorac Bearbeiten

Primorac startete 1988 für Jugoslawien, danach für Kroatien.

Hubert Raudaschl Bearbeiten

Raudaschl war bereits als Ersatzmann zu den Spielen 1960 im Aufgebot, kam jedoch nicht im Wettkampf zum Einsatz.

Nino Salukwadse Bearbeiten

Die Sportschützin aus Tiflis startete 1988 für die Sowjetunion, 1992 für das sogenannte Vereinte Team aus Sportlern der früheren Sowjetunion und seit 1996 für Georgien.

Robert Scheidt Bearbeiten

Der brasilianische Segler sprach bei der Eröffnung der Sommerspiele 2016 in seinem Heimatland den olympischen Eid im Namen der Sportler.

Ralf Schumann Bearbeiten

Ralf Schumann gehörte zu dem bereits nominierten Team der DDR für die Spiele 1984. Der Olympiaboykott verhinderte eine weitere Teilnahme Schumanns.[6]

Jasna Šekarić Bearbeiten

Die Sportschützin aus Belgrad startete 1988 für Jugoslawien, 1992 als unabhängige Olympiateilnehmerin, dann dreimal für Serbien und Montenegro und seit 2008 für Serbien.

Ragnar Skanåker Bearbeiten

Ragnar Skanåker erhielt von der ISSF eine Wildcard für die Olympischen Spiele 2004, wurde aber dennoch durch das schwedische NOK nicht nominiert.

Nick Skelton Bearbeiten

Kurz vor den Olympischen Spielen 2000 verletzte sich Skelton bei einem Wettkampfunfall schwer. Zeitweise war das Ende seiner aktiven Karriere zu befürchten.

Lesley Thompson Bearbeiten

Die kanadische Ruderin hatte bereits 1980 eine Olympiateilnahme verpasst, da Kanada die Spiele in Moskau boykottierte. 2004 fehlte sie wegen eines vorübergehenden Rücktritts vom Leistungssport. Lesley Thompson agiert jeweils als Steuerfrau.

Mark Todd Bearbeiten

Todd fehlte 1996 wegen einer Verletzung seines Pferdes. 2004 war er als Trainer bei den Olympischen Spielen dabei, kehrte aber danach zum aktiven Sport zurück.

Olaf Tufte Bearbeiten

Tufte startete in wechselnden Bootsklassen jedoch fast ausschließlich in Skull-Booten. Hier hatte er als zweimaliger Olympiasieger im Einer sowie mit weiteren Medaillen im Doppelzweier seine größten Erfolge. Lediglich sein erster Olympiastart 1996 erfolgte in einem Riemen-Boot.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelbelege und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Soweit 2020 als Teilnahmejahr angegeben ist, bezieht sich dies auf die 2021 in Tokio nachgeholten Sommerspiele.
  2. Zwei weitere Silbermedaillen bei den Olympischen Winterspielen 2014 wurden durch das IOC wegen Dopings aberkannt.
  3. Soweit 2020 als Teilnahmejahr angegeben ist, bezieht sich dies auf die 2021 in Tokio nachgeholten Sommerspiele.
  4. Olympia - Rekordturnerin Chusovitina verpasst das Sprungfinale. 25. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2021.
  5. Olympia ohne Kanadas Rekordolympionike Millar, sport.de, 15. Juli 2016
  6. Ralf Schumann in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)