Leichtathletik-Europameisterschaften 1974/110 m Hürden der Männer

Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 wurde vom 6. bis 8. September 1974 im Olympiastadion von Rom ausgetragen.

11. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 110-Meter-Hürdenlauf der Männer
Stadt Italien Rom
Stadion Olympiastadion
Teilnehmer 23 Athleten aus 13 Ländern
Wettkampfphase 6. September (Vorläufe)
7. September (Halbfinale)
8. September (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Guy Drut (Frankreich FRA)
Silbermedaillen Silber Mirosław Wodzyński (Polen 1944 POL)
Bronzemedaillen Bronze Leszek Wodzyński (Polen 1944 POL)
Das Olympiastadion von Rom im Jahr 2009

Mit Silber und Bronze gab es in diesem Wettbewerb Medaillen für zwei Brüder aus Polen. Europameister wurde der französische Olympiazweite von 1972 Guy Drut. Er gewann vor Mirosław Wodzyński. Bronze ging an Leszek Wodzyński.

Rekorde Bearbeiten

Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Allerdings verlor der in Zehntelsekunden angegebene Rekord immer mehr an Bedeutung. Ab 1977 hatte das Nebeneinander der Bestzeiten ein Ende, von da an wurde nur noch der elektronische gemessene und in Hundertstelsekunden angegebene Wert als Rekord gelistet.

Offizielle Rekorde – Angabe in Zehntelsekunden Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord[1] 13,1 s Vereinigte Staaten  Rod Milburn Zürich, Schweiz 6. Juli 1973
Siena, Italien 22. Juli 1973
Europarekord[2] 13,2 s Deutschland BR  Martin Lauer Zürich, Schweiz 7. Juli 1959
Frankreich  Guy Drut Paris, Frankreich 3. Juni 1974
Fontainebleau, Frankreich 8. Juni 1974
EM-Rekord 13,5 s Italien  Eddy Ottoz EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordverbesserung Bearbeiten

Der französische Europameister Guy Drut verbesserte den bestehenden Meisterschaftsrekord im Finale am 8. September bei einem Rückenwind von 0,5 m/s um eine Zehntelsekunde auf 13,4 s.

Elektronisch gemessene Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord[1] 13,24 s Vereinigte Staaten  Rod Milburn OS München, BR Deutschland (heute Deutschland) 7. September 1972
Europarekord[2] 13,34 s Frankreich  Guy Drut
EM-Rekord 13,59 s Italien  Eddy Ottoz EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordverbesserung Bearbeiten

Der französische Europameister Guy Drut verbesserte den bestehenden Meisterschaftsrekord im Finale am 8. September bei einem Rückenwind von 0,5 m/s um neunzehn Hundertstelsekunden auf 13,40 s.

Legende Bearbeiten

  • CR: Championshiprekord

Vorrunde Bearbeiten

6. September 1974, 17:35 Uhr

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – und die darüber hinaus vier zeitschnellsten Hürdensprinter – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1 Bearbeiten

Wind: +1,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Guy Drut Frankreich  Frankreich 13,82
2 Frank Siebeck Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,93
3 Przemysław Siciński Polen 1944  Polen 13,99
4 Ervin Sebestyen Rumänien 1965  Rumänien 14,14
5 Vlastimil Hoferek Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 14,25
6 Berwyn Price Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 14,28
7 Sergio Catasta Italien  Italien 14,40
8 Gerardo Calleja Spanien 1945  Spanien 14,54

Vorlauf 2 Bearbeiten

Wind: +2,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Wiktor Mjasnikow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 14,08
2 Leszek Wodzyński Polen 1944  Polen 14,13
3 Klaus Fiedler Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 14,19
4 Manfred Schumann Deutschland BR  BR Deutschland 14,31
5 Lubomír Nádeníček Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 14,34
6 Sergio Liani Italien  Italien 14,43
7 Juan Lloveras Spanien 1945  Spanien 14,60
8 Yves Kirpach Luxemburg  Luxemburg 14,63

Vorlauf 3 Bearbeiten

Wind: −1,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Mirosław Wodzyński Polen 1944  Polen 13,84
2 Thomas Munkelt Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,92
3 Eduard Perewersew Sowjetunion 1955  Sowjetunion 13,96
4 Giuseppe Buttari Italien  Italien 13,98
5 Petr Čech Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 14,06
6 Efstratios Vasiliou Griechenland 1970  Griechenland 14,37
7 Krister Clerselius Schweden  Schweden 14,98

Halbfinale Bearbeiten

7. September 1974, 17:20 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten – hellblau unterlegt – für das Finale.

Lauf 1 Bearbeiten

Wind: +2,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Mirosław Wodzyński Polen 1944  Polen 13,59
2 Giuseppe Buttari Italien  Italien 13,64
3 Berwyn Price Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 13,78
4 Thomas Munkelt Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,83
5 Ervin Sebestyen Rumänien 1965  Rumänien 13,91
6 Petr Čech Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 14,07
7 Wiktor Mjasnikow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 14,19
8 Lubomír Nádeníček Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 14,38

Lauf 2 Bearbeiten

 
Vlastimil Hoferek – ausgeschieden als Sechster des zweiten Halbfinals

Wind: +2,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Guy Drut Frankreich  Frankreich 13,46
2 Frank Siebeck Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,46
3 Leszek Wodzyński Polen 1944  Polen 13,61
4 Klaus Fiedler Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,64
5 Przemysław Siciński Polen 1944  Polen 13,77
6 Vlastimil Hoferek Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 13,89
7 Manfred Schumann Deutschland BR  BR Deutschland 14,04
8 Eduard Perewersew Sowjetunion 1955  Sowjetunion 14,21

Finale Bearbeiten

 
Thomas Munkelt verpasste Bronze um eine Hun­dert­stel­sekunde – Eu­ro­pa­meister wurde er 1978 und 1982, 1980 ge­wann er Olympiagold

8. September 1974, 16:00 Uhr

Wind: +0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Guy Drut Frankreich  Frankreich 13,40 CR
2 Mirosław Wodzyński Polen 1944  Polen 13,67
3 Leszek Wodzyński Polen 1944  Polen 13,71
4 Thomas Munkelt Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,72
5 Giuseppe Buttari Italien  Italien 13,85
6 Klaus Fiedler Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 13,96
7 Berwyn Price Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 14,05
8 Frank Siebeck Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 14,79

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. a b Athletics - Progression of outdoor world records, 110 m Hurdles – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 6. Februar 2022
  2. a b Athletics - Progression of outdoor European records, 110 m Hurdles - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. November 2022